Unterbringung Flüchtlinge auf dem Land

Hallo zusammen

Dies ist mein erster Beitrag den ich hier eröffne.
Ich bin eher der stille Mitleser.

Ich habe etwas Angst und möchte gerne eure Meinung hören.

Ich wohne auf dem dorf.
Kuhdorf wäre der passendere begriff.

Ich bin absolut christlich und mit Nächstenliebe erzogen worden und halte es für meine Pflicht die armen flüchtlinge zu unterstützen wo es nur geht.

Hier sind leerstehende hotels für flüchtlunge umgebaut worden.
Finde ich auch super.

Aber...das nachbardorf hat 500 einwohner und es sind jetzt 80 flüchtlinge da.
Alles junge männer.
Keine Frauen und keine kinder und keine alten leute.
Im ort gibt es weder einen bäcker noch eine Kneipe. Es gibt nix.

Die männer machen vielen einwohnern angst.
Mir ehrlich gesagt auch.

Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens ein paar frauen und Kinder mit dabei sind.

Gerade junge frauen werden hier jetzt angesprochen oder es wird hinterher gerufen.
Das ist unheimlich.

Jetzt fängt dir Schule wieder an und manche mütter sind um ihre kinder besorgt.

Nicht falsch verstehen: hier spenden alle kleider und bringen alles mögliche hin und helfen.
Es ist kein fremdenhass zu spüren.
Ganz im Gegenteil
Trotzdem machen NUR männer einfach angst.

Für sie haben frauen in der Gesellschaft einen ganz anderen stellenwert.
Das macht einfach ein mulmiges Gefühl.

Hier gibt es keine arbeit
Es ist ein kleiner kurort.
Hier ist nix
Familien wären hier echt besser dran gewesen.
Was sollen sie hier denn machen?
Hier gibt es keine jobs
Hier fährt nur alle paar stunden ein bus.

Jetzt sitzen sie auf den Straßen und sitzen eben da. Und es gibt nix zu tun.
keine Perspektive

ich frage mich wie das werden soll.

für kinder wäre das land besser geeignet.
viele wiesen und wälder zum toben und spielen.

es wurden überall kinderkleider gesammelt.
die ganze gemeinde hat gespendet.
Die kinder im ort haben sich auf neue spielkameraden gefreut.

irgendwie ist das alles nicht gut durchdacht.

Kommt hier jemand vom land?
Wie ist das bei euch?
Irgendwie wissen wir nicht wie wir die männer integrieren sollen.
hier gibt es echt nix
nächste kleine stadt ist ca. 30 km entfernt.

ich freue mich über eure antworten
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ein Outdoor-Freizeitset könnte den jungen Männern eine sinnvolle Beschäftigung im Freien bieten und den sozialen Kontakt mit Dorfbewohnern fördern. Du kannst dadurch helfen, Freizeitmöglichkeiten zu schaffen, was zu einer besseren Integration beitragen könnte.

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Ich kann Deine Angst verstehen, bebamaus. Mehr möchte ich hier dazu nicht sagen.
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Ich habe auch Angst ,die kann mir keiner wegreden!
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Danke, dass ihr das versteht.

Ich fühle mich damit echt mies.
Habe ein schlechtes gewissen.
denke auch, dass diese gedanken gemein sind.

ich will ja helfen.
aber da traue ich mich jetzt nicht alleine hin um sachen abzugeben.
da nehme ich jemanden mit.

Ich tue ihnen damit bestimmt total unrecht.
Und das tut mir so leid.

wenn wenigstens ein paar frauen wären.
und ein paar kinder.
dann wäre das aufgelockert.
aber so fürchte ich mich als frau.
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irgendwo hier (ich meine bei dem Fremdenhassfred) hat jemand sinngemäß geschrieben:

Wenn Du auf eine gefahrvolle Flucht gehst, wen würdest Du schicken? Frauen, Kinder? Alte und gebrechliche Menschen? Nein, Du würdest denjenigen schicken, der am ehesten eine Chance hat, durchzukommen und dann die restliche Familie nachzuholen...

Nur mal als Gedankenanstoß, weshalb es sehr viele junge Männer sind, die hier unterkommen.

Du schreibst, Familien wären bei euch besser dran gewesen. In einem Kuhkaff, wo nix ist? Was wäre da für Familien besser gewesen als für einzelne Männer?

Natürlich kann ich Deine Sorge nachvollziehen, mir würde es vermutlich ähnlich gehen, aber was denkt ihr, geht in den jungen Männern vor? Sie sind in einem Kuhdorf untergebracht worden, in dem es nix gibt, kaum eine Möglichkeit, sich zu beschäftigen. Was sollen sie denn machen, außer 'rumsitzen'.

Mein Vorschlag (ich kenne jetzt dein Dorf nicht und weiß nicht, wie ihr gesellschaftlich aufgestellt seid) wäre: geht mal auf die jungen Männer zu, fragt sie, wie es ihnen geht und was sie denken. Fragt sie nach ihrer Geschichte, redet mit ihnen! Organisiert etwas gemeinschaftliches (Einwohner und Untergebrachte), das kann ein Fußballturnier sein, eine Nachbarschaftsfete, zu der jeder etwas beisteuert, ein gemütliches gemeinsames Kaffeetrinken im Gemeindesaal, ein Kochkurs in welchem die Flüchtlinge euch evtl. deren Küche näher bringen könnten, ein Deutschkurs ... da gibt es unzählige Möglichkeiten, wie man auf die Menschen zugehen kann. Möglicherweise werdet ihr feststellen, dass die jungen Männer genauso Bedenken haben wie ihr... und sind wir doch mal ganz ehrlich: wenn junge Deutsche (Männer) alleine auf einem Haufen sind, pfeifen die auch den Mädels hinterher ;-).

Versucht einfach mal, ob ihr aufeinander zugehen könnt, vielleicht sind eure Bedenken ja ganz grundlos.

Bearbeitet von Binefant am 05.09.2015 13:04:53
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Ich finde das sehr mutig, das hier zu schreiben und sehr gefühlvoll formuliert.
Leider kommt das meistens nicht gut an, wenn jemand ehrlich ist.

Die Situation ist nur auffälliger, als in Städten.
Auch in Großstädten sind viele Bezirke wie Dörfer.
An Jobs ist ja auch einstweilen nicht zu denken - und zuerst müssen die Leute irgendwie untergebracht und ernährt werden.

