Frage zu Abzügen

Hallöchen,

ich bin ganz neu hier und muss euch leider trotzdem schon mit einer Fragen belästigen.
Ich bin 19 Jahre alt, war bisher Soldat und bin nun mit der Bundeswehr fast fertig. Natürlich möchte ich so schnell wie möglich wieder arbeiten, da ich bald mit meiner Freundin zusammenziehen möchte. Sie ist ebenfalls 19. Ich habe mich wegen den Abzügen beim Bruttogehalt ein wenig schlau gemacht und folgendes gefunden...

Meine Abzüge. Kirchensteuer, Lohnsteuer, Soli, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung;

Nun schon meine erste Frage: Sind das wirklich ALLE Abzüge oder fehlt noch etwas?

Meine zweite Frage ist: Habe ich diese ganzen Versicherungen automatisch oder muss ich diese erst abschließen?

Die dritte Frage: MUSS ich diese abschließen oder KANN ich?

Im großen und ganzen: Hab ich alle Abzüge mit eingerechnet, brauche ich diese ganzen Versicherungen bzw. muss ich sie haben, und muss ich diese auch selbst erst abschließen bevor ich anfange zu arbeiten?

Vielen Dank schonmal für alle Antworten!

Seelensturm :blumen:
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Keine Sorge Seelensturm,

die Sozialversicherungsbeiträge: Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Pflegeversicherung, Unfallversicherung, Krankenversicherung gehen alle automatisch ab.
Du bist warscheinlich schon bei einer gesetzlichen Krankenversicherung und die musst Du Deinem Arbeitgeber mitteilen (eine Bescheinigung vorlegen).
Das weitere geht von allein. Nötige auszufüllende Formulare musst Du nur beim AG unterschreiben.

Lohnsteuer und Soli gehen automatisch ab. Bei Kirchensteuer kannst Du noch entscheiden: Bleib ich Mitglied in der Kirche? Dann zahlst Du Steuer. Willst Du keine Steuer zahlen, musst Du Dich aus der Kirche abmelden. Die Kirchensteuer wird mit 9 % Deiner Lohnsteuer veranschlagt und geht automatisch auch ab.

Grüßle Pitz :blumen:

Bearbeitet von Pitz am 18.10.2010 18:11:51
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Zitat (Seelensturm @ 18.10.2010 17:33:42)
Meine Abzüge. Kirchensteuer, Lohnsteuer, Soli, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung;


Diese ganzen Abzüge sind normal, dagegen kannst du dich nicht wehren- außer gegen die Kirchensteuer: da kannst du mit deiner Lohnsteuerkarte formlos zum Ordnungsamt gehen und deinen Austritt erklären, dann wird ab dem folgenden Monat keine Kirchensteuer mehr einbehalten.

Sozialversicherungen: Renten- und Arbeitslosenversicherung werden automatisch abgezogen, das geht an eine "zentrale" Kasse und du brauchst dich nirgends anmelden, das macht der Arbeitgeber für dich.

Krankenversicherung: entweder du bist pflichtversichert, dafür brauchst du eine Krankenkasse. Da kannst du dich bei jeder beliebigen anmelden, dann bekommst du von denen einen Schrieb, den du beim Arbeitgeber abgibst. Oder du lässt dich von der Pflichtkasse befreien, dann musst du in eine private Krankenversicherung. (Diese Befreiung gilt bis an dein Lebensende, also gut überlegen, ob du das wirklich willst)
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Viiiielen lieben dank für die netten Antworten! Und mehr muss ich auch garnicht machen? Also bis auf Haftpflicht etc. muss ich nichts selbst überweisen bzw. anmelden... (: Das ist supi!
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Die von dir genannten Abzüge werden automatisch vom Arbeitgeber von deinem Bruttolohn abgezogen und an die jeweiligen Versicherungen / Behörden abgeführt.

