Gans auf Großmutters Art
Nun ist es also so weit: Oft genug bei Großmutter gegessen, dann bei Muttern zugeguckt - und nun soll denn das Rezept auf mich übergehen.
Ersteinmal geht es ans Einkaufen, wobei natürlich der Hauptperson - dem Vogel - die größte Sorgfalt gewidmet wird. Es *muß* eine polnische Hafermast-Gans sein, das sind einfach die besten. Sie muß *mindestens* 10 Pfund haben, ideal sin 12 Pfund, darüber wird sie schon etwas zu fett. Und schön weiß soll sie in der Tiefkühltruhe liegen, mit möglichst wenig roten Stellen.
Zutaten:
1 tiefgekühlte, polnische Hafermastgans, mindestens 5 kg, idealerweise 5,5-6 kg.
850 g Trockenpflaumen
4 Boskop-Äpfel
9 Zwiebeln
3 EL Salz
1 TL Pfeffer
4 EL Majoran
15 Lorbeerblätter
25 Piment-Körner
1 TL Beifuß
Als Beilage:
Kartoffeln
Apfelmus
Nun, dann, frisch ans Werk. 5 Stunden soll der Akt dauern, 13:00 Uhr soll's Essen sein, also 8:00 beginnen, d.h. 7:00 aufstehen. Und das am 2. Weihnachts-Feiertag?
Klar, konnte nicht gut gehen, es war denn 8, als ich den Wecker
OK, streiche Frühstück, setze Gans.
Der Vogel:
(IMG:https://freenet-homepage.de/DSD67548/TA/Hornblowers_Kombuese/Gans_01_gefroren.jpg)So sieht der Vogel dann also aus, wenn er seiner Heimstatt, der Tiefkühltruhe, entnommen wurde.
Dazu Kartoffeln und Apfelmus.
Viel Spaß beim Nachkochen,
H.H.
Nun ist es also so weit: Oft genug bei Großmutter gegessen, dann bei Muttern zugeguckt - und nun soll denn das Rezept auf mich übergehen.
Ersteinmal geht es ans Einkaufen, wobei natürlich der Hauptperson - dem Vogel - die größte Sorgfalt gewidmet wird. Es *muß* eine polnische Hafermast-Gans sein, das sind einfach die besten. Sie muß *mindestens* 10 Pfund haben, ideal sin 12 Pfund, darüber wird sie schon etwas zu fett. Und schön weiß soll sie in der Tiefkühltruhe liegen, mit möglichst wenig roten Stellen.
Zutaten:
1 tiefgekühlte, polnische Hafermastgans, mindestens 5 kg, idealerweise 5,5-6 kg.
850 g Trockenpflaumen
4 Boskop-Äpfel
9 Zwiebeln
3 EL Salz
1 TL Pfeffer
4 EL Majoran
15 Lorbeerblätter
25 Piment-Körner
1 TL Beifuß
Als Beilage:
Kartoffeln
Apfelmus
Nun, dann, frisch ans Werk. 5 Stunden soll der Akt dauern, 13:00 Uhr soll's Essen sein, also 8:00 beginnen, d.h. 7:00 aufstehen. Und das am 2. Weihnachts-Feiertag?
Klar, konnte nicht gut gehen, es war denn 8, als ich den Wecker
OK, streiche Frühstück, setze Gans.
Der Vogel:
(IMG:https://freenet-homepage.de/DSD67548/TA/Hornblowers_Kombuese/Gans_01_gefroren.jpg)So sieht der Vogel dann also aus, wenn er seiner Heimstatt, der Tiefkühltruhe, entnommen wurde.
- Die tiefgekühlte Gans 24 h bei Raumtemperatur auftauen lassen (jo, das wurde ja noch am Vortag, wachen Geistes eingeleitet).
- Den Hals entfernen und die Flügel mit der Geflügelschere auf die halbe Länge kürzen (halbe Länge: Kommt nicht auf die Idee, den Knochen durchschneiden zu wollen: Der ist härter als die Geflügelschere. Aber das Gelnk kann man gut von der Haut freischneiden, und dann klappt's auch mit der Schere).
- Fett und Innereien aus dem Innern entnehmen; die Innereien verwerfen (das Fett kann man einfach herausziehen; die Innereien stecken schon freundlicherweise in einem Plastik-Beutel, den man ekelfrei in den Mülleimer befördern kann. Hartgesottene machen daraus übrigens "Gänseklein").
