Das ist ja mal eine interessante Frage,
wo es sich lohnt, drüber nachzudenken.
Dara hat ganz Recht: Wir packen die Geschenke ein, um dem zu Beschenkenden noch eine Extra-Überraschung zu bereiten.
Das Auspacken gehört einfach zum Geschenk dazu.
Es ist ja nicht nur das Selbstgebastelte (-gebackene, -gekaufte), sondern gwissermaßen der Rahmen drumherum, dieses gewisse Extra, was man mehr oder weniger dem Menschen anpaßt, den es zu beschenken gilt.
Mit einfachen Worten: Dem Jäger eine Flasche "Jagdglück" zu schenken ist das eine, die Buddel aber in ein passendes schönes Papier zu verpacken, ein paar Rehe und Hasen als "Strecke" aus Pappe auszuschneiden und um den Hals der Flasche zu drapieren und die Liebesgabe so zu "pimpen" hat was Individuelles.
Der Beschenkte freut sich wirklich: nicht nur über den Flascheninhalt, sondern auch über die Idee und Ausführung.
Das Aufpacken hat sowieso den gewissen Reiz. Für mich und viele meiner Leute zumindest.
Ich bin so der Mensch, der sich beim Verpacken schon darüber freut, was der zu Beschenkende dann für Augen macht.
Vieles an liebevoll Gebasteltem und Geschriebenem liegt noch heute in meinem Schrank, was ich von anderen bekam.
Ich bin da ziemlich sentimental.
Andere Sicht:
Da macht man sich einen Haufen Mühe, schmeißt Geld für Materialien raus oder brütet zündende Ideen aus... um sich am Ende bei der Bescherung zu fragen: wozu?
Oft genug erlebt man es ja auch, daß das liebevoll verpackte Geschenk einfach und gierig auseinandergerissen wird: "Och, schön: Danke Dir!"
Nee... da stecke ich den Geschenkekram dann lieber in fertige Tüten (die sind dann auch noch über) und spar mir den Aufwand in Zukunft.
Mein vorher mit Bedacht gekauftes und verpacktes Gschenk mutiert unter solch groben Fingern dann sofort zur reinen Höflichkeitsgabe.
Es tut weh, aber man lernt schnell.