Ich bin mir ziemlich sicher, daß im Falle dieser Frau was konstruiert wurde, um eine unbequeme (gewerkschaftlich organisierte) Kollegin loszuwerden und die 1,30 Pfandgeld nur der Aufhänger waren, um ihr da final "einen draus zu drehen".
Mit 31 Dienstjahren und kontrovers ambitioniert (Gewerkschaft) paßte sie wohl einigen Leuten gar nicht mehr in den heute geforderten dauermalochenden, maulhaltenden und totalangepaßten Brei, der heute sehr gern gesehen wird. Und da wurden ihr halt die beiden Pfandbons zum Verhängnis.
So sehe ich das.
Und solche blöden Äußerungen wie "Tja, wenn se 1, 30 unterschlägt, dann kann se auch 13.000 beiseitebuddeln" sind nichts als Polemik.
Immerhin hätte die Frau ja in 31 Jahren (anscheinend völlig verantwortungsbewußter Tätigkeit, sonst hätte man ja arbeitgeberseitig bei ihr noch mehr herausfinden können) die Gelegenheit gehabt ein Vermögen zu machen. Hat sie aber nicht, oder?
Es geht nur um € 1,30.
Einer bisher nie zu mißtrauenden Kassiererin deshalb per se potentiell kriminelle Energie (ggf. rückwirkend...) unterstellen zu wollen, riecht nicht nur, sondern stinkt mordsgewaltig nach Unrat!
Daß da an einem anscheinend 31 Jahre lang untadeligen Menschen ein Exempel statuiert werden sollte, kapiert auch der Dumme, möchte ich meinen.
Zudem müßte man schön blöde sein, unabgerechnete Pfandbons bei den eigenen Kollegen im eigenen Laden einzulösen... vielleicht wollte aber damit die Frau irgendwas aufzeigen, was in dem Markt nicht gut läuft????? Was vielleicht auch andere machen (bloß ihr dreht man einen draus?! Na???)... Mutmaßungen.
wir haben weder die Akten vorliegen, noch sind wir die Jury.
Fakt ist, daß das Leben dieser Frau zerstört ist: nicht nur durch das Urteil, sondern auch durch die Medien, die den Fall breitenwirksam aufgegriffen haben, ist meine Meinung.
Die Frage erhebt sich: Ist es das wert?
Wegen simpler
1,30 kriegt sie vielleicht nicht mal in der hinterletzten Tankstelle am Ende der Welt mehr einen Job, denn: "Ach, das ist die...", "Ach so, ja, wir haben davon gelesen, ja...".
Diese Frau ist (wie lange der Prozeß auch noch dauern wird) als Kassiererin und vielleicht gar als Mensch nun abgestempelt.
Was den (auch nicht unbekannten) Dicken Fischen, die sich mit Millionen über den Acker machen, ganz sicher nicht passiert.
Noch was:
Auch Pfandgeld ist Geld, und wenn es nur 0,08 Cent sind, selbstverständlich.
Wo war denn der Kunde, der da nicht auf seinen Pfandbon geachtet hat, daß die Kassiererin ihn mit abrechnet????
Augen auf auf dem Kassenband: Nicht nur für die arme Frau, die da im Akkord Waren über den Scanner ziehen muß, sondern auch für den, der diese - und seinen Pfandbon - drauflegt.
Vielleicht sollte man mal in jedem Supermarkt unter den Kassenbändern nachsehen, wie viele Pfandbons darunter liegen und das ganze Geld mal zusammenzählen...Bearbeitet von Die Bi(e)ne am 27.02.2009 03:37:53