Weihnachten in meiner Kindheit: bitte ohne Kritik, nur Heitschi Bummbeitschi

ja, ich wurde heuer 50. zeit um sein leben zu reflektieren. was war gut, was war schlecht.
wenn ich an meine kindheit denke, da fällt mir unwillkürlich sofort unser weihnachten ein so 1960-64.

unsere ganze 4-köpfige familie lebte noch in einem einzigen zimmer. das was heute menschenunwürdige zustände wären, empfand ich für unendlich angenehm. einfach wundervoll so nah mit seinen eltern zusammen zu sein. diese nähe ist es, die zusammenschweißt, die eine glückliche kindheit ausmacht.
kein vergleich zu heute wo kinder möglichst alleine in ihrem zimmer, abgestellt hinter pc und tv, ihre kindheit totschlagen, eltern ganztägig außer haus sind, nur um dem konsumterror zu frönen.

anfang der 60er da hatte sich die eltern- und großelterngeneration gerade mal vom krieg erholt. der wiederaufbau aus ruinen begann langsam und schleppend, aber viele ruinen erinnerten noch an den krieg. in den läden gab es alles, aber nicht in dieser horrenden vielfalt wie heute und die dinge waren noch "made in germany" und damit echte qualitätsarbeit, die man natürlich teuer bezahlen musste. so wünschte man sich zu weihnachten als kind eben eine ganz bestimmte puppe, die man inständig hoffte, auch zu bekommen.

wenn weihnachten näherkam, hat meine mutter stundenlang mit uns in der küche gestanden und plätzchen gebacken. es gab immer butterzeug und nussplätzchen. die butterzeugausstechförmchen hat schon meine urgroßmutter benutzt und jetzt lagen sie eben in unserem haushalt. mit den gleichen förmchen hat schon mein vater seine "sonntage " ausgestochen als kind und die oma ebenso.
wie jedes jahr wanderten die gesamten plätzchen bis weihnachten in eine metallschachtel und waren gegen zu frühes aufessen sehr gut auf dem schrank versteckt.
am tag vor weihnachten haben dann verwandte, die auf dem land wohnten, die frischgeschlachtete gans gebracht, andere den 3m hohen tannenbaum.

sofort hat meine mutter damit begonnen, die gans vorzubraten, damit sie nicht schlecht wird, denn einen kühlschrank kannten wir damals noch nicht.
nachdem die gans dann einige stunden im ofen verbracht hatte, ließ man die soße erkalten, um das fett abzuschöpfen, denn dieses haben wir dann wochenlang aufs abendbrot gegessen. und wir waren schlank, sehr schlank sogar!

als wir abends schlafen gingen, waren wir kinder sehr aufgeregt. wir freuten uns unwahrscheinlich auf den heiligen abend, auf die bescherung, die es aber erst nach sonnenuntergang, wenn es richtig winterlich dunkel und gemütlich war, gab.

fast den ganzen tag waren wir in der küche, haben dort gespielt, denn ins zimmer durfte man nicht, weil dort das christkind zugange war.
weihnachtsmann? nee, der war noch gar nicht erfunden. höchstens der santa claus, aber der kam nicht zu den kindern weihnachten 1960 in nürnberg. und schon gar nicht am 24.12.

gegen mittag gab es dann das sauere gansjung, was ich als kind nicht leiden mochte. das waren die gansinnereien. egal, man konnte ja auch ein gänsfettbrot essen.
die eigentliche gans gab es verteilt auf den 25. und 26.

die vorfreude auf die bescherung ließ einen sowieso nicht ans essen denken.

als es nachmittag wurde, sind wir mit den eltern zur kirche gelaufen. wo unser auto war? halt nein, wir sind alles zu fuß gegegangen. ein auto hatten wir noch nicht, aber unsere kinderfüßchen haben das viele laufen auch überstanden.

endlich, es wurde schon langsam dunkel, endlich sollte bescherung sein!
mein vater ging als erster rein ins zimmer und musste nachgucken ob das christkind schon weg war. dann erklang das bimmeln des glöckchens von 1931, das schon meinem vater als kleinkind zur bescherung geläutet wurde. es hatte den krieg überstanden und deshalb hatte es einen ehrenplatz im weihnachtsbaum. naja, genauer gesagt waren es drei gleiche silberne glöckchen.

das war unser signal. die bescherung konnte beginnen.
aus dem radio erklangen leise weihnachtslieder, keine hektik, kein geschrei, eine staade zeit.
wenn ich die augen schließe, bin ich wieder mittendrin, es duftet nach tannennadeln, nach plätzchen und warmem zimtgetränk. die lichter am baum glänzen so wunderschön, obwohl sie nicht echt sind. neinnein, viel zu gefährlich. mein vater hat die elektrische beleuchtung auch schon von seinem vater übernommen.
wir kinder haben wie jedes jahr unseren kaufladen gefüllt bekommen mit allerlei echten naschereien, außerdem saßen da zwei gleiche puppen, ganz wie meine schwester und ich sie uns gewünscht hatten. meine eltern hatten dafür lange gespart, damit sie uns einen herzenswunsch erfüllen können.

kommerz?
den erlebten wir in unserem zweiten teil der kindheit, als wir in eine größere wohnung gezogen waren. das wirtschaftswunder machte auch vor unserer familie nicht halt. es begann eine zeit des totalen überflusses.
wie immer freuten wir kinder uns auf weihnachten, aber alles war nicht mehr so schön wie früher: mehrere puppen, carrera-autobahn, eigener fernseher, plattenspieler, eigenes zimmer, dafür die eltern beide weg zum arbeiten...
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ich empfehle Brettspiele für die ganze Familie, da sie eine wunderbare Möglichkeit bieten, gemeinsame Zeit zu verbringen und die Familienbande zu stärken. Sie helfen dabei, eine Gemeinschaftserfahrung zu schaffen, die im Kontrast zur beschriebenen modernen, isolierten Kindheit steht. Spielerisch können so neue Erinnerungen entstehen, die an die wertvollen, gemeinsamen Erlebnisse vergangener Zeiten erinnern.