- Die Gans von innen und außen gründlich waschen, danach mit einem Küchentuch abtrocknen.
(IMG:https://freenet-homepage.de/DSD67548/TA/Hornblowers_Kombuese/Gans_02_getaut.jpg) - 1 EL Salz, 1 TL Pfeffer, 2 EL Majoran miteinander vermischen und die Gans von innen und außen mit der Gewürzmischung einreiben.
- Die Gans mit 3-4 Boskop-Äpfeln, ca. 7 Zwiebeln und gut 500 g Backpflaumen sowie 3 Lorbeerblättern, ca. 10 Piment-Körnern, 1 EL Majoran und 1 TL Beifuß füllen und zunähen.
(IMG:https://freenet-homepage.de/DSD67548/TA/Hornblowers_Kombuese/Gans_03_gefuellt.jpg) - Die Halsöffnung mit Pflaumen füllen und mit einem Rouladen-Spieß verschließen.
- Den Gänsebräter mit ½ handbreit Wasser füllen und 1 EL Salz, 9 Lorbeerblätter, 10 Piment-Körner, Pfeffer, 1 EL Majoran und 2 gewürfelte Zwiebeln zugeben.
- Die Gans rücklinks auf ein Gitter in den Bräter legen. Die Brust darf dabei nicht im Wasser liegen (Wasserstand sollte etwa bis Bollen-Unterkante sein; das Metallgitter wird verwendet, damit die Gans nicht auf dem Boden aufliegt und anbackt. Es wird ein 18x18cm großes Gittare verwendet, daß man bsp. Als Topfuntersetzer in gut sortierten Haushaltswaren-Abteilungen bekommt).
(IMG:https://freenet-homepage.de/DSD67548/TA/Hornblowers_Kombuese/Gans_04_Braeter.jpg) - Das Wasser im Bräter lebhaft aufkochen.
- 90 Minuten leise sieden lassen.
- 1 EL Salz in 0,5 Liter Wasser lösen und im Tiefkühlfach erkalten lassen.
- Die Gans mit Gitter auf das Backblechlegen. 0,5 Liter Wasser zugießen.
(IMG:https://freenet-homepage.de/DSD67548/TA/Hornblowers_Kombuese/Gans_05_Ofen_Beginn.jpg) - Gans bei 180 °C (Umluft) 2 h im Ofen backen und dabei regelmäßig mit dem entstehenden Bratenfond begießen. Sollten die Bollen zu stark bräunen, dann diese Stellen mit Alu-Folie abdecken.
- Die Gans mit dem eiskalten Salzwasser übergießen und weitere 10 Minuten backen (das ist Mutters Geheimtip für eine schön knusprige Haut; wahrscheinlich kann man auch bei Vollmond um einen Besen tanzen, aber ich das dann mal so gemacht).
- Einen Apfel schälen, Kerngehäuse entfernen und den Apfel in kleine Stücke schneiden.
- Etwas Fett und 2 gehackte Zwiebeln in einem Topf anbraten (das Fett wird so richtig schön flüssig, wenn man genuch kachelt und mit dem Holzlöffel drin rumstochert).
- 3 Lorbeerblätter und 5 Piment-Körner zufügen.
- 1 Hand Pflaumen und die Apfelstücke zugeben.
- 5 Suppenkellen Gänsesud zugeben, gut durchrühren und 15 Minuten köcheln lassen.
- Lorbeerblätter und Piment-Körner entfernen.
- Die Sauce gründlich pürrieren und durch ein Sieb drücken (die Idee mit dem Sieb stammt wohl noch aus der Steinzeit, als es noch keine Pürrier-Stäbe gab. Ich hab das dann mal auch so gemacht, aber die Sauce sah hinterher auch nicht anders aus, als vorher).
- Mit 1 EL Instant-Bratensauce abbinden (die Geschmacksverstärker holen sogar aus *dieser* Sauce noch etwas heraus - warum soll man sich ihrer also nicht bedienen?).
- Bratenfond mit in die Sauce geben und die Sauce anschließend entfetten (das Gänsefett hab ich mir in ein leeres Marmeladenglas abgefüllt. Da werden bestimmt noch viele andere Mahlzeiten mit verfeinert werden :) ).
Dazu Kartoffeln und Apfelmus.
Viel Spaß beim Nachkochen,
H.H.