Hallo Ihr Lieben,
angeregt durch die Kommentare im Tipp
Spinnen in der Wohnung
möchte ich gerne "Unser Verhältnis zu (anderen) Tieren" zum Thema machen.
Die einen werden gefüttert, gekuschelt, gestreichelt und zum Tierarzt gebracht. Die anderen werden totgeschlagen, weil sie sich verirrt haben (am Beispiel der Spinne), oder schlecht gehalten, fies ermordet und aufgegessen (sogenannte "Nutz-Tiere").
Die Wahl der Rubrik Gesellschaft und Politik habe ich bewusst so getroffen.
Viele Grüße - Not Your Darling
Hierzu ein Text:
Der typische Tierfreund
Kennst du den typischen Tierfreund? Er ist vielleicht dein Nachbar oder dein Verwandter und begegnet dir täglich. Oder bist du es gar selbst?
Ich sage dir ,wie er ist, wie du ihn erkennst, wie er denkt und handelt.
Der typische Tierfreund ist normalerweise Mitglied im örtlichen Tierschutzverein und zahlt seinen Jahresbeitrag von 30 Euro mit dem guten Gefühl, Tieren zu helfen. Dies verhilft ihm zur Zufriedenheit, weil er ja ein gutes Werk getan hat. Natürlich kann man das nicht an die große Glocke hängen, die Kinder in Afrika hungern ja auch und sind schließlich Menschen. Egal, sei´s drum, er hat sich als Tierfreund eben entschlossen, diesem Verein zu helfen und tatkräftig finanziell zu unterstützen.
Gelegentlich krault er einen Hund und eine Katze hinter dem Ohr und freut sich über alle Tiere in seiner Straße. Natürlich weiß er, daß gegenüber die Kaninchen und der Haushund nicht gut gepflegt werden und von den Kindern gequält werden. Aber- und ab sofort bin ich der typische Tierfreund- soll ich mich wegen eines Tieres mit dem Mann von gegenüber anlegen, ihn gar ansprechen und den Tieren helfen? Also wirklich, so schlimm wird es doch nicht sein und ich setze doch nicht meine gute Nachbarschaft aufs Spiel. Das mußt du doch verstehen, oder?
Ostern freuen wir uns alle, die ganze Familie, besonders die Kinder, über die süßen Lämmchen, die wir auf der Weide gesehen haben, wie sie hüpfen und bei der Mutter trinken- allerliebst. Aber ich frage dich allen Ernstes, soll ich deswegen bei der Einladung auf den wunderbaren Lammbraten mit Rosmarinkartoffeln verzichten? Wem hilft das, das Lamm ist eh schon tot- tut mir ja leid, aber war ja wohl schon immer so und sind Schlachttiere nicht zum essen da und man muß wirklich nicht päpstlicher als der Papst sein.
Ich sage euch was, ich tue schon viel für den Tierschutz! Meine Frau kauft nur Bioeier und unser Fleisch - also den Fleischkonsum haben wir ja reduziert nach allem ,was man so liest - unser Fleisch kommt aus Deutschland, einwandfreie Qualität, vom Bauern. Kein Transport, werden auf dem Hof geschlachtet.
Klar sterben die, aber auf der Weide konnten sie doch leben- welches Tier kann das schon! Die Nachbarn kaufen aus Massentierhaltung, das sind Leute, die haben Null Gefühl für Tiere. Aber was soll man machen, muß jeder selber wissen, ob er diese Quälerei unterstützt, kommt ja täglich im Fernsehen. Man weiß ja schließlich, was die alles Grausame mit den Tieren anstellen- diese Figuren werden sich wohl nie ändern, sollen sich mal ein Beispiel an mir nehmen, bin aktiver Tierfreund, bin doch Mitglied im Tierschutzverein!
Trotzdem, auf Fleisch könnt ich nicht verzichten, da würde mir echt was fehlen, tut mir leid. Du weißt doch auch, daß die Vegetarier sich einseitig ernähren, schau sie nur an, gesund ist das bestimmt nicht! Ist mir zu extrem, immer Salat und Müsli. Da muß man schon manchmal über seinen Schatten springen wegen der Tiere , die getötet werden, aber in China essen die sogar Hunde, ich doch nur Schwein und Kuh.