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Liebe Gwendolyn
Ein sehr schoener Text ist das.So hat es mir meine Oma auch immer erzaehlt.

Nur irgendwie hoert es sich so an,als wenn wir Kinder von heute nur Konsumsuechtige Lebewesen sind.
Mag zwar sein,dass es heute allerhand gibt,was es frueher nicht gab,aber schlechter ist das nicht unbedingt.
Ich bin auch so ein Konsumkind,das man vor den Fernseher gesetzt hat-Bin ich deswegen schlechter?

Es hat nunmal einen Fortschritt gegeben,der auch gut war,denn zB heute ist eine Lungenentzuendung nicht unbedingt toedlich.

Ich persoenlich fand Weihnachten in meiner Kindheit recht nervig,da es immer am Heiligen Abend Streit gab und wir dann mit einem gefakten Laecheln in die Kirche geschliffen wurden.
Klar die Geschenke waren toll,aber fuer mich war damals der Heilige Abend reinen Stress,da sich meine Erzeuger staendig in den Haaren hatten wegen irgendeinem Firlefans.

Lg Daraja
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Zitat (DarajaGR @ 27.11.2007 18:25:55)
Liebe Gwendolyn
Ein sehr schoener Text ist das.So hat es mir meine Oma auch immer erzaehlt.

Nur irgendwie hoert es sich so an,als wenn wir Kinder von heute nur Konsumsuechtige Lebewesen sind.
Mag zwar sein,dass es heute allerhand gibt,was es frueher nicht gab,aber schlechter ist das nicht unbedingt.
Ich bin auch so ein Konsumkind,das man vor den Fernseher gesetzt hat-Bin ich deswegen schlechter?

Es hat nunmal einen Fortschritt gegeben,der auch gut war,denn zB heute ist eine Lungenentzuendung nicht unbedingt toedlich.

Ich persoenlich fand Weihnachten in meiner Kindheit recht nervig,da es immer am Heiligen Abend Streit gab und wir dann mit einem gefakten Laecheln in die Kirche geschliffen wurden.
Klar die Geschenke waren toll,aber fuer mich war damals der Heilige Abend reinen Stress,da sich meine Erzeuger staendig in den Haaren hatten wegen irgendeinem Firlefans.

Lg Daraja

daraja, ich schrieb ja, dass ich die restliche kindheit mit geschenken im überfluss verbracht habe. ich kenne beides. aber mein blick zurück verklärt sich doch eher, wenn ich an die anfangszeit denke.
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Das, was Gwendolyn erlebt hat, kann ich nachvollziehen. Damals waren wir Kinder und haben alles unglaublich aufregend erlebt. Eine neue Puppe mit Anziehkleidern und dazu noch Süßigkeiten!
Wahnsinn, diese Spannung vorher!
Bei uns gab es vor der Bescherung (mit Eltern, Großeltern, Tante, Onkel, Cousins) ein richtiges Programm mit 24 - 32 Tagesordnungspunkten. Auftakt: "Oh du fröhliche", dann ein Blockflötenkonzert - meine Schwester mit Cousin, ein Gedicht von der "Kleinen" (ich), die Bibelgeschichte - "und es begab sich zu der Zeit, als ..." aus dem Lukas-Evangelium, vorgetragen von meiner anderen Schwester, Trompetensolo von meinem Cousin (draußen im Flur, weil's innen zu laut gewesen wäre), meine schwerhörige Oma, die beim gemeinsamen Singen immer ein paar Strophen zurück war, weil sie die anderen nicht hörte und unbeirrt ihr Lied zu Ende sang, wo alle schon schwiegen und auf den nächsten Tagesordnungspunkt warteten (Lied: "Süßer die Glocken nie klingen").
Nach zwei Stunden: endlich Bescherung. Mein Onkel, unkenntlich als strenger Weihnachtsmann verkleidet, verteilte die Geschenke und wir Kinder hatten schon ein bisschen Schiss. Es wurde viel Wirbel gemacht, alle haben das als besonderes Familienereignis angesehen. Meine Oma ist allerdings mal nachts auf ihrer Einflugschneise zum Bad in den Weihnachtsbaum gefallen, weil der im Weg stand (Kugeln kaputt, sie Gott sei Dank heil). Alle sparsam: kein Licht anmachen, kost' Geld.
Liebe Erinnerungen sind das. Heute ist es anders, auch ok. Aber das damals hatte für einen etwas ganz besonderes; und das meinte Gwenny auch, glaube ich.
LG Dad
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Weihnachten in meiner Kindheit..... :hmm:
...war genauso wie heutzutage.....mit dem Unterschied,das ich jetzt eigene Rabauken habe.
Was zum auspacken für die Lütten....bloss kein überflüssigen Remmi-Demmi...und wir Kinder waren froh,wenn die Leute,die einem wichtig waren,mit am Tisch saßen.
Übrigens...es geht auch ohne verklärten Schwarz-Weiss Blick nach hinten...der nach meiner Lebenserfahrung genauso falsch ist,als wenn man mit Scheuklappen vor den Augen nur von der heutigen Zeit schwärmt. ;)
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Danke Gwendolyn für diese Geschichte...ich liebe es wenn ich Erzählungen von früher hören darf :-) (obwohl ich in der "konsumsüchtigen" Zeit groß geworden bin *g*) Schade das meine Oma nichts mehr erzählen kann *schnief* Die hätte bestimmt ne Menge toller Geschichten mit 86 Jahren

Danke nochmal *freu*
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Zitat (DonnaWetta @ 27.11.2007 20:32:29)


So und nun möchte ich mich mal zu Gwendolyns wunderschönen Erinnerungen äußern. Genauso habe auch ich Weihnachten erlebt und ich erinnere mich immer wieder gern daran. Selbst der Gang in die Kirche..nur am Heiligabend vor der Bescherung... , der abendliche Spaziergang durch unser tief verschneites Harzstädtchen, war für uns Kinder wunderschön. Auch waren die Geschenke sehr bescheiden, einfach neu eingekleidete Puppen- die Sachen hat unsere Mutter zuvor selbst gestrickt bzw. genäht. Aber wir haben uns riesig darüber gefreut. Am meisten aber freuten wir uns über den "Bunten Teller", denn wir wurden nicht das ganze Jahr über mit Süßigkeiten vollgestopft. Auch gab es zwischendurch keine Geschenke, außer an den Geburtstagen.
Heute kann man einfach ein solches Weihnachten nicht mehr "machen". Das geht schon an Heiligabend los mit nicht mehr endendwollenden Geschenken für die Kleinen. Sie wissen gar nicht so recht, womit sie zuerst spielen sollen. Dann wandert alles ins Kinderzimmer für ein Jahr und zum nächsten Weihnachtsfest gibts ja wieder viel neues.

