Märchen und Gegenwart: Nur böse Frauen in den Märchen ?

Ist es nicht so? In den Märchen sind die Frauen meistens die Bösen! Stiefmütter, Königinnen, Schwestern usw.
Bei uns kursieren auch immer wieder Witze über Schwiegermütter, noch nie aber habe ich so etwas über die Schwiegerväter gelesen.

Ich frage mich, warum es so ist. Die Gebrüder Grimm haben zwar auch gute Feen ins Spiel gebracht, aber die Hexe war doch viel spektakulärer!Ob es einfach der Zeitgeist war? Früher wurden ja die Kinder meistens nur von den Frauen erzogen, der Haushalt und dessen Ablauf auch von den Frauen geregelt,- galten wir Frauen deswegen als
herrschsüchtig und bestimmend? Gibt es überhaupt moderne Märchen? Erzählt man seinen Kindern heute noch die alten Geschichten? Sind Märchen wirklich für Kinder schlecht? Kommt es nicht auch darauf an, wie sie weitergegeben werden?

Ich erinnere mich auch an die Andersen und Hauffmärchen, unsere Kinder aber haben die Grimmigen lieber gemocht.

Aber die Zeit hat sich enorm verändert, vielleicht sind Märchen gar nicht mehr Inn! Eines jedoch bleibt, die Tat sache, dass wir Frauen in den Märchen doch recht schlecht davonkommen. Nimmt mich schon Wunder warum ? :( :(
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ein Kinderbuch, das feministische Märchen erzählt, könnte zur Lösung des geschilderten Problems beitragen, indem es positive weibliche Rollenbilder und vielfältige Charakterisierungen von Frauen präsentiert. So ermöglicht es den Kindern, ein ausgewogenes Bild von Frauen in Geschichten zu erhalten und kontrastiert die traditionellen Märchen, in denen Frauen oft als Bösewichte dargestellt werden.

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Spontan fällt mir dazu nur ein: Frauen können ja auch schon ganz schon hinterlistig sein (Ja, bin selbst eine :D , also Frau, nicht hinterlistig...) und das war bestimmt früher auch schon so.
Ich persönlich kenne auch niemanden, der einen bösen Schwiva hat, aber dafür jede Menge böser Schwimu's.

Männer sind direkter und sind nicht so intrigenhaft, weil denen das alles zu kompliziert ist.
Vermute ich :pfeifen:
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Vielleicht auch deshalb, weil Märchen meistens von neidischen rofl Männern geschrieben wurden????
LG Schokolade
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Grimms Märchen heißen nicht so, weil die Gebrüder Grimm sie geschrieben haben. Sie haben in Deutschland beliebte mündliche Erzählungen gesammelt und aufgeschrieben. Hauff und Andersen schrieben ihre Märchen dagegen selbst.

Genau wie heute die Blondinenwitze oder Gruselstories a la "Alligator in der Kanalisation" enthalten diese plakative und deutlich übertriebene Gestalten, die nicht dazu da sind, Männer- oder Frauenbilder zu vermitteln und auch von Kindern nicht so rezipiert werden. Hier geht es um andere Dinge, wie beispielsweise der Umgang mit der eigenen Angst, die Konsequenzen des eigenen Handelns usw.

Abgesehen davon sind in den Märchen durchaus nicht "nur" die Frauen die "Bösen". Viele Märchen haben weibliche Protagonistinnen und männliche Antagonisten. Dass die Frauenfiguren unserem modernen Frauenbild oft nicht ensprechen, sollte nicht wundern, bedenkt man, dass die Geschichten Anfang des 19. Jahrhunderts gesammelt wurden und teilweise noch eine viel, viel längere mündliche Historie haben.

Ich weiß nicht, warum du auf die Idee kommst, dass Märchen für Kinder "schlecht" sind oder "nicht mehr in". Geh mal in die Kinderbuchabteilung eines beliebigen Buchladens und du wirst Märchenbücher zu Hauf finden. Fast alle beliebten Disneyfilme basieren auf Märchen - wie beispielsweise Andersens "Kleine Meerjungfrau". Auch die Geschichte von Mulan ist z. B. eine alte chinesische Sage. Erst kürzlich gab es eine modernisierte Fassung von Rapunzel in 3D, die ein Kassenschlager war.

Und natürlich gibt es auch neue, moderne Märchen. "Es war einmal vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxis…" (wer erkennt's ;) )

Ich verstehe nicht so ganz, warum das unter Übersinnliches gepostet wurde. Für mich ist das ein literaturwissenschaftliches Thema ;)

Bearbeitet von witch_abroad am 08.08.2013 10:06:39
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Also ich kann dazu nur sagen, Märchen sind nach wie vor absolut beliebt bei den Kindern. Gerade die Grimmschen rund um Frau Holle, Rotkäppchen und Co.

