Apotheker streiken: wegen Gesundheitsreform

Die Apotheker streiken, wegen der Gesundheitsreform.
Geht es denen tatsächlich soo schlecht, daß sie mehr Wettbewerb nicht vertragen?
Alle müssen den Gürtel enger schnallen, warum sollten da die Apotheken ausgenommen werden?
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Also der Vater meines Ex ist Apotheker...naja, der Familie gehts richtig gut...

Kann ja nun nicht für alle Apotheker sprechen aber der hat richtig Schmott mit nach Hause gebracht...

Auf der anderen Seite ist das Apothekerleben auch kein Zuckerschlecken..Also angesicht der Arbeit, die er mit der Apotheke hat, ist das Gehalt auch angemessen...finde ich..
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Zitat (Mellly @ 16.11.2006 19:49:25)
Also der Vater meines Ex ist Apotheker...naja, der Familie gehts richtig gut...

Kann ja nun nicht für alle Apotheker sprechen aber der hat richtig Schmott mit nach Hause gebracht...

Auf der anderen Seite ist das Apothekerleben auch kein Zuckerschlecken..Also angesicht der Arbeit, die er mit der Apotheke hat, ist das Gehalt auch angemessen...finde ich..

Ich will ja auch nicht sagen, daß der Apotheker das Geld nicht verdient. Aber warum gibt es da Preisbindungen und kein Wettbewerb? In unserer Stadt 50000 Einwohner gibt es fast an einer Ecke eine Apotheke und alle verdienen gut.
Genauso finde ich die Buchpreisbindung nicht o.k. Jeder muß sich dem Wettbewerb stellen, warum sollten verschiedens Zweige ausgenommen werden.
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Hab mich vielleicht falsch ausgedrückt...

Ich wollte eigentlich sagen, ich denke auch, daß die Apotheker einen Teil der Gesundheitsreform mit tragen sollten...

Und so wie ich es in der Familie mitbekommen habe, nagen die deswegen nicht gleich am Hungertuch...

Allerdings glaube ich auch, daß es Apotheken gibt, die weit weniger viel einbringen, wie das Beispiel..Aber jeder sollte eben bei den Reformen mit einbezogen werden...Da stimme ich dir zu
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Da hast recht Melly - ich kenne auch 2 Apotheker und zumindest der eine legt sich ganz schön ins Zeug-er hat auch Mittwochs nachmittags geöffnet. Ich glaube der würde bei mehr Wettbewerb zu den Gewinnern gehören.
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Der Apotheker, den ich kenne, der hat jeden Tag von 9 (glaube ich) bis 18 Uhr auf...Samstags glaube ich auch von früh bis abends...

Dann kommen noch die Not und Nachtdienste dazu, die Pflicht sind...

Naja, mittags ist und ißt er immer zu Hause, die Apotheke ist sozusagen gleich um die Ecke....

Die Apotheke läuft auch sehr gut, weil er sich da auch wirklich engagiert und reinkniet...ist auch nen Arbeitstier
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Aufgrund der letzten Gesundheitsreform mussten wir unsere Apotheke schließen! :(

Will aber jetzt nicht alle Schuld auf die Regierung schieben, weil bei uns noch andere äußere Faktoren dazukamen:

1.) Baustelle: die Straße war für ca. 18 Monate gesperrt und im Notdienst für
Kunden z.T. nur mit Hilfe der Polizei zu finden :(

2.) Durch die Schließung von zwei Großbetrieben im Bezirk war die Arbeitslosigkeit extrem hoch. (ca. 90% unserer Kunden war von der Zuzahlung befreit).
offizielle Arbeitslosigkeit 9/2004: 33,7%

Wir sind jetzt nicht unzufrieden, mein Mann ist glücklich, dass er, nach einem Fehlversuch, Arbeit als Angestellter gefunden hat, die ihm Spaß macht. :)

Geld haben wir jetzt mehr als die letzten beiden Jahre mit der eigenen Apotheke :D

tante ju
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Tante Ju - ich glaub unter diesen Umständen hätte auch ein anderes Geschäft schliesen müssen - schön das es euch trotzdem gut geht.
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Dieser Wettbewerb würde zu lasten der Gesundheit gehen. Preisbindung in dem Bereich der Medikamente finde ich absolut richtig. Da die Apotheken auch andere Produkte abdecken, reguliert sich darüber der Wettbewerb. Einige Apotheker betreiben gleichzeitig ein Sanitätshaus.