Für mich persönlich waren die früheren Weihnachtsfeste doch wirklich noch viel romantischer und besinnlicher. :)

es stimmt, man hat damals nicht das ganze jahr über geschenke bekommen und deshalb konnte man sich auch noch auf geschenke freuen. geschenke hatten einen ganz anderen stellenwert als in der heutigen wegwerfgesellschaft.
und mit süßigkeiten wurde man auch nicht vollgestopft, deswegen war man auch dürr, nicht nur schlank.
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Ich bin der gleiche Jahrgang wie gwendolyn und kann ihre Erinnerungen sehr gut nachvollziehen.

Ruinen kenne ich persönlich nicht mehr, was daran liegen mag, dass ich auf dem Land großgeworden bin. Aber ich weiß noch die Massen von Amis, die schrecklichen Schicksale von Flüchtlingen, die Kinder ohne Väter ("Besatzungskinder"), die mit ihren Müttern in den ehem. Flüchtlingsbaracken hausten, die Familien, die eisern sparen mussten.

Zwar galten meine Eltern als wohlhabend, wir hatten ein

In die Schule gefahren werden? Niemand wäre damals auch nur auf die Idee gekommen. Es gab Kinder, die liefen vier Kilometer zu Fuß und im Winter hingen ihre Strumpfhosen zum Trocknen auf den Heizkörpern der Klassenzimmer.

Weihnachten, alleine das Wort hatte einen unglaublich geheimnisvollen Zauber. Es gab Spielsachen ja, aber oft nur eine neu eingekleidete Puppe, manchmal auch selbstgeschreinertes, z. B. Kaufladen oder Puppenküche, mein Bruder mal eine elektrische Eisenbahn, eine Dampfmaschine usw. Daneben gab es was zum Anziehen, was man halt brauchte. Und es gab Plätzchen, die gab es das ganze Jahr über nicht, überhaupt gab es kaum Süßigkeiten. Ab und zu von den Amis winzige Schokoladentäfelchen oder Kaugummi und wenn wir brav waren, einen Riegel Schokolade von den Eltern. Weihnachten aber schickte eine Tante für jedes Kind eine Tafel Schokolade, für jedes Kind eine ganze Tafel. Wir freuten uns wie die Schneekönige. Diese Tafel Schokolade war jedes Jahr wieder ein ganz besonderer Höhepunkt.

Wir schrieben Wunschzettel, die wir mit einem Stein beschwert aufs Fensterbrett legten und alle fünf MInuten sahen wir nach, ob das Christkind den Zettel schon geholt hätte. Heutige Kinder kreuzen im Katalog an, was sie haben möchten und wehe, das Geschenk weicht auch nur geringfügig vom Gewünschten ab.

Eigenartigerweise sprach damals niemand vom Weihnachtsstress, das Wort gab es überhaupt nicht und den Stress auch nicht. Den gibt es erst, seit auch das Weihnachtsfest unter das "Schneller-Höher-Weiter-Prinzip" fällt. Mehr und größere Geschenke als die Nachbarn, ein Menue mit möglichst ausgefallenen Zutaten, der Christbaum jährlich nach der neuesten Mode geschmückt usw. usf.Ist das Fest dann endlich da, ist man mit den Nerven fertig und der Streit vorprogrammiert.

Kalle, ich glaube nicht, dass mit "Nähe" räumliche Nähe gemeint ist - echte Nähe ist etwas anderes. Echte Nähe bedeutet Zusammenhalt, zu wissen, wohin man gehört. Heute gibt es so viele zerrüttete oder getrennte Familien, dass Kindern dieses Wissen leider oft fehlt. Dein restliches Posting lasse ich unkommentiert, es spricht sehr viel Unzufriedenheit, vielleicht sogar Hass heraus - schade für dich.
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Den Rest des Freds findet ihr hier Dort ist nicht alles "stille Nacht, heilige Nacht"
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Weihnachten bei meinen Großeltern:

Meine Eltern und ich fahren schon seit Ewigkeiten immer am 1. oder zweiten Weihnachtsfeiertag zu meinen Großeltern nach Mecklenburg. Dort trifft sich dann immer die ganze Familie. Dabei spielt der Weihnachtsbaum meiner Großeltern immer eine ganz besondere Rolle. Zum einen, weil er immer mit Schokoladenkringel behangen war :sabber: zum anderen, weil vor Jahren der Baum für einen Runnig Gag gesorgt hat, der seit dieser Zeit immer wieder zu Weihnachten für Lacher sorgt.

Mein Großvater hatte eben besagtes Weihnachten vor vielen Jahren mal Mitleid mit einem Weihnachtsbaum. Dieser Weihnachtsbaum war, nuja, nicht gerade das, was man einen schön gewachsenen Baum nennen würde.

Jedenfalls, das erste, was man sah, als man ins Wohnzimmer kam, war dieser "Baum" liebevoll behangen mit ein paar Kugeln.

