Erziehung: etwas ratlos

In: Kinder
Hallo Muttis,

einige von euch wissen ja, daß unsere Tochter gestorben ist und wir seit über zwei Jahren unseren jetzt 10-jährigen Enkel bei uns haben. Wie haben auch die Vormundschaft über unseren Schatz und bemühen uns sehr alles zu tun um ihm eine gute Erziehung angedeihen zu lassen.

Unser Max hat zwar nur unregelmäßigen Kontakt zu seinem Vater, der ein sehr unstetes Leben führt und seit ca. 8 Jahren keiner Arbeit mehr nachgeht. Er lebt ab und an bei verschiedenen Frauen, die er über das I-Net kennen lernt. Die Eltern des Vaters - also die Großeltern von Max - legen Wert darauf Max regelmäßig zu sehen und wir unterstützen das auch denn das Kind soll mehr Familie als unsere Kleinfamilie haben.

Nun ergeben sich aber ständig Dinge, die uns nicht passen und mein Mann hat die Großmutter auch schon ins Gebet genommen. Das Neuste ist nun, daß sie Max sagte, daß sie den Vater von Max nicht mehr finanziell unterstützen wollen und er sehen muss, wie er zurecht kommt. Liege ich falsch mit meiner Meinung, daß das kein Gesprächsthema für ein Kind ist? Zumal diese Leute immer den Kontakt von Max zu seinem Vater unterstützt haben. Ein Kind macht sich doch Sorgen um seinen Vater, auch wenn dieser den Namen Vater nicht verdient hat.

Weiterhin fand die Großmutter auf der Straße ein teures Handy und behielt es für sich, tauschte nur die SIM aus und bat unseren Max das Handy für sie einzurichten (weil sie es nicht kann). Für Max erschien das ganz natürlich bis ich ihm erklärte wie er sich wohl fühlen würde wenn er sein Handy verlöre und es nicht zum Fundbüro gebracht würde. Ich überlege nun ob ich die Großeltern darauf ansprechen soll und wie ich mich genau verhalten soll denn ich will den Kontakt ja nicht verbieten sondern ich will, daß sie sich an Regeln halten, die eigentlich selbstverständlich sind.

Bin ich da überempfindlich oder könnt ihr mir zustimmen. Wie würdet ihr euch denn in dieser Situation verhalten?
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Hallo Moni,

ich stimme dir auf jeden Fall zu, das sind beides Dinge, die man von einem Kind im Grundschulalter auf jeden Fall fernhalten sollte.

Ich verstehe nicht, dass manche Menschen überhaupt nicht nachdenken, was sie einem Kind sagen.... :labern:

Das Problem ist, er hat nur dieser Großeltern (und halt euch natürlich). Was jetzt schlechter ist: Den Kontakt einschränken / einschlafen lassen oder mit solchen Ausfällen leben - ich weiß es nicht.

Ich fürchte, reden hilft in dem Fall auch nicht viel. Wenn sie's nicht verstehen, dann kann es passieren, dass sie Max in Zukunft weiter mit solchen Themen konfrontieren, aber dazu sagen, er darf euch nichts erzählen, sonst darf er nicht mehr kommen...

Viele Grüße
Charly
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Zitat (moni* @ 02.10.2007 00:52:20)

Unser Max hat zwar nur unregelmäßigen Kontakt zu seinem Vater, der ein sehr unstetes Leben führt und seit ca. 8 Jahren keiner Arbeit mehr nachgeht. Er lebt ab und an bei verschiedenen Frauen, die er über das I-Net kennen lernt.

Tja, ein leidiges Thema mit den verschiedenen Erziehunggrundsätzen. Fakt ist, es geht euch, so hart es auch klingen mag, nichts an wie der Vater lebt. Deshalb finde ich es auch höchst überflüssig dies hier rein zu schreiben. Auch den Kontakt sollte man deshalb nicht einschränken. WObei ich es nicht so verstanden habe das Ihr das macht.
Sehr gut ist das Ihr den Kontakt zu den Eltern des Kindsvater pflegt. Klar gibt es Dinge, die sollte man von einem Kind fernhalten. Nur, Kinder sind auch nicht dumm und wenn sie sonst ein gutes Fundament haben werden sie es selber werten können. Also lieber drüber reden. Nicht einfach das alles.
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Zitat (VincentVega @ 02.10.2007 06:36:40)

Fakt ist, es geht euch, so hart es auch klingen mag, nichts an wie der Vater lebt. Deshalb finde ich es auch höchst überflüssig dies hier rein zu schreiben.

