Frisch von der Breifront, denn meine kleine Tochter wird jetzt 9 Monate alt und die große ist drei Jahre älter:
Es kommt m.E. auch darauf an, ob und wie lange Du stillen wirst.
Die ersten 6 Monate reicht Muttermilch (Mumi) aus, auch wenn die Nahrungsmittelindustrie schon Gläschenkost ab dem 4. Monata anbietet!
Danach fängt man mit Brei an, wobei wir beim ersten Kind insgesamt drei Gläschen gekauft haben (Urlaub), von denen 1 1/2 nicht gegessen wurden.
Brei kochen ist m.E. nicht aufwendig, wenn man sich etwas organisiert.
Notwendige Utensilien:
TopfAlles andere ist nicht unbedingt notwendig!
Wenn Du Abendessen (oder Mittagessen) kochst, köchelt nebenbei ein kleiner Topf.
In den kommen:
Unter den Siebeinsatz etwas Wasser (ca. 1 cm hoch), ins Sieb 1-3 Karotten, in feine Scheiben geschnitten (Börnerhobel), dann sind sie schneller gar.
weich kochen
Karotten in den Mixbecher, etwas Butter oder Sonnenblumenöl hinzu, das Kochwasser, mixen - fertig. Das ganze kannst Du im Kühlschrank 2-3 Tage aufbewahren.
Später kann man dann variieren:
einige Schmelzflocken hinzu (nach dem Kochen, einfach in den Mixbecher schütten), oder: Hirseflocken (gut für den Eisenhaushalt), Dinkelflocken, Reisflocken etc.
Dann mit dem Gemüse variieren: Einzeln oder zusammen mit den Karotten kochen:
Kartoffel (Menge erst langsam steigern)
Fenchel (wird ohne Möhren nicht von allen Kindern gegessen)
Pastinaken
Brokkoli
Kohlrabi (nicht zu früh anfangen)
Blumenkohl (nicht zu früh anfangen)
Kürbis (wird wahrscheinlich schon vorbei sein, wenn Dein Kind kommt)
Spinat
Ich habe zwei Freundinnen, die kochen alle Gemüsebreie sortenrein (d.h. nur eine Gemüsesorte) und frieren diese dann in großen Eiswürfelbehältern ein. Ein schnelles Essen: zwei, drei Gemüsebreiwürfel nach Lust und Laune herausnehmen, warm machen - fertig.
Obstbreie:
1-2 Äpfel in kleine Stückchen schneiden, in den Mixbecher, etwas Wasser hinzu und für 2 Minuten in die Mikrowelle.
pürieren (Achtung, heiß!), ggf. Flocken (siehe oben) hinzugeben, mixen, abkühlen lassen, fertig!
Manche Kinder essen den Apfelbrei bzw. Apfelmus am liebsten lauwarm und verweigern ihn kalt.
Weitere Obstbreie: Apfel mit Birne, später Banane
Fleisch kann man dann später auch kochen und mit dem Gemüse pürieren (ca. 100 g Fleisch pro Woche reichen). Wir haben jedoch auf Fleisch im ersten Jahr nach zwei Versuchen komplett verzichtet und mit zehn Monaten mit Fisch angefangen (unpüriert). Fisch aber im ersten Lebensjahr nur geben, wenn kein Allergierisiko besteht.
So, falls noch mehr erste Mahlzeiten gefordert sind, meldet Euch, da gibt es noch einiges.
Ich bin nicht gegen Hipp, Alete, Schappi & Co, jedoch finde ich es sehr merkwürdig, wenn z.B. Gemüsebreie oder auch Obstbreie z.T. mit Apfeldicksaft o.ä. von der Industrie gesüßt werden. Die lieben Kleinen essen es gerne ohne Süße, auch wenn wir bäh schreien, weil uns Salz oder Zucker fehlen!
Falls jetzt das Argument kommt: Das ist mir zu aufwendig, kann ich nur sagen: Ich habe nach acht Wochen wieder gearbeitet und es machte mir nichts aus, beim normalen Essenkochen nebenbei einen Topf mit ungewürztem Gemüse kochen zu haben. Der Aufwand war gering und ich wußte, was mein Kind bekam.
Ach so: Vergiß die ganzen Zusatzgeräte wie: Breischüsselhalter, Löffelabstreicher etc.: Wir füttern z.Zt. aus einer Kaffeetasse, die gerade hoch geht (d.h. oben nicht weiter ist als unten): Es geht prima und unserem Breimonster schmeckt's
Noch alles Gute für die restliche Schwangerschaft!
Annzipieh