Ich vermute sogar, dass absichtlich keine Frauen und Kinder dabei sind.
Nicht wegen Euch, sondern wegen der Interaktionen der Bewohner untereinander.

Auch von mir großes Verständnis für Dich/Euch.
Allerdings wäre es mir genauso mulmig zumute, wenn 80 arbeitslose deutsche Männer dort zu den gleichen Bedingungen kaserniert wären. Und ich habe leider keine andere Lösungsmöglichkeit im Kopf. Vielleicht gibt es Bauern, die Hilfe gebrauchen könnten? Gibt es eine Holz-Baumaßnahme für Kinderspielplätze, etwas zum gemeinsamen TUN unter der Aufsicht des Bauamtes? Freiwillige zur Unterstützung des Bauhofes? Ein gemeinsames Projekt?
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junge, kräftige männer haben immer die besten chancen auf überleben und wagen die flucht am ehesten. also kommen auch überproportional viele an. und es ist nachvollziehbar, dass in einer solchen unterbringung keine oder wenige frauen mit kindern sind. das ist oft nicht sicher genug für sie. nur weil man vielleicht gemeinsam in einem boot saß, im wahrsten sinne des wortes, muss man sich noch lange nicht mögen oder miteinander auskommen.

für familien ist dieser ort doch noch schlimmer, wenn sie dort regelrecht festsitzen. wenn du angst hast, sind die örtliche polizei oder auch die flüchtlingsbeauftragten mögliche ansprechpartner. im übrigen kann ich mir nicht vorstellen, dass die jungen frauen vorher noch nie angesprochen wurden oder ihnen etwas hinterhergerufen wurde. findest du, dass man da anders reagieren sollte als bei deutschen? :huh:

vielleicht können sich ein paar dorfbewohner entschließen, gemeinsam die flüchtlinge zu besuchen und noch jemanden mitnehmen, der mit ihnen in kontakt steht. dann kann man sehen, ob das berechtigte angst oder in wirklichkeit etwas anderes ist.
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Liebe binefant,

Ich denke, dass die männer dringend arbeit brauchen und besser in Städten arbeit finden.

Hier vom land fahren die meisten in die stadt zum arbeiten. Bzw. Ziehen in die stadt.
Hier gibt es eher ältere leute
Junge menschen wollen was erleben.
Das können sie hier nicht.

Frauen mit kinder könnten hier die kinder auf dem land aufwachsen lassen.
Ältere könnten in der natur zur ruhe kommen.

Diese männer haben kraft und wollen was tun.
Für sie ist das hier langweilig. Sie können ja nirgends hin.

Klar wird es nach und nach zum kontakt kommen.
Jeder flüchtling wurde mit einer sonnenblume empfangen und haben erste pakete bekommen.

Es wird geholfen.

Aber ich habe trotzdem angst

In der stadt mag man das kennen: männer die in gruppen am Bahnhof oder sonstwo stehen.

Hier auf dem land nicht.

Wir kennen das nicht und uns macht das ein komisches gefühl.

Man muss den unterschied Stadt und land schon sehen.
Wir ticken hier anders.

Hier haben männer einfach auch keine perspektive.

hier fahren ja alle selber richtung stadt zur arbeit.
Wo sollen die bauern denn die menschen unterbringen?

Das sind kleine Familienbetriebe
Da arbeitet vom opa bis ekel alles.

Kinder würden hier mit Kindern in kontakt kommen.
Frauen mit frauen.

die familienväter arbeiten hier den ganzen tag weit weg. Wenn die heimkommen wollen sie zeit für ihre familie haben.

und die älteren hier können mit den jungen Männern nix anfangen.

die frauen trauen sich nicht.

das ist doch total doof durchdacht.

wenn hier frauen wären könnten die auch mit kochen. Im hotel ist ne großküche
Jetzt wurden köche eingestellt und putzfrauen angeheuert.

gemischt von jung bis alt
Männlich und weiblich
Das wäre richtig gewesen
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Mütter, kleine Kinder, ältere Menschen würden die Strapazen der Flucht wohl kaum überstehen, denke ich mir. Daher viele junge Männer, die "vorausgeschickt"? werden, um eine kleine Hoffnung zu haben: " Der schafft es bestimmt, findet Arbeit, schickt Geld oder holt uns nach..."
Mit keinem der Flüchtlinge möchte ich tauschen und das Herumsitzen im "Kuhdorf" nervt sie sicher genauso wie euch, @bebamaus.
@Binefants Gedanken zur Beschäftigung/Integration finde ich hilfreich.
Klar, das schreibt sich alles leicht, aber es wäre eine Möglichkeit.
Bei der Umsetzung müsste jemand dasein, der im Dorf angesehen, respektiert und tatkräftig ist.
Eure Spenden, in welcher Form auch immer, sind hilfreich. Respekt für diese Hilfsbereitschaft.

PS. Deine Gefühle kann ich verstehen
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selbst wenn die Männer eher in der Stadt arbeiten könnten, sie dürften sowieso nicht
vielleicht könnte jemand paar Spiele spendieren, Würfel, Karten oder Fußball?
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In Amsterdam leben überwiegend männliche Illegale. Dort geht es genau um das, was hier beschrieben wird: Die Männer finden Arbeit und unterstützen ihre (sehr umfangreichen) Familien in z.B. Afrika.

Ich lebte dort in meiner Wohnung seit über 15 Jahren mit eben diesen oft wechselnden Mitbewohnern und kann über keine nennenswerten Probleme berichten. Das hat jetzt direkt nichts mit dem deutschen Flüchtlingsproblem zu tun, hat aber eine ähnliche Thematik. Zwar ist Amsterdam eine Weltstadt und möglicherweise nicht vergleichbar mit einem Dorf, aber es geht nicht darum, wo mehr los ist bzw. mehr Abwechslung möglich ist.
Und dass junge Männer jungen Frauen hinterherpfeifen oder sie ansprechen, ist in meinen Augen kein reines Flüchtlingsproblem.

Da ich dabei bin, meine Zelte in Amsterdam abzubrechen, haben mein Mann und ich beschlossen, im nächsten Monat einen Flüchtling bei uns in Deutschland aufzunehmen. Momentan ist das aufgrund Renovierungsarbeiten nicht sinnvoll.

Du solltest wirklich den Kontakt suchen, damit Du Deine Ängste verlierst. Versetz Dich nur einen Moment in die Lage dieser Menschen.....