Nun, ich würde sagen, wir würden ohne diese Info das Problem nicht verstehen:

"Ein Kind macht sich doch Sorgen um seinen Vater, "

Bearbeitet von Charly_70 am 02.10.2007 06:54:14
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Schon richtig, aber was sollen wir hier insgesamt raten? Vielleicht tut es Ihr ja mal gut sich hier auszukotzen, aber Ratschläge ..... das kann man nicht geben, vor allem nicht wenn man die Situation über einen Dritten erfährt.
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Zitat (VincentVega @ 02.10.2007 06:36:40)

Sehr gut ist das Ihr den Kontakt zu den Eltern des Kindsvater pflegt. Klar gibt es Dinge, die sollte man von einem Kind fernhalten. Nur, Kinder sind auch nicht dumm und wenn sie sonst ein gutes Fundament haben werden sie es selber werten können. Also lieber drüber reden. Nicht einfach das alles.

!!!!

Des weiteren würde ich an Deiner Stelle einfach abwägen: Sieht er seine Großeltern oft? Lohnt es sich überhaupt, das auszudiskutieren?
Egal, was der Typ nun "verbrochen" hat, er ist und bleibt nun ein mal der Vater.
Mit Euerm Enkel im Gespräch zu bleiben, ihm seine Ängste zu nehmen, ist das Beste, was ihr tun könnt. Ich wünsche Dir alles Gute dabei :blumen:

Bearbeitet von Heiabutzi am 02.10.2007 07:58:37
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Klar sind es nicht unbedingt die richtigen Themen für ein Kind, aber da nun mal angesprochen, sollte man auch mit dem Kind darüber reden. 10jährige verstehen schon sehr viel, wenn man vernünftig mit ihnen spricht. Ich denke sogar das Fragen ihrerseits kommen werden, wenn man drüber spricht und nicht totschweigt.
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Ich denke, es ist schon ok., wenn die Grosseltern ihrem Enkel sagen, dass sie ihren Sohn, seinen Vater, nicht mehr finanziell unterstützen wollen. Die Frage ist nur, wie sie es ihm gesagt haben. Im Zorn? In einem Nebensatz? Mit Anschuldigungen? Oder haben sie es ihm erklärt, welche Gründe sie bewogen haben? Hatte er die Möglichkeit seine Bedenken und Sorgen und Ängste zu äußern?

Die Geschichte mit dem Handy: da bin in allerdings deiner Auffassung, dass das von den Großeltern nicht rechtens war, es zu behalten. Ich hege aber auch Bedenken, Max auf einer moralischen Ebene damit zu konfrontieren. Er konnte doch nichts dafür, ist doch nur der Bitte eines Menschen nachgekommen, den er sehr mag.

Wie es scheint gibt es da einen grundsätzlichen Konflikt zwischen euch und den Großeltern. Ich denke, da hilft es nicht, einen ins Gebet zu nehmen, das ist eher kontraproduktiv, wenn es um das Kind gehen soll. Es hilft in meinen Augen nur ein offenes Gespräch unter allen Beteiligten, evtl. mit Hilfe eines Moderators.

Wäre mein Tipp
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Ich glaube nicht, daß ein Gespräch mit den anderen Großeltern etwas bringt.
Sie sind erwachsene Menschen, haben sich ihr Leben lang die heutige Meinung gebildet und handeln danach.
Das wird sich sehr schwer ändern lassen, wenn überhaupt.
Ich denke es würde nur böses Blut bringen.

Hilfreicher für Euren Enkel würde ich die Gespräche mit ihm finden.
Wenn Ihr ihm alles erklärt, dann wird er sich selber für die Zukunft die richtige Meinung bilden.

