Bei meiner Tochter,8 Jahre, ist eine Leseschwäche festgestellt worden. Dazu kommen noch Konzentrationsstörungen in der Schule und bei den Hausaufgaben. :wacko: Ist im Moment echt hart. Eventuell muss sie nochmal zurückgesetzt werden in die zweite Klasse. Wer hat ein paar Tips für mich?
Leseschwäche und Konzentrationsstörungen: Welche Förderung?
In: Kinder
Erkundige dich mal bei uns gibt es ein Praxis mit Ergotherapeuten die speziell für die Kinder Hausaufgabenbetreuung und Training Lernverhalten anbieten.
Ansonsten kannst du es bestätigen lassen und es werden erstmal mehr keine Rechtschreibfehler mehr gewertet
Ansonsten kannst du es bestätigen lassen und es werden erstmal mehr keine Rechtschreibfehler mehr gewertet
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Ich habe die Kleine schon bei einem LRS Therapeuten angemeldet, nur die Wartezeiten sind unheimlich lang. Na ja, jetzt geht es bald los und ich hoffe uns wird geholfen. Die ganze Sache zieht sich jetzt schon fast ein Jahr hin. Am Anfang wurden erst einmal organische Störungen untersucht, beim Pädaudiologen und Augenarzt, danach kam dann die Untersuchung durch den Psychiater. Und jedes mal muss man irre lange auf einen neuen Termin warten. Ist echt nicht lustig. :( LG sanna
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Hallo Sanna,
erst mal willkommen im Forum.
Gerne glaube ich Dir, dass es unheimlich nervenaufreibend und langwierig ist, bis die Ursache für Lernprobleme und die richtige Therapie zur Behandlung dieser Probleme gefunden ist. Ich spreche aus Erfahrung, unsere 3 Kinder sind auch, wenn auch mit unterschiedlichem Schweregrad, von Legasthenie betroffen.
Wichtig ist zunächst eine genaue Diagnose, die bei euch jetzt möglicherweise getroffen wurde. Dann muss ein Therapeut gesucht werden, der die festgestellte Teilleistungsschwäche kompetent behandeln kann. Wir haben teilweise über ein Jahr auf einen Therapieplatz gewartet. Dies ist allerdings schon ein paar Jahre her und mittlerweile gibt es glaube ich, zumindest bei uns in der Gegend, mehr Angebote.
Hilfe und Adressen, auch bzgl. der rechtlichen Bestimmungen und der Finanzierung der Therapie kannst Du beim Bundesverband Legasthenie bekommen. Schau mal unter
http://www.legasthenie.net/
Es gibt vielerorts Kreisverbände als Unterorganisationen, die als Selbsthilfegruppe verschiedene Angebote wie Infoabende, Vorträge usw. anbieten. Du kannst unter den Links zum Landesverband deines Bundeslandes gehen und dort nachschauen wo der nächste Kreisverband ist und welche Angebote es gibt.
Unsere älteste Tochter hat auch eine sehr schwere Leseschwäche aufgrund visueller Wahrnehmungsstörungen. Das Lesen lernen war ein sehr langer und schwieriger Prozess und hat mich manchmal fast an der Rand der Verzweiflung gebracht. Sie hat beim Lesen und auch beim Schreiben alle Buchstaben durcheinander gebracht, vertauscht, rückwärts und spiegelverkehrt gelesen bzw. geschrieben, es war ein Kampf Buchstabe für Buchstabe und Wort für Wort. Als die Ursache endlich festgestellt wurde, hat der Psychologe mir erklärt, dass die Verarbeitung der ankommenden Signale im Gehirn gestört ist, es kommt dort so etwas wie ein "Buchstabensalat" an, der mühsam sortiert werden muss.
Sollte bei Deiner Tochter eine ähnliche Ursache vorliegen, kannst Du mal versuchen, beim Lesen die Buchstaben einzeln "erscheinen" zu lassen. Nimm dazu ein kleines Stück Karton (z.B. kleine Karteikarte) und schneide an der oberen linken Seite ein kleines Rechteck aus (ca. 1 x 2 cm, bei sehr großer Schrift etwas größer). Lege die Karte auf die zu lesende Zeile, so dass der nicht abgeschnittene Teil die noch nicht gelesenen Wörter und Buchstaben verdeckt. Jetzt kannst du an der ausgeschnittenen Ecke jeden Buchstaben einzeln erscheinen lassen. Wenn alle Buchstaben erkannt und der Reihe nach gelesen wurden, gelingt es ihr vielleicht die Buchstaben zusammenzuziehen und das Wort zu erkennen.
