Food-Poetry: Gedichte für Feinschmecker...

Unkrautjäten in Frühlingstagen
heißt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen,
so manches Unkraut schmeckt sehr gut
schau nur, wie gut es dir auch tut,
Brennnessel, Giersch und Löwenzahn
richte sie nur recht lecker an
mit Essig, Öl oder mit Sößchen,
so sparst du Pillen aus dem Döschen
und verlierst spielend Pfund um Pfund
schon bald bist du nicht mehr so rund,
und`s Bücken fällt dir nicht mehr schwer,
so schaffst du neue Nahrung her.
Ein Teufelskreis meinst du? Mitnichten,
man kann nur Gutes bald berichten,
so zupfst du Unkraut früh und spät
und immer schöner wird das Beet
und schlanker wird auch die Figur,
du wirst es sehen, jäte nur!

Für dieses bomforzionöse Gedicht geht der Dichter-Lorbeer des heutigen Tages an unsere liebste @Fleur!

Machst beim Jäten Du 'ne Schwalbe,
brauchst Du mächtich ville Salbe....

Langsam und auch ziemlich leise,
nehm' ich zu vom vielen Eise.

Davon die Sorte mit Pistazien,
macht Probleme mir beim Anzieh'n.

Nimmt man zum Eise auch noch Sahne,
treibt' s die Verzehrer schier zum Wahne:

steht man denn vor'm Kleiderschrank
denkt: "was war ich doch mal schlank!"

All' die vielen Futterdosen,
nehmen den Platz in allen Hosen.

Willst vom Essen Dir 'was abzieh'n,
Eis und Kekse, Marzipan auch aus Pistazien,

birgt dies Frust in allen Lagen,
hört von Weitem Dich man klagen:

Ach, was war ich doch mal schlank,
oder ist gar feucht der Schrank?

Hosen zu eng, die Ärmel noch enger,
passen fast 'nem Fliegenfänger.

Nun, egal, für jetzt und dann:
lieber zieh' ich Nix mehr an,

als mit Abstinenz zu leben,
mir den Mund fast zuzukleben,

sag' ich: Gott-sei-Dank,
lieber füllig und nicht krank,

Pfundigkeit statt Nerven-blank.

©IsiLangmut

Nun gibt es Obst in Fülle,
mal mit mal ohne Hülle
und meist aus deutschen Landen
was wir stets praktisch fanden,
so spart man die Transporte
in weit entfernte Orte,
Vorm Fenster lockt der Apfelbaum
mit Äpfeln die herüberschaun,
auch gibt es weiße, rote Trauben,
und Birnen, Beeren, kaum zu glauben,
man isst, man trinkt, kocht auch Gelee
genießt die Früchte zum Baisers,
Der Saft von dem Holunderstrauch
streichelt die Seele und den Bauch,
zuletzt ein wenig Kürbismus,
weil man was Gelbes essen muss
zu Rot und Grün, das ist modern,
denn Ampelfarben isst man gern,
gesund solls auch noch sein,
und zwar für Groß und Klein.
Drum freuet Euch an der Natur
ja, so wie jetzt ist`s einmal nur
im ganzen Jahreslauf
und esst nur alles auf!

Bearbeitet von Fleur am 09.09.2014 11:43:34

mmmmhhh , da kriegt man gleich Appetit, Fleur! Schön gereimt

Mit viel Schwung und auch Gebraus
ist unterwegs St. Nikolaus.

Er sammelt Gaben zum Verschenken,
muß unterwegs an Vieles denken.

Im Kopf hat er ganz viel Adressen,
darf davon auch keine vergessen.

Den Schlitten zieh' n stets seine Rene,
von Jahr zu Jahr mit weh'nder Mähne.

Rund um ihn rum flattern die Listen,
in Säcken, Päckchen und auch Kisten

sind viele Gaben, süß und herzhaft.
Manch' Päckchen drückt auch ganz nett schmerzhaft.

Über der Eifel weht die alte Fahne:
es herrscht viel Not am Marzipane.

Frau Isi ist entnervt bis manisch:
genauer heißt das: marzi-panisch.

Vor lauter Not ist im Verzehr
Nougat, und auch andres mehr.