Nee, selber könnt ich kein Tier umbringen, macht der Schlachter – gottseidank - für mich. Außerdem betäubt er die Tiere ja vorher, die merken nichts. Du kennst mich doch, bin sensibel, kann kein Blut sehen und beim Zahnarzt brauch ich immer eine Spritze. Ach so, Spritze. Natürlich braucht man Tierversuche, ist ja schließlich für unsere Gesundheit, für den Menschen. Ich arbeite doch selber in einer Firma, die Versuche macht. Sind aber nur ein paar Mäuse und Ratten. Doch, ja noch einige Hunde. Wenn die überleben, das tun ja einige, gehen die sogar ins Tierheim, die nehmen die sogar verkrüppelt. Hab ich für gesorgt, früher wurden die eingeschläfert- ja, ich mache echten Tierschutz!
Zugegeben, bei Insekten bin ich ja nicht so pingelig. Ich weiß zwar, daß die nützlich sein sollen, aber eine Spinne oder Wespe in der Wohnung- kommt nicht in Frage! Die schlag ich tot, sind eklig und wenn die sticht? Es ist schon mancher am Wespenstich gestorben, bin schließlich Allergiker! Die Vögel fressen schließlich auch Mücken oder meinst du vielleicht, ich soll mich anders als Vögel verhalten?
Was ich als Tierfreund aber gar nicht abkann, das sind ja diese sogenannten Tierschützer. Diese Typen habe selber jahrelang Fleisch gegessen, erzählen dir, daß sie das Perverse ihres Tuns erkannt haben und sich deshalb geändert haben- sollen die doch machen, was geht’s mich an- und wollen mir jetzt einreden, Tiere haben das gleiche Lebensrecht wie wir Menschen.
Also die spinnen ja, diese militanten Fanatiker, Tier ist Tier und Mensch ist Mensch. Können die Viecher vielleicht denken wie wir? Siehste, können sie wahrscheinlich nicht! Aber leiden und Schmerzen empfinden und schreckliche Angst beim Transport auf den Schlachthof- kann ja sein , kann ich nicht beurteilen, aber dafür haben wir ja schließlich Gesetze. Und eins sag ich euch noch. Ich liebe Tiere und tue alles für sie, aber ich kann mich deswegen ja nicht außerhalb der Gesellschaft stellen, mich schief angucken lassen. Was soll ich unsere Freunden sagen, wenn ich nicht zum Grillfest komme oder nur Salat esse? Geht doch wohl nicht, laß mich doch nicht auslachen und dumm anquatschen!
Diese Irren, also die Tierschützer- hab ich gehört- finden ja sogar die Jagd, ein jahrhundert altes deutsches, was sag ich, menschliches Kulturgut- abwegig und wollen das abschaffen. Die Rehe und Wildschweine haben es doch wirklich gut im Wald, werden gehegt und gepflegt, dann kann es wohl nicht schlimm sein, wenn ich Weihnachten Kitzbraten mit Maronen esse, wenigstens einmal im Jahr und ein Glas Spätburgunder dazu, schmeckt echt lecker! Der Schuß kommt ja mit dreifacher Schallgeschwindigkeit, also ist das Reh schon tot, bevor es was hört- verstehst du das, geht schmerzlos, ist doch optimal für das Tier!
Noch eins zum Schluß. Wir können trotzdem froh sein- und damit meine ich auch unsere Tiere- daß wir in Deutschland sind. Geh mal ins Ausland, da ist alles viel schlimmer, hier ist alles gut organisiert und geregelt. Sollen doch erstmal die anderen Länder unseren Standard erreichen, solange muß ich mich ja wohl nicht ändern. Wo findest du denn zum Beispiel in Italien so engagierte Tierfreunde wie mich, kennste einen?
Hast du den typischen Tierfreund erkannt oder gar dich selbst?
Hast du immer noch Hoffnung, daß sich Vernunft, Ethik und Mitgefühl, freies, eigenständiges Denken statt angepasstem Mittreiben in der tumben Masse, Verantwortung für das Ganze statt Egoismus durchsetzen?
Armer Irrer, die Erde trudelt ins Chaos und erstickt an der dem Menschen innewohnenden Verlogenheit, an der Unfähigkeit und dem fehlenden Willen sich zu ändern , an seiner Überheblichkeit, Gefühllosigkeit - kurzum, sie erstickt an der Dummheit der Menschen - das aber hoffentlich schnell!
Quod erat demonstrandum .
