Ich war vor einigen Jahren wiederholt in der Domrep.
Von dort nahm ich an einem Ausflug in einem Kleinbus teil, der uns nach Haiti führte.
In jeder Woche am Freitag wird die Grenze zwischen der Domrep und Haiti geöffnet.
Zöllner sucht man dort vergebens. Man geht durch einen Torbogen und ist dann in Haiti.
Was ich damals schon sah, war unbeschreiblich. Die Unesco, inbesondere die Franzosen sammelten Klamotten, welche in Haiti verteilt wurden. Da man von Klamotten nicht satt wird, haben die Einwohner diese am Freitag in der Domrep an die Touristen verkauft.
Das ganze Grenzgebiet war eine einzige Rennstrecke. In Haiti gibt es so gut wie kein Brennholz, welches sie zum
kochen brauchen. Da die Bäume gerodet wurden, gibt es auch kein Wasser.
So kommt es, dass sie freitags hinter der Grenze Eisklötze kaufen, die mit Heu eingestreut werden und auf dem Kopf in Windeseile über die Grenze hin- und hertragen.
Die lebenden Hühner werden an den Füssen zusammen gebunden und dutzenderweise im Eiltempo über die Grenze gebracht. Kaum hinter der Grenze übergeben sie die gekauften Hühner und rasen zurück.
Eier werden auf dem Kopf transportiert, normal schleppen sie mehr als 200 Eier auf dem Kopf. Die Familienmitglieder sitzen neben der Strasse und kochen im Dreck. Diese Gerichte werden unter den Einheimische verkauft,. Unser Reiseleiter zeigte uns einen haitianischen Parkplatz: mehr als 100 Esel standen da. Das Verkehrsmittel waren die Esel.
Wenn man sich vorstellt, welche Not schon damals war, kann man sich wohl kaum vorstellen, wie es jetzt dort aussieht. Wir drehen den Wasserhahn auf und es kommt Wasser. Und sie müssen das Wasser in Form von Eis kaufen. Und damit es in der Hitze nicht zerläuft, müssen sie Heu drauf streuen.
Die Bewohner von Haiti sind in der Domrep nicht gern gesehen. Sie sind erkennbar an der dunklen Hautfarbe, da sie überwiegend im Freien sich aufhalten.
Lediglich zur Zuckerrohrernte werden sie in der Domrep. beschäftigt. Natürlich zu einem niedrigen Lohn, und werden in Wellblechhütten unter gebracht.
Die Domrep. hat ihre Grenzen streng abgesichert, damit die Haitianer sich nicht in der Domrep. illegal aufhalten.
Insgesamt sind die Zukunftsaussichten Haitis wie sie schon bisher war. Miserabel und ohne eine Hoffnung auf eine Zukunft.
Hoffentlich kommt wenigstens ein wenig von der Hilfe an, welche von der internationale Spendenaktionen erbracht werden.
Labens
PS: Ich hatte für diesen Monat meinen Urlaub im Süden der Insel geplant, musste die Planung jedoch verschieben, da ich erst vor kurzem aus Asien zurück kam.
Bearbeitet von labens am 16.01.2010 02:02:12