Der Apotheker als Besitzer mag gut verdienen, wobei das regional sehr unterschiedlich ist, wie bei den Ärzten. Aber die Angestellten, die eine genauso langes Studium wie Ärzte haben und auch 2 Examen absolvieren müssen, verdienen nicht besonders.
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Zitat (Nobody @ 16.11.2006 20:13:15)

Der Apotheker als Besitzer mag gut verdienen, wobei das regional sehr unterschiedlich ist, wie bei den Ärzten. Aber die Angestellten, die eine genauso langes Studium wie Ärzte haben und auch 2 Examen absolvieren müssen, verdienen nicht besonders.

Das stimmt haargenau...

Naja, ich glaube ich bin da auch sehr beeinflußt, da ich eben nur einen Apotheker mit einer sehr gutgehenden Apotheke kenne..

Tante ju ist das beste Beispiel, daß es eben auch andere Fälle gibt...
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Tante Ju, das tut mir für euch sehr leid, zu den ganzen Gesundheitsreformdurcheinander kam bei euch ja noch andere schwere Faktoren dazu. Ich denke, es ist sehr schwer, ein Geschäft aufzugeben.

Ich muss aber zugeben, ich kauf Medikamente, die ich nicht akut brauche, nur noch per Internet.
In meiner hiesigen Apotheke wurden mir nur noch die teuersten Produkte vorgelegt, nur nach hartnäckigem Nachfragen wurde aus dem Hinterbereich ein günstigeres Produkt vorgelegt. Und das war dann noch ein Drittel teuerer als das vergleichbare Produkt aus der Internetapotheke.
Ich bin mir ja bewusst, dass die Apotheke vor Ort dadurch vielleicht sich nicht halten kann, aber ich muss auch aufs Geld schauen und vergleichen.
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@ Sparfuchs: die von der Straßensperrung betroffenen Geschäfte haben 3 bzw. 4 Monate nach uns dicht gemacht.

@ Mellly: der dir bekannte Apotheker hat vielleicht einen besseren Standort und
andere Fachärzte im Umkreis. Wenn er sich selbst sehr engagiert, gönne
ich ihm sein gutes Einkommen. :)

Der Wettbewerb unter Apotheken sollte aber nicht so ausarten, wie es der Schwester einer Bekannten (als angestellte Apothekerin) erging: ihr wurde während der Probezeit gekündigt, weil sie sich Zeit nahm, die Leute vernünfitg zu beraten und nicht immer, die von der Chefin verlangten, Zusatzverkäufe tätigte. :angry:

tante ju
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Zitat (tante ju @ 16.11.2006 20:45:18)

@ Mellly: der dir bekannte Apotheker hat vielleicht einen besseren Standort und
              andere Fachärzte  im Umkreis. Wenn er sich selbst sehr engagiert, gönne
  ich ihm sein gutes Einkommen. :)


Jep..absolut...Der Standpunkt ist echt goldwert, vorallem ist es ne Kleinstadt in Bayern..naja, da gibts ja auch nicht so viele Apotheken....

Ich befürchte allerdings auch, daß der Wettberwerb auf dem Rücken der Kunden/Patienten ausgetragen werden könnte...

Bearbeitet von Mellly am 16.11.2006 20:48:21
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Zitat (tante ju @ 16.11.2006 20:45:18)
Der Wettbewerb unter Apotheken sollte aber nicht so ausarten, wie es der Schwester einer Bekannten (als angestellte Apothekerin) erging: ihr wurde während der Probezeit gekündigt, weil sie sich Zeit nahm, die Leute vernünfitg zu beraten und nicht immer, die von der Chefin verlangten, Zusatzverkäufe tätigte. :angry:

tante ju

Ja, das ist aber auch Kurzsichtig von dem Chef gedacht, denn wer gut berät hat viele Kunden (die auch wiederkommen) und das rechnet sich mit der Zeit.
Sollte ich soetwas feststellen würde ich sofort die Apotheke wechseln.
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In unserer Stadt haben so einige Apotheken dicht gemacht, insbesondere die kleineren Apotheken. Ich denke schon, dass sie es nicht einfach haben.
Früher bekam man noch gegen Erkältung etwas verschrieben, wie Hustensaft, Nasenspray etc.Heute wird es nicht mehr verschrieben, die Leute greifen zu alten Hausmittelchen oder Aldi, oder Lidel haben da ja mittlerweile ein breites Angebot.
Denke schon, dass insbesondere die kleineren Apotheken da nicht mehr ihren Umsatz haben.
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An der Beratung kann es bei uns nicht gelegen haben :)

Wir haben uns immer für die Patienten eingesetzt und ich habe häufig genug mit den verschreibenden Ärzten telefoniert, weil sich die Patienten beim Arzt/Ärztin nicht getraut haben zu sagen, dass sie bei einer Medikamentenumstellung erhebliche Nebenwirkungen hatten. Eine Lösung haben wir immer gefunden!

