Gleich zum Einstieg meines Postings vorweg: Sowohl Kim Il whatever als auch Kerry und die anderen können mir gestohlen bleiben.
Großes Aber:
Es ist interessant zu sehen, wie die Medien hier (und in den USA etc) berichten. "Plötzlich aus heiterem Himmel fängt Kim an, Dinge zu tun".
Die Kappung des Telefons (nach vorheriger Androhung, dies zu tun, btw... auch das wird selten bis gar nicht erwähnt) geschah im Zuge einer gemeinsamen Militärübung von Südkorea und den USA in koreanischen Gewässern. Bis dahin hatte sich "der neue" Kim relativ bedeckt gehalten. Zumindest im
Vergleich zu seinem Vater.
Und dann kam es Schlag auf Schlag: Kappung Telefon => alle Medien: "Boah Krieg" => USA bringt mehr Kriegsgerät => nächster Schritt und so weiter bis zum jetzigen Stand.
Die Dynamik ist interessant, denn Kim Il whatever hatte eigentlich Potential, das Land "zum Westen" zu öffnen. Dennis Rodman war da, etc pp. Er wurde schon fast (!) eine Spur sympathisch für die Menschen im Westen... und baaam kam die Militärübung.
Für Kim geht es um Prestige bzw Machterhalt, die USA würde auch gewinnen, weil 1. wieder einen Feind bekämpfen, um die "Demokratie der Welt"™ zu retten, und gleichzeitig werden Kriegsmittel verbraten und damit die abstürzende Wirtschaft etwas saniert.
Der Verlierer ist Südkorea genau zwischen den Fronten, und alle, die irgendwie im Radius sind. Und alle Menschen, die eben keinen Krieg wollen.
Das ist das perfide an der Medienlandschaft. Agenturmeldungen werden fraglos übernommen, es wird nicht nach kausalen Zusammenhängen geguckt, und nichts. Nochmal zum Verständnis: ich bin kein Fan von Kim Il Whatever, aber ich erkenne Propaganda-Mechanismen und Manipulationen... und genau das macht mir Angst. Wir werden seit Monaten auf so einen Krieg vorbereitet. Der böse böse Kim. Währenddessen verkauft Deutschland (und auch USA) Panzer und Kampfmittel nach Saudi-Arabien, die dazu genutzt werden, Proteste in Bahrain für mehr Demokratie niederzuschlagen. Das interessiert hier gar keinen.
Es reicht nicht, zuhause die Hand in der Tasche zur Faust zu ballen, oder eine "Online-Petition" zu unterschreiben, die eh in der Politik als Witz gilt (Klicktivismus ist die Beruhigung des Gewissens, ohne sich anstrengen zu müssen). Die Menschen müssten auf die Strasse und endlich mal "denen da oben" sagen, dass es reicht. Nicht die Politikerkinder gehen nach Afghanistan, in den Irak oder sonstwohin, sondern die Kinder aus der US-Arbeiterschicht, um sich das College zu finanzieren oder sonstwas, und kommen, wenn sie denn zurückkommen, total traumatisiert zurück in eine Gesellschaft, die ihnen eh nicht hilft.