vielleicht ist hier jemand, der mal bei einer zeitarbeitsfirma gearbeitet hat; mich würde interessieren, was eine zeitarbeitsfirma ihrem Kunden pro stunde berechnet. damit ihr mich richtig versteht - nicht was der angestellte verdienst, sondern was der kunde für den leiharbeiter bezahlen muss (z. b. für eine examinierte pflegekraft)?
ich danke euch im voraus für antworten :rolleyes:
Tipp von Bernhard aus der Redaktion:
Ich empfehle dir eine Personalkosten-Software, weil sie dir hilft, die Kostenstruktur einer Zeitarbeitsfirma besser zu verstehen und die genauen Stundensätze zu kalkulieren, die der Kunde zahlen muss. Mit dieser Software kannst du transparent und effizient die finanziellen Aspekte deiner Zusammenarbeit mit Zeitarbeitsfirmen managen.
vielleicht ist hier jemand, der mal bei einer zeitarbeitsfirma gearbeitet hat; mich würde interessieren, was eine zeitarbeitsfirma ihrem Kunden pro stunde berechnet. damit ihr mich richtig versteht - nicht was der angestellte verdienst, sondern was der kunde für den leiharbeiter bezahlen muss (z. b. für eine examinierte pflegekraft)?
ich danke euch im voraus für antworten :rolleyes:
Bei Krankenschwester weiß ich es nicht, aber bei einfacheren Hilfstätigkeiten lagen wir mal bei 35,00 Euro/Stunde plus etwaigen Zulagen wie Überstundenzuschläge etc.
Ich finde es auch einen satten Stundenlohn. Man muss aber auch bedenken, dass die Lohnnebenkosten etc. auch bezahlt werden müssen und der Dienstleister möchte auch noch leben (leider!!). :labern:
Für einfache Tätigkeiten kamen da für die Leute ca. 7 Euro Brutto heraus (2005) für nomale Arbeitsstunden, also ohne Zulagen.
Wir haben irgendwann aufgehört mit denen Geschäfte zu machen. Irgendwie fehlten die Mitarbeiter laufend und man brauchte Ersatz, damit die Lücke gefüllt werden kann. Das gab immer "Nachschubprobleme". Ein Fließband muss ständig besetzt sein.
Soviel aus meiner Erfahrung. Vielleicht ist das mittlerweile anders!!
Gruß aus der Pfalz rofl
Bearbeitet von nanamanan am 26.02.2007 15:31:08
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Die Schottin2.736 Beiträge Dabei seit: 26.09.06
Also, im Normalfall sind es ca. 150% Aufschlag auf den Bruttostundenlohn des Leiharbeiters. Sprich, kleines Rechenexempel: Der Leiharbeiter bezieht von der Zeitarbeitsfa. einen Stundenlohn von 10,-EUR brutto, dann erhält die Zeitarbeitsfa. vom Auftraggeber ca. 25,-EUR die Stunde für die Bereitstellung der im Normalfall qualifizierten Arbeitskraft. Das hört sich erst mal unfair und nach Wucher an, ist es aber nicht. Von den überschüssigen 15,-EUR die Stunde zahlt die Zeitarbeitsfa. Dinge wie Sozialversicherungen, Urlaub oder Krankheit des Leiharbeiters sowie auch die Gehälter der Personaldisponenten, die für einen reibungslosen Ablauf beim Kunden verantwortlich sind und des Images wegen auch bemüht sein sollten, immer die zu besetzenden Stellen beim Kunden mit qualifiziertem Personal zu besetzen. Außerdem arbeiten Zeitarbeitsfirmen nicht ehrenamtlich, womit in der Differenz auch noch der Gewinn für die Zeitarbeitsfa. mit einkalkuliert sein muss. Aber wie bei vielen Dingen im Leben richtet sich das Ganze nach Angebot und Nachfrage; sprich, wenn es eine große Auswahl an Zeitarbeitsfirmen mit qualifiziertem Personal gibt, dann sinken die Preise weil sie alle sich versuchen zu unterbieten. Ist die Auswahl in der Stadt und dem Umland eher mau, so können es sich auch manche Firmen erlauben, die Gewinnspanne auszuweiten.
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Krötilla2.246 Beiträge Dabei seit: 12.01.06
Hi,
ich denke auch, das geht von... bis...! Meine letzte Firma hat total viel mit Leiharbeitern gearbeitet und die Leiharbeitsfirmen haben z. T. sogar über 40 €/Std. für ihre Leiharbeiter bekommen! Was bei den Leiharbeitern selber angekommen ist, weiss ich nicht.
Aber ich würde auch sagen, 18 - 25 € sind da so normal.
Gruss Krötilla
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Horst-Johann Lecker
Ich halte Zeitarbeit irgendwie für moderne Sklavenarbeit. Man mag von meiner Meinung halten, was man will. Aber selbst im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet. Und das gilt nicht nur für Privateigentum, sondern auch für Firmenkapital. Wenn ich produzieren will, muss ich auch Verantwortung für die Menschen übernehmen, die bei mir in Lohn und Brot stehen. Ich kann nicht nur aus Gewinnmaximierung am Personal sparen. Gute Arbeit kostet schließlich auch gutes Geld.