Jetzt trudelte nach und nach die Family ein und von jedem erfolgte als erstes ein Kommentar Richtung Weihnachtsbaum. "Opa, der Baum steht auf dem Kopf" (der Baum war wirklich oben dichter als unten rofl ) "Opa, was ist das da in der Ecke und wo ist der Weihnachtsbaum" "Alle Jahre wieder, die gleiche doofe Tour, die anderen ham nen Weihnachtsbaum und wir ne Witzfigur..."[zitiert nach F. Schöbel]

Wir haben den ganzen Tag Tränen gelacht und der Baum war Gesprächsthema Nr. 1 :grinsen:

Und seit dem wird jedes Jahr, wenn sich die Family wieder trifft, diesem Baum wieder gedacht :D ...
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Ich habe mich auf Weihnachten immer gefreut. Besonders ein Jahr, da bekam ich endlich meine Sprechpuppe, die mit der kleinen Schallplatte im Rücken. :rolleyes: Das ist jetzt ca. 35 Jahre her :(
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Zitat (silent @ 27.11.2007 22:43:47)
Weihnachten, alleine das Wort hatte einen unglaublich geheimnisvollen Zauber.
Wir schrieben Wunschzettel, die wir mit einem Stein beschwert aufs Fensterbrett legten und alle fünf MInuten sahen wir nach, ob das Christkind den Zettel schon geholt hätte.

Wir legten auch immer unsere Wunschzettel aufs Fensterbrett. Waren immer fürchterlich gespannt. :)
Was sich immer schrecklich hinzog, war der Besuch der Christmesse. Wenn man Pech hatte, wurde auch erst noch vor der Bescherung zu Abend gegessen. :D
Im Rückblick wars aber dann doch toll. Halt was Besonderes.
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Wir waren auch immer ,the whole family ,bei meinen Grosseltern .
Weihnachten ,so mit allem was so dazugehört ...Baum ,Lichter , Kerzles, Lebkuchen und singen :ph34r: ,gut meine Cousins und ich haben uns immer gedrückt , so gut wir konnten ,mussten dann dafür flöten ,was auch nicht unbedingt unpeinlicher war -_- .
Am allerschönsten war der Gesichtsausdruck meines Opis :wub: (unser Häuptling ) .......sass immer etwas abseits und betrachtete ganz verliebt seinen Stamm .....leider ist er inzwischen verstorben ....nie wieder hatte auch nur einer der Familie das Bedürfnis , Weihnachten so zu feiern ...der Zauber den das für uns immer hatte ist weg .
Schade für unsere Nachkommen , ist aber leider so ,und da sind wir uns auch alle einig .
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@ die Ka Fee,
habe damals auch eine Sprechpuppe mit Schallplatten bekommen. War damit auf dem neuesten Stand der Technik!

Mein Pappa lässt es sich mit Beginn seiner Renterzeit nicht nehmen, den Baum selbst zu schmücken. Er kauft die schwarzen Schafe unter den Weihnachtsbäumen, die sonst "zukommen" und dekoriert sie liebevoll (er hat eine Farbsehschwäche).
Immer wieder neu und interessant.

Bin auch heuer wieder gespannt :rolleyes:
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@ Gwen,

ich bin zwar nicht ganz Dein Jahrgang (bin ca. 5 Jahre jünger), aber etwa so, wie Du es beschreibst, haben auch wir, in Sachsen (damals DDR o.ä.) auch Weihnachten gefeiert. Eine schöne, nicht so kurzlebige Zeit, ich erinnere mich gern daran zurück, jetzt, in der Vorweihnachtszeit, noch öfter als sonst im Jahr.
Leider kann und will ich meine Erinnerungen hier nicht so zu "Papier" bringen wie ich gerne möchte...
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ich erinnere mich auch noch,wie ich meiner ma bei kaese das spielzeug gezeigt habe, was ichmir unbedingt gewuenscht habe. es kostete 30 dm und ich dachte: das ist bestimmt zu teuer.
man,war die freude gross als ich es bekam, vor allem weil ich dachte, dass es viel zu teuer sei.
sagt mal koennte man heute was fuer 30 dm finden??? ^_^
vg cutie
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Zitat (Cutiepie @ 29.11.2007 04:12:14)
sagt mal koennte man heute was fuer 30 dm finden??? ^_^

... leider nicht, cutie ... :huh:
dummerweise steht jetze überall € dran ... ;)
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Passend zum Threadthema: :D

Aber Heidschi Bumbeidschi nun schlafe
der Mond zählt am Himmel die Schafe
die Schafe sind Sterne und blinken dir zu.

Komm schließ' die Augen und träume.
Aber heidschi Bumbeidschi bum bum
aber heidschi Bumbeidschi bum bum.

Aber Heidschi Bumbeidschi und träume
am Himmelstor stehn zwei Bäume
von einem fallen Kirschblüten in Deinen Traum
der andere leuchtet als Weihnachtsbaum.

Aber heidschi Bumbeidschi bum bum
Aber heidschi Bumbeidschi bum bum.

Aber heidschi Bumbeidschi im Himmel
da reitest Du auf einen Schimmel
bleibt er dann vor einer Stalltür stehen
kannst Du in der Krippe das Christkind sehen.

Aber heidschi Bumbeidschi bum bum
aber heidschi Bumbeidschi bum bum
aber heidschi Bumbeidschi bum bum.

Quelle:mp3lyrics
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Ich bin zwar erst 21, aber ich weiß, das Weihnachten immer etwas ruhiges und besinnliches in meiner Kindheit war.

Mit Schwester, Schwager, Mama und Hund haben wir im Wohnzimmer gesessen und lecker

Dann mussten alle raus, bis auf meine Mama, weil die ja das Christkind "empfangen" hatte :)

In der Zeit standen wir in meinem Zimmer und haben aus dem Fenster geschaut, ob wir das Christkind sehen :D
Natürlich redeten wir uns immer ein, das wir es gesehen hätte, was den Abend noch schöner machte. :wub:

Dan klingelte auch das schöne helle Glöckchen und wir gingen ganz leise und langsam in das Wohnzimmer zurück... Meine Mama hat immer die Balkontür aufgemacht, damit "sahen" das das Christkind grad noch da war :)

Aber mitlerweile ist es was ganz anderes geworden. Ich bin ausgezogen, meine Schwester längst verheiratet und hat eigene Kinder. Meine Mama wohnt alleine... Ich habe einen Freund, der geschiedene Eltern hat.

