öhm ... darf man sich einmischen?
ich kenn die fremdgeh-thematik (leider?) von allen drei möglichen seiten. früher habe ich auch immer gesagt, ich kann einen seitensprung nicht verzeihen. dann hatte ich meine über fünf jahre dauernde beziehung.
mein freund hat mich in der zeit vier mal betrogen. dreimal habe ich ihm verziehen (obwohl ich mich selbst dafür gehasst habe ... aber ich glaubte, ich könne nicht ohne ihn leben). beim vierten mal war die schmerzgrenze erreicht - ich bin gegangen. er hat noch wahnsinnig gekämpft um mich, dafür wars dann aber endgültig zu spät.
fazit: unter bestimmten umständen (urlaub, streit, keine ahnung ...) würde ich
einen (!) seitensprung eventuell verzeihen können. aber so in der art würd ichs nicht mehr akzeptieren. ganz oder gar nicht ...
dann war da eine halbjährige beziehung. irgendwie war schon nach drei monaten der wurm drin, aber ich schaffte es - warum auch immer - nicht, sie zu beenden. vielleicht war es mir egal? und plötzlich ging ich fremd - ich, die immer darauf geschworen hätte, dass mir das nie passieren kann (noch dazu mit meiner vorgeschichte...). und dann überlegte ich - und zog die konsequenzen, ich beendete die beziehung.
so gesehen hab ich für mich festgestellt, dass nichts unmöglich ist. aber auch, dass ein seitensprung nur dann passieren kann, wenn man nicht (mehr) glücklich ist. wenn ich glücklich bin, interessiert mich kein anderer mann ...
und die dritte seite ist die der "geliebten". auch da war ich mir immer sicher, dass ich das nicht machen würde - ich finds schlimm, sich in eine bestehende beziehung "einzumischen". aber so tiefe gefühle und so eine seelenverwandtschaft hatte ich noch nie erlebt vorher. nach einigen wochen hab ich dann die notbremse gezogen - allerdings nach wie vor täglich kontakt gehabt (via mail oder telefon), einfach, weil die freundschaft so wichtig geworden war.
nach 16 monaten dann plötzlich die wende ... er hatte seine freundin verlassen. weil er die tiefen gefühle auch gespürt hatte. und nach langer überlegung seine beziehung nicht mehr retten konnte und zu dem zeitpunkt wohl auch nicht mehr wollte. wir sind glücklich jetzt - wenn auch noch ganz am anfang ...
es gibt nichts, was es nicht gibt. und wie man in einer situation dann tatsächlich reagiert, kann man vorher auf keinen fall sagen. das habe ich zumindest für mich festgestellt.
und plötzlich können sich auch moralische grenzen verschieben ... die man für felsenfest gehalten hat.