Quelle:
14. 8. 2007 Gunter Bleibohm
angeregt durch die Kommentare im Tipp
Spinnen in der Wohnung
möchte ich gerne "Unser Verhältnis zu (anderen) Tieren" zum Thema machen.
Die einen werden gefüttert, gekuschelt, gestreichelt und zum Tierarzt gebracht. Die anderen werden totgeschlagen, weil sie sich verirrt haben (am Beispiel der Spinne), oder schlecht gehalten, fies ermordet und aufgegessen (sogenannte "Nutz-Tiere").
Die Wahl der Rubrik Gesellschaft und Politik habe ich bewusst so getroffen.
Viele Grüße - Not Your Darling
Hierzu ein Text:
Der typische Tierfreund
Kennst du den typischen Tierfreund? Er ist vielleicht dein Nachbar oder dein Verwandter und begegnet dir täglich. Oder bist du es gar selbst?
Ich sage dir ,wie er ist, wie du ihn erkennst, wie er denkt und handelt.
Der typische Tierfreund ist normalerweise Mitglied im örtlichen Tierschutzverein und zahlt seinen Jahresbeitrag von 30 Euro mit dem guten Gefühl, Tieren zu helfen. Dies verhilft ihm zur Zufriedenheit, weil er ja ein gutes Werk getan hat. Natürlich kann man das nicht an die große Glocke hängen, die Kinder in Afrika hungern ja auch und sind schließlich Menschen. Egal, sei´s drum, er hat sich als Tierfreund eben entschlossen, diesem Verein zu helfen und tatkräftig finanziell zu unterstützen.
Gelegentlich krault er einen Hund und eine Katze hinter dem Ohr und freut sich über alle Tiere in seiner Straße. Natürlich weiß er, daß gegenüber die Kaninchen und der Haushund nicht gut gepflegt werden und von den Kindern gequält werden. Aber- und ab sofort bin ich der typische Tierfreund- soll ich mich wegen eines Tieres mit dem Mann von gegenüber anlegen, ihn gar ansprechen und den Tieren helfen? Also wirklich, so schlimm wird es doch nicht sein und ich setze doch nicht meine gute Nachbarschaft aufs Spiel. Das mußt du doch verstehen, oder?
Ostern freuen wir uns alle, die ganze Familie, besonders die Kinder, über die süßen Lämmchen, die wir auf der Weide gesehen haben, wie sie hüpfen und bei der Mutter trinken- allerliebst. Aber ich frage dich allen Ernstes, soll ich deswegen bei der Einladung auf den wunderbaren Lammbraten mit Rosmarinkartoffeln verzichten? Wem hilft das, das Lamm ist eh schon tot- tut mir ja leid, aber war ja wohl schon immer so und sind Schlachttiere nicht zum essen da und man muß wirklich nicht päpstlicher als der Papst sein.
Ich sage euch was, ich tue schon viel für den Tierschutz! Meine Frau kauft nur Bioeier und unser Fleisch - also den Fleischkonsum haben wir ja reduziert nach allem ,was man so liest - unser Fleisch kommt aus Deutschland, einwandfreie Qualität, vom Bauern. Kein Transport, werden auf dem Hof geschlachtet.
Klar sterben die, aber auf der Weide konnten sie doch leben- welches Tier kann das schon! Die Nachbarn kaufen aus Massentierhaltung, das sind Leute, die haben Null Gefühl für Tiere. Aber was soll man machen, muß jeder selber wissen, ob er diese Quälerei unterstützt, kommt ja täglich im Fernsehen. Man weiß ja schließlich, was die alles Grausame mit den Tieren anstellen- diese Figuren werden sich wohl nie ändern, sollen sich mal ein Beispiel an mir nehmen, bin aktiver Tierfreund, bin doch Mitglied im Tierschutzverein!
Trotzdem, auf Fleisch könnt ich nicht verzichten, da würde mir echt was fehlen, tut mir leid. Du weißt doch auch, daß die Vegetarier sich einseitig ernähren, schau sie nur an, gesund ist das bestimmt nicht! Ist mir zu extrem, immer Salat und Müsli. Da muß man schon manchmal über seinen Schatten springen wegen der Tiere , die getötet werden, aber in China essen die sogar Hunde, ich doch nur Schwein und Kuh.