Wer letztlich das Recht hat, hier in Deutschland zu bleiben, liegt nicht in meinem Ermessen und ich beurteile das auch nicht. Im Moment zählt für mich nur, zu helfen.

Bearbeitet von xldeluxe_reloaded am 05.09.2015 20:40:22
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Ich erzähle mal kurz von meiner Erfahrung, als ich in unser "Kaff" gezogen bin. Gleich eines, hier gibt bzw gab es damals schon relativ viel: Bäcker, Metzger, MiniMal, Schreibwarenladen, Obst-Gemüseladen. Ich bin Deutsche und bin mit Mann und Kind hierhin gezogen, Bahnhof mit super Zuganbindung an die nächste Großstadt auch im Ort.

Aber: es war selbst für mich schwer! Über ein Jahr brauchte der Zeitungshändler, bis er mich mal grüßte, wenn ich in den Laden kam! Und bis zum Schluß stand er neben mir, wenn ich mir eine Zeitschrift aussuchte und beobachtete mich.

Daher überlege ich, ob man den Flüchtlingen wirklich einen Gefallen tut, sie in solchen Gemeinden unterzubringen.
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das große problem ist eben die unterbringung.... es müssen rasch irgend welche möglichkeiten gefunden werden... und von daher stecken sie auch junge kerle in ein ( sorry für den Ausdruck ) " Kaff"

Ja , ich kann verstehen , das angst da ist... aber , versuch mal die verantwortlichen zu verstehen... die müssen , so schnell wie möglich handeln...

Arbeiten?? dürfen sie ja nicht.... wenn du einen mann hast geh mit ihm hin... oder frage , wenn du gläubig bist , mal den pfarrer , ob er mit dir hingeht...

oder der lehrer der schule... auch ne möglichkeit;)

weisst du , wie man ängste bewältigen kann??? in dem man sich diesen stellt ... Bitte sehe nicht in diesen augen nur männer die dir ans leder wollen... es steckt viel gutes in ihnen...

du sagst , das ist ... eine art Dorf... frag doch mal deine nachbars frauen, ob ihr zusammen mützen und schals stricken könnt..... und wenn ihr welche fertig habt , geht dort hin ... schenkt sie ihnen... ich weiss, das du dies lächeln der dankbarkeit nie vergessen wirst ....

Hier in würzburg werden auch in cafes angeboten sich mit flüchtlingen zu unterhalten... sie wollen ja unsere sprache lernen, wer weiß , wie lang sie hier bleiben müssen... denn eines ist klar, viele wollen gar nicht hier bleiben... wollen wieder nach hause....

ich weiß, das ist super schwer... aber einen versuch ist es wert ;))

Sille
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In einem kleinen Dorf auf dem Land ist das wahrlich nicht einfach! Für beide Seiten. -_-
Vermutlich werden die Leute auch gar nicht mal so lange da bleiben. Aber dann werden wahrscheinlich gleich wieder neue kommen und wohl auch wieder in ähnlicher Konstellation.

Es muss doch irgendwelche Zuständigen vor Ort geben, die man ansprechen kann, wie man das Beste aus dieser Situation für beide Seiten herausholen kann.
Sicher werden die Flüchtlinge auch merken, dass man ihnen eigentlich ausgesprochen skeptisch gegenüber steht und man am liebsten in eurem Dorf jeglichen Kontakt vermeidet. Mit Sicherheit auch kein sehr angenehmes Gefühl.

Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass einige - vermutlich weibliche - Dorfbewohner gemeinsam z. B. lockere Deutschkurse mit den Asylanten durchführen. Oder ein wenig unseren Kulturkreis näher bringen, denn der ist sicher ein ganz anderer als bspw. in Syrien oder dem Irak.
Ideal wären zumindest z. T. pensionierte Pädagogen, die unter euch leben. Die Flüchtlinge sind sicher dankbar für jede Art Abwechslung und Beschäftigung, denn arbeiten dürfen sie ja überhaupt nicht - höchstens einfach so mit anpacken. Gerade in kleinen Familienbetrieben wäre man vll. für jede Hilfe dankbar und die Leute wären sinnvoll beschäftigt und bekämen einfach ein paar Naturalien (Ernte) zum Dank.

Sowas kann beiden Seiten viel bringen und wenn die nächsten Flüchtlinge ankommen, dann ist die durchaus verständliche Angst vll. nicht mehr gar so groß, weil die Leute einem nicht mehr gar so fremd vorkommen.

Ich drück euch jedenfalls die Daumen, dass ihr irgendwie zueinander findet. So kann ich mir vorstellen, dass es keiner von beiden Seiten Freude bereitet. :(

Bearbeitet von CracklinRosie am 09.09.2015 16:27:55
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Zitat (CracklinRosie @ 09.09.2015 16:27:12)
Es muss doch irgendwelche Zuständigen vor Ort geben, die man ansprechen kann, wie man das Beste aus dieser Situation für beide Seiten herausholen kann.

nur mal so ne Frage:
kann man DICH ansprechen? Hast DU Zeit? Spendest DU? Gibst DU Deutschkurse? Erteilst DU Deutschunterricht? Räumst deine Kleiderschränke aus? Fragst in der Nachbarschaft nach Teddiebären und Co?

Wie wäre es denn, wenn du dich mal einbringst, damit man von beiden Seiten aus das Beste aus dieser Situation macht?

Von deiner Seite aus kommt die Aussage: Es muss doch irgendwelche Zuständigen vor Ort geben, die man ansprechen kann, wie man das Beste aus dieser Situation für beide Seiten herausholen kann.
Du vertraust auf Zuständige. Na toll. Mensch, die sind auch überfordert. Die wissen teilweise auch nicht mehr, wo vorne und hinten ist.

Mädel, wach auf. Wir können das alles alleine nicht wuppen. Wir sind mit diesem Ansturm überfordert. Mit so einem Ansturm hat doch ehrlich gesagt keiner gerechnet.
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Zitat (Binefant @ 05.09.2015 13:02:57)
....Mein Vorschlag (ich kenne jetzt dein Dorf nicht und weiß nicht, wie ihr gesellschaftlich aufgestellt seid) wäre: geht mal auf die jungen Männer zu, fragt sie, wie es ihnen geht und was sie denken. Fragt sie nach ihrer Geschichte, redet mit ihnen! Organisiert etwas gemeinschaftliches (Einwohner und Untergebrachte), das kann ein Fußballturnier sein, eine Nachbarschaftsfete, zu der jeder etwas beisteuert, ein gemütliches gemeinsames Kaffeetrinken im Gemeindesaal, ein Kochkurs in welchem die Flüchtlinge euch evtl. deren Küche näher bringen könnten, ein Deutschkurs ... da gibt es unzählige Möglichkeiten, wie man auf die Menschen zugehen kann. Möglicherweise werdet ihr feststellen, dass die jungen Männer genauso Bedenken haben wie ihr... .....