Ich wünsche Euch alles Gute und immer die richtigen Worte für den großenkleinen :blumengesicht:
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Gruß,
MEike

Bearbeitet von MEike am 30.11.2007 14:38:45
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Bevor es hier zu Missverständnissen kommt, wir haben noch nie versucht den Kontakt zwischen Max und seinem Vater zu unterbinden. Es ist leider so, daß der Junge immer wieder von seinem Vater enttäuscht wird da der sich nicht regelmässig bei ihm meldet. So kann es vorkommen, daß über Monate kein persönlicher Kontakt stattfindet und ein 10jähriger macht sich da schon seine Gedanken.

Die Großeltern besucht Max ca. 3 x im Monat und wie gesagt, es ist uns recht.
Ein anderes Beispiel: Max war nach dem plötzlichen Tod seiner Mama traumatisiert und ich habe eine gute Kinderspychologin für ihn gefunden. In einem Gespräch mit ihr, teilte er ihr u.a. mit, daß er sehr wütend auf den Papa sei da der ihn so oft hängen liesse. In einem Gespräch mit der Großmutter erzählte ich ihr das im Vertrauen und bat sie mit ihrem Sohn über seine Unzuverlässigkeit zu reden. Nach dem nächsten Besuch bei ihr war Max sehr wütend da die Oma ihn zur Rede gestellt hatte und ihm Vorwürfe machte so etwas mit der Psychologin zu besprechen. Mein Mann hatte daraufhin ein Gespräch mit den Großeltern. Max überlegt sich nun sehr gut was er der Psychologin sagt und eigentlich könnten wir die Behandlung abbrechen.

Warum soll ein Kind eigentlich wissen, daß sein Vater, der immerhin schon 42 ist, sich nicht alleine ernähren kann und immer noch bei den Eltern die Hand aufhält? Das ist doch eine Art Abwertung wenn so über ihn gesprochen wird und damit macht sich das Kind doch Gedanken und Sorgen. Vielleicht will ich Max auch zu sehr beschützen da er ja schon seine Mama verloren hat und ich nicht will, daß er weiteren seelischen Schaden nimmt.
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na als ob die andern Großeltern überhaupt über das Wohl ihres Enkels nachdenken!
Mir scheints nicht, wenn selbst Gespräche in Vertrauen zum Vorwurf an den Jungen wird!
Sorry, da wäre bei mir der Bart schon ab gewesen.
Schade um die Psychologische Betreuung, denn die ist wichtig, aber Großeltern, die keine Stütze sind, kann man stecken lassen!

Bearbeitet von AnCathara am 02.10.2007 09:54:44
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Moni, ihr seid tolle Großeltern! :blumen:
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Gruß,
MEike

Bearbeitet von MEike am 30.11.2007 14:38:24
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Ja Meike, du hast schon recht daß die Großeltern Max mit Dingen aus der Erwachsenenwelt konfrontieren. Max ist durch den Tod seiner Mama sowieso schon erwachsener als er altersmäßig sein sollte und ich bedaure das sehr.
Eventuelle Unterhaltszahlungen für seinen Vater können auf Max zukommen obwohl der Vater noch nie Unterhalt für Max gezahlt hat. Das macht mir auch Sorgen aber wir überlegen, daß wir Max vielleicht adoptieren bevor er ins Berufsleben tritt. Jetzt kann er das noch nicht entscheiden aber wenn er alt genug ist wäre das eine Perspektive um ihn vor dieser finanziellen Belastung zu schützen. Der Vater ist ja jetzt schon Hartz IV und es sieht nicht so aus als könne sich das ändern. Auch testamentarisch haben wir festgelegt, daß Max zwar Alleinerbe sein wird aber die Verfügungsgewalt über das Erbe erst mit 21 erhalten würde. Bis dahin wird es von einer Person unseres Vertrauens treuhänderisch verwaltet. Unglaublich an was man alles denken muss... :(
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Gruß,
MEike

Bearbeitet von MEike am 30.11.2007 14:36:07
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Doch Meike, wir wollen da schon warten bis Max alt genug ist denn dann ist es seine Entscheidung. Ob der Vater einverstanden muss steht dann nicht mehr zur Debatte obwohl er noch nie das Sorgerecht hatte. Unsere Tochter war alleinerziehende Mutter und hatte auch das alleinige Sorgerecht.

Ob der Vater mitliest ist mir eigentlich vollkommen egal denn ich schreibe ja die Wahrheit. In dem Fall wäre es wie in dem Sprichwort vom Horscher an der Wand, der seine eigne Schand hört.
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