Also wechseln wir uns jedes Jahr ab.
Einmal Heilig Abend bei mir und einmal bei ihm. Dann der Marathon am 1 und 2 Weihnachtsfeiertag. Zu meiner Schwester, zu seiner Mama, zu seinem Vater, zu seinen Großeltern (2 x).
Es ist stressig geworden und es ist zwar immer noch schön für mich, aber so wie früher, wird es nie mehr sein :(
Ein bisschen traurigkeit schwingt da schon mit. Irgendwann habe ich eigene Kinder und werde Heilig Abend genauso schön gestalten, wie ich es damals erlebt habe :)

LG
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back to the roots
zickt euch woanders an, lasst uns mit dem schönen Thema weitermachen

in der Adventszeit haben wir abends in der Küche um den Adventskranz gesessen, Bratäpfel gefuttert, gesungen
und plötzlich hat das Christkind Nüsse durchs Fenster reingeworfen
heute weiß ich, dass das Christkind Willi hieß und mein Vater war ^_^
wir haben es nicht mitgekriegt, dass er die Nüsse gegen das Fenster geworfen hatte

zu ganz frühen Kinderzeiten kam das Christkind morgens am 1. Weihnachtstag
mein Bruder und ich lagen im Elternschlafzimmer im Bett, wir haben angestrengt gelauscht
das Wohnzimmer (das eh nur an Feiertagen benutzt wurde) war schon seit mehreren Tagen abgeschlossen
nach endlosem Warten klingelte das Glöckchen, wir stürzten aus dem Bett, Richtung Wohnzimmer
die Tür wurde ganz langsam aufgemacht, wir standen erstmal staunend da und ließen den Tannenbaum (mit echten Kerzen) auf uns wirken
und dann gings los
die Geschenke waren wunderschön verpackt und mindestens eins für jeden war immer sehr gut versteckt
einmal hat mein Bruder nach Stunden noch ein Buch gefunden, ich glaube es war Der Lederstrumpf

ich war noch klein, ich hatte mir sehnsüchtig eine Babypuppe gewünscht
als die Tür aufging habe ich ganz aufgeregt geguckt, ob ich sie sehe
nichts - keine Puppe
ich stand mitten im Raum und kämpfte mit den Tränen
bis ich merkte, dass meine Mutter versuchte, mich in Richtung der geöffneten Tür zu drehen, und dann meinte sie "hast du schon dahinter geguckt?"
und das stand sie - meine Susi!
in einem ganz tollen Kinderwagen :wub:

später kam das Christkind am Heiligen Abend
wir saßen in der Küche und warteten gespannt darauf, dass das Glöckchen klingelt

irgendwann habe ich mal gesagt, es wäre doch schade, dass Papa jedes Jahr genau dann, wenn das Christkind klingelt auf dem Klo wäre :lol:

mein Vater hat immer den Baum geschmückt, daraus hat er eine Wissenschaft gemacht und er hätte es sich nicht nehmen lassen, dann wäre Weihnachten für ihn erledigt gewesen
in der gesamten Weihnachszeit fiel täglich die Verwandtschaft bei uns ein, und es wurde gespielt bis zum Umfallen
das hat sich bis ins Erwachsenenalter gezogen
irgendwann war das vorbei, einige lebten nicht mehr, zu anderen hatte man den Kontakt verloren
aber die Familie war Weihnachten immer zusammen
mein Vater ist seit 13 Jahren nicht mehr dabei

die letzten Jahre hatte sich in der Straße, in der meine Familie wohnt, eine Clique gebildet, da wurde abends unterm Zelt gegrillt, es gab Glühweinfeste
auch die Clique gibt es nicht mehr

dieses Weihnachten wird das traurigste werden, dass wir jemals hatten
das letzte war so angenehm wie lange nicht mehr, wir haben uns so richtig zusammengehörig gefühlt
als ich am Abend des Neujahrstages nach Hause gefahren bin, hatte ich das böse Gefühl, das war das letzte Mal
und mein Gefühl hat mich nicht getrogen
4 Wochen später ist meine Schwägerin gestorben
meine Mutter und ich werden wohl ganz alleine sein, mein Bruder ist so in seiner Trauer gefangen, er will mit Weihnachten nichts zu tun haben
meine Mutter und ich werden was Leckeres essen, Drei Nüsse für Aschenbrödel gucken und von alten Zeiten reden

so verändert sich alles
aber die Erinnerung bleibt

dazu passt sehr gut, was der weise Dietrich Bonhoeffer gesagt hat

"Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich."
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tz tz tz.
Also.
Weihnachten FRÜHER und HEUTE, was mich betrifft.

Ich bin zwar nicht in den 60ern, aber in den 70er groß geworden. Vieles, was Gwendolyn in ihrer eigenen Geschichte beschreibt, habe ich bei mir wiedergefunden. Weihnachten hatte einen ganz eigenen Zauber. Wir hatten unseren eigenen familiären Ablauf mit Kirche gehen, Abendbrot essen (stets Kartoffelsalat und Currywürstchen und starken schwarzen Tee) und dann Bescherung, und innerhalb der Bescherung gab's eine bestimmte Weihnachtsplatte, Weihnachtsliedersingen und eine Blockflöteneinlage von meiner Schwester und mir. Es gab gefüllte bunte Teller mit speziellen Leckereien für jeden (auf meinem war stets ein Töpfchen Gänseschmalz), meistens ein Lebkuchenhaus und wir durften auch den ganzen Tag das Weihnachtszimmer nicht betreten. Die Sendung "wir warten aufs Christkind" kannte ich überhaupt nicht. Der Flair rührte aber hauptsächlich davon her, dass wir Kinder waren.

