ich war auch (über eine Agentur) AuPair, allerdings in den USA und habe eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht. In keiner meiner Familien wurde ich ausgenutzt, in der ersten hatte ich drei Kinder, in beiden weiteren jeweils eines. Und die meisten AuPairs, mit denen ich Kontakt hatte, waren mir Ihren Familien auch sehr zufrieden, ok, es gab auch ein paar wenige, die unzufrieden waren. Sobald die Familie zu Hause war, hatte ich eigentlich frei, habe aber trotzdem viel mit der Familie zusammen gemacht, da man sich so wesentlich besser kennenlernt.
Was die Sprache angeht: ich hatte nach der Schule eigentlich das Gefühl, ich spreche recht gut englisch, mußte das aber sehr schnell revidieren, da das Alltagsenglisch doch ein ganz anderes ist. Aber da man ja "gezwungenermaßen" nur von der Sprache umgeben ist, lernt man diese sehr schnell und intuitiv, ich hatte damit kein Problem. Wenn ich mal Heimweh hatte, hat mich meine Gastmum einfach in den Arm genommen. Meine Arbeitszeit war morgens von ca. 7:30h bis ca 18h Mo-Fr, ich war für die Kids zuständig,
Frühstück, Mittagessen und ab und an auch das Abendessen fielen in meinen Aufgabenbereich, in der ersten Familie auch die Kinderwäsche, in der zweiten haben die mich ganz erstaunt angesehen, als ich die Wäsche mitgemachthabe, das wäre doch gar nicht meine Aufgabe...es geht also auch anders.
Was die "anschaffende Krankenschwester" angeht: da hat wohl eher die Agentur Mist gebaut, da diese für die Familienauswahl verantwortlich ist. Bei meiner Agentur wurden die Familien mehrfach besucht und so ziemlich auf Herz und Nieren geprüft. Die AuPairs mußten im Heimatland zu einem Interview antreten, welches teilweise in Englisch geführt wurde, so hatten die auch einen Eindruck von uns. Und vor Ort gibt es regionale Betreuer(innen), die für die AuPairs zuständig sind, in die Familien kommen und es gibt regelmäßige Meetings, an denen man Probleme ansprechen kann und es wird Abhilfe gesucht, notfalls wird in eine andere Familie gewechselt. Dass ein AuPair die Familie ausgenutzt hat oder gar kriminell war, habe ich während meiner ganzen Zeit nicht mitbekommen.
Klar, es gibt immer kulturelle Unterschiede und eventuell auch kleinere Probleme, die sich aber normalerweise lösen lassen. Es kommt halt auch immer darauf an, wie man sich auf das "Abenteuer AuPair" einläßt. Ich jedenfalls möchte das Jahr nicht missen, es war eines der besten, die ich je hatte! Ich würde es jederzeit wieder machen!