Was du privat noch zu zahlen hast, sind die sonstigen Versicherungen wie Haftpflicht, KFZ-Versicherung, private Unfallversicherung und dergleichen mehr. Dafür bekommst du dann aber normalerweise immer gesonderte Aufforderungen von den jeweiligen Behörden oder Versicherungen- sofern du nicht Bankeinzug vereinbart hast.
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:D Mit Deiner Haftpflichtversicherung hat Dein Chef nix zu tun. Das bleibt bei Dir und Deinem privaten Versicherungsvertreter.
Welcome to the Versicherungs-Jungle. ;)
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Okay, welche versicherungen würdet ihr empfehlen die ich/wir noch zusätzlich brauche/n.
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Haftpflichtversicherung definitiv. Geht auch eine mit einer etwas höheren Selbstbeteiligung, dafür billiger in den Beiträgen. Hab ich auch, denn ich will die Versicherung nicht, um damit 100€ Schaden oder so abzudecken, das ist albern, sondern für die richtig dicken Eventualitäten, wo dann 200€ Selbstbeteiligung auch nicht mehr ins Gewicht fallen.

Private Unfallversicherung je nachdem auch, kommt en bisschen auf das "Gesamt-versicherungspaket" an.

Hausratversicherung lohnt sich, wenn man einiges an neuen Möbeln Heimelektronik zu hause rumstehen hat. Anfangs, als ich ausgezogen war, hatt ich keine, da der reelle Wert meines ersten Inventars wohl nicht viel höher als 2 Jahresbeiträge der Versicherung war :D

Alles andere an Versicherung ist im Prinzip Schnickschnak und nicht "lebensnotwendig"

Außerdem solltest du noch einrechnen: eine wie auch immer geartete Private Altervorsorge (nur auf die gesetzliche zu setzen ist definitiv nicht mehr drin, lass dich da beraten, da du noch recht jung bist, hat das sicher noch das eine oder andere Jahr Zeit, aber je früher man anfängt, je mehr kommt am Ende bei rum.

Bearbeitet von Bierle am 18.10.2010 19:35:33
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Wenn ihr zusammen zieht, braucht ihr eigentlich nur eine private Haftpflichtversicherung. Einer ist Versicherungsnehmer und der andere zahlt dann einen geringfügigen Beitrag (bei uns sind es 40,- im Jahr) und ist dann "mit abgedeckt".

Noch eine Sache, die nicht verpflichtend, aber sinnvoll ist: eine Berufsunfähigkeitsversicherung! Da du noch sehr jung bist, ist die BU auch noch bei den Beiträgen günstig. Du kannst für ca. 30,- im Monat schon eine abschließen (je nach Berufsgruppe sind verschiedene Versicherer besser oder schlechter, deshalb lohnt sich ein Tipp an dieser Stelle nicht). Solltest du - Gott bewahre! - schon früh berufsunfähig werden, kannst du so Vorsorge leisten.
Vorteil bei frühzeitigem Abschluss: "Gesundheitskonservierung" - bei meiner ist es so, dass ich bis an mein Lebensende (oder eben bis zur Rente ;) ) versicherungsrechtlich 26 bleiben werde und viele Anbieter verzichten bei frühem Abschluss auf den sog. Abstrakten Verweis. Beispiel: Du bist Tischler und verlierst die rechte Hand. Mit einer abstrakten Verweisungsklausel kann die Versicherung die Zahlung verweigern, weil du ja noch in anderen Berufsgruppen arbeiten könntest (zB als Lehrer in der Tischlerausbildung, ect). Ohne zahlt die Versicherung, sobald du in deinem ursprünglichen Beruf nicht mehr arbeiten kannst.

Bearbeitet von Cambria am 18.10.2010 20:00:14
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Danke euch, echt nette antworten! (:
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Ähm. Bevor ich ins Bett gehe möchte ich erwähnen, dass ich in meiner ländlich-christlichen Umgebung Feuer kriegen würde, wenn ich wegen der Kirchensteuer austreten würde. Hier schauen alle auf einander. :(

Bearbeitet von Pitz am 18.10.2010 22:26:19
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Woher sollen die Leute denn wissen, was auf deiner Lohnsteuerkarte steht?
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Hi,

das meiste ist sicher gesagt...
eine super wichtige Versicherung fehlt mir allerdings:
die Berufsunfähigkeitsversicherung ist nach der privaten Haftpflichtversicherung m. E. nach die wichtigste Versicherung.
Hausrat- und Unfallversicherung finde ich demgegenüber zweitrangig.
Manche Personen in meinem Umfeld schwören zudem auf ihre Rechtschutzversicherung.

