Liebe Enja,
Du wetterst ja jetzt derartig los, daß ich schon glaube, Dir persönlich zu nahe getreten zu sein! Schade- und wenn Du das so empfindest, dann möchte ich mich natürlich bei Dir entschuldigen:
Es tut mir sehr leid und mit diesem Beitrag wollte ich NIEMANDEN!!! und sicher am allerwenigsten Dich persönlich angreifen. Dieses will ich hier erstmal ausdrücklich festhalten.
Ich schrieb nur eigenes Empfinden und meine Gedanken auf- frei nach dem Zeitungsmotto: "Leserbriefe geben lediglich die Ansicht und Meinung des Lesers wieder"...
Zu der "Kindergeschichte": Etwa ein Jahr nach der Wende gab es Medienberichte- wenn ich nicht irre, auch im renommierten "Stern", einer namhaften
Hamburger Zeitschrift, jedoch auch immer wieder in kleineren Rubriken in der Tagespresse damals.
Ich würde mir sowas nie aus den Fingern saugen- was hätte dies für einen Nutzen für mich?
Übrigens gibt es eine Schriftstellerin namens Ursula Burkowski. Sie wurde einst samt ihren Geschwistern 1953 zurückgelassen und halbverhungert aufgefunden und wuchs dann im Heim auf. Sie nahm diese -von mir in meinem Beitrag genannte- Sache mit den zurückgelassenen Kindern als Anlaß, über ihr eigenes Leben zu schreiben, im Vorwort ihres ersten Buches "Weinen in der Dunkelheit" bezieht sie sich darauf.Unter ISBN 3-404-12253-0 kannst Du es Dir besorgen und selbt nachlesen.
Zu mir: ich selbst habe die Montagsdemos und Mahnwachen miterlebt, war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt, habe mit meinen Freunden an alledem teilgenommen und in der überfüllten Eisleber Marktkirche "Wachauf,wach auf,du deutsches Land" mitgesungen-- falls es von Belang ist. Ich( muß wohl jetzt "leider" schreiben ??!! ) hatte das Glück, nicht von der Stasi verhaftet zu werden deshalb- was wohl jedoch eher darauf zurückzuführen ist, daß es in unserer Kleinstadt nicht zu Gewaltausschreitungen- wie in den Großstädten) kam und alles bissel ruhiger lief.
Den Osten verließen wir (meinen Mann lernte ich in besagtem Eisleben kennen), weil wir beide nicht die Möglichkeit hatten, zusammen ausreichend zu verdienen, um sämtlichen Kosten gerecht werden zu können. Als Information: das Mansfelder Land hat mit die höchste Arbeislosenquote in Deutschland.
Es ehrt Dich, "daheimgeblieben" zu sein- aber diese Möglichkeit hatte halt nicht jeder-
das ist jedoch kein Grund, deshalb andere für schlechter zu halten.
Darum keine Feindschaft,
Gruß
Bine