Versucht einfach mal, ob ihr aufeinander zugehen könnt, vielleicht sind eure Bedenken ja ganz grundlos.

@Eifelchen, mein Reden ganz zu anfang schon...
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Zitat (Eifelgold @ 09.09.2015 19:40:10)
nur mal so ne Frage:
kann man DICH ansprechen? Hast DU Zeit? Spendest DU? Gibst DU Deutschkurse? Erteilst DU Deutschunterricht? Räumst deine Kleiderschränke aus? Fragst in der Nachbarschaft nach Teddiebären und Co?

Wie wäre es denn, wenn du dich mal einbringst, damit man von beiden Seiten aus das Beste aus dieser Situation macht?

Von deiner Seite aus kommt die Aussage: Es muss doch irgendwelche Zuständigen vor Ort geben, die man ansprechen kann, wie man das Beste aus dieser Situation für beide Seiten herausholen kann.
Du vertraust auf Zuständige. Na toll. Mensch, die sind auch überfordert. Die wissen teilweise auch nicht mehr, wo vorne und hinten ist.

Mädel, wach auf. Wir können das alles alleine nicht wuppen. Wir sind mit diesem Ansturm überfordert. Mit so einem Ansturm hat doch ehrlich gesagt keiner gerechnet.

woher diese aggression, eifelgold? hier ist jemand, der vorschläge macht. das finde ich gut, auch wenn nicht jeder vorschlag von jedem umgesetzt werden kann. wie kannst du da behaupten, sie bringe sich nicht ein? es ist cracklin rosies sache, sich zu äußern, ob und was sie selbst tut oder tun wird. nicht jeder kann viel freizeit erübrigen, wenn beruf, familie, ausbildung und manches mehr auch erledigt und bekümmert sein wollen. ich hoffe, ich kann mich auch auf irgendeine weise einbringen.

selbstverständlich gibt es zuständige (per gesetz oder freiwillige) für jede unterbringungsmöglichkeit. recht oft sind das sozialarbeiter und flüchtlingsbeautragte der stadt oder des kreises. und deswegen freuen sich die meisten über kompetente hilfen oder hilfsangebote.

wo soll "das mädel" aufwachen? wo schläft cracklin rosie deiner meinung nach? von ihr kommen handfeste anregungen. vielleicht habe ich es übersehen, ich kenne auch nicht jedes thema hier, aber bisher ist mir noch nicht aufgefallen, dass von dir irgend etwas gekommen ist. weder vorschläge noch anregungen oder aussagen darüber, was du selbst tust. einen hinweis auf ein entsprechendes versäumnis von mir wäre nett, vielleicht habe ich etwas überlesen. wenn ich mich richtig erinnere, hast du einen beruf, ein großes haus und noch mindestens einen mann, ein kind und wohl auch ein tier oder mehrere zu versorgen. damit dürfte deine zeit auch rarer sein als die von rüstigen rentnern, bei denen weniger hausarbeit anfällt und die außerdem mobil sind.

mein vater hat sich gemeldet und sich bereit erklärt, beispielsweise beim ausfüllen von formularen und vielleicht auch bei deutschunterricht zu helfen. er wird den vater eines freundes meines mannes mitnehmen, der wie er bereits rentner ist und sowohl türkisch als auch arabisch spricht. seine frau würde gern mit den kindern etwas unternehmen, falls in ihrem umfeld auch kinder untergebracht werden sollten. vielleicht vorlesen, malen, spielen. auch sie spricht arabisch. er hat von dutzenden leuten gehört, die sich wie er gemeldet haben. meistens für behördengänge, spenden von bekleidung und anderen dingen und freizeitgestaltung.

meine oma fragt in ihrem bekanntenkreis nach kleiderspenden. oft sind menschen eher bereit, etwas zu spenden, wenn es an eine zunächst bekannte person geht. wenn nötig, wird sie ausbesserungen vornehmen, soweit sie es kann.

meine lieben alten damen aus dem altenheim wollen stricken und häkeln, besonders für die kinder. einige von ihnen sind inzwischen verstorben, dafür sind andere hinzugekommen, die noch sehr gut sehen und handarbeiten können. sie freuen sich, helfen zu können. eine frühere lehrerin ist dabei, die sich wünscht, auch unterricht geben zu können. wie das umgesetzt werden soll, ist noch nicht abzusehen, vielleicht klappt es nicht. sie braucht eine gehhilfe und kann nicht mehr gut treppen steigen. und unterricht im altenheim wird vermutlich nicht möglich sein.

vor einigen tagen habe ich wieder die kleiderschränke ausgemistet. ich erwarte zwar ein baby, aber es braucht nicht all das, was ich noch in den schränken habe. sogar mein sohn und meine ältere tochter haben gespendet. und ich selbst habe mehr als genug bekleidung. vieles wird ein selbstläufer werden, manches wird sich per mundpropaganda oder über facebook weiterverbreiten. dann wäre facebook wenigstens einmal mehr sinnvoll eingesetzt.

ich finde es absolut nicht dienlich, auf anregungen derart feindselig zu reagieren. jedes bisschen, was getan werden kann, ist eine gute idee. ob alles davon nötig ist und freudig angenommen wird, ist eine andere frage. vielleicht sind jene flüchtlinge ja durch die bank unangenehme menschen, mit denen man keine zeit verbringen und in deren nähe man nicht sein mag. aber soweit ich das sehen konnte, konnte das bisher noch nicht in erfahrung gebracht werden. für die flüchtlinge selbst ist es gewiss auch nicht angenehm, so abgeschieden zu sein und das gefühl zu haben, oder sogar die gewissheit, unerwünscht zu sein, und viele von ihnen wissen, wie groß die ablehnung und sogar die aggressionen sind, die ihnen von manchen deutschen sogar schon vor deren ankunft entgegenschlagen. wenn man nicht miteinander kommuniziert, kann man sich auch nicht kennen lernen. aber wie ich aus eigener erfahrung weiß, wollen viele das auch gar nicht.
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Zitat (Eifelgold @ 09.09.2015 19:40:10)
nur mal so ne Frage:
kann man DICH ansprechen? Hast DU Zeit? Spendest DU? Gibst DU  Deutschkurse? Erteilst DU Deutschunterricht? Räumst deine Kleiderschränke aus? Fragst in der Nachbarschaft nach Teddiebären und Co?