Die Grimmschen Märchen wurden wie hier auch schon erwähnt im Volk erzählt und weitergegeben. Sie hatten wohl eine Art Erziehungsfunktion. Rotkäppchen zum Beispiel richtete sich an heranwachsene Dirnen, die sich von Männern (dem Wolf) in Acht nehmen sollten...

Übrigens gibt es heutzutage idiotische "Pädagogen" und ebenso bekloppte Eltern (Typ Prenz'l Berger Latte Macchiato Mammis. Die Berliner unter uns wissen bestimmt, wie ich es meine...), Die die Grimmschen Märchen aus der Kita verbannt haben. Grund: zu grausam, nicht zeitgemäß blablablubb :wallbash:
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Zitat
Übrigens gibt es heutzutage idiotische "Pädagogen" und ebenso bekloppte Eltern (Typ Prenz'l Berger Latte Macchiato Mammis. Die Berliner unter uns wissen bestimmt, wie ich es meine...), Die die Grimmschen Märchen aus der Kita verbannt haben. Grund: zu grausam, nicht zeitgemäß blablablubb


Die gab's schon zur Zeit als ich klein war, Melly. Was haben sich meine Eltern anhören müssen. Ich werd's bei unserem Nachwuchs genauso halten wie meine Mutter, wenn mir jemand so einen Quark erzählt. Lächeln, winken, weitermachen. :pfeifen:
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Zitat (witch_abroad @ 08.08.2013 10:05:53)
Ich weiß nicht, warum du auf die Idee kommst, dass Märchen für Kinder "schlecht" sind oder "nicht mehr in".

Aber das hatte sie doch gar nicht geschrieben :blink:
Es ist aber schon richtig, wie Mellly schrieb, dass so manche Übermütter und/oder Pädagogen behaupten, die Märchen sei schlecht für die Kinder.
Was ich für absoluten Quark halte.
Wir haben sie doch alle gelesen (nebenbei bemerkt: DIESE Mütter sicher auch...), dann müssten wir auch alle als Psychopaten durch die Welt laufen.
Allerdings scheinen dann wohl doch ein paar wenige einen an die Waffel bekommen haben, wenn ich mir das so Recht überlege, wenn sie derart dagegen sind... :hmm:
:mussweg:
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Frauen gibt es der Viele in den Märchen, wohl auch weil sie die Märchen meist weiter verbreitet haben bis sie im Zeitgeist des Frauenbilds der Romantik und
des Biedermeier der Märchenaufschreiber aufgeschrieben wurden ;) Die Zeit macht das Buch, hier das Märchen.

Ach ja die Frauen fehlen noch
Frau Rumpelstilzchen,
Frau Zauberer(z.b. beim gestiefelten Kater),
Frau Gevatter Tod,
Frau Teufel mit den 3goldenen Haaren,
Frau Holländer-Michel(Kaltes Herz)
und beim Däumling ist der Oger auch ne Frau
nur mal ein paar weibliche Männer die in den Märchen böse sind ;)
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witch abroad: es ist dies nicht nur ein literaturwissenschaftliches Thema, und es gibt ja hier auch kein diesbezügliches Forum! Uebrigends bin ich keineswegs gegen Märchen, habe sie immer wieder selber erzählt, gerade die Grimmschen!
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@Tamora
Zitat
Ich persönlich kenne auch niemanden, der einen bösen Schwiva hat, aber dafür jede Menge böser Schwimu's.


genau das wird wohl der Grund sein, warum Frauen so schlecht wegkommen in Geschichten

ich habe einfach die besonders krassen Stellen der Märchen weggelassen
die Kinder beschäftigt so was mehr, als man denkt
wie oft haben meine Kinder noch Tage später Fragen gestellt, wo ich dachte: ups, haben sie aber sehr
genau zugehört und jetzt geht es ihnen im Kopf rum
Dabei meine ich nicht nur Märchen, sondern auch Alltägliches

Bearbeitet von Arjenjoris am 08.08.2013 11:21:59
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Zitat (Tamora @ 08.08.2013 09:52:50)

Ich persönlich kenne auch niemanden, der einen bösen Schwiva hat, aber dafür jede Menge böser Schwimu's.

Männer sind direkter und sind nicht so intrigenhaft, weil denen das alles zu kompliziert ist.
Vermute ich :pfeifen:

Dann stell ich mich mal bei dir vor :D

Mein Schwiegervater ist gelinde gesagt, nen Idiot... Ein unerträglicher Zeitgenosse, in Verbindung mit seinem Suff, doppelt unerträglich.
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Na, Ausnahmen bestätigen auch hier wieder die Regel :D

Hört sich aber echt fies an, Du hast mein Mitgefühl :blumen:
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Zitat
witch abroad: es ist dies nicht nur ein literaturwissenschaftliches Thema, und es gibt ja hier auch kein diesbezügliches Forum!