Denn so richtig reich waren wir auch nicht! Es gab zwar für jeden Geschenke, aber oft "nützliches" und nicht immer das, was wir uns gewünscht haben. Statt z. B. einem Fahrrad bekam ich drei Weihnachten hintereinander Geld hierfür geschenkt und sparte mir den Rest selber zusammen. Dadurch hatte das Fahrrad zweifellos einen hohen ideellen Wert für mich - aber natürlich hätte ich es damals lieber sofort bekommen. Ich hatte mein eigenes Zimmer, aber es war ein sehr kleines Durchgangszimmer und musste immer aufgeräumt sein. Ich hätte damals alles darum gegeben, mein ganz eigenes Zimmer zu haben und nicht immer für alle "auf dem Präsentierteller" zu sitzen (denn so fühlte ich mich). Ich wollte so gerne eine eigene Intimsphäre!! Und trotz all der schönen Details und stimmungsfördernden Armut an Weihnachten kam es ständig zu Streitereien: meine Mutter wollte in die Kirche, mein Vater nicht (er war als einziger Protestant), meine eine Schwester fand unsere Flötenkonzerte grässlich, meine Eltern hatten sich in den Haaren über die Kiefer, die eigentlich eine Tanne hätte sein müssen und mein Vater falsch gekauft hatte, meine ältere Schwester schielte stets mir Argusaugen auf die anderen Geschenke und beklagte sich, wenn ihres ihr zu klein erschien und fühlte sich permanent ungerecht behandelt. Ich war die Jüngste, kriegte von den Streitereien manchmal nur die Hälfte mit, aber merkte immer, dass die Stimmung im Hintern war. Wusste nur meist nicht warum, und das machte es kein Stück besser.

Viele Leute sagen mir oft, sie haben ihre Kindheit als so schön empfunden, dass sie damals nie erwachsen werden wollten. Meine Kindheit empfinde ich rückblickend auch als schön und viele Dinge als sehr sinnvoll und erziehend, aber damals wollte ich so schnell wie möglich groß sein. Um endlich selber enscheiden zu können.

Heute leb ich mein Weihnachten, wie es mir in den Kram passt. Ich bin oft verblüfft über das Gejammer meiner Mitmenschen, die sich scheinbar sehr viel Stress mit allem machen aber nicht fähig sind, davon auszubrechen. Da müssen Verwandtenbesuche gemacht werden (oft mehr als einer), die Menüfolge muss perfekt geplant werden (damit Schwiegermutter nichts zu meckern hat), die Geschenke müssen individuell, aussergewöhnlich, liebevoll und nicht zu billig und dann auch noch sehr geschmackvoll verpackt sein, die Weihnachtskarten müssen zu bestimmten Zeiten verschickt werden und man ist sauer, wenn keine entsprechende Karte zurück kommt....... Himmel hilf! Ich halte es da ähnlich wie Murphy, ich mache letztlich Weihnachten, was mir gefällt. Geschenke lehne ich total ab, das entspannt schon mal vieles, Verwandetenbesuche mach ich auch nicht, komischerweise liebt mich meine Familie immer noch. Wir feiern gemütlich zu Hause mit meiner Schwester, falls deren Dienst das erlaubt, oder auch mal bei ihr, die zwei Strassen weiter wohnt. Wenn wir Lust haben, gehen wir auch mal in die Kirche. Mal gibt's ein Bäumchen, mal nicht. Und obwohl wir beide verdienen, frönen wir dem Konsum und Kommerz gerade nur soviel, wie wir lustig sind.

Insgesamt mag ich mein Weihnachten heute lieber..... ;)
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@außerirdische
mein vater ist vor 5 jahren, genau an ostern gestorben. danach konnte ich in keine kirche mehr. am heilig abend waren wir dann wieder. da hat der pfarrer dann ausgerechnet erwähnen müssen "wir gedenken unserer toten..." mich hats derart gebeutelt, das war sowas von schlimm.

an weihnachten hab ich auch noch erinnerungen an meine junge erwachsenenzeit, dezember 1981. da hatte ich gerade angefangen zu studieren, hatte meine eigene wohnung. allerdings kurzfristig eine freundin bei mir aufgenommen, die bei ihrem typ ausgezogen war.
in der uni hatte ich einen schwarm, der allerdings fast 5 jahre jünger war. naja, einstweilen saßen wir wenigstens in jeder mathe-vorlesung zusammen, bearbeiteten die wöchentlichen aufgaben auch gemeinsam.
und nun so kurz vor weihnachten, ich war mal wieder freitags zu meinen eltern gefahren, rief mich die freundin an und meinte:" was meinst du, wer gerade in deiner wohnung sitzt und auf dich wartet." ja richtig, es war mein schwarm. :rolleyes:
zur selben zeit besuchte mich auch öfters mein 18-jähriger cousin, der irgendwie an meine freundin rankommen wollte.

wir beschlossen also weihnachten wegzufahren, auch weil meine freundin weihnachten immer depri wurde, weil sie keinen kontakt mehr zu ihren eltern hatte.

so beschlossen wir vier an weihnachten in die fränkische schweiz zu fahren, einfach so, weil wir eben gute freunde waren.

naja, jetzt jährt sich dieses weihnachten schon zum 26.mal mit dem gleichen mann. :wub:
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Zitat (Die Außerirdische @ 29.11.2007 10:03:54)
dieses Weihnachten wird das traurigste werden, dass wir jemals hatten
...
meine Mutter und ich werden wohl ganz alleine sein, mein Bruder ist so in seiner Trauer gefangen, er will mit Weihnachten nichts zu tun haben
meine Mutter und ich werden was Leckeres essen, Drei Nüsse für Aschenbrödel gucken und von alten Zeiten reden

so verändert sich alles
aber die Erinnerung bleibt

dazu passt sehr gut, was der weise Dietrich Bonhoeffer gesagt hat

"Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich."

Danke, Alien, für den schönen Spruch.

Dieses Weihnachten ist das erste Weihnachten ohne unsere Mutter ... mir graut ein wenig davor ... Dieser Spruch wird uns helfen, die traurigen Momente zu überwinden und wieder wie früher auch zu lachen, zu quatschen, sich zu freuen, dass wir mal wieder alle zusammen sind.

