Da wären mir Fotos ganz lieb, um genau sagen zu können, was für Heidearten Ihr habt. Ist es die
Calluna vulgaris oder ist es die
Erica gracilis - Glockenheide?
Letztere hat die markanteren Blüten, ist jedoch etwas schwieriger im Umgang, da sie mehr Wasser will und außerdem empfindlicher gegen Frost ist.
Dann gibt es noch die
Erica carnea - Schneeheide, auch Winterheide genannt, die zu einer völlig anderen Zeit als "normale Heide" blüht. Auch diese Art will reichlich Wasser in der Anwachszeit im Beet und immer mal wieder bissel Rhododendrondünger dazu (2x pro Jahr reicht aus: Frühjahr und Herbst).
Nun gehe ich mal von der derzeitig im Baumarkt angebotenen Calluna vulgaris aus: der einfachen Besenheide. Die wird derzeit in Massenproduktion auf alles an verfügbaren Märkten geworfen und ist ein "Saisonartikel".
Ich habe einiges davon in den Garten gesetzt und immer Glück damit gehabt: Kunststück in einem Land, wo Beseheide breitflächig wild wächst. ;)
Heide ist mit kargen Böden zufrieden: bloß keine gekaufte Erde, sondern stinknormale Gartenerde dafür verwenden, am besten mit einem guten Teil Sand drin.
Heiden mögen den Boden sauer (wie Rhododendren) und wenn man ihnen in der ersten Anwachszeit jeden Abend (außer an Regentagen) bissel Wasser dazu gibt, ist das okay. :) Mehr brauchen sie nicht.
Die Lüneburger Heide gießt kein Mensch und die Truppenübungsplätze drumherum auch nicht: läßt's der liebe Gott regnen, freut sich die Heide und fertig...
Die Besenheide ist ein Knospenblüher: also wartet nicht darauf, daß die Blüten großartig aufgehen: das tun sie nicht.
Ich lasse sie einfach bis zum Spätfrühjahr so stehen, wie sie steht und dann gehts mit der Schere dabei: ich stutze sie gründlich in die Form, die ich haben will: kugelig am besten: sie soll dicht wachsen. Dann bissel Wasser dazu und in Ruhe lassen. Im Herbst blüht sie prachtvoll. :)
Was tun nämlich die Heidschnucken in der Heide? Richtig: die fressen die Heide obenrum ab. Nix anderes mache ich im Garten mit der Schere (ich habe kein Schaf :lol: ).
Durch das Kürzen der oberen Teile kräftigt sich nämlich die Wurzel.
So lasse ich sie dann einfach wachsen und fertig. Jedes Jahr habe ich Freude an meinem "kleinen Heidestück mit großem Wacholder" im Garten. ^_^
Glocken- und Schneeheiden muß man andauernd gießen und schneidet sie nicht unbedingt: sie sind Zuchtformen und nicht mehr unbedingt den Schaffraß gewöhnt... Gartenblümchen eben.
Den Ballen vor dem Pflanzen lockern kann man: mit einem scharfen Messer den Topfballen ringsherum längs kurz einschneiden, ein wenig schütteln, dann eine Weile in einen Wassereimer: dann ab ins Beet und gießen.
Ich hab das bei meinen Heiden nie so gemacht: wozu soll ich "die Heiden taufen"? Die wachsen auch so an :pfeifen:
Fakt ist: kräftige Wurzeln entwickeln sie erst im 2. Jahr, vorher nicht unbedingt. Den Topfballen sieht man lange.
Bearbeitet von Die Bi(e)ne am 26.09.2008 02:45:20