Sie ruft zum Himmel in der Not:
"wirf mir herab ein Marzipan-Brot".

Den andren Süßkram braucht sie ganich,
nur marzipanlos...das macht PANISCH .

©IsiLangmut

Klaut der Hase dir die Rüb´
singst du leises Klagelied -
nimmst Kohlrabi anstattdessen,
wird genauso gern gegessen.
Als Eintopf mit Kartoffeln: lecker,
für den Gourmand oder den Feinschmecker.
Ich lass´ dem Hasen seine Rübe,
und geniesse Kohlrabi-Verdauungsschübe

Die hiesige Poesie kommt ja nun echt zu kurz inzwischen...

Nun heißt es wieder Spargelstechen,
tut dir danach das Kreuz auch brechen .

Nach dem Schälen kommt die Chose
gekocht in selbstgemachte Soße.

Doch braten kann man Spargel auch,
in Kombi gar mit zartem Lauch.

Die Mahlzeit läßt sich noch vermehren,
mit einigen zerteilten Möhren.

Wer' s mag, brät Alles sich mit Speck,
jedoch: den laß' ich lieber weg.

Derzeit steht sie sehr hoch im Range,
ganz egal wie: die edle Stange!

Mein Verslein einzig hat bezweckt,
dass euer Appetit geweckt.
©IsiLangmut

Das Gedicht ist mir vor Jahren spontan eingefallen.
Es freut mich, dass Ich es hier sozusagen passgenau einstellen kann.


Die Kürbissuppe

Wenn's draussen kalt ist, stürmt und regnet
sind wir Verfrorenen gesegnet,
die, wenn wir frierend Kohldampf schieben,
was Wärmendes zur Labung kriegen.
Die Speisekammer wird ergründet:
Mal schaun, was sich darinnen findet
für Eintopf oder dicke Suppe.
Tatsächlich, dort sehn wir die Kuppe
eines großen Kürbis liegen!
Den werden wir zum Futtern kriegen.
Geschält, geschnitten und zerkleinert,
köstlich mit Gewürz verfeinert,
mit Zwiebeln und mit Brühe drin,
köchelt er so vor sich hin.
Cremig wird er dann püriert
und endlich dampfend heiß serviert.

Kürbissuppe ist gesund
wenn's dich friert in Herbst und Winter.
Sie schmeckt, ist appetitlich, und
wärmt Jeden: Männer, Frauen, Kinder.

[Von mir]

An guadn.

Zitat (Onkel Robert, 27.11.2021)

Das Gedicht ist mir vor Jahren spontan eingefallen.
Es freut mich, dass Ich es hier sozusagen passgenau einstellen kann.


Die Kürbissuppe

...

Das ist ja cool - Neid pur, ich kann überhaupt nicht Dichten

Ein tolles Gedicht. Bewundernswert wer so etwas kann.

Klasse! 👍

Toll gedichtet 👍

Lieber Onkel Robert, da bekomme ich richtig Appetit! 😋

Zitat (Onkel Robert, 27.11.2021)

Das Gedicht ist mir vor Jahren spontan eingefallen.


.

Schöööööööön, dein Gedicht..

Toll

Danke fürs Lob Golden-Girl, Tortenhummelchen, Juka, Isamama, Kampfente, Monika, Lutzie und Daggi.

Ich möchte noch anmerken, das war natürlich keine graue Theorie; Ich war tatsächlich von gelegentlichen Koch-Aktionen inspiriert.

Tolles Gedicht!!!

Danke Dir, Sammy.

Zitat (Cambria, 12.03.2013)

Rosen sind rot,
Veilchen sind blau,
Kartoffel.

Haaaahhaaaa! Eben kam ich aus Neugierde hier her und dachte an so etwas wie "Tischlein deck dich, Esel streck dich, Knüppel aus dem Sack" - Hilfe, meine Kindheits-Alpträume

Aber dieses Gedicht von dir ist wie ein japanischer Kōan, zum stundenlang daran knabbern und während dessen darüber kontemplieren à la

«Es ist gesünder, die Früchte nach der Ernte zu essen.»

Fazit: ich denke nicht alle Gedichte müssen sich reimen