Noch ein paar Hinweise:
Bei Versicherungen immer alles lesen und ggf. lieber eine wählen die ein bisschen mehr kostet, im Zweifelsfall aber auch zahlt (das Internet gibt da ja viele Suchmöglichkeiten. z. B. mal nach "Versicherung will nicht zahlen" suchen).

Nichts aufschwatzen lassen. Nicht jede Versicherung ist für jeden sinnvoll, die ein oder andere Versicherung kann für mich ganz wichtig und für dich total unnötig sein.

Ein guter Berater ist Gold wert. (Leider sind viele nicht gut). Wenn du jmd. kennst, frag diesen (ggf. auch einen Vermögensberater). Frage ggf. auch Freunde wo diese versichert sind und welche Erfahrungen diese mit der Versicherung gemacht haben.

Wenn du (oder deine Familie) schon eine Versicherung hast - ruf doch diese mal an. Die meisten Versicherungfen bieten einen günstigeren Beitrag ab dem 2. oder 3. Versicherungsabschluss bzw. lassen noch etwas mit sich "handeln".
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Zitat (Cambria @ 18.10.2010 22:28:02)
Woher sollen die Leute denn wissen, was auf deiner Lohnsteuerkarte steht?

Cambi,
hier ist's noch so, dass die Altvorderen alles mitkriegen. Eltern, Nachbarn, Kirchenvorstand usw.
Aber das muss den Thread-Öffner nicht betreffen. :blumen:

Bearbeitet von Pitz am 18.10.2010 22:53:09
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Denke nicht dass das hier zutrifft *g*
Danke euch!
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Geb mal bei Googel Gehaltsrechner ein, da suchst du dir einen von aus und gibst das Bruttogehalt ein.
Das rechnen die dann für dich aus :blumen:
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Zitat (Valentine @ 18.10.2010 18:16:20)
Oder du lässt dich von der Pflichtkasse befreien, dann musst du in eine private Krankenversicherung. (Diese Befreiung gilt bis an dein Lebensende, also gut überlegen, ob du das wirklich willst)

:hmm: Ich kenne aber jetzt jemanden, der früher privat versichert war und als sich dann die Zipperlein einstellten in die gesetzliche gewechselt hat als freiwillig Versicherter?
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Hallo,

ich weiss nicht, wie alt die Informationen von Valentine sind.

In der letzten Zeit hat sich so einiges geändert im Versicherungsrecht.

Leider ist es etwas unübersichtlich geworden, aber ich glaube, dass man unter gewissen Voraussetzungen doch wieder in die gesetzliche Krankenversicherung eintreten kann.

Gruß

Highlander
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Highlander, ich kenne das eigentlich nur so, dass es möglich ist in die gesetzliche Krankenkasse zu wechseln, wenn das Gehalt soweit absinkt, dass man unterhalb der Freiwilligengrenze verdient.

Dies ist aber bei dem mir bekannten Fall nicht so.
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Wenn Du etwas Geld übrig hast, ist eine Rechtsschutzversicherung auch zu empfehlen.
Wir mußten unsere leider schon paar mal bemühen und waren froh, das wir sie haben.

Auch unser Sohn hat nach seinem Zivildienst eine abgeschlossen.


Bearbeitet von Chucko am 20.10.2010 15:31:12
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Zitat (Highlander @ 20.10.2010 11:47:06)
Hallo,

ich weiss nicht, wie alt die Informationen von Valentine sind.

In der letzten Zeit hat sich so einiges geändert im Versicherungsrecht.

Leider ist es etwas unübersichtlich geworden, aber ich glaube, dass man unter gewissen Voraussetzungen doch wieder in die gesetzliche Krankenversicherung eintreten kann.