Das ist ja ein Ding!
Nur weil Rosi hier nicht darüber schreibt, wie sie hilft, heißt es noch lange nicht, dass sie nicht hilft.
Ich schätze sie so ein, dass sie es tut ohne darüber zu sprechen.

Es ist überhaupt nicht zielführend, wenn wir uns so angreifen, denn die, welche garantiert nichts tun und gegen alles sind, lachen sich über uns ins Fäustchen.

Ich tue übrigens auch etwas, möchte aber hier nichts darüber schreiben. Wozu auch?

Bearbeitet von Rumburak am 09.09.2015 22:50:25
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Zitat (Rumburak @ 09.09.2015 22:46:10)
Ich tue übrigens auch etwas, möchte aber hier nichts darüber schreiben.

Genauso mache ich es auch, würde aber hier auch nichts dazu schreiben. Aber eines kann ich vielleicht erzählen, weil es bei uns doch das ein oder andere Gemüt erregt: Kleiderspenden sind nicht erwünscht, weil die Kleiderkammern voll sind. Bettwäsche und Handtücher (auch nagelneue) werden nicht genommen, weil jede Flüchtlingsfamilie vom Staat diese Wäsche erhält. Wenn eine Flüchtlingsfamilie dann nach vllt. 3-4 Wochen in eine andere Obhut reist, bekommen die nachfolgenden Flüchtlinge wieder neue Bettwäsche, etc. vom Staat. Aus hygienischen Gründen. Menschen haben in ihren Gärten ganz frisch geerntet und aktuelles Obst, z.B. Äpfel, und Gemüsesorten in die Flüchtlingsunterkünfte bringen wollen. Sie wurden abgewiesen, weil das nicht erlaubt sei. Ehrenamtliche müssen sich registrieren und ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen. Ok, letzteres kann ich noch verstehen, aber manches wirklich nicht.
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Vielleicht sind die folgenden Links hilfreich, der erste beschreibt ein Hilfsprojekt des Hessischen Rundfunks - hr 3- und You FM, welches ich sehr hilfreich finde. Beispiel: " In Aarbergen wird ein Schulranzen benötigt" oder "Am Flughafen Kassel-Calden werden Musikinstrumente für traumatisierte Flüchtlingskinder gesucht", So kann man ohne grossen Aufwand und gezielt helfen. Das Projekt heisst "People like me".

Vorstellung des Projektes

Der zweite Link führt direkt zur "Hilfsseite". Dort sieht man eine Karte von Hessen. Zu sehen sind "Piksnadeln" überall dort, wo etwas benötigt. Auch bei Behördengängen kann geholfen werden, eben alles ganz konkret.
Mit dem "Händchen" kann man sich die Karte vergrössern und speziell in seiner Umgebung schauen, klickt man so eine "Piksnadel" an, kommt das konkrete Gesuch. Hat man sich ein Nädelchen geklickt, steht rechts genau, was wo benötigt wird. Von "grossen Wünschen" bis zu "klitzekleinen Wünschen".

People like me

Und noch ein Link aus einer ganz anderen Ecke. Dort sind Rezepte aus fast allen Ländern dieser Welt zu finden, also auch aus Syrien oder Afghanistan und weitere. Wer also einen Flüchtling/Flüchtlinge bekochen will, wird hier fündig.

Rezepte der Welt

@Drachima....ja, es scheint manchmal seltsam, dass hilfsbereite Menschen, mit ihren vielleicht mitgebrachten Sachen, manchmal wieder abgewiesen werden. Ich habs irgendwo schon mal geschrieben, ob hier oder im "Hasspostings - Thread. Leider ist es nicht einfach zu sagen, genau, hier bauen wir jetzt eine Zeltstadt und jede/r kann helfen kommen und soll alle Dinge mitbringen, die nicht mehr benötigt werden. (Mal bissi simpel formuliert).
Ich gebe nur ein Beispiel: ich lebe in einer Stadt, die aufgrund ihres hohen Migrantenanteils gar keine Flüchtlinge aufnehmen müsste. Dennoch gab es Bemühungen, auch hier eine Zeltstadt zu errichten - zumindest solange die Witterung es erlaubt. Kam nicht zustande, da der Kampfmittelräumdienst das Gelände nicht freigab.
Das nur ein kleines Beispiel, welch vielen Dinge geprüft werden müssen. Das gilt auch für helfende Menschen. So bitter es ist, wenn eine solch angedachte Hilfe mit dem Obst oder Gemüse nicht realisiert werden kann, es geht immer um den Schutz der geflohenden Menschen wie auch um den Schutz der helfenden Menschen. Nur ein Stichwort: Seuchenschutz.

Mehr an Informationen über das "Handling" möchte ich nicht posten und ich möchte auch mein Engagement nicht öffentlich machen. Ich tu was, und gut is.
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Zitat (Eifelgold @ 09.09.2015 19:40:10)
Du vertraust auf Zuständige. Na toll. Mensch, die sind auch überfordert. Die wissen teilweise auch nicht mehr, wo vorne und hinten ist.

Dessen bin ich mir durchaus bewusst - und genau deshalb sind gerade die dankbar, wenn Leute, die irgendwie helfen wollen, sie ansprechen.
Hier in der Stadt (zu der unser Dorf gehört) sind zumindest z. T. Sozialarbeiter für die einzelnen Unterkünfte zuständig. Die sind auch meist während der üblichen Arbeitszeiten vor Ort. Nach einer telefonischen Odyssee und einigen Mails ist mir nach gut 3 Tagen gelungen, den zuständigen Sozialarbeiter einer Unterkunft zu ermitteln und auch tel. zu erreichen.
Ich mache überhaupt nichts mehr über Kleiderkammern und Sozialeinrichtungen. Ich kläre alles vorab mit ihm telefonisch und dann sagt er mir, was er brauchen kann und was nicht. Und er würde mit Sicherheit auch keine Nahrungsmittelspenden ausschlagen. Die sind froh für alles, was sie kriegen können.
Allerdings muss man natürlich das Glück haben, auf einen unbürokratischen Menschen zu treffen, der auch noch einigermaßen engagiert ist. Bei der Stadtverwaltung gibt es hier nur die Auskunft: Bringen Sie alles zum Sozialkaufhaus oder zum Roten Kreuz. Genau das tue ich aber nicht.
Inzwischen sprechen mich auch Bekannte an, wenn sie aussortiert haben, wo den die Unterkunft ist und ob ich mitfahren kann, ihre Sachen da hinbringen. Warum sollte ich das nicht tun?

