Nichts ist rauschhafter als das Gefühl der Einigkeit. Lieber gemeinsam falsch liegen, als mit seiner Meinung allein zu sein.
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Thema eröffnet von mieze01
Zitat (zumselchen @ 06.11.2024 19:48:36)"Jeder kann einen Krieg anzetteln, aber nur Mutigsten können einen Frieden erreichen."
Na, wer hat's gesagt?
Zitat (Onkel Robert @ 10.09.2025 20:27:22)2017 hatte Ich mich an einem Wettbewerb mit dem Namen 'Gratwanderung' beteiligt (Initiatoren waren der Bezirk Oberpfalz, sowie einige kirchliche und staatliche Stellen), bei dem es um die Situation psychisch belasteter Menschen ging. Ich habe übrigens selber einen GdB 50, psychisch.
Stigmatisierung ist leider ein wichtiges Stichwort. Meine Idee war, der Stigmatisierung mal etwas entgegenzusetzen, indem Ich das Wort "verrückt" mit etwas positivem, nämlich Schönheit, verbinde.
Erst hätte es ein Gedicht werden sollen - aber das hat dermaßen geholpert, dass Ich das ganze "Essay" genannt habe, und nur (immerhin) den Schlussteil zum Reimen gebracht habe. Es trägt den Titel
Ver-rückt
Wissenschaftler wollten herausfinden, welche Naturgesetze und Mechanismen wirken, wenn der
Mensch Schönheit empfindet.
Die Untersuchungen waren ausgeklügelt, Computer führten komplizierte Berechnungen und
Simulationen durch. Als Resultat allen Aufwandes ergab sich: Wir empfinden ein Objekt dann als
schön, wenn es „eine Kleinigkeit“ vom Durchschnitt aller vergleichbaren Objekte abweicht.
Anders ausgedrückt: wenn das Objekt aus dem Einheitsbrei des banalen Durchschnitts ver-rückt
wurde.
Es gehört zu den Grundkenntnissen jedes Fotografen, jedes malenden Künstlers: Das Foto, das
Gemälde wird dann als harmonisch, als ästhetisch, als schön empfunden, wenn das Motiv aus
dem Mittelpunkt des Bildes verschoben wird, horizontal wie vertikal.
Harmonie, Ästhetik, Schönheit wurde also erschaffen, indem das Motiv ver-rückt wurde.
Musik rührt oft etwas im Menschen zum Schwingen an, verleitet zum Mitbewegen im Rhythmus und
im Takt, und erzeugt eine wohlige Gänsehaut.
In solch kostbaren Momenten verspürt der Mensch das, wofür es in der Musikwelt die Begriffe
„Groove“ und „Swing“ gibt. Diese werden beschrieben als minimale Abweichungen von
erwartetem Rhythmus, Takt, Betonung oder Metrik.
Musik rührt also etwas im Menschen an, indem musikalische Vorgaben minimal und individuell
ver-rückt wurden.
Der ach so schlaue Mensch kann möglichst schnell vergessen,
das Schöne physikalisch definiert zu messen.
Empfinden kann der Mensch es nur, und zwar mit seinen Sinnen.
Erkennen kann der Mensch es nur in seiner Seele drinnen.
Der Mensch ist nämlich auserwählt als einziges Geschöpf auf Erden,
mit einem Göttlichen Geschenk, dem Schönheitssinn bedacht zu werden.
Wir wissen jetzt: Das Schöne, das uns gern so wonniglich entzückt,
ist in des Wortes bestem Sinn von seinem Wesen her ver-rückt.
Ich hatte da noch zwei Fotografien (welche, weiß Ich nicht mehr) und eine selbstgetöpferte Figur der Yogastellung "Held" eingereicht. Diese wurden leider nicht genommen.
A b e r mein Essay schon.
Einen Preis habe Ich nicht erhalten, jedoch es wurde mit anderen Kunstwerken ausgestellt. Von deutlich über 100 eingereichten Werken waren ungefähr 30 ausgewählt worden.
Zunächst bei der feierlichen Eröffnung in Regensburg
https://up.picr.de/30726561en.jpg
anschließend ging die Ausstellung durch alle Landkreise in der Oberpfalz, Ausstellungsorte waren Kliniken, Rathäuser, öffentliche Gebäude, Kulturzentren, sogar in einer staatlichen Spielbank (edles Ambiente), zwei oder drei Jahre lang.
Danke fürs Interesse.