Gruß

Highlander

Die Informationen sind brandaktuell, grad mal drei Monate alt. Ich hab mich bei der örtlichen AOK informiert, weil Junior für sein Studium nicht in eine Pflichtkasse sondern weiterhin privat über meinen Mann versichert bleiben sollte.

Normalerweise geht man als Arbeitnehmer in eine Pflichtkrankenkasse- überschreitet das Einkommen eine gewisse Grenze, so kann man in eine private Versicherung wechseln, kommt aber in die Pflichtkasse nur wieder rein, wenn man für einen längeren Zeitraum wieder unterhalb dieser Grenze ist.

Man kann sich von der Versicherungspflicht aber auch befreien lassen- entweder nur für das Studium (das gilt dann aber immer, so oft man an einer Uni immatrikuliert ist, auch wenn man das erste Studium abbricht, 'ne Ausbildung macht und mit 50 oder 60 noch mal anfängt zu studieren) oder ganz und gar für immer (das gilt dann definitiv bis zum Tod- deshalb sollte man sich das sehr gut überlegen, einen Weg zurück in die Pflichtkasse gibt es dann nicht mehr!)
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Zitat (tante ju @ 19.10.2010 15:42:50)
:hmm: Ich kenne aber jetzt jemanden, der früher privat versichert war und als sich dann die Zipperlein einstellten in die gesetzliche gewechselt hat als freiwillig Versicherter?

der hat sich aber bestimmt nicht von der Versicherungspflicht befreien lassen. Da muss man explizit unterschreiben, dass man darüber aufgeklärt wurde, dass diese Befreiung bis ans Lebensende gilt.
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Zitat (Valentine @ 20.10.2010 16:51:03)
der hat sich aber bestimmt nicht von der Versicherungspflicht befreien lassen. Da muss man explizit unterschreiben, dass man darüber aufgeklärt wurde, dass diese Befreiung bis ans Lebensende gilt.

Das kann ich dir leider nicht sagen Valentine.

Kann aber auch sein, dass es für Beamte Sonderregelungen gibt. Das weiß ich allerdings nicht.
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Zitat (Highlander @ 20.10.2010 11:47:06)
Hallo,

ich weiss nicht, wie alt die Informationen von Valentine sind.

In der letzten Zeit hat sich so einiges geändert im Versicherungsrecht.

Leider ist es etwas unübersichtlich geworden, aber ich glaube, dass man unter gewissen Voraussetzungen doch wieder in die gesetzliche Krankenversicherung eintreten kann.

Gruß

Highlander

Also zuerst einmal kann ich bei Arbeitsantritt nicht wählen, ob ich privat oder gesetzlich versichert sein möchte. Solange ich unter der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze verdiene, bin ich pflichtversichert. Punkt. Selbst wenn ich vorher privat versichert war, weil meine Eltern dies auch waren.

Anders sieht das zumeist bei älteren Privatversicherten aus. Da diese früher oftmals kurz vor der Rente noch in ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis gewechselt haben oder aus irgend welchen dubiosen Gründen unter der Beitragsbemessungsgrenze verdient haben, um vor der Rente noch aus der privaten Versicherung wieder in die gesetzliche zu kommen, wurde dieses Schlupfloch geschlossen. Unter bestimmten Voraussetzungen (ich nehme an, es kommt auf die Dauer der Privatversicherung an) kommst du ab einem bestimmten Alter nicht mehr in die gesetzliche KV zurück. Dann kann es dir also passieren, dass du arbeitslos bist und privat versichert oder du verdienst EUR 1.000,-- brutto im Monat und zahlst Beiträge zur privaten KV. Von deinem Arbeitgeber kriegst du maximal das als Zuschuss, was er auch für die gesetzliche Versicherung zahlen müsste.

Ansonsten muss ich mich noch meinen Vorrednern anschließen. Auch mir fiel spontan die Berufsunfähigkeitsversicherung ein. Entweder selbst im Web informieren oder zu einem Versicherungsmakler, nicht zu einem -vertreter, gehen.
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