Gruß
Abraxas
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nanamanan1.163 Beiträge Dabei seit: 04.01.07
Zitat (Abraxas3344 @ 26.02.2007 20:28:00)
Ich halte Zeitarbeit irgendwie für moderne Sklavenarbeit. Man mag von meiner Meinung halten, was man will. Aber selbst im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet. Und das gilt nicht nur für Privateigentum, sondern auch für Firmenkapital. Wenn ich produzieren will, muss ich auch Verantwortung für die Menschen übernehmen, die bei mir in Lohn und Brot stehen. Ich kann nicht nur aus Gewinnmaximierung am Personal sparen. Gute Arbeit kostet schließlich auch gutes Geld.
Gruß
Abraxas
Kann ich nur zustimmen. Ich lehne diese Art "Menschenhandel" auch ab - überhaupt die Mini-Löhne für schwere körperliche Arbeit.
Wer arbeitet, sollte davon auch zumindest seinen Lebensunterhalt bestreiten können - ohne staatl. subventioniert werden zu müssen.
Moderne Welt!!!!!!!!
Gruß aus der Pfalz rofl
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Krötilla2.246 Beiträge Dabei seit: 12.01.06
Zitat (Abraxas3344 @ 26.02.2007 20:28:00)
Ich halte Zeitarbeit irgendwie für moderne Sklavenarbeit. Man mag von meiner Meinung halten, was man will. Aber selbst im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet.
...Gute Arbeit kostet schließlich auch gutes Geld.
:daumenhoch: :daumenhoch: :daumenhoch: GUT FORMULIERT!!! :yes:
Ich sehe es genauso. Genau! :yes: Außerdem gibt es sowas wie das Unternehmerische (!) Risiko, was ein UNTERNEHMER zu tragen hat (wie der Name schon sagt). Das wird leider immer mehr, insbesondere auch durch Leiharbeit, auf die Mitarbeiter übertragen. RIESENSAUEREI!!
Wenn Leiharbeiter wirklich nur für kurzfristige Jobs eingesetzt werden (kurzfristiger Großauftrag o. ä.), ist es ja noch ok und irgendwo verständlich. Aber bei meiner letzten Firma waren Leiharbeiter z. T. bis zu 5 Jahren (!) dabei!!! Ununterbrochen!!
War gestern wieder ein Bericht auf ARD über Briefzusteller. Dadurch, dass die Dt. Post ihr Monopol weitgehend verloren hat, gibt es ja seit einigen Jahren auch andere "Briefdienstleister" und die zahlen z. T. nur 1100 € brutto bei einer 40-h-Woche!! Jetzt befürchtet man auf Dauer, auch bei der Dt. Post nicht mehr die Gehälter zahlen zu können! :o ! Mein Mann ist Postbote!! :aengstlich:
Leider sind viele dieser Dumpinglöhne "hausgemacht". Die Leute versuchen ja auch an jeder Ecke zu sparen. Dadurch sind einige Firmen halt gezwungen, die Preise total in den Keller zu fahren und sind dadurch nicht mehr gewillt, gescheite Löhne zu zahlen. Nun ja, zumindest für einige Firmen gilt das.
Für die anderen Firmen gilt oft das "shareholder value", d. h. Hauptsache, der Aktienkurs stimmt! Und der stimmt am besten mit wenig (eigenen) Mitarbeitern! :angry: Aber.... wer hat auch oft Aktien? Die normalen Leute von nebenan! Es ist eigentlich alles ein Kreislauf!
Gruss Krötilla
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nelle zentner42 Beiträge Dabei seit: 19.02.07
:labern: Ich kann dem auch nur zustimmen. Hinzu kommt, das es außerdem sehr kurzsichtig von den Unternehmen ist. Jemand der ausgebeutet wird, setzt sich in schlechtenZeiten kaum für seinen Arbeitgeber ein.
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Klementine
Zitat (Krötilla @ 26.02.2007 19:33:41)
Hi,
ich denke auch, das geht von... bis...! Meine letzte Firma hat total viel mit Leiharbeitern gearbeitet und die Leiharbeitsfirmen haben z. T. sogar über 40 €/Std. für ihre Leiharbeiter bekommen! Was bei den Leiharbeitern selber angekommen ist, weiss ich nicht.
Aber ich würde auch sagen, 18 - 25 € sind da so normal.
Ich habe mich einmal bei einer Zeitarbeitsfirma beworben und auch ein Gespräch mit denen geführt und kann nur sagen, daß die Eingruppierung in die Tarifgruppen schon sehr merkwürdig ist. Trotz Ausbildung und Berufserfahrung sollte ich doch ganze € 7,50 die Stunde bekommen.
Bearbeitet von Klementine am 26.05.2007 13:52:39
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Klementine
Eigentlich wollte ichs löschen, klappt aber nicht.
Sorry Krötilla, hab nicht richtig gelesen.
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Rheinfee
Zitat (Abraxas3344 @ 26.02.2007 20:28:00)
Ich halte Zeitarbeit irgendwie für moderne Sklavenarbeit. Man mag von meiner Meinung halten, was man will. Aber selbst im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet. Und das gilt nicht nur für Privateigentum, sondern auch für Firmenkapital. Wenn ich produzieren will, muss ich auch Verantwortung für die Menschen übernehmen, die bei mir in Lohn und Brot stehen. Ich kann nicht nur aus Gewinnmaximierung am Personal sparen. Gute Arbeit kostet schließlich auch gutes Geld.
Gruß
Abraxas
Das ist ein weit verbreitetes Vorurteil Abraxas, das leider immer wieder durch die scharzen Schafe in der Branche geschürt wird. Ich habe selbst nur positive Erfahrungen mit ZA gemacht (naja, ist schon ein Weilchen her), aber für viele ist es heute die Chance, im ersten Arbeitsmarkt zu bleiben und evtl. eine Festanstellung zu erhalten (40 % Übernahmequote, nicht schlecht).
Man sollte natürlich immer darauf achten, welche ZA man wählt. Die qualifizierten sind fast alle im Verband der deutschen ZA organisiert. Hier findet man auch wertvolle Infos. Außerdem boomt die Branche und wird auch weiter wachsen, da viele Firmen - man mag das bewerten wie man will, aber es ist Realität - immer mehr zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse pflegen, z. B. weil die Projektarbeit immer mehr zunimmt. Die Branche hat wie alle Risiken, aber auch Chancen. Ich würde jedenfalls, wenn ich arbeitslos wäre, lieber bei einer Zeitarbeit arbeiten, als womöglich monatelang frustiert zuhause hocken.
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SissyJo2.585 Beiträge Dabei seit: 23.03.07
Hallo Tannezäpfle,
suchst Du eine Krankenschwester und überlegst Du Dir, eine bei einer Zeitarbeitsfirma zu mieten? Oder habe ich es falsch verstanden?
An alle:
viele Firmen (vorrangig Autobauer oder Müllentsorgerfirmen) entlassen einen Teil ihrer Belegschaft (angeblich mangels Aufträgen) und stellen dann Zeitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen ein. Ist viiiiiiel billiger.
In der Praxis sieht das dann so aus, dass ein gelernter Arbeiter mit einem Zeitarbeiter zusammenarbeitet. Und wer da dann sein Akkordsoll nicht erfüllen kann, weil er dauernd einem Zeitarbeiter helfen muss (!), ist ja wohl auch klar.
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Horst-Johann Lecker
Das ist doch auch mal wieder typisch deutsch. Ehe man zuhause bleibt, arbeitet man für einen Hungerlohn. Aber niemand bedenkt die Folgen. Hat man an der letzten Arbeit 2000 Euronen netto verdient, bekommt man als ALG I 68 % des letzten Nettogehaltes. Das sind dann immerhin noch 1360 Öcken. Geht man dann in die Zeitarbeit, liegt schon der Lohn niedriger. von den 1000 Euro sind´s dann nach der Entlassung nur noch 680 Euro ALG I.
..... Und irgendwann arbeiten wir alle für einen Euto pro Stunde, lassen uns von diesem ach so wohlwollenden Staat die Miete bezahlen und sind auch noch dankbar dafür.
Ich denke, wenn dieser "Staat" solche Verhältnisse zulässt, sollte man still HARTZ IV genießen und ab und zu mal schwarz arbeiten gehen. Das ist besser als sich von Merkel & Co. versklaven zu lassen. Solange die nicht willens und in der Lage sind, die "Globalisierung" zu stoppen und den Bossen zu verbieten, ARBEISPLÄTZE INS BILLIG-AUSLAND zu verlagern, solange sollte KEIN DEUTSCHER für billiges Geld arbeiten.
Aber warum schreibe ich mir hier die Finger wund? Es geht ja doch keiner auf die Strasse......
Nicht, als die "Gastarbeiter" kamen, die billig gearbeitet haben, auch nicht, als es "ausländische Mitbürger" wurden, erst recht nicht, als es "Mitbürger mit migrantem Hintergrund" wurden. Nun sind es 15 Millionen. Die arbeiten selten für Zeitarbeitsfirmen. Ich will hier weiß Gott kein Klischee erfüllen. Diese Menschen sind nicht dumm. Die kommen nicht, weil unsere Alpen so schön sind, oder unsere Nordsee. Sondern weil sie ein Vielfaches von dem verdienen, was sie in ihren Heimatländern verdienen würden. Und genauso schlau sind unsere Bosse. Die stampfen Fabriken in Polen, der Tschechei, Bulgarien und irgendwann im "Bald-EU-Staat" Türkei aus dem Boden, wo sie für zehn Prozent des deutschen Durchschnittslohnes produzieren können. Dann können sich bald ALLE deutschen Arbeitnehmer auf Hartz-IV ausruhen..........