Auto fahren ein Problem! Wer fährt auch nicht gern oder garnicht?

Die Frederöffnerin hat dann wohl mich gemeint biggrin.gif ...

Ich weiß gar nicht, ob ich "meine Geschichte" hier schonmal ausführlich gepostet habe gruebel.gif

Wenn ich zurückblicke war es wohl ein schleichender Prozess.

Angefangen hat es wohl 1993, als ich so um die 12 Jahre alt war. Meine Eltern und ich fuhren auf der Autobahn, als uns ein Reh vors

Nach diesem Erlebnis begann ich (damals noch unbewußt) bei einer Geschwindigkeit über 100 Km/h mir die Rückbank mit Kissen auszupolstern. Ich wurde hibbelig und nervös im Auto, konnte mir aber damals das Verhalten nicht erklären. Ich weiß nur, wie ich anfing überall Kissen hinzulegen, besonders vor meinem Körper. (Wir hatten damals einige Kissen im Auto...)

Erst viel später wurde mir klar, daß das eine unbewußte Angstreaktion war. Ich habe mir mit den Kissen eine Art "Schutzwall" aufbauen wollen.

Im Frühjahr 1999 machte ich dann meinen Führerschein. Mir hat schon in der Fahrschule Autofahren nie wirklich SPaß gemacht. Bereits eine Stunde vor Beginn der Fahrstunde wurde ich nervös, bekam Bauchgrummeln etc. Ich war immer heil froh, wenn die Stunde vorbei war.

Aber ich bestand meinen Führerschein auf Anhieb. (Obwohl ich glaube, der Prüfer war zwischenzeitlich ohnmächtig geworden ph34r.gif whistling.gif biggrin.gif )

Die erste Zeit bin auch auch gefahren, habe aber jede Gelegenheit genutzt, wenn jemand anderes fahren wollte.

Dann kam der nächste Unfall als Beifahrer, bzw saß ich auf der Rückbank. Wir waren so doof und sind zu einem Kumpel ins Auto gestiegen, der betrunken war. Die Fahrt endete am Baum, wieder nur Blechschaden, Gott sei Dank. Leider war mein Kumpel so übermütig, daß er nur den Rückwärtsgang einlegte und mit uns (es war nachts) durch die Straßen heizte, mit über 100 Sachen und ein Powerslide nach dem anderen. Wenn es sowas wie Todesangst gibt, dann hatte ich das in diesem Moment.

Auch nach diesem Erlebnis bin ich weiter, wenn auch ungern, autogefahren.

Es folgte einige Zeit später wieder ein Autounfall, ich wieder Insasse und wieder Gott sei Dank nur Blechschaden.

Danach verunglückte der Zwillingsbruder meines damaligen Freundes bei einem Autounfall tödlich.

Meine aktive Zeit als Autofahrer wurde immer geringer.

2003 hatte ich mit meinem neuen Freund (mittlerweile Ex-Freund) wieder einen Unfall. Auto hatte Totalschaden, wir wieder Gott sei Dank unverletzt. Aber dieser Unfall hatte es trotzdem insich. Den werde ich nicht so schnell vergessen. Das hat echt so gerummst. Keine Stunde später mit dem Leihwagen, ähnliche Situation und beinahe wieder ein Unfall.

Nach diesem Unfall verunglückte die Schwester eines Freundes tödlich bei einem Verkehrsunfall.

Und dann kam meiner Meinung nach die alles entscheidende Situation. Mein damaliger Freund zwang mich zum Autofahren und zwar zweimal...

Das erste Mal war es auf einem Parkplatz, wo er mich fast auf den Fahrersitz geschubbst hatte. Ich konnte mich aber noch wehren und bin wieder ausgestiegen und auf den Beifahrersitz gestiegen. Wir haben uns so heftig gestritten, daß ich austeigen wollte. Ich hatte beide Beine schon auf der Straße, saß aber noch im Auto, als er wie ein Vollidiot Gas gab und mit mir, halb raushängend aus dem Auto, über den PArkplatz fuhr.

Das zweite Mal mußten wir das Auto von seinem Kumpel holen. Er hat mich so unter Druck gesetzt, daß mir nichts anderes übrig blieb.

Diese Fahrt war der Horror. Ich hatte einen Tunnelblick und bin starr vor Angst mit dem Auto seines Kumpels hinter meinem Freund hergefahren (Landstraße). Ich weiß nicht mehr, wie ich die 120 halten konnte, damit ich an meinem damaligen Freund dran bleiben konnte. Ich kannte nicht mal die Strecke. Nur mein Verstand hat mich davon abgehalten nicht mitten auf der Landstraße anzuhalten und auszusteigen.

Danach bin ich noch ein einziges Mal gefahren. Ich sollte das Auto seiner Eltern nur rückwärts aus dem Carport fahren, damit er Platz zum rausfahren hatte. Das endete damit, daß ich mit dem 14 Tage alten Opel gegen das Auto meines Freundes gefahren bin und noch nen Anschiss kassiert habe.

Damit war meine Karriere als Autofahrer endgültig beendet.

Die ganze Zeit über durfte ich mir natürlich immer wieder Sprüche anhören, nur Verständnis habe ich in dieser Zeit von niemanden erhalten. Es hieß immer nur; Du mußt wieder fahren, hab dich nicht so, man muß heutzutage Autofahren können, etc etc.

Klar, die Unfälle waren allesamt nicht schlimm. ES gibt Leute, die haben schlimmere erlebt und knapp überlebt. Aber ich denke, bei mir waren es die Verkettung, das Unverständnis und das Verhalten anderer mir gegenüber.

Übrigens bin ich aber mittlerweile als Beifahrer wieder erträglich. Für mich war jedes Auto ein potentieller Unfallgegner. Ich habe jedesmal im geistigen Auge gesehen, wie es scheppern wird.

Autofahren war nach dem letzten Unfall und nach der letzten Autofahrt einfach nur Streß, pure Angst....Das hat sich aber als Beifahrer bei mir wieder gelegt. Nur der Gedanke, daß ich selbst wieder Autofahren muß, jagd mir Angst ein.....
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Ich bin eine gute und sicherere Autofahrerin. Auch 210 auf der Autobahn (wohlgemerkt, wenn die Bahn wirklich frei ist und dann auch nicht lange... ) machen mir nichts aus.
Aber ich kann durchaus verstehen, dass viele Angst vor der Autobahn haben.
Klar, es gibt immer Affen, die meinen, dass man mit 80 auf die Mittelspur fahren sollte. So ein Quatsch... oder die Idioten, die bei dichtem Verkehr die Lichthupe auspacken und drängeln.

Aber die Mehrzahl der Fahrer und Fahrerinnen ist eigentlich vernünftig.

Wenn man es sich nicht zu traut, schneller als 120 zu fahren, ist das völlig okay. Dann hängt man sich eben hinter einen LKW auf der rechten Spur und zockelt gemütlich dem Ziel entgegen.

Ich mag es eigentlich lieber, Autobahn zu fahren, als Landstraße oder Stadtverkehr. Innerstädtisch sind mir schon viel mehr brenzlige Situationen passiert, als auf der Bahn. Immerhin kann man da nicht einfach so stehen bleiben, oder verwirrt abbiegen. Kinder können einem auch nicht vors Auto rennen... wenn man cool bleibt und alles locker sieht, kann Autobahnfahren richtig entspannt laufen.

Deshalb ist mein Tipp an alle Angsthäschen (nur lieb gemeint...):
Nehmt ein paar AUtobahnfahrstunden und fahrt selber auch mal wenn nichts los ist. Also nicht zu Ferienbeginn und -ende, vielleicht früh morgens? Es reicht ja erstmal, bis zur nächsten Abfahrt zu fahren und dann überland nachhause.
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Wer sich aber in einer Fahrschule anmeldet und einige Stunden nimmt und danach nicht dran bleibt, hat verloren!!!
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Hallo Mellly,

ja, ich glaube das Zitat war von dir. Puh, nachdem was du schon so mitgemacht hast ist es ein Wunder, dass du jetzt wieder einigermaßen entspannt in ein Auto steigen kannst.

Das Blöde an der ganzen Thematik ist eigentlich schnell auf den Punkt zu bringen:
Gefühl gegen Verstand!

Mein Verstand sagt mir auch, dass ich es kann und die Realität beweist es, wenn ich mich überwinde und auf unbekannte Strecken wage; aber dieses gemeine Gefühl "lieber doch nicht" gewinnt halt zu oft.

Mir ging es bei der Eröffnung des Themas eigentlich mehr um Tipps von anderen "Angsthasen", die Wege gefunden haben ihrem Gefühl ein Schnippchen zu schlagen.

Die Ratschläge von problemlosen Fahrern sind lieb und sicherlich richtig, aber nachfühlen können Sie die Situation nicht. cry_1.gif
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Doch, zumindest ich kann das. Zwar handelte es sich bei mir damals nicht ums Autofahren, aber die Problematik als solche war dieselbe. Mit etwas professioneller (Fahrlerher-)Unterstützung und Selbstmotivation (der berühmte innere Schweinehund, den es zu überwinden gilt), klappt es oft. Und aus riesen Problemen werden Zwerge. Ganz sicher.
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