Häufig bedankte sich sogar der Arzt für meine Vorschläge :wub:

Ich war allerdings auch Biesti, wenn die Leute sich vom Arzt teure Medikamente verschreiben ließen und diese nicht wollten, sondern lieber Kosmetik. :angry: Auch dann wurde der Arzt informiert!

Kosmetik auf Kosten der Allgenmeinheit :no:

tante ju

@ Karen: Internetapotheken hatten in unserer Lage keinen Einfluss
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Ich kenne keine einzige Apotheke, die Insolvenz angemeldet hat.......
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Dann kann ich dir nur den Rat geben dich mal bei den einzelnen Apothekerkammern zu informieren.

Wir waren nicht die erste Schließung und werden auch nicht die letzte gewesen sein! :(

tante ju
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Sparfuchs, was meinst du konkret mit Preisbindungen? Ich glaub "Low-Price"-Medikamente fänd ich gruslig. Also ich meine jetzt nicht, dass die nicht allgemein was billiger sein könnten :-) aber da muss ich mich voll drauf verlassen können, dass sie wirken, wie sie sollen, und nicht zu alt sind oder minderwertig oder sonstwas - einen schlechten Salatkopf kann ich ja zur Not noch selbst erkennen. Ich hab grad so ne Horrorvision von Gammelmedikamenten wegen Preiskampf (hoffe ich hab dich da falsch verstanden...)

LG jupi
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Zitat (klausbege @ 16.11.2006 21:41:22)
Ich kenne keine einzige Apotheke, die Insolvenz angemeldet hat.......

Ich erinnere mich, dass im Sommer die Jahresmiete für eine Apotheke, allerdings in einem Ärztehaus gelegen, mit sage und schreibe 600.000,--€ aufgerufen wurde! Diese Ladenfläche wurde tatsächlich vermietet.
Tut mir leid, irgendwas kann doch da nicht stimmen.
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Zitat (jupi @ 17.11.2006 03:13:46)
Ich hab grad so ne Horrorvision von Gammelmedikamenten wegen Preiskampf (hoffe ich hab dich da falsch verstanden...)

LG jupi

Klar hast du mich falsch verstanden, ich bin doch nicht gegen Markenprodukte.
In allen anderen Branchen, gibt es bei Marken auch Preisunterschiede von Geschäft zu Geschäft, deshalb ist das Produkt nicht schlechter.
Auch heute schon werden in Apotheken güntigere Produkte angeboten, bei denen die Patente abgelaufen sind und daher günstiger angeboten werden. Der Apotheker muß normalerweise auch das günstigere Produkt mit gleichem Wirkstoff verkaufen, es sei denn auf dem Rezept wurde vom Arzt vermerkt, daß nur das verschriebe genommen werden darf.

Wir haben in unserer kleinen Fußgängerzone alleine 5-6 Apotheken und alle haben in den letzten Jahren total renoviert, daß Geld haben andere nicht. Mir geht es nicht darum, wieviel die verdienen- nur etwas Wettbewerb würde denen guttun.
Ich versteh aber auch das sie Streiken-jeder würde sich wehren, wenn es ihm an den Geldbeutel geht.

Bearbeitet von Sparfuchs am 17.11.2006 07:33:37
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Zitat (FranzBranntwein @ 17.11.2006 06:25:31)

Ich erinnere mich, dass im Sommer die Jahresmiete für eine Apotheke, allerdings in einem Ärztehaus gelegen, mit sage und schreibe 600.000,--€ aufgerufen wurde! Diese Ladenfläche wurde tatsächlich vermietet.
Tut mir leid, irgendwas kann doch da nicht stimmen.

Hi, Franz,
wenn du z. B. 250 qm deines Eigentums an einen Banker, Nobel-Autohändler oder Steuerberater-Wirtschaftsprüfer-Rechtsanwalts-Sozietät z. B. in der Hauptstraße einer mittleren Großstadt verpachten würdest, könntest du diesen Freudenhaus-Mietpreis ebenfalls erzielen!

Tatsächlich ist die Politik nun auch den Apothekern an den Kragen gegangen. Die Traumgewinnspannen von 30% sind vorbei und erheblich angespeckt. Dazu kommt gerade noch ein Beratungsaufschlag je Packungseinheit von 8,10 € minus 2,- € Rabatt für die kranken Kassen (GKV).
Da wirds für viele eng, da muss das Freiverkäufliche an Medikamenten, an Kosmetika, Aromatherapie oder Wellnessangebote (Erspartes haben viele Alten ja genug!) herhalten. Und schließlich sind rezeptfreien Medikamente frei kalkulierbar, wie DocMorris in Saarbrücken und im Internet allen deutlich demonstriert(e)!
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in meiner stadt - 33.000 einwohner, gibt es bestimmt 10 apotheken !!! und die großstadt ist gleich nebenan !!
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