Nee, selber könnt ich kein Tier umbringen, macht der Schlachter – gottseidank - für mich. Außerdem betäubt er die Tiere ja vorher, die merken nichts. Du kennst mich doch, bin sensibel, kann kein Blut sehen und beim Zahnarzt brauch ich immer eine Spritze. Ach so, Spritze. Natürlich braucht man Tierversuche, ist ja schließlich für unsere Gesundheit, für den Menschen. Ich arbeite doch selber in einer Firma, die Versuche macht. Sind aber nur ein paar Mäuse und Ratten. Doch, ja noch einige Hunde. Wenn die überleben, das tun ja einige, gehen die sogar ins Tierheim, die nehmen die sogar verkrüppelt. Hab ich für gesorgt, früher wurden die eingeschläfert- ja, ich mache echten Tierschutz!
Zugegeben, bei Insekten bin ich ja nicht so pingelig. Ich weiß zwar, daß die nützlich sein sollen, aber eine Spinne oder Wespe in der Wohnung- kommt nicht in Frage! Die schlag ich tot, sind eklig und wenn die sticht? Es ist schon mancher am Wespenstich gestorben, bin schließlich Allergiker! Die Vögel fressen schließlich auch Mücken oder meinst du vielleicht, ich soll mich anders als Vögel verhalten?
Was ich als Tierfreund aber gar nicht abkann, das sind ja diese sogenannten Tierschützer. Diese Typen habe selber jahrelang Fleisch gegessen, erzählen dir, daß sie das Perverse ihres Tuns erkannt haben und sich deshalb geändert haben- sollen die doch machen, was geht’s mich an- und wollen mir jetzt einreden, Tiere haben das gleiche Lebensrecht wie wir Menschen.
Also die spinnen ja, diese militanten Fanatiker, Tier ist Tier und Mensch ist Mensch. Können die Viecher vielleicht denken wie wir? Siehste, können sie wahrscheinlich nicht! Aber leiden und Schmerzen empfinden und schreckliche Angst beim Transport auf den Schlachthof- kann ja sein , kann ich nicht beurteilen, aber dafür haben wir ja schließlich Gesetze. Und eins sag ich euch noch. Ich liebe Tiere und tue alles für sie, aber ich kann mich deswegen ja nicht außerhalb der Gesellschaft stellen, mich schief angucken lassen. Was soll ich unsere Freunden sagen, wenn ich nicht zum Grillfest komme oder nur Salat esse? Geht doch wohl nicht, laß mich doch nicht auslachen und dumm anquatschen!
Diese Irren, also die Tierschützer- hab ich gehört- finden ja sogar die Jagd, ein jahrhundert altes deutsches, was sag ich, menschliches Kulturgut- abwegig und wollen das abschaffen. Die Rehe und Wildschweine haben es doch wirklich gut im Wald, werden gehegt und gepflegt, dann kann es wohl nicht schlimm sein, wenn ich Weihnachten Kitzbraten mit Maronen esse, wenigstens einmal im Jahr und ein Glas Spätburgunder dazu, schmeckt echt lecker! Der Schuß kommt ja mit dreifacher Schallgeschwindigkeit, also ist das Reh schon tot, bevor es was hört- verstehst du das, geht schmerzlos, ist doch optimal für das Tier!
Noch eins zum Schluß. Wir können trotzdem froh sein- und damit meine ich auch unsere Tiere- daß wir in Deutschland sind. Geh mal ins Ausland, da ist alles viel schlimmer, hier ist alles gut organisiert und geregelt. Sollen doch erstmal die anderen Länder unseren Standard erreichen, solange muß ich mich ja wohl nicht ändern. Wo findest du denn zum Beispiel in Italien so engagierte Tierfreunde wie mich, kennste einen?
Hast du den typischen Tierfreund erkannt oder gar dich selbst?
Hast du immer noch Hoffnung, daß sich Vernunft, Ethik und Mitgefühl, freies, eigenständiges Denken statt angepasstem Mittreiben in der tumben Masse, Verantwortung für das Ganze statt Egoismus durchsetzen?
Armer Irrer, die Erde trudelt ins Chaos und erstickt an der dem Menschen innewohnenden Verlogenheit, an der Unfähigkeit und dem fehlenden Willen sich zu ändern , an seiner Überheblichkeit, Gefühllosigkeit - kurzum, sie erstickt an der Dummheit der Menschen - das aber hoffentlich schnell!
Quod erat demonstrandum .
Quelle:
14. 8. 2007 Gunter Bleibohm