Eine Freundin ist Lehrerin für Sprachen (auch wenn sie dank Lehrerschwemme nie als solche gearbeitet hat) und hat bereits angeboten, in ihrer Stadt in der Unterkunft Deutschkurse zu geben an ihrem freien Tag.

Ich weiß zwar nicht, warum du so aggressiv reagierst, aber vielleicht ist es das raue Eifeler Wetter. Bin auch nicht böse drum, denn manchmal hat man eben auch mal schlechte Laune ;)
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Zitat (bebamaus @ 05.09.2015 10:59:58)
Hallo zusammen

Dies ist mein erster Beitrag den ich hier eröffne.
Ich bin eher der stille Mitleser.

Ich habe etwas Angst und möchte gerne eure Meinung hören.

Ich wohne auf dem dorf.
Kuhdorf wäre der passendere begriff.

Ich bin absolut christlich und mit Nächstenliebe erzogen worden und halte es für meine Pflicht die armen flüchtlinge zu unterstützen wo es nur geht.

Hier sind leerstehende hotels für flüchtlunge umgebaut worden.
Finde ich auch super.

Aber...das nachbardorf hat 500 einwohner und es sind jetzt 80 flüchtlinge da.

junge männer.
Keine Frauen und keine kinder und keine alten leute.
Im ort gibt es weder einen bäcker noch eine Kneipe. Es gibt nix.

Die männer machen vielen einwohnern angst.
Mir ehrlich gesagt auch.

Ich hätte mir gewünscht, dass wenigstens ein paar frauen und Kinder mit dabei sind.

Gerade junge frauen werden hier jetzt angesprochen oder es wird hinterher gerufen.
Das ist unheimlich.

Jetzt fängt dir Schule wieder an und manche mütter sind um ihre kinder besorgt.

Nicht falsch verstehen: hier spenden alle kleider und bringen alles mögliche hin und helfen.
Es ist kein fremdenhass zu spüren.
Ganz im Gegenteil
Trotzdem machen NUR männer einfach angst.

Für sie haben frauen in der Gesellschaft einen ganz anderen stellenwert.
Das macht einfach ein mulmiges Gefühl.

Hier gibt es keine arbeit
Es ist ein kleiner kurort.
Hier ist nix
Familien wären hier echt besser dran gewesen.
Was sollen sie hier denn machen?
Hier gibt es keine jobs
Hier fährt nur alle paar stunden ein bus.

Jetzt sitzen sie auf den Straßen und sitzen eben da. Und es gibt nix zu tun.
keine Perspektive

ich frage mich wie das werden soll.

für kinder wäre das land besser geeignet.
viele wiesen und wälder zum toben und spielen.

es wurden überall kinderkleider gesammelt.
die ganze gemeinde hat gespendet.
Die kinder im ort haben sich auf neue spielkameraden gefreut.

irgendwie ist das alles nicht gut durchdacht.

Kommt hier jemand vom land?
Wie ist das bei euch?
Irgendwie wissen wir nicht wie wir die männer integrieren sollen.
hier gibt es echt nix
nächste kleine stadt ist ca. 30 km entfernt.

ich freue mich über eure antworten

In einem Vorort von München leben 1400 Menschen und in einem leerstehenden Bürogebäude werden demnächst 5000 Flüchtlinge einquartiert werden, was sollen die denn sagen? Hat der Bürgermeister zwei Tage vorher erfahren.

Ich kann ja verstehen, dass man sich Flüchtlinge schön gemischt wünscht. Aber das ist halt nicht die Realität. Wir müssen halt alle zugucken, wie man mit der Situation am besten fertig wird. Hier gibt's viele kleine Orte, die reichlich Flüchtlinge bekommen haben. Die sind weder alle Engel noch Heilige, aber wenn wir uns alle bemühen, dann schaffen wir das schon.

Und diesen Spruch, dass man um die Kinder besorgt sei, kann ich echt nicht mehr hören. Sorry, wenn ich das mal so deutlich sage. Damit unterstellt man den Flüchtlingen pauschal, Kinderschänder zu sein. Sowas bringt uns nicht weiter.
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nicht nur flüchtlingen, sondern auch schwulen. seltsamerweise auch dann noch, wenn längst klar ist, dass die menschen, vor denen man sich fürchten muss, der nächste (und vor allem deutsche und christliche) nachbar sein kann, der brav verheiratet ist, immer nett die nachbarn grüßt und selbst vater ist. aber das passt wohl nicht ins eigene weltbild, wenn man viel mit ihm gemeinsam hat. die möglichkeit zur abgrenzung ist dadurch einfach zu gering, und deswegen wird das ausgeblendet.
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Zitat (moirita @ 05.09.2015 14:21:52)
Mütter, kleine Kinder, ältere Menschen würden die Strapazen der Flucht wohl kaum überstehen, denke ich mir. Daher viele junge Männer, die "vorausgeschickt"? werden, um eine kleine Hoffnung zu haben: " Der schafft es bestimmt, findet Arbeit, schickt Geld oder holt uns nach..."


Hallo,

ja, stimmt. Ich habe schon alte, gehbehinderte Männer mit Hilfe anderer (Flüchtlinge) aus dem Bus steigen sehen. Der alte Mann sagte, glaub ich, er wäre 92...

Tut mir einen Gefallen und fangt nicht wieder, dass das ein Einzelfall wäre. Bei uns sind auch nur Männer (und nicht nur junge!).

Es ist schwer, einen Neuankömmling, der kein Deutsch kann, zu fragen, wie es ihm geht, wo er helfen möchte usw. Aber da hat bestimmt auch wieder jemand eine Lösung. Übrigens, die können auch nicht alle Englisch.

Ich verstehe die Mulmigkeit der TE. Mir geht es genauso. Nicht nur hier, in unserem Ort, auch in den Nachbarstädten ist es so.

