Antiautoritäre Erziehung: züchten wir die neuen Monster heran?^^

In: Kinder
@Aschenbrödel: Wir waren als ich klein war auch immer Restaurant und da durfte ich dann auch aufstehen und mir die Fische in einem Aquarium anschauen, da hat auch keiner was gesagt. Es besteht ein feiner Unterschied zwischen Kindern die aufstehen und ruhig herumlaufen oder (wie ich mal gesehen hab) Kindern die schreiend Ringelreien spielen kreischen und sich dabei auf den Boden schmeissen, da war dann fremdschämen angesagt^^
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Kinder brauchen einfach Erziehung und gewisse Regeln, an die sie sich halten müssen.
Anders mutieren sie wirklich zu Monstern.

Unsere Nachbarskindern wurden auch antiautoritär erzogen. Die durften alles, waren nur laut, haben auf die Schaukel geschi**en und durften Tag uns Nacht ans Klavier. Im Sommer selbstverständlich bei geöffnetem Fenster. Klaviermusik ist schön. Tastenhämmern ist nervtötend.
Respekt anderen gegenüber? Null. Selbst die Oma ließen sie im Bus stehen und nahmen die ganze Sitzfläche für sich ein.
Niemand hat diese Familie je mal zu sich eingeladen. Auch nicht zum sommerlichen Grillvergnügen. Gott bewahre, vermutlich hätten sie die Gören auch noch mitgebracht.
Die gesamte Nachbarschaft war froh, als die Familie endlich fortzog und wir wieder Ruhe auf der Straße hatten.

Wurden wir eingeladen, haben unsere Kinder nur mitgenommen, wenn es es hieß zum Grillen, da wo auch andere Kinder waren und wo ausreichend Platz war.
Partys haben wir immer ohne unsere Kinder besucht. Wir wollen auch feiern. Schließlich gehen wir ja auch nicht mit zum Kindergeburtstag. Auf Hochzeiten oder Goldhochzeiten nehmen wir unsere Kinder auch nicht mit.
Heute sind meine Groß und wollen auch nicht mehr mit.

Einmal im Jahr lädt eine Arbeitskollegin zum Grillen ein. Die hat ihre Kinder Null im Griff weil ihr einfach die Geduld fehlt. Und genau aus diesem Grund gehe ich da hin. Das hat für mich einen Nährwert. Was soll ich mir die Ohren vollbrüllen lassen. Schade, ist aber so.
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du gehst dort hin, weil es einen nährwert hat und du dir die ohren vollbrüllen lassen magst? ich glaube, es fehlt ein k bei einen. oder ein nicht vor dem da. :hihi:

von kindern, die niemanden stören und sich ruhig ein wenig umschauen, war nicht die rede. das macht meine tochter manchmal auch. und wird dabei nicht aus den augen gelassen. sie schaut sich leute an und wenn sie freundlich begrüßt wird, erzählt sie auch etwas. das ist etwas anderes als die kellner an ihrer arbeit zu hindern, unter tische zu kriechen und spitze schreie ausstoßend herumzulaufen. womöglich noch dinge zerstörend.

ui weh. ich hoffe, ich werde niemals auch noch über ungezogenheiten meiner kinder glücklich sein und menschen, die ein wenig benehmen auch von kindern erwarten, als kinderfeindlich bezeichnen.
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Zitat (seidenloeckchen @ 28.05.2011 18:41:18)
du gehst dort hin, weil es einen nährwert hat und du dir die ohren vollbrüllen lassen magst? ich glaube, es fehlt ein k bei einen. oder ein nicht vor dem da. :hihi:


^_^ Ach du liebe Güte, ich habe nicht nur ein "K" vergessen.

Ok, wenn es meine holde Arbeitskollegin lesen sollte, klingt es doch positv :mussweg:
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Eifelgold*flüster* aber mal ganz ehrlich:
Ich gucke mir solche Mütter mit solchen Kindern manchmal ganz gern an....vor allem um mir selbst auf die Schulter klopfen zu können und mir zu sagen: Es ist soooo schön das meine Kinder nicht so sind :)
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Da hast du Recht, Unicorn.

Ich selbst habe sicherlich auch nicht immer alles in der Erziehung richtig gemacht. Bin aber auch froh, dass ich nette Kinder habe, die man auch mitnehmen kann.
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In meiner Arbeit mit Kindern stelle ich immer wieder fest, wie verunsichert die Eltern sind. Viele von ihnen haben Schwierigkeiten, sich gegenüber ihrem Nachwuchs durchzusetzten, besonders, wenn Konflikte in der Öffentlichkeit entstehen. (Kaufhaus, Abholsituation im Kindergarten)
Dabei geht es nicht darum, etwas "richtig" oder "falsch" zu machen, sondern lediglich darum, daß man in dem Moment hinter seinem Handeln steht.
Viele Eltern wollen ein "Bedienungsprogramm" für ihre Kinder haben: Mein Baby schreit immerzu....was muß ich tun? Mein Kind hat ständig Wutanfälle...was hilft dagegen? Das Problem ist, daß es keine Anleitung für Kinder gibt und das jeder seinen individuellen Weg erst finden muß, mit diversen Erziehungsproblemen umzugehen.
Dadurch wird der Markt überflutet von Erziehungsratgebern, die die Eltern noch mehr verunsichern und in meinen Augen komplett für die Tonne sind.
Ich hatte mit meiner Ältesten auch Schwierigkeiten, als sie klein war. Mannomann, hat das hier manchmal gekracht. Ich habe festgestellt, daß Konsequenz das A und O ist, gerade bei Kleinkindern! Es gibt Dinge, die dulde ich nicht und dann greife ich durch, ohne psychisch oder physisch Gewalt anzuwenden. Das ist in einigen Entwicklungsphasen sehr anstrengend in anderen kann man dann wiederum die Früchte der "Arbeit" genießen (z.B. wenn ich mit meinen Kindern in ein Restaurant gehe! :) )
Erziehung heißt für mich beweglich zu sein, sowohl geistig als auch körperlich. Das ist nicht immer einfach, weil es immer auch Tage gibt, an denen ich am liebsten fünfe gerade sein lassen würde, sei es, weil ich überarbeitet, schlapp oder sonstwas bin.
Meinen Erziehungsstil würde ich als antiautoritär bezeichnen.

Bearbeitet von Heiabutzi am 29.05.2011 11:53:57
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Zitat (Eifelgold @ 28.05.2011 14:39:21)
Kinder brauchen einfach Erziehung und gewisse Regeln, an die sie sich halten müssen.
Anders mutieren sie wirklich zu Monstern.

Unsere Nachbarskindern wurden auch antiautoritär erzogen. Die durften alles.....

Eifengold: Mit den ersten zwei Sätzen hast Du natürlich vollkommen recht. Aber Eure Nachbarskinder wurden nicht erzogen!!! Es gibt einen Unterschied zwischen antiautoritärer ERZIEHUNG (solche Kinder sind nämlich erzogen) und NICHT-Erziehung.
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Hab das schon begriffen, habe auch überlegt, ob ich das Wort schreiben soll.

Habe das Wort dann auch geschrieben, weil die meisten wissen, was gemeint ist.
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Zitat (Unicorn68 @ 29.05.2011 10:40:03)
Eifelgold*flüster* aber mal ganz ehrlich:
Ich gucke mir solche Mütter mit solchen Kindern manchmal ganz gern an....vor allem um mir selbst auf die Schulter klopfen zu können und mir zu sagen: Es ist soooo schön das meine Kinder nicht so sind :)

meine kinder sind ja noch klein. aber ich glaube, in einem jahr werde ich mich unicorn68 anschließen, denn ich hoffe, ich werde grund dazu haben. :hihi:

jedoch darf man sich auch für eine gute erziehung auf die schulter klopfen. denn ich finde, es kann manchmal arg harte arbeit sein. und auf die bewältigung darf man stolz sein.

ein schönes beispiel habe ich heute erst erlebt. ein kleines mädchen von etwa drei jahren lief im café immer wieder zur eistheke und schlug mit den fäusten auf die scheiben. und schrie, sie wolle noch ein eis. immer wieder. entweder dort oder bei ihrer mutter.

die mutter saß mit der oma einige meter weiter entfernt und unterhielt sich. alles, was man von ihnen hörte war nein, sie habe ein eis gehabt, das sei genug. kein wort dazu, dass sie schrie, auf die scheiben einschlug und die gäste dort umlief. weder die oma noch die mutter hat es interessiert, wie die tochter sich benahm. :angry:

wir haben uns dort nur ein eis auf die hand geholt und konnten nicht sehen, wie es weiterging. doch ein kellner ging auf den tisch der familie zu. ich hoffe, er hat nicht nur eine rechnung gebracht oder eine weitere bestellung aufgenommen.
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Ich habe da auch einige Erfahrungen gemacht, und ich finde nicht das man seine kinder verhauen sollte!
Ich kann aber auch mit gutem gewissen sagen das mir mancher Klaps auf den popo geholfen hat (natürlich erst jetzt im Nachhinein) aber geschadet hat er auf jeden fall nicht! (meinem popo gehts bestens ;) )
Nun ja ich denke das gerade das Gesunde Mittelmaß die Schwierigkeit darstellt.
Es ist nicht einfach als Elternteil immer die komlpette Situation und die Gefühle des Kindes richtig zu Analysieren und zu deuten.
Meiner Meinung nach liegt aber genau darin ein großer Teil der Erziehung eines Kindes, denn durch das Vorleben wird das Kind zum Nachahmen angeregt und so lässt es sich viel besser in die "richtigen" Bahnen lenken als mit unbegründeten Schlägen.
Ich setze "richtigen" hier ganz bewusst in Anführungszeichen da meiner Meinung nach mein Weg nicht unbedingt immer der Richtige ist. Gott sei der Dank das ich bis jetzt so ein guten Weg gehen durfte. Doch mir da auf die Eigene Schulter zu klopfen wäre wohl das vermessenste was ich tun könnte.
So gilt für mich das maß an Respekt und Mitgefühl für sein Kind aufzubringen bei der Entscheidung es im rechten Maß zu Maßregeln.
Im Nachhinein möchte ich noch eine Seite empfehlen die darüber spricht Selbstbewusste Kinder zu erziehen
* Link entfernt, bitte keine Werbung. *

Gruß und viel Weitsicht bei dieser Weitreichenden Entscheidung

Bearbeitet von Wecker am 06.10.2011 15:14:29
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Ich weiß nicht - ich habe den Eindruck, dass viele Eltern weder Zeit noch Lust haben, sich mit den Kindern zu beschäftigen.

Andere hingegen machen den Eindruck, als fühlten sie sich nicht kompenent genug, ein Dreijähriges in seine Schranken zu weisen. Da werden tonnenweise Erziehungshilfen gewälzt, Gruppen besucht und Diskussionen geführt (am besten noch mit dem Dreijährigen) und doch nie irgend etwas entschieden. Und vor allem muss immer wieder gezeigt werden, dass der Spross das allerwichtigste auf der Welt ist, der Dreh- und Angelpunkt des Lebens, hinter dessen Bedürfnissen (und Launen) alles andere zurücktreten muss. Selbstverständlich auch Mama und Papa, die nur auf der Welt sind, um den oder die Kleine froh und satt zu machen.

Die umgänglichsten Kinder, die ich kenne, wurden i.d.R. von Eltern in die Welt gesetzt, die sich selbst mögen und nie großen Wert darauf gelegt haben, wie "man" gerade leben sollte und was andere über sie denken. Eltern, die ihre Kinder nicht schlagen mussten, sondern die sich die Zeit genommen haben, sich durchzusetzen, wo es nötig war. Und denen die Kinder wichtiger war als die Verwirklichung eines Lebensprogramms, in dem der Nachwuchs chronologisch nach Auslandsaufenthalt, Traumkarriere, Traumhochzeit, Traumhaus, Fuhrpark und der ersten Lidstraffung kommt und selbstverständlich schon vor der Geburt an der dreisprachigen Schule und zum Frühgeigen und angemeldet wird - um es mal sehr überspitzt auszudrücken ;-) Dabei kann doch auch kein normales Kind rauskommen. Echt, ey.

Bearbeitet von donnawetta am 06.10.2011 16:22:27
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Zitat
Die umgänglichsten Kinder, die ich kenne, wurden i.d.R. von Eltern in die Welt gesetzt, die sich selbst mögen und nie großen Wert darauf gelegt haben, wie "man" gerade leben sollte und was andere über sie denken.

Ich denke auch, das ist ein wichtiger Punkt. Eltern, die mit sich selbst nicht klarkommen, tun sich mit der Erziehung schwer, bzw. geben auch noch dem Kind die Schuld an ihrer angeblich gescheiterten Lebensitutation.

Ich selbst habe keine Kinder, und im engsten Freundeskreis findet sich nur meine beste Freundin, die allerdings auch nur Tante ist. Also kann ich nur berichten, was mir im Umkreis, also in der Nachbarschaft auffällt. Und was ich gesehen habe bestätigt einfach, dass diese Eltern mit sich nicht im Reinen sind, aus welchen Gründen auch immer - und übertragen es aufs Kind. Die sagen es zwar nicht direkt (Jedenfalls nicht, wenn ich mal zufällig in der Nähe war) aber das Kind, die Kinder, scheinen einfach ständig Störfaktoren zu sein.

Ich selbst weiß nur: Hätte ich ein Kind, will ich ihm nicht wehtun. Sollte der Fall auftreten, in dem das passiert - z. B. klaps auf den Po, weil das Kind mit Feuer spielt - ich würde es ihm versuchen zu erklären, warum ich das gemacht habe. Aber hauen will ich einfach nicht. Das sollte wirklich die allerletzte Möglichkeit sein - am besten sollte es überhaupt keine sein. Ich will jemanden, den ich liebe, doch nicht wehtun.
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