Ja, aber Übersinnlich? Naja, jedem das seine.

Tamora, ich bezog mich hierdrauf:

Zitat
Sind Märchen wirklich für Kinder schlecht?

Aber die Zeit hat sich enorm verändert, vielleicht sind Märchen gar nicht mehr Inn!


Ugh, Mellly, du Arme, hört sich ja nach einem echten Herzchen an <_<
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melly: tut mir leid für Dich, bin aber doch froh zu hören, dass es im anderen Geschlecht auch miese Schwieger gibt!
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Danke ihr lieben. Aber mein Schwiegervater gehört hier gar nicht her. Reicht schon, dass er ständig in der Familie Thema ist.

Also zurück zu unserer Märchenstunde :lol:

Erinnert ihr euch noch an euer Lieblingsmärchen? Ich weiß noch, dass ich u.a. mit den russischen Märchen aufgewachsen bin...Die waren ja auch nicht ohne :mussweg:

Mein Lieblingsmärchen war die Gänsemagd. Obwohl ich es total schockierend fand, dass der Kopf des armen Pferdes über das Tor genagelt wurde :o
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Zitat (Mellly @ 08.08.2013 12:47:52)
Also zurück zu unserer Märchenstunde :lol:

Erinnert ihr euch noch an euer Lieblingsmärchen? Ich weiß noch, dass ich u.a. mit den russischen Märchen aufgewachsen bin...Die waren ja auch nicht ohne :mussweg:

Mein Lieblingsmärchen war die Gänsemagd. Obwohl ich es total schockierend fand, dass der Kopf des armen Pferdes über das Tor genagelt wurde :o

Bei den Russischen war es die Hexe Баба-Яга(Baba Jaga), wobei mich da das Hexenhaus was auf Hühnerbeinen steht so fasziniert hat...
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Wie war das mit " dem Fischer siene Fru " . :ruege:
Leider gibt es davon zu viele. :heul: :heul: Shoppen - shoppen. :ach:

A B E R , z.Zt. stehe ich unter weiblicher Aufsicht.
Nach einem freien Tag kehre ich zu ihr zurück. :blumen:

Leider nehmen sich die bösen Frauen meist die brave Männer,
da bleiben für die vielen liebenswürdigen Frauen zuviel ruppige Männer übrig. :heul: :heul:
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Das I-Net hat die Hälfte geschluckt. Also der Rest waren drei Zitate aus Schillers Glocke.
:ach: :ach:
Dabei blieb das Editieren im Router stecken. :ruege:

Bearbeitet von alter-techniker am 08.08.2013 14:55:44
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Ich stimme zwar zu, dass in Märchen sehr geschlechtsspezifische Rollenverteilungen sind, aber dass es nur böse Frauen im Märchen gibt wage ich zu bezweifeln ... oder ist Frau Holle doch männlich?
Und das Rumpelstilzchen?
Und was ist mit der kleinen Meerjungfrau, Schneewittchen oder Aschenputtel? Ganz vergessen?

:pfeifen:
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rumpumpel : da hast Du natürlich recht: Aber dennoch: Auch meine Enkel finden, dass die Frauen in den meisten Märchen sehr schlecht davonkämen. Danke für die Aufzählung der anderen Märchen. Frau Holle war mein Favorit!
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Na, dann sorgen die Märchen ja dafür, dass die Kleinen über sowas nachdenken und alles ist paletti.

Ich mochte bei Grimm gerne "Schneeweißchen und Rosenrot" und von Hauff "Die Schneekönigin" und den kleinen Muck - das hatte ich auf Hörspielkassette. Die Andersen-Märchen waren mir immer viel zu traurig.
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Die Schneekönigin ist von Hans Christian Andersen, übrigens
mein Märchenonkel Nr. 1 :D
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Ah! Dann mochte ich doch eins von ihm. ^_^
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Interessantes Thema.

Das Grimm-Märchen-Buch war natürlich im Haus. In der Grundschule musste ich Hausaufgaben in Deutsch machen und Sätze mit vorgegebenen Wörtern bilden.
Zu "böse" schrieb ich "Stiefmütter sind böse". Anscheinend hatte ich "Aschenputtel" zuvor gelesen.

Meine Mam sagte, das sei nicht so. Stiefmütter können sehr lieb sein. Da musste ich die ganze DIN A 5 Seite noch mal schreiben.

Die Grimm-Märchen sollte man eigentlich nicht im Kindesalter lesen. Schön finde ich aber die Disney-Verfilmungen. Es wird eine Geschichte einfach schöner erzählt.

Die ursprünglichen Grimm