Jubel und Jammer sind eineiige Zwillinge, die oft nur ihr Rollenspiel tauschen.
© Willy Meurer (*1934), deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist, M.H.R. (Member of the Human Race), Toronto
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Mein Mann finde es es dann doch schwierig, dass viele Schwangere dabei sind.
Die Männer würde ich mir am liebsten mal... :stuhlklopfen:

Dort ist Krieg, es gibt nichts zu essen. Wie hat der Familienvater sich das mit der Ernährung gedacht?
Die Kleinen können ja nichts dafür.
Ich weiß, ich bin da vielleicht ein bisschen hart.

Bearbeitet von Rumburak am 21.09.2015 13:24:39
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Zitat (Aquarius @ 21.09.2015 12:30:50)
ja, stimmt. Ich habe schon alte, gehbehinderte Männer mit Hilfe anderer (Flüchtlinge) aus dem Bus steigen sehen. Der alte Mann sagte, glaub ich, er wäre 92...
Tut mir einen Gefallen und fangt nicht wieder, dass das ein Einzelfall wäre. Bei uns sind auch nur Männer (und nicht nur junge!).
Es ist schwer, einen Neuankömmling, der kein Deutsch kann, zu fragen, wie es ihm geht, wo er helfen möchte usw. Aber da hat bestimmt auch wieder jemand eine Lösung. Übrigens, die können auch nicht alle Englisch.
Ich verstehe die Mulmigkeit der TE. Mir geht es genauso. Nicht nur hier, in unserem Ort, auch in den Nachbarstädten ist es so.

In der Unterkunft, wo ich meine Sachen hinbringe, sind fast ausschließlich Familien untergebracht. Sind vermutlich auch alles Einzelfälle ;)

Es geht doch überhaupt nicht darum, Patentlösungen bereit zu haben. Es geht eher um ein altes Thema:
Zitat
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Gott gebe mir die Geduld mit Veränderungen, die ihre Zeit brauchen
und Wertschätzung für alles, was ich habe.
Toleranz gegenüber jenen mit anderen Schwierigkeiten
und die Kraft, aufzustehen und es wieder zu versuchen.

Nur für heute.


Die Leute können nun mal tlw. kein Englisch, natürlich erst recht kein Deutsch. Sie werden so aufgeteilt, dass möglichst alleingereiste Männer zusammen untergebracht werden und Familien auch zusammen bzw. mit den alleinreisenden Frauen zusammen. Was nutzt es, sich darüber zu ärgern? Kann dadurch auch nur einer besser Englisch? Besser man versucht es mit Gelassenheit, diese Umstände so hinzunehmen, wie sie nunmal sind derzeit.
Allenfalls den Mut aufbringen, durch Ideen und Hilfestellungen das Beste aus der Situation zu machen - für beide Seiten! In der Regel sind die Leute alle stark daran interessiert, möglichst schnell Deutsch zu lernen - was ihnen aber derzeit nicht möglich ist, weil sie erst das Asylverfahren durchlaufen müssen, ehe sie sich dafür auch nur anmelden dürfen - was auch gerne mal einige Monate dauert. Und die Wartezeit auf einen Integrationskurs in Sachen Sprachen dauert auch wieder einige Monate. Daran lässt sich momentan höchstens unkonventionell was ändern. In unserem extrem bürokratischen Land weiß doch jeder, wie langsam die Mühlen mahlen. -_-
In unserer Samstagsausgabe der Aachener Nachrichten waren etliche Berichte über Asylanten, Asylverfahren etc. zu lesen. Sozusagen eine Spezialausgabe, die sich vornehmlich diesem Thema widmete.

Ich kann auch die Mulmigkeit der TE nachvollziehen. Deswegen muss ich diesem Gefühl aber nicht nachgeben ;)
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@Rumburak
So ist das - du weißt sicher auch, wie viele Frauen während des 2. Weltkrieges Nachwuchs bekamen. Ich kenne schon mal alleine definitiv 3 Kriegskinder. :pfeifen:
Ob das der Strohhalm ist, an den sich viele klammern, dass das Kind die Sicherung der eigenen Art in Notzeiten darstellt? Keine Ahnung!
Aber egal was auch immer: Zu erwarten, dass Männer enthaltsam lebten nur weil Krieg ist oder Not droht ist wohl unrealistisches Wunschdenken. ;)
Ganz davon abgesehen, dass es durchaus auch Kinder durch Vergewaltigungen sein können.
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Rosie, Du hast ja recht.
Ich denke halt immer praktisch. Was würde ich machen, wenn ich mich auf eine lange Reise begebe? :)

Bearbeitet von Rumburak am 21.09.2015 13:55:24
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Hier im Seniorenheim ( in einem kleinen Dorf , nahe Stgt.) fangen nächste Woche 2 Syrer und 2 Vietnamesen ihre Pflege-Ausbildung an. Junge Leute, die strahlten, als sie heute durchs Haus geführt und uns vorgestellt wurden. Teils haben sie schon eine Ausbildung im Heimatland absolviert. Ich freue mich für sie. Die deutsche Sprache beherrschen sie so einigermassen, machen das aber mit Freundlichkeit und Einfühlsamkeit wieder wett.
Einige Kilometer weiter werden Wohncontainer aufgestellt für die Flüchtlinge, die in dieser Woche hier ankommen sollen. Wenn ich daran vorbeifahre, stelle ich mir vor, in solch einem "Dingens" wohnen zu müssen. Mit prompt vielen anderen Menschen nebendran, die ich noch nie im Leben sah. Wie fühlt man sich, nach einer Flucht und Sorge um Zurückgebliebene? Alles ist neu und macht erstmal Angst.
Aus Angst kann leicht Aggressivität werden, als Schutz vor Verletzung. ...
Bin gespannt, wie es hier im Dorf und in der Kreisstadt weitergeht.
Die Stimmung ist nach aussen hin recht ruhig und bleibt hoffentlich auch so.
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Zitat (Eifelgold @ 09.09.2015 19:40:10)
nur mal so ne Frage:
kann man DICH ansprechen? Hast DU Zeit? Spendest DU? Gibst DU Deutschkurse? Erteilst DU Deutschunterricht? Räumst deine Kleiderschränke aus? Fragst in der Nachbarschaft nach Teddiebären und Co?

Wie wäre es denn, wenn du dich mal einbringst, damit man von beiden Seiten aus das Beste aus dieser Situation macht?

