Schön, das sich einige gemeldet haben.
Werde mal erzählen wie es bei mir war.
Ich habe anfangs eine "normale" Schule im Ort besucht, aber ab der 4.Klasse gingen meine Freunde ins Gymnsium. Ich durfte nicht mit, weil ich es ja nicht schaffen würde.
Die Hauptschule wurde zu Hölle. Massiver Schwierigkeiten mit Mitschüler, das Klassenzimmer rießig groß und hatte gehallt ohne Ende. Mein Klassenleher hatte einen mächtigen Oberlippenspoiler, es war nicht im geringsten möglich von seinen Lippen abzulesen. Meine schulischen Leistungen wurden deutlich schlechter (Pädagogen fühlten sich bestättigt, das ich es eh nicht schaffe....)
Ich bin dann nach München gekommen. Dort hatte ich das Problem, das ich mit anderen Schwerhörigen nicht klar kam, weil die meisten zuvor in einer Schule für Hörgeschädigte waren. Meine Freundin und ich waren die einzigen, die aus einer "Regel"Schule kamen. Da der Unterricht langsamer und mit vielen Wiederholungen ablief, langweilten wir uns sehr. Wir waren das Tempo und das ständige Aufpassen und durchboxen von der alten Schule gewöhnt.
Ich selbst hart an der Grenze mit meinem Hörvermögen mußte erst mal selbst lernen, wie man mit Hörgeschädigten umgeht. Hör sich etwas paradox an, aber war gar nicht so einfach.
Dort habe ich mein Abitur gemacht, anschließend ein
Studium für Sozialpädagogik in Würzburg begonnen. Ich habe eine sogenannte MikroPortanlange gestellt bekommen. Der Dozent hat ein Mikro an, und ich den Empfänger direkt am Hörgerät.
Somit habe ich die Vorlesungen ohne Probleme im riesigen Hörsaal verfolgen können. Das Studium hat mir nicht gefallen und habe im Vordiplom gewechselt.
In meinem jetzigem Beruf habe ich es nur mit Menschen zu tun, die meisten merken nicht mal das ich grottenschlecht höre, ich weiß mich immer so hinzustellen oder einen
SpiegelProblme gabs beim Führerschein, keine Ahnung was für ein Fritze da am Werk war. Man wollte mich nicht zum Führerschein zu lassen, da ich eine Gefahr dastellen sollte. :labern: Ich habe den Lappen doch machen dürfen mit Einschränkungen (darf keinen Personentransport machen, muß Hörgeräte vorweisen usw)
Aber meine Schwerbehindertenausweis wollte man mir auch einziehen, da ich zu gut komuniziere. Häääää??? Naja, wenigstens hab ich ein paar Prozentli behalten dürfen.
Probleme kommen langsam im Rahmen der hohen Technik.
Langsam werden Hörgeräte handytauglich, war schon immer lästig wenn man seinem Gegüberstehnden gesagt hat, "Du, gleich klingelt es bei Dir!" Weil das Hörgerät schon die Impulse aufgenommen hatte, bevor das Handy reagiert hatte.
Die neuen Festnetzgeräte sind auch nicht mehr so toll. Die alten Telefone mit richtigem Hörer waren spitze, da hat man wenigstens noch richtig etwas verstanden, dank Induktionsspule, die im Hörer drinnen waren.
Och ich könnt soviel erzählen.................. an was ein Hörender nicht denkt.
Sollte jemand Fragen haben, kann er sich an mich wenden. :blink:
Grüßle AnCathara