Airbus abgestürzt / verschollen: Deutsche unter den Vermissten

Hallo,

ihr habt sicher in den Medien von diesem Unglück gehört.
Es wird immer wieder betont, es seien auch mehr als 20 Deutsche ab Bord gewesen, u.a. ein Top-Manager von Thyssen Krupp.

Vorwegnehmen möchte ich, dass ich es natürlich tragisch und traurig und katastrophal finde, was da passiert ist.

Aber was mich an solchen Meldungen immer wieder stört ist folgendes.
In Israel, im Iraq, Iran, Afghanistan und wo auch immer fliegen jeden Tag Bomben in die Luft und töten zig Menschen.
Kaum ein Tag vergeht, an dem wir sowas nicht im Radio hören können.
Warum muss man dann jetzt immer wieder so stark betonen, dass auch Deutsche dabei sind? Wäre es weniger schlimm, wenn es Franzosenl, Chinesen oder Kenianer (beispielsweise) gewesen wären?
Klar, mit Deutschen fühlt man sich rein intuitiv mehr verbunden, als mit Leuten, deren Kultur und Sprache einem fremd ist.
Aber ist das Leben eines Deutschen denn wichtiger als das eines Menschen mit anderer Herkunft?
Wäre es etwa weniger schlimm, wenn anstatt des Managers ein Hartz IV Empfänger unter den Opfern wäre?

Also, nicht dass das jetzt jemand falsch versteht, nochmal... Schrecklich ist es allemal!
Aber mir geht das echt gegen den Strich, dass man immer nur von den deutschen Opfern redet!

Wie steht ihr dazu? Vielleicht ist euch das auch egal, oder ihr seht das ganz anders/genauso wie ich?
Würde mich mal interessieren...
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Hi pipelette,

da kann ich Dir jetzt nicht so ganz folgen / zustimmen. Dass 26 deutsche Passagiere unter den Opfer zu beklagen sind halte ich für eine relativ wertfreie, regional bezogene Zusatzinformation. Ich kann daraus keinerlei Bevorzugung und / oder Diskriminierung erkennen. In anderen, ebenfalls von dieser Katastrophe betroffenen Ländern, wird sicher auch auf die Anzahl derer verlorener Landsleute hingewiesen.

Happy Hippo
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Ich denke, das hat in erster Linie etwas mit den Verkaufserfolgen der Meldungen zu tun. Jeder will erstmal über die Dinge informiert werden, welche mit dem eingenen Land zu tun haben.

Man geht von folgendem Verhalten aus:
Wenn ich nun eine Meldung über ein Flugzeig lese, bei dem Deutsche an Bord waren, dann mache ich mir Gedanken, wer von meinen Bekannten/Verwandten könnte an Bord gewesen sein. Ich kaufe die Zeitung und lese jede Einzelheit nach, denn immerhin könnte ich ja jemand kennen.
Wenn ein Chinesisches Flugzeug in China abstürzt... ohne einen Deutschen an Bord, dann ist die Wahrscheinlichkeit dort jemanden zu kennen gering (zumindest für die Meisten). Daher wird die Nachfrage geringer ausfallen.

Auch verfolgen mehr Menschen den Tod eines "Großen Tieres" als wenn ein kleiner Käfer zerquetscht wird. Bruno der Bär ging durch die Medien, dass Nachbars Katze überfahren wurde interessiert neimand. Warum? Der Bär könnte gefährlich sein und mit seinem Über- bzw. Ableben kann sich etwas schwerwiegendes ändern. So ist es auch mit dem Manager... er könnte etwas bewegen was vielen aus der Patsche hilft, ebenso kann durch sein Tod eine unsinnige Entscheidung wiederrufen werden... daher achtet man eher darauf, als wenn ein Harz 4-Empfänger irgendwo verunglückt, welcher allgemeinhin eh als Schmarotzer gilt.