Von deiner Seite aus kommt die Aussage: Es muss doch irgendwelche Zuständigen vor Ort geben, die man ansprechen kann, wie man das Beste aus dieser Situation für beide Seiten herausholen kann.
Du vertraust auf Zuständige. Na toll. Mensch, die sind auch überfordert. Die wissen teilweise auch nicht mehr, wo vorne und hinten ist.

Mädel, wach auf. Wir können das alles alleine nicht wuppen. Wir sind mit diesem Ansturm überfordert. Mit so einem Ansturm hat doch ehrlich gesagt keiner gerechnet.

Wollte mich eigentlich nicht äußern, aber es gab vorhin wieder so schlimme Bilder von syrischen Flüchtlingen an der serbischen Grenze, da zieht sich mein Herz zusammen.
Frauen und kleine Kinder knöcheltief in Pampe versinkend, naß bis auf die Haut, frierend, weinend.

Es sind nicht mehr nur junge Männer, die sich auf den Weg machen, es sind Familien, die um ihr Leben fürchten. Und die Zustände in Syrien werden immer schlimmer.

Wie das alles mal enden soll oder weitergehen soll - keiner hat eine Antwort darauf. Eifelchen hat es richtig ausgesprochen. Alle und jeder sind hilflos und die Lage wird immer aussichtsloser. Und der Winter rückt immer näher.

Was oder wie kann die Bevölkerung helfen? Oder können wir nicht helfen?
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Was soll man auch für eine Antwort geben? Es gibt da nun mal keinen Waschzettel, den man raus kramen und als Gebrauchsanweisung nehmen kann. In jedem Ort wird die Problematik anders liegen. In dem einen wünscht man sich mehr Familien mit Kindern (s. bebamaus), im nächsten Ort bekommt man gerade wegen der zahlreichen Kindern Muffensausen, weil man nicht weiß, wo man die KiGa- und Schul-Plätze hernehmen soll auf die Schnelle.
Das Einzige was überall zu sein scheint: Niemand will die 80 % jungen testosterongesteuerten alleinreisenden Kerle in der Nähe haben. Aber auch die sind nun mal jetzt hier und müssen irgendwo untergebracht und menschenwürdig versorgt werden.
Es gibt ja zum Glück schon zahlreiche Helfer in Deutschland. Mancherorts sogar so viele oder so hilfswütige, dass man sie mit Arbeitszeitplänen förmlich dazu zwingen muss, sich nicht zu viel aufzubürden vor lauter Gutherzigkeit.
Es gibt Leute, die Flüchtlinge aufnehmen, weil sie wegen ausgezogener eigener Kinder nun Platz übrig haben. Oder welche, die ein leerstehendes Häuschen besitzen und dort einige Flüchtlinge unterbringen. Es gibt Leute, die Spielzeug oder Klamotten spenden. Oder Möbel für die Flüchtlingswohnungen. Es gibt auch Leute, die sich selbst als Hilfe anbieten - sei es als Pate für einen oder mehrere Flüchtlinge oder eben für Deutschkurse oder Begleitung zu Ämtern oder, oder, oder. Es gibt Leute, die weder Kraft noch Zeit haben aber durchaus Geld übrig und die spenden an Flüchtlingshilfswerke oder die Stellen, die vor Ort zuständig sind.
Natürlich gibt es auch genügend Leute, die weder Kraft, noch Zeit, noch Geld haben und die wirklich nichts tun können, außer vielleicht einfach freundlich und hilfsbereit sein, wenn sie auf Flüchtlinge treffen. Verblüffenderweise sind genau diese Menschen aber oft freundlich und geben sogar noch von dem Wenigen ab, was sie selbst haben. Am meisten nölen tun gern die Leute, die es eigentlich gar nicht nötig hätten. Verlustangst um eigenen Besitzstand? Ich weiß es wirklich nicht, habe aber auch bei Tafel-Sammlungen selbst diese Erfahrung machen dürfen. :hmm:

Und es gibt die Leute, die der Meinung sind, dass es sowieso alles nur Tropfen auf den heißen Stein sind, wir die Lage nicht in den Griff bekommen werden, die Politik versagt hat und tun schon deshalb gar nichts.
Und Leute, die der Meinung sind, dass es ihnen doch wohl vieeeel schlechter als den gutgenährten Smartphone-Flüchtlingen geht - und dementsprechend auch nichts tun.
Und die, die meinen, dass die alle sowieso nichts hier verloren haben, weil uns deren Krieg überhaupt nichts angeht :hirni: die übrigen Staaten sollen die doch mal zuerst aufnehmen (geht ja nicht, dass wir alle aufnehmen) - und daher auch nichts tun.
Und die, die ständig nur apokalyptische Prognosen stellen und schon deshalb nichts tun, damit sie sich auch ja bewahrheiten.
Von denen, die nichts Besseres zu tun haben, als bestehende Unterkünfte abzufackeln und damit Steuergeld durch den Schornstein zu jagen, will ich gar nicht reden. Bei denen wär mir lieber, wenn sie überhaupt nichts täten. Dann richteten sie wenigstens keinen Schaden an :ruege:
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wie ich gerade in dem anderen thema vernommen habe, gibt es, durch die blume gesagt, wohl auch die ansicht, dass die so engagierten sich schrecklich langweilen, nichts anderen zu tun haben und deswegen gern ein bisschen weltverbesserer spielen, solange man sie dafür auch nur genügend würdigt.

es scheint in der natur der menschen zu liegen, dass hilfe, selbst wenn sie nötig ist, manchmal nicht gern angenommen wird. entweder, weil man den hilfesteller als nicht würdig betrachtet, oder weil man der meinung ist, man schaffe es auch allein, sofern man sich nicht auch noch dafür schämt, hilfe in anspruch nehmen zu müssen.

es gibt immer menschen, die, ganz gleich, um welche situation es sich handelt, die hände in den schoß legen und sagen "das bringt doch sowieso nichts". sei es, um dämme zu stützen und zu stabiliseren, um obdachlosen zu helfen, tiere zu retten, straßen zu säubern und vieles mehr. ich sehe das nicht so. alles gute, was man tut, hat einen sinn.

von peter ustinov habe ich einmal dieses wunderschöne zitat gelesen, das etwa so lautet: "hilfe ist kein tropfen auf dem heißen stein. der tropfen wandert ins meer und geht nicht verloren."
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