Eerfahrungsgemäß wächst so ein Kaut immer gerade da woe es gebraucht wird -
entweder vom Boden oder vom Menschen. :blumen:
Giersch im Garten kann durchaus als nützliche Speisepflanze angesehen werden, die in erster Linie frisch als Salat entweder allein oder, besonders zu empfehlen, gemischt mit stärker schmeckenden Kräutern wie Löwenzahn, Sauerampfer, Gundelrebe u. ä. gegessen werden sollte.
Auch trocknen lassen sich die Blätter, die dann pulverisiert als Gewürz Verwendung finden, schließlich besitzen die großen Blätter ein petersilieähnliches Aroma, auch die dem Kümmel ähnlichen Früchtchen lassen sich so nutzen
Der Giersch hat viele Bezeichnungen, sowohl den wissenschaftlichen, podagraria (das Podagra heilend -Podagra = Gicht), wie auch den volkstümlichen Zipperleinskraut, Gichtkraut (Goutweed), Sankt-Gerhards-Kraut (dem Heiligen der Gichtkranken) u. ä., mit der Osteoarthritis, den gichtartigen Erkrankungen, in Verbindung gebracht wurde.
Viel Vitamin C, Provitamin A, Eiweiß, Mineralstoffe (sehr viel Kalium, Eisen,
Kupfer, Mangan, Titan, Bor) ätherische Öle, Karotin, ein Saponin, Harz
Eigenschaften
adstringierend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, harntreibend, milchtreibend
Verwendete Pflanzenteile
Blätter — Kraut — Früchte
Statt sich jedoch ausschließlich über den Giersch zu ärgern, sollte man lieber die wunderbare grüne unverwüstliche Lebenskraft dieser Pflanze für seine eigene Gesundheit nutzen! Der Giersch ist nämlich ein absolut gesundes Grünfutter mit viel Vitamin C und Karotin. Er schmeckt hervorragend im frischen Salat ebenso wie als Gemüse zubereitet.
Der Giersch wächst ganz von alleine im Garten,
ohne dass man ihn anzupflanzen oder auszusäen braucht.
Er ist so vital, dass er, einmal da,
nicht mehr wieder wegzukriegen ist.
Von Jahr zu Jahr erobert und ruiniert er
zum Ärgernis der besseren Kräuter, mehr Bodenfläche.
(John Gerard | 1597)
Aber nicht nur in der Küche ist der Giersch mit den Jahren in Vergessenheit geraten, sondern auch als Heilpflanze wird er kaum noch beachtet. Dabei wurde er über viele Jahrtausende hinweg als wirksames Mittel gegen Gicht und Rheuma eingesetzt. Der lateinische Artname "podagraria" bedeutet nichts anderes als: "das Podagra (Gicht) heilend". In England heißt der Giersch goutweed (Gichtkraut) und in Frankreich nennt man ihn podagraire (Gichtheiler).
Die Mißachtung des Giersch als Gichtheiler in der heutigen Zeit mag damit zusammen hängen, dass sich bislang leider noch keine wissenschaftliche Erklärung dafür gefunden hat, welche Stoffe im Giersch sich dafür verantwortlich zeigen, dass sie gegen Gicht helfen könnten. Und was sich nicht wissenschaftlich beweisen lässt, scheint in den Augen vieler Menschen von heute offensichtlich nichts mehr wert zu sein - egal was sich da jahrtausendelang bewährt hat ...
Man sollte nicht annehmen,
dass das Gichtkraut (goutweed)
ohne zwingenden Grund seinen Namen bekam,
sondern weil man erfahren hatte,
dass es die Gicht und Ischiasschmerzen,
also Gelenkschmerzen und andere kalte Leiden,
zu heilen vermag.
Künzle, Sohn eines Schweizer Bergbauern, war einer der wenigen Kräuterkenner, welcher der Heilkraft des Giersch großes Lob zollte und ihn als "herrliche Medizin" pries.