Dementsprechend lassen sich Bilder und Nachrichten solcher Opfer/Kathastrophen eben besser verkaufen und somit lässt sich mit dem Tod ein gutes Geschäft machen.
Das ist zwar traurig aber so ist es nun mal.

Allen Angehörigen der Opfer möchte ich ausdrücklich mein Beileid aussprechen!
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@Hipposhit
So krass hab ich das auch gar nicht gemeint -_-
Es ist eher so, dass ich das immer wieder mitbekomme, das Leute sagen "Oh Gott, da waren auch Deutsche dabei? Wie schrecklich!", während sie keine Miene verziehen, wenn keine Deutschen dabei sind, bzw. davon nichts gesagt wird.
Das ist es, was mich immer wieder stutzig und auch traurig macht.

Schwaller, ich sehe das ganz ähnlich wie du.
Denke dass ist genau der Grund, warum es immer so mitgeteilt ist.

Ich finde es eben nur schade, dass es machen Leuten scheinbar egal ist, wenn in China 500 Kinder bei einem Erdbeben unter ihrer Schule begraben werden, wenn aber 26 Deutsche mit dem Flugzeug abstürzen muss man eine Schweigeminute machen und was nicht alles...

Ich erwarte ja nicht, dass dann alle in Tränen ausbrechen, ich fang jetzt auch nicht gleich an zu heulen, wenn irgendwo auf der Welt irgendwer stirbt, das ist halt der Lauf der Dinge...

Aber z.B. das mit dem Manager. Was interessiert es Otto Normalverbraucher, ob ein Manager gestorben ist? So hart es klingt, aber der wird eh ersetzt!
Mich persönlich trifft es viel stärker, wenn man berichtet, dass Familienväter unter den Opfern sind (der Manager ist bestimmt auch einer :( )

Ach ich kann das nicht so gut erklären :unsure:
Wird klar, was ich meine? xD

Aber mal was ganz anderes.
Wie kann es passieren, dass heutzugtage ein Flugzeug mitten in ein Unwetter fliegt und (vermutlich) durch einen Blitzeinschlag abstürzt?
Ich finde das katastrophal!
Es werden doch ständig Flüge abgesagt bzw. verschoben wegen schlechten Wetters, weil man so etwas nunmal heute VORHERSEHEN kann, u.a. durch Aufnahmen aus dem Weltall, auf denen man die Unwetter sehen kann...
Wie kann das sein?
Das ist doch schrecklich :heul:
Ein Flugzeug, das sicherste Verkehrsmittel der Welt (unglaublich aber wahr), darf starten, obwohl ein Unwetter auf der Strecke wütet?
Warum hat das keiner vorausgesehen...
Ich könnte echt heulen.
Bei solchen Vorfällen kann ich verstehen, dass immer mehr Menschen panische Flugangst haben, wenn man sich nicht mehr auf die Aussagen der Leute verlassen kann, die genau das zur Aufgabe haben - nämlich die Unwetter zu überwachen...

Bearbeitet von pipelette am 02.06.2009 14:46:16
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ich finde, eure Argumente lassen sich gar nicht voneinander trennen

mir schießen bei solchen Nachrichten immer die gleichen Gedanken durch den Kopf wie pipelette
wäre es weniger schlimm, wenn keine Deutschen dabei wären?

und Schwallers Argumente greifen gleich anschließend

was das Risiko eines Blitzschlags im Flugzeug angeht, da gab es vor kurzem einen Bericht (ich glaub, es war bei Planetopia, weiß ich aber nicht mehr genau)
ich kann das hier nicht wiedergeben, aber da wurde ganz klar gesagt, dass das ein großes Problem ist, das sich nicht wirklich verhindern lässt
nicht jeder Blitzschlag lässt sich vorhersehen, dazu braucht es nicht zwangsläufig ein Unwetter
wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe, dann wurde da gesagt, dass Flugzeuge nicht in eine Wolkenfront fliege dürfen, weil dadurch Blitze erzeugt werden können
es könnte aber manchmal sein, dass große Wolkenformationen nicht umflogen werden können
und bei einem Einschlag kommt es darauf an, wo er das Flugzeug trifft

auch die beste Technik ist nicht risikofrei, vor allem die Natur lässt sich nicht immer bezwingen