Ich weiß, dass dies sehr mühsam ist. Wichtig ist, dass Du selbst ruhig bleibst, keine Vorwürfe machst und das Bemühen und die Anstrengung deiner Tochter lobst. Auch solltet ihr nicht versuchen lange Texte zu lesen. Ich habe damals mit der Lehrerin abgesprochen, dass sich unsere Tochter bei den täglichen Lesehausaufgaben den ersten Abschnitt des Textes mit mir erarbeitet und dann auch beim Vorlesen in der Schule nur hier an die Reihe kommt. Den restlichen Text habe ich ihr vorgelesen, damit sie wusste um was es geht.
Ob eine Rückversetzung Sinn macht, muss im Einzelfall mit der Schule und v.a. mit dem behandelnden Therapeuten und Psychologen entschieden werden. Oft wird dem Kind dadurch nicht geholfen, da es mit den anderen Fächern unterfordert ist und auch psychisch nicht damit klarkommt. Wir haben es allerdings bei unserer Tochter damals gemacht und diesen Schritt auch nicht bereut, sie hatte dadurch einfach ein Jahr mehr Zeit um zu lernen. Sie hat es dann auch geschafft eine Realschulempfehlung zu bekommen, die wir sonst sicher nicht bekommen hätten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, v.a. in Deutsch und Englisch hat sie letztes Jahr einen sehr guten Realschulabschluss gemacht.
Unsere Tochter ist mittlerweile 18 Jahre alt und besucht mit sehr gutem Erfolg die 12. Klasse eines beruflichen Gymnasiums, nächstes Schuljahr wird sie ihr Abitur machen. Lesen ist immer noch das, was ihr am meisten Schwierigkeiten bereitet, weil es sie sehr anstrengt und sie auch länger braucht als andere, um lange Texte zu lesen und zu verstehen. Sie liest nicht unbedingt freiwillig Bücher, die sie nicht lesen muss. Dennoch hat sie ihren Weg gefunden, auch wenn es nicht immer einfach war.
Ich wünsche Euch viel Glück, Kraft und eine extra Portion Kampfgeist für Euren Weg.
Liebe Grüße
lisa28
erst mal willkommen im Forum.
Gerne glaube ich Dir, dass es unheimlich nervenaufreibend und langwierig ist, bis die Ursache für Lernprobleme und die richtige Therapie zur Behandlung dieser Probleme gefunden ist. Ich spreche aus Erfahrung, unsere 3 Kinder sind auch, wenn auch mit unterschiedlichem Schweregrad, von Legasthenie betroffen.
Wichtig ist zunächst eine genaue Diagnose, die bei euch jetzt möglicherweise getroffen wurde. Dann muss ein Therapeut gesucht werden, der die festgestellte Teilleistungsschwäche kompetent behandeln kann. Wir haben teilweise über ein Jahr auf einen Therapieplatz gewartet. Dies ist allerdings schon ein paar Jahre her und mittlerweile gibt es glaube ich, zumindest bei uns in der Gegend, mehr Angebote.
Hilfe und Adressen, auch bzgl. der rechtlichen Bestimmungen und der Finanzierung der Therapie kannst Du beim Bundesverband Legasthenie bekommen. Schau mal unter
http://www.legasthenie.net/
Es gibt vielerorts Kreisverbände als Unterorganisationen, die als Selbsthilfegruppe verschiedene Angebote wie Infoabende, Vorträge usw. anbieten. Du kannst unter den Links zum Landesverband deines Bundeslandes gehen und dort nachschauen wo der nächste Kreisverband ist und welche Angebote es gibt.
Unsere älteste Tochter hat auch eine sehr schwere Leseschwäche aufgrund visueller Wahrnehmungsstörungen. Das Lesen lernen war ein sehr langer und schwieriger Prozess und hat mich manchmal fast an der Rand der Verzweiflung gebracht. Sie hat beim Lesen und auch beim Schreiben alle Buchstaben durcheinander gebracht, vertauscht, rückwärts und spiegelverkehrt gelesen bzw. geschrieben, es war ein Kampf Buchstabe für Buchstabe und Wort für Wort. Als die Ursache endlich festgestellt wurde, hat der Psychologe mir erklärt, dass die Verarbeitung der ankommenden Signale im Gehirn gestört ist, es kommt dort so etwas wie ein "Buchstabensalat" an, der mühsam sortiert werden muss.
