Ausbildung: Mein Eindruck

Hallo alle miteinander,

mein Sohn lernt bereits im zweiten Ausbildungsjahr den Beruf, den er schon immer wollte - Koch. Soweit, so gut.

Die Azubis müssen mit Beginn der Ausbildung ein Berichtsheft führen. Als mein Sohn eingestellt wurde, war noch der "alte" Küchenchef da. Und hat ganz viel von seinem Wissen weitergegeben. Zwischenzeitlich wechselten die Verhältnisse und der Junior hat einen neuen (ehemaligen) Küchenchef (wieder) eingestellt. Dieser nimmt einen Umweg bei "ekligen" Arbeiten (Wild ausnehmen z. B.), da darf/muss mein Sohn ran! Das ist eine Sache. Eine andere Sache ist, dass mein Sohn heute noch (!!!) nur am Salatposten arbeiten darf.
Dass heißt, in der Zwischenprüfung, die mittlerweile stattgefunden hat, musste er Arbeiten erledigen, für die zu Lernen ihm in der Küche noch gar keine Gelegenheit gegeben wurde...!

Urlaub - Zeit für Regeneration??? Keine Chance! Der Urlaub verfällt irgendwann, ich weiß schon, aber theoretisch ist noch aus dem vergangenen Jahr der Urlaub komplett unverbraucht und aus 2010 sind auch noch alle Urlaubstage da! Nur zur Erinnerung: 2010 ist auch bald rum...

Während die anderen Azubis in ihrem Schulblock am Wochenende frei haben, darf mein Sohn im Schulblock am Wochenende arbeiten... Die Prüfungsordnung sagt, dass am Tag der Zwischenprüfung und einen Tag davor FREI ist - mein Sohn "durfte" sogar am Tag der Prüfung gleich noch eine Schicht schieben.

Fakt ist, so demotiviert man Jugendliche. Und egal, wie schwer es ein Unternehmen im heutigen Wirtschaftsleben hat, so geht es nicht!

Ich habe inzwischen aber mal mit der IHK gesprochen, weil, sich über "faule Jugendliche" aufzuregen ist die eine Seite, die andere ist, wenn die Sklaverei wieder eingeführt wird, sollten wir wohl alle ein Recht darauf haben, das auch zu erfahren!
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ich empfehle dir ein Buch zum Zeitmanagement, da es deinem Sohn helfen könnte, seine Zeit besser zu organisieren und Prioritäten zu setzen. Dieses Wissen könnte es ihm erleichtern, seine Herausforderungen in der Ausbildung besser zu bewältigen und einen Ausgleich zwischen Arbeit und Erholung zu finden.

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Auweh das ist ja echt schlimm, ich würde mich da ganz schnell an die Gewerbeaufsicht wenden, die sind auch für die Einhaltung von den Arbeitsschutzbestimmungen verantwortlich. Koch ist ein harter Job mit oft langen Arbeitszeiten aber das was da läuft geht nicht.Weiß nicht wie alt er ist, aber falls unter 18 gelten ja eh noch strengere Regeln.Die IHK sollte da auch was mitzureden haben, denn wenn er keine Praxiskenntnisse erwirbt, kann er ja auch nicht alle Vorgaben erfüllen. Betriebe die ausbilden müßen das doch sicherstellen.
Mach dich stark für deinen Sohn und informiere dich überall was du als Mama unternehmen kannst.
Ich wünsche euch, das die Situation sich schnell bessert.
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gut das du mit der IHK gesprochen hast,
können die nicht einschreiten dein sohn irgendwie unterstützen?
das solche unterschiede gemacht werden geht doch nicht...
ich würde abdrehen,
und das jugendlich in solch ein fall kein bock mehr haben und abbrechen kann ich sogar verstehen.

Aquarius...mein sohn hat ein praktikum als koch gemacht....er sagt das war schon recht heftig.

ich drücke euch die daumen das ihr die sache regeln könnt und sich die situation schnell bessert :blumen:

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Tja, was Du beschreibst steht auch so für die Azubis der Gastronomie in Günther Wallraffs letztem Buch "Aus der schöne neuen Welt" und da hat das Beschweren bei der IHK nicht so viel gebracht.
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Hallo, ihr Lieben,

bin erst heute wieder mal "zum Stöbern" hier im Forum gekommen, deswegen eine späte (und vielleicht auch unbefriedigende) Antwort.

Als mein Sohn mit der Ausbildung begann, war er 16 (ist dann einen Monat später 17 geworden) und dieses Jahr im Herbst halt 18. Sozusagen, die Arbeitsschutzbestimmungen wurden schon relativ zeitig zu Beginn der Ausbildung nicht eingehalten...

Ich habe mit der IHK gesprochen, später mein Sohn selbst auch. Unser "Auftrag" war: "Bitte schildern Sie mir in einem Brief den Sachverhalt, aber so, als hätten wir noch nicht miteinander gesprochen. Wir helfen Ihnen bei der Suche nach einem neuen Ausbildungsplatz." So weit, so gut. Wir haben also ein Schreiben aufgesetzt, alles aus seiner Sicht geschildert und, wie gewünscht, Lebenslauf, Abschlusszeugnis 10. Klasse Realschule und Zwischenzeugnis aus dem 1. Ausbildungsjahr mit reingelegt.

Der Typi von der IHK hat noch gesagt, er wird sich mit dem Unternehmen in Verbindung setzen, wenn mein Sohn eine andere Stelle gefunden hat... . Sooo schnell geht das ja nun doch nicht, aber die von der IHK kommen jetzt schon am Montag in das Hotel! Vorher per Brief angekündigt, meinen Sohn mit Namen genannt... Ist noch eine Erklärung nötig??? - Der Teufel war los im Hotel als der Chef und der Ausbilder den Brief gelesen hatten!!! Sooo ist ein weiteres Arbeiten dort ein absolutes NO GO! Jetzt führt der Ausbilder eine Liste, in der alles aufgeführt wird, was mein Sohn (auch nur ansatzweise) falsch macht. Heißt für mich im Klartext: Die suchten gar keine Azubis, die suchten fertige Köche, die sie als Azubis behandeln und bezahlen können.

Ich möchte es nochmal betonen: Mein Sohn wollte seit der 7. Klasse Koch lernen - nichts anderes. Der hatte keinen alternativen Berufswunsch und jetzt so was. Koch ist ja nun mit all der "blutigen" Arbeit auch nicht jedermanns Sache, aber muss man's den Jugendlichen so vermiesen?

Mal schaun, was Montag rauskommt. Die erste Bewerbung ist jedenfalls schon weg. Weiß nur nicht, ob wir das richtig angestellt haben, weil es immer schwer ist, objektiv zu schildern, warum man wechseln will. Man will ja auch nicht den zukünftigen Ex-Ausbilder schlecht machen, weil man sich damit auch schlechter stellt. Habt ihr damit Erfahrung (Formulierungen)?

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe und einen schönen 4. Advent.

Best regards

Aquarius

Bearbeitet von Aquarius am 18.12.2010 20:19:42
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