Da, wo es möglich ist, wird doch immer draufgeschlagen. Wir wissen es doch alle: Früher ist man mit 50 Mark einkaufen gegangen und hatte den Einkaufswagen voll, heute reichen 50 Öcken nicht mehr. Bei Milchprodukten, Fleisch, Obst und Gemüse habe ich noch ein gewisses Verständnis. Aber es sieht doch so aus: Früher traute sich kein Einzelhändler, einen Beutel
Kartoffeln für über drei Mark zu verkaufen. Heute kostet der selbe Beutel mit meist schlechterer Qualität 2,50 Euro. Früher kostete ein Liter Milch 3,5 98 Pfennige. Heute ersteht man den selben Liter Milch für 55 Cent bis 89 Cent.
Beim Benzin war das Geschrei groß, als die "Grünen" fünf Mark für einen Liter verlangen wollte. Wer regt sich denn heute darüber auf, wenn der selbe Liter Benzin, der vor sechs Jahren 1,90 Mark kostete, heute für 2,84 Mark verkauft wird? Niemand. Zumindest hat man auf der Strasse diesen Eindruck. Es fahren immer noch chromglänzende Geländewagen mit einem Durchschnittsverbrauch von 18 Litern super durch die Gegend. Es gibt immer noch genügend Leute, die mal eben Zigaretten oder Brötchen mit dem Auto holen wollen, Muttis, die den 5-Minuten-Fußweg lieber mit dem Auto zum Kindergarten fahren und Leute, die ihren Sonntagsausflug immer noch nicht mit dem Fahrrad machen.
Es ist richtig, bei Lebensmitteln kann man nicht viel sparen, essen müssen wir alle. Aber wenn alle an der RICHTIGEN Stelle sparen würden, könnten die Raffgeier uns alle nicht so ausnehmen.
Weniger und kleinere Autos fahren - Benzin wird billiger. Im Supermarkt auch mal ein überteuertes Produkt ganz demonstrativ wieder zurücklegen - es verstaubt in den Regalen. Überlegen, ob man den teuren Fernseher UNBEDINGT haben muss - der wird garantiert auch billiger. Und wenn es denn sein muss, beim Fachhändler ein deutsches Gerät kaufen. Das mag zwar etwas teurer sein, aber es ist vielleicht KEIN Wegwerfartikel und man hat den Service. Unterm Strich also auch nicht teurer.
Wir können als Verbraucher sehr wohl die Preise UND auch die Beschäftigung mitbestimmen.
Öfters mal NEIN sagen und beim Einkaufen nicht ZUGREIFEN, sondern überlegen.
Außerdem GÄBE es ja auch noch eine andere Methode: SOLIDARISCH zivilen Ungehorsam üben. Wenn plötzlich ALLE Autofahrer für 20 Euro tanken würden, aber nur acht Euro bezahlen würden mit der Begründung, sie wollen keine Steuern auf Kraftstoffe bezahlen, was glaubt ihr wohl, würde passieren (mal abgesehen davon, dass ein solcher Fall in unserer feigen und gleichgültigen Gesellschaft Utopie wäre)?
Aber ich denke auch, die Menschen haben selber Schuld. Zu feige, sich zu wehren, zu arrogant, zu dumm, zu gleichgültig.
Gibts noch mehr Adjektive für Borniertheit?
Gruß
Abraxas