Sollte bei Deiner Tochter eine ähnliche Ursache vorliegen, kannst Du mal versuchen, beim Lesen die Buchstaben einzeln "erscheinen" zu lassen. Nimm dazu ein kleines Stück Karton (z.B. kleine Karteikarte) und schneide an der oberen linken Seite ein kleines Rechteck aus (ca. 1 x 2 cm, bei sehr großer Schrift etwas größer). Lege die Karte auf die zu lesende Zeile, so dass der nicht abgeschnittene Teil die noch nicht gelesenen Wörter und Buchstaben verdeckt. Jetzt kannst du an der ausgeschnittenen Ecke jeden Buchstaben einzeln erscheinen lassen. Wenn alle Buchstaben erkannt und der Reihe nach gelesen wurden, gelingt es ihr vielleicht die Buchstaben zusammenzuziehen und das Wort zu erkennen.
Ich weiß, dass dies sehr mühsam ist. Wichtig ist, dass Du selbst ruhig bleibst, keine Vorwürfe machst und das Bemühen und die Anstrengung deiner Tochter lobst. Auch solltet ihr nicht versuchen lange Texte zu lesen. Ich habe damals mit der Lehrerin abgesprochen, dass sich unsere Tochter bei den täglichen Lesehausaufgaben den ersten Abschnitt des Textes mit mir erarbeitet und dann auch beim Vorlesen in der Schule nur hier an die Reihe kommt. Den restlichen Text habe ich ihr vorgelesen, damit sie wusste um was es geht.
Ob eine Rückversetzung Sinn macht, muss im Einzelfall mit der Schule und v.a. mit dem behandelnden Therapeuten und Psychologen entschieden werden. Oft wird dem Kind dadurch nicht geholfen, da es mit den anderen Fächern unterfordert ist und auch psychisch nicht damit klarkommt. Wir haben es allerdings bei unserer Tochter damals gemacht und diesen Schritt auch nicht bereut, sie hatte dadurch einfach ein Jahr mehr Zeit um zu lernen. Sie hat es dann auch geschafft eine Realschulempfehlung zu bekommen, die wir sonst sicher nicht bekommen hätten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, v.a. in Deutsch und Englisch hat sie letztes Jahr einen sehr guten Realschulabschluss gemacht.
Unsere Tochter ist mittlerweile 18 Jahre alt und besucht mit sehr gutem Erfolg die 12. Klasse eines beruflichen Gymnasiums, nächstes Schuljahr wird sie ihr Abitur machen. Lesen ist immer noch das, was ihr am meisten Schwierigkeiten bereitet, weil es sie sehr anstrengt und sie auch länger braucht als andere, um lange Texte zu lesen und zu verstehen. Sie liest nicht unbedingt freiwillig Bücher, die sie nicht lesen muss. Dennoch hat sie ihren Weg gefunden, auch wenn es nicht immer einfach war.
Ich wünsche Euch viel Glück, Kraft und eine extra Portion Kampfgeist für Euren Weg.
Liebe Grüße
lisa28
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Hallo Lisa28,
Vielen Dank, dass du dir die Zeit für eine Antwort genommen hast.
Es tut gut zu wissen, dass es in anderen Familien ähnliche Probleme gibt.
Den Tipp mit der Karteikarte werde ich gleich mal ausprobieren.
Es freut mich, dass deine Tochter es geschafft hat mit ihrer Leseschwäche klar zu kommen. Ich hoffe bei uns geht es jetzt langsam bergauf.
Alles Gute, dir und deiner Familie.
Viele Grüße
sanna
Vielen Dank, dass du dir die Zeit für eine Antwort genommen hast.
Es tut gut zu wissen, dass es in anderen Familien ähnliche Probleme gibt.
Den Tipp mit der Karteikarte werde ich gleich mal ausprobieren.
Es freut mich, dass deine Tochter es geschafft hat mit ihrer Leseschwäche klar zu kommen. Ich hoffe bei uns geht es jetzt langsam bergauf.
Alles Gute, dir und deiner Familie.
Viele Grüße
sanna
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