:)
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Hier den Spruch nochmal ganz, ich glaube, ich werde ihn Weihnachten meinem Bruder auf den Tisch legen

"Je schöner und voller die Erinnerung, desto schmerzhafter ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich"
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Sehr schön dieser Fred. Ich habe viel gelesen, was mit meiner eigenen Kinderzeit zu Weihnachten passt. :blumen:
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Ich erinnere mich daran, dass es eine schöne Zeit war - ganz anders als heute...

Klein war ich, es war nach dem Krieg und alles war knapp und dennoch hatten wir immer ein gemütliches, feierliches Weihnachtsfest. Konsum gab es keinen. Das Geld war knapp und wir freuten uns über ein kleines Geschenk,welches unter dem Tannenbaum lag. Große Augen haben wir gemacht, wenn das Geschenk mal etwas größer ausgefallen war. Leuchtende Augen.
Gedichte mußte wir aufsagen, Lieder wurden gesungen.

Die Großeltern kamen Heiligabend und Oma saß mit uns auf der Bettkante und erzählte uns schöne Geschichten und wir lauschten. Draußen lag hoher Schnee, daran erinnere ich mich noch. Eine Ruhe. Es sah draußen wie ausgestorben aus.

Der Tannenbaum war mit ein paar Kugeln und Lametta geschmückt. Wachskerzen rundeten das Bild ab. Wir durften das Zimmer nicht betreten, bevor alles fertig war.

Im ganzen Haus roch es nach Zimt und gebratenen Äpfeln, denn die hat meine Oma immer gemacht. Es gab selbstgebackene Plätzchen.

Den 1. Weihnachtstag erinnere ich auch noch. Mein Vater hatte irgendetwas getauscht und eine Gans dafür bekommen.
Meine Mutter stand in der Küche und rupfte sie und machte daraus ein Festessen. Zum Sattessen war es nicht, und wurde ganz genau geteilt und auch noch darauf geachtet, dass evtl. für den nächsten Tag noch etwas übrig blieb.

Wir waren zufrieden und glücklich mit dem, was wir hatten. :pfeifen:

"Lichterketten, Schmuck und alles, was es heute gibt, kannte man damals nicht. Man bastelte sich etwas aus dem Material, was man zur Verfügung hatte"
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Zitat
"Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich."


außerirdische, diesen spruch finde ich wunderschön und werde ihn gleich in mein forum übernehmen. :blumen:
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ups !!! das war jetzt im falschen Thread!! :huh:
Das hier sollte hier rein :

Weißt du noch

Kannst du dich noch erinnern an unsere Kinderzeit??
Oft mußten wir mit den kleineren Geschwister warten
bei Oma und Opa in der Küche bis Christkindel kam

Mit klopfenden Herzen saßen wir nun da und voller Erwarten
was hatte uns diesmal das Christkindel beschert?

War denn der Weihnachtsbaum genauso schön wie voriges Jahr geschmückt
Hat meine Puppe wieder ein neues schönes Kleid

Die Eisenbahn meiner Brüder, gab es diesmal eine neue Lok oder ein paar Gleise mehr?
Vater bastelte dafür schon tagelang im verschloßenen Kellerraum.

Waren Mama´s Plätzen auch wieder so gut??
tagelang hat sie gebacken
Für uns!!

Endlich, endlich war es soweit

Ein Glöcklein klingelte und wir durften alle zusammen ins Wohnzimmer

Oh, wie schön der Lichterbaum
und Mama Plätzchen dufteten so verführerisch

Meine Brüder strahlten vor Freude, weil die Eisenbahnstation erneuert waren
mit so vielen Gleisen, und schaut, unsere Lok hat ein neuer Anhänger
Oh, wie schön hat Papa es nun wieder gemacht.
Tante hatten ein neues Kleid gestrickt für meine Puppe

Mittlerweile sind wir groß
haben eigene Kinder
Wir können uns öfter was kaufen, nicht nur zur Weihnachtszeit

Und viele von all diesen lieben Menschen , die uns Kindern
solche Weihnachten bereiteten leben lange viele nicht mehr

Oft habe ich probiert den Weihnachtsbaum so zu schmücken wie im Elternhaus
Warum schaffe ich das nicht?
Erinnerungen an unsere Kinderzeit

Wo Menschen die wenig hatten uns so viel gegeben haben

Weihnachten

Eine Geschichte von Karin Killmann

Bearbeitet von DonnaWetta am 01.12.2007 22:50:00
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Ich denke mir,sowie man Weihnachten als Kind erlebt hat,gibt man es auch weiter!!
Wir sind eine Grossfamilie u. schon in der Advendszeit wurde es besinnlich.Kekse backen,basteln u. Weihnachtslieder singen!! Nikolaus und Krampus! Da wir auch nicht viel Geld hatten und meine Geschwister teilweise auch schon Erwachsen u. im Berufsleben standen waren die Geschenke zweitrangig,wichtig war uns alle beisamen zu haben u. die Familie zu geniessen! Auch mein Wunschzettel ging ans Christkind u. wenn er geholt wurde lag entweder ein Engelshaar oder eine Feder am Stuhl! Da einer meiner Brüder auch noch Heiligabend Geburtstag hat,wurde auch der noch gefeiert!Heute sind alle verstreut,meine Eltern sind leider schon gestorben,aber zum Glück gibt es Telefon u. jeder denkt teilweise mit feuchten u. lachenden Augen zurück!! Auch heute gibt es für meine kleine Familie keine überteuerten Geschenke,und an den Festtagen sind wir Offiziell in den Ferien!!! Auch meiner Tochter habe ich das Christkind so näher gebracht und heute noch,besteht sie auf diese kleinen Rituale u. kann sich wieder ins Kinderalter zurück versetzen!!!

Ich wünsche allen einen ruhigen Advent
Rosenelfe
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Zitat (DonnaWetta @ 01.12.2007 22:42:51)


Weißt du noch?
Kannst du dich noch erinnern an unsere Kinderzeit??
Eine Geschichte von Karin Killmann

:wub:
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Weihnachten, begann für mich immer damit, dass mein Vater unter "Schimpfen" :angry: den Baum aufstellte. Er hatte so einen Holzständer gebastelt, in dessen Mitte eine Dose stand, damit man den Baum ins Wasser stellen konnte.
Denn so tolle Ständer wie heute, gab es damals noch nicht. Nun zurrte er den Baum mit Hilfe von Draht fest, bis er grade stand. Allerdings dauerte das immer einige Zeit. Während er mit dem Draht unten im dichten Baum hantierte, pikste ihn die Fichte mächtig am Kopf. :P
Na ja wenn er dann stand, durfte keiner mehr ins Wohnzimmer, wenn er geschmückt wurde.
Es war schon mächtig spannend, bis es endlich soweit war. Bei uns war es immer so, dass mein Vater die Kerzen anzündete und gleich danach auch etliche Wunderkerzen, die er im ganzen Baum verteilt hatte. Dann war der Zeitpunkt gekommen, dass wir Kinder reindurften. Wir mußten aber immer warten bis die letzte Wunderkerze verloschen war, erst dann durften wir unsere Geschenke bewundern. Es gab nicht viel, aber es war himmlisch, wenn doch so einige Träume in Erfüllung gingen.
Einmal bekam ich eine Puppe, die Erste, und sie war nicht eingepackt, sondern stand in mitten der anderen Geschenke. Ich wußte, dass sie für mich war, weil ich sie mir so sehr gewünscht hatte. Ich wollte schon losrennen, aber meine Schwester hielt mich hinten am Kleid fest, da die Wunderkerzen noch nicht verlöscht waren. Einen Augenblick lang hatte ich garnicht verstanden, warum sie mich hielt, aber dann fiel es mir wieder ein und ich wartete ungeduldig, bis nur noch die Kerzen ihren ruhigen Schein abgaben.
Einiges habe ich weitergeführt, wie ich es gewohnt war von damals. So haben auch meine Kinder den Baum immer erst gesehen, wenn er geschmückt und strahlend da stand. Auch heute noch mit echten Kerzen.
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Warum dieser Fred? Weil mir gestern was ganz schönes Widerfahren ist!

Bei uns war es mehr oder weniger so, wie bei all den anderen auch.
Allerdings hängt mein Weihnachtszauber an etwas ganz anderem. Der Arbeitgeber meines Vaters übergab jedem Arbeitnehmer ab dem 1. Dezember das obligatorische Weihnachtspaket. Es war ein einfacher Karton, mit Goldfolie eingepackt und mit Asbach Ganzjung für den Vater, ein Päckchen Kaffee für die Mutter, eine Schachtel Pralinen für den Familienabend und div. anderen Leckereien gefüllt war. Ich wusste, wenn ich die Kollegen von Papa sah, die teilweise ihre Weihnachtspakte auf dem Gepäckträger ihres Fahrrades hatten, dass es auch bei uns bald ein Weihnachtspäckchen geben würde. Jeden Nachmittag um 16.15 Uhr stand ich an der Haustür und erwartete sehensüchtig meinen Vater mit dem Paket.
Und? Hast du dein Weihnachtspaket bekommen? Nein, Eifel, heute noch nicht. Jeden und jeden Tag, bis es dann so weit war. Papa kam, hatte dieses Paket unter den Arm, stellte sein Radl in den Schuppen. Sofort machten wir uns alle auf in die Küche. Das war unser Dreh- und Angelpunkt. Alle meine Geschwister kamen, aber wir durften das Paket nicht aufmachen. Erst musste Papa ja was Essen und hinterher gabs noch ne Tasse Kaffee. Dann hatte er noch Tausend und ein Ding zu erledigen. Die Spannung war unerträglich. Dann endlich, es war so weit, Papa ließ jedes Jahr ein anderes Kind das Paket öffnen. Asbach für Papa, Kaffee für Mutti, Pralinchen für uns und eben all die anderen Dinge. Draußen wurde es dunkel, es war eine schöne Zeit. Jetzt, mit dem goldenen Paket konnte Weihnachten kommen. Jetzt hatte der Advent begonnen, diese Zeit der Stille und Harmonie. Auch bei uns gabs immer ein Geschenk, dass unser Herzenswunsch war und natürlich was nützliches. Schön war es immer.
Oft denke ich an diese Zeit zurück. Leider habe ich keinen Arbeitgeber, der uns ein solches Paket beschert. Es ist bei uns auf der Maloche eher nüchtern, es gibt noch nicht einmal ne Weihnachtsfeier. Damit kann ich leben. Hätte aber auch gerne, wenn ich mal nach Hause käme und ein Päkchen untern Arm hätte, dass dann der Junior aufmachen darf. Fast jedes Jahr sehe ich Arbeitnehmer in der Weihnachtszeit, die ein solches Päckchen auf ihren Fahrrädern transportieren und denke dann auch gerne an meine Kindheit zurück.

Gestern kam ich nach Hause. Auf meinem Platz lag ein Brief. Ein richtiger Brief, mit Briefmarke, nix offizielles, mit Kugelschreiber meine Adresse geschrieben, aus einem anderem Bundesland. Ich öffnete den Brief und traute meinen Augen nicht.
Der ehemalige Arbeitgeber und der Betriebsrat haben sich entschlossen, auch in diesem Jahr wieder ein Weihnachtspaket für ehemaliger Arbeitnehmer... bla, bla, bla. Ein kleiner Zettel von meinem Papa: Hallo Eifel, sei so lieb und löse den Gutschein ein. Es ist bestimmt was für euch vieren drinne.
Da wurde mir ganz feucht hinter meiner Brille. Nix da, ich richte dieses Jahr das Weihnachtsfest aus. Das Paket hole ich ab. Aber ich werde es nicht öffnen. Ich werde warten bis meine Familie uns Weihnachten besucht. Nach dem Rüdesheimer Kaffee (unsere Familientradition) werden wir wie früher das Paket öffenen. Und mein Papa darf bestimmen, wer es dieses Jahr öffnen darf....
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