Nach dem Lesen eurer Meinungen habe ich lange überlegt, ob ich dazu auch noch was sagen kann, will oder muss.
Und ich denke, vielleicht ist meine Meinung gar nicht so falsch.
Bitte, nehmt es nicht persönlich, denn ich greife nun fast alle an, egal, auf welcher Seite sie stehen:
Ihr seid selber schuld daran!
Es ist allgemein bekannt, dass Aldi die Preise der Lebensmittelproduzenten diktiert. Auch, dass mittlerweile ein Kartell besteht, welches die Endpreise festlegt.
Die Profitgier der Herren Albrecht, Schwarz & Co. ist doch allgemein bekannt. Auch die des Herrn Müller aus Aretsried kennt jeder.
Angefangen hat es wohl vor fast vierzig Jahren mit den Albrecht-Brüdern. Die hatten damals ein spartanisches Angebot an Konserven und länger haltbaren Lebensmitteln. Die haben sie zu sehr knapp kalkulierten Preisen angeboten.
Jeder ging zu Aldi, weil die Preise unschlagbar waren. Da gründete ein gewisser Herr Schwarz seine "Stiftung". Da gab es schon zwei. Tengelmann gründete daraufhin die "Plus"-Gruppe. Bei der Rewe (glaub ich jedenfalls, gehört zu haben) gründete man "Netto", dann kam "Penny" und wie sie alle noch hießen, in der Vor-Turbokapitalismus-Zeit.
Alles war billig, billig, billig. Das Angebot wuchs. Immer mehr Leute kauften bei diesen Ketten. Der Profit wuchs.
Bis dahin noch nichts Schlimmes. Jeder soll für seine Arbeit sein entsprechendes Salär bekommen. So, wie ihr auch für eure Arbeit (so ihr noch Arbeit habt) gutes Geld haben wollt.
Dann kam das Gerücht auf, Aldi ließe in minderer Qualität Lebensmittel produzieren, um die Preise drücken zu können. Das Gerücht bestätigte sich. So kam es, dass Aldi & Co. bessere Qualität produzieren ließ - ohne den Erzeugern dafür mehr Geld zu zahlen.
Das Resultat heute aus dieser Hyänen-Politik kennt ihr. Die Preise bestimmen nicht Angebot und Nachfrage, wie es in der "sozialen Marktwirtschaft" sein sollte, sondern die hemmungslose Profitgier der Handelsketten.
So wird JEDER gedrückt. Der Milchbauer, der mit seiner Hände schwerer Arbeit die Milch herstellt. Und der Verbraucher, der jetzt nicht nur betrogen, sondern - ich sage es deutsch - bestohlen wird.
Und jetzt komme ich auf den Satz, der euch weh tut: IHR geht doch dahin und kauft DA ein. IHR ermöglicht doch Herrn Schwarz, Kameras in den Läden anzubringen und EURE Pins beim Bezahlen mit Scheckkarte auszuspionieren. IHR sichert den Aldi-Brüdern die Macht, den "Markt" zu bestimmen. IHR unterstützt Theodor Müller aus Aretsried dabei, die Milchbauern zu BESCHEISSEN, zu BETRÜGEN, AUSZUNEHMEN.
Warum?
Weil IHR in diesen Läden einkauft. Weil IHR euch von der Werbung verkackeiern lasst und den Dreck von Müllermilch kauft!
Nun, Müllermilch, Aldi, Lidl & Co. sind nicht die Einzigen. Es gibt Hunderte von Lebensmittelketten, Produzenten und Zwischenhändlern, die ähnlich profitgeil denken.
Man kann sie nicht alle ausschließen, denn es gibt sicherlich nicht genügend Alternativen dazu. Edeka und Rewe sind sicherlich nicht viel besser.
Aber vielleicht nutzt ein wenig Umdenken. Wer auf dem Land wohnt, kann mehr direkt beim Bauern kaufen. In den Städten gibt es Biomärkte. Und Wochemärkte. Sicher sind die teurer, aber nicht in jedem Fall. Auf lange Sicht dagegen werden sie billiger sein als die Preistreiber, denn der Zwischenhandel entfällt sehr oft.
Und ob die kleineren Händler von Qualitätsware genausolche Hyänen werden können, bleibt abzuwarten.
"Geiz ist geil" wird auf lange Sicht dem Preis - und Qualitätsbewusstsein denkender Menschen nicht standhalten können.
Werdet bewusster - kauft WENIGER. Dafür aber Ware, die ihren Preis wert ist.
Wegen mir kann der Liter Milch einen Euro kosten. Wenn ich weiß, dass der Bauer keinen Preisdruck hat, seine Kühe kein gentechnisch verändertes Futter bekommen und seine Milch nicht soviel Antibiotika enthält, dass ich sie nur bei einer Infektion trinken darf. Wenn ich dafür auf hundert Kilometer Fahrt monatlich mit dem Auto verzichten kann, solls mir Recht sein. Das könnte möglich sein, wenn es wieder den "Tante-Emma-Laden" um die Ecke gibt. In dem kaufe ich dann gern Bio-Gemüse und Fleisch, Milch, Käse,
Eier, Brot und alles Andere, was ich zum Leben brauche.
Gibt es diese Läden nicht? Bei uns im Dorf schon. Nicht aus Profitgier. Sondern aus der Notwendigkeit heraus, dass nicht jeder sich ein Auto leisten kann, nicht jeder fahren kann. Gegründet wurde der Laden vor einigen Jahren von den Bürgern. Er hält sich. Ernährt sein Personal. Und besorgt ALLES, was man in großen Läden auch bekommt.
Man darf eben nur nicht den Kopf in den Sand stecken.
In Kassel gibt es den "Bio-Markt Greger". Nicht ganz billig, aber der Name sagt alles. Und das "Schmanddibben". Zweimal. Nicht viel teurer als Edeka und andere.
Wenn alle Verbraucher mal anfangen, zu denken, dann sind Aldi & Co. so überflüssig wie ein Kropf.
Und die Preise werden sich normalisieren, die Bauern werden von ihrer Milch, ihrem Fleisch und ihren Feldprodukten (also neudeutsch "Cerealien") wieder leben können.
Es liegt an euch............
Gruß
Abraxas