Tante Edit hat nur ein doppeltes Wort ausradiert

Bearbeitet von Die Außerirdische am 02.06.2009 15:32:30
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Da gehts doch nicht um Wertabschätzungen von Menschenleben.
Von Interesse ist die Nationalität deswegen, weil man sehr grob einen Anhaltspunkt bekommt, ob jemand aus dem Bekannten- oder dem weiteren Kreis von Bekannten unter den Opfern sein könnte.
Also durchaus von Interesse für den Leser der Nachricht, um sich auf die Zukunft einstellen zu können.
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Ja, da hast du Recht. Vereinbar sind die Argumente auf jeden Fall...

Was du da im TV gesehen hast, hab ich eben durch google auch nochmal so in der Art nachlesen können.
Die Natur hat eben oft doch noch die Überhand.
Aber bei vielen solcher Katastrophen spielt auch menschliches Versagen mit rein.

Z.B. bei dem Tsunami damals hieß es monatelang, dass es nicht zu verhindern gewesen wäre und man konnte nichts tun und niemand wusste es usw.
Vor ein paar Monaten, als es sich mal wieder jährte, habe ich in einer Doku gesehen, dass ein Erdbebenforscher (wie ist der Fachausdruck?) verzweifelt versucht hat, die Behörden zu warnen, die ihm aber keinen Glauben geschenkt haben.
Hätte man auf ihn gehört und per Radio (o.ä.) die Bewohner aufgefordert, sich auf den Weg zumachen, hätten sicher hunderte, wenn nicht tausende oder gar zehntausende Leben gerettet werden können (man bedenke, dass über 200.000 Leute gestorben sind)... Man hätte wenigstens ein paar Stunden gewonnen...

Ok, jetzt zu behaupten, jemand hätte Schuld, wäre absolut daneben, weil es ja so gut wie keine Anhaltspunkte gibt...
Aber trotzdem finde ich das ziemlich dramatisch, wenn sowas dann rauskommt.
Ein weniger spektakulärer Fall: Einsturz des Kölner Stadtarchivs. Es gab auch hier Warnungen, die einfach ignoriert wurden... die Leben der beiden Jungs hätten gerettet werden können...

@ Fruechtchen
Schon...
Aber wenn ich wüsste, dass mir nahestehende Personen in Brasilien sind, würde ich sofort hellhörig bei der Schlagzeile "Flugzeug in der nähe von Rio verschollen", und nicht erst, wenn man sagt dass auch Deutsche dabei sind...!?

Naja aber das mit dem Kennen ist auch so ne Sache - wie viele von den über 80Mio. Deutschen kennen jemanden von diesen 26 Leuten?

Bearbeitet von pipelette am 02.06.2009 15:35:15
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Ein Flugzeug ist (wie ein Faradayscher Käfig. Es ist also ein geringes Restrisiko, dass der Blitz einen Schaden anrichtet... aber dieser Rest ist eben manchmal genau das, was den Unterschied zw. sicherer Landung und Absturz ist.
Es landen auch Flugzeuge die einen Blitzschlag hatten und nichts (zumindest nichts schlimmes) ist passiert.
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stimmt alles
nicht alles lässt sich verhindern, aber manches könnte und wird nicht
schlimm ist, dass es bei manchen Ereignissen niemals wirklich rauskommt
letztendlich ist immer entscheidend, welche Interessen, welche Macht dahinter steht

selbst beim 11. September gibt es Hinweise, Gerüchte dass es Vorwarnungen gab

über manches darf man nicht wirklich nachdenken
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Zitat (Schwaller @ 02.06.2009 15:32:54)
Es landen auch Flugzeuge die einen Blitzschlag hatten und nichts (zumindest nichts schlimmes) ist passiert.

Der Blitzschlag ist meistens nicht das Problem sonder die Turbulenzen, die können so Stark werden das die Tragflächen oder das Leitwerk brechen.
Ohne Flugschreiber keine Aufklärung, den muss man im Atlantik erstmal Finden und Bergen
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Ich bin ja mal gespannt, ob und wann die den finden.
Ein Pilot hat ja möglicherweise brennende Wrackteile im Meer gesehen. Er sagt aber selber es könnten auch Bojen gewesen sein.
Dann könnte man zwar eine Stelle ausmachen, aber wie genau das ist, ist fraglich. Die Teile schwimmen ja...
Senegalesische Behörden haben gemeldet, Wrackteile gefunden zu haben, wobei vermutet wird, dass die von irgendwas anderem stammen. Die Frage ist dabei ja: Ist es realistisch, das Wrackteile von nähe Rio bis nach Afrika gespült werden, in DER Zeit?...

Wenn die Blackbox gefunden wird, wäre das schon ein ziemlicher Zufall...
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die brasilianische Luftwaffe hat Flugzeugteile im Atlantik gesichtet, darunter einen Sitz

aber nur, wenn man eine Seriennummer entdeckt, kann man sagen, von welchem Flugzeug der stammt
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Zitat (moped @ 02.06.2009 15:48:06)
Der Blitzschlag ist meistens nicht das Problem sonder die Turbulenzen, die können so Stark werden das die Tragflächen oder das Leitwerk brechen.
Ohne Flugschreiber keine Aufklärung, den muss man im Atlantik erstmal Finden und Bergen

Stimmt, doch ich habe nur auf die Frage nach dem Blitz reagiert.

Die Bergung des Flugschreibers wird sicher nicht so einfach werden.
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Hmm, ja, das ist die Frage, zu welchem Flugzeug er gehört.
Doch ich denke, dass ja nicht jeden Tag ein Flugzeug über dem Atlantik abstürzt, und der Sitz HEUTE noch ziemlich gut erhalten sein dürfte, was zusammen mit der Komponente "Fundort" ja schon ziiieeemlich sicher auf den Airbus hindeutet...

Bin ja mal gespannt was dabei so rumkommt.
Irgendwem wird man sicher noch die Schuld geben :unsure:
Wie auch immer, tragisch das Ganze :heul:
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Nur ein makabrer Zufall – oder eine neue, heiße Spur im Fall des abgestürzten Airbus? Wenige Tage vor dem Todesflug gab es eine Bombendrohung bei einem anderen Flug der Air France nach Paris!
Air France will sich zu der Bombendrohung derzeit nicht äußern. Gegenüber BILD.de wollte ein Sprecher die Meldung weder bestätigen noch dementieren: „Kein Kommentar“, hieß es lediglich.

Quelle :pfeifen:
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Möglich wär's. Also das, was du vermutest und nicht aussprichst.

Aber das wär ja mal ziemlich krass...

Also ich weiß nicht :(

Heute habe ich auf Bild.de gestöbert und es wurden einige der deutschen Opfer mit Name, Foto und Kurzbeschreibung genannt. Meine Reaktion wäre aber auch bei Nigerianern oder Franzosen die gleiche gewesen:
Pipi in den Augen wie sonstwas. Ich musste richtig heulen, weil es mich so mitgenommen hat, dass diese "Opfer", wie es sie jeden Tag überall auf der Welt gibt, plötzlich ein Gesicht bekommen haben.
Ein Verlobter, der in Deutschland Vorbereitungen für seine bevorstehende Hochzeit in Brasilien treffen musste.... Studenten.... Familienväter.... Ein zweijähriges Kind...
Das hat mich total mitgenommen. Die Gesichter zu sehen, mit der Beschreibung, wer das war und so weiter, und dann die Gewissheit dsas diese Personen tot sind....
So geht es mir auch immer wenn ich bei Vermisstenanzeigen die Fotos mit den Beschreibungen sehe....
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