Liebe Tamora,
es berührt mich sehr, was Du über das Katerchen berichtest. Lass dich
Es ist unerträglich eine Entscheidung zu treffen wie diese und doch wird das Gefühl immer stärker, es machen zu müssen, je mehr wir das Leid unseres Lieblings sehen. Wenn der Zustand des Lieblings nur noch aus Leid und Schmerz ohne Hoffnung auf Besserung besteht, ist diese schwere Entscheidung das Einzige, was wir für dieses geliebte Wesen noch tun können.
Wir haben erst vor wenigen Monaten unsere über alles geliebte kleine Hündin gehen lassen müssen und so kann ich noch gut nachfühlen, was jetzt in Dir vorgeht..
Unsere Kleine ist sehr sanft eingeschlafen und dafür bin ich der Tierärztin und dem Himmel unendlich dankbar. Kein Aufbäumen, kein Schrei, kein Erbrechen, kein sichtbarer Lebenskampf. Im Gegenteil, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass unsere Kleine über diese Entscheidung sehr froh ist.
Wir durften mit ihr in einen Nebenraum gehen (ein zweites Behandlungszimmer), wo unsere Kleine zuerst eine Narkosespritze bekam- wie @Ghwenn auch berichtete. Dann ging die Ärztin und ließ uns mit unserem Liebling alleine. Ich spannte meine Arme um ihren Rücken und legte die Hand auf ihr Köpfen- das mochte sie immer sehr gern. Es dauerte nicht lange und der kleine Körper entspannte sich, bald hörten wir sie regelmäßig atmen als würde sie tief schlafen- ihre Schmerzen spürte sie jetzt anscheinend nicht mehr. Im Raum war es still und warm, die Sonne schien zum Fenster hinein, der kleine Körper lag letztmalig von uns umarmt auf ihrer Lieblingsdecke. Das wirkte auf uns sehr beruhigend und sehr friedlich.
Nach etwa 15- 20 Minuten kam die Ärztin wieder und untersuchte sehr sorgfältig die Wirkung der Narkosespritze. Danach setzte sie die Tod bringende Spritze und ließ uns wieder eine längere Zeit mit unserem sterbenden Liebling alleine. Später stellte sie durch mehrmaliges Abhören den Tod fest.
Wir blieben die ganze Zeit bei ihr und ich denke, dass genau das so sehr wichtig ist für den sterbenden Liebling aber auch für unser einen. Die Erinnerung an die letzten gemeinsamen Stunden und die Gewissheit, alles richtig gemacht zu haben, erleichtern uns im Nachhinein sehr die Abschiednahme von dem geliebten Wesen, welches uns so viel Freude und Wärme in den mehr als 14 Jahren geschenkt hat .
Als wir nach einer Stunde die Praxis mit unserem totem Liebling verließen, gab uns die Ärztin einen sehr tröstenden Satz mit auf den Weg als sie sagte, dass diese Entscheidung von uns zum genau richtigen Zeitpunkt getroffen wurde und richtig war.
Liebe Tamora, ich wünsche Dir die Kraft die Du brauchen wirst, um zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung treffen zu können. Ich werde in Gedanken oft bei Euch sein.
Bearbeitet von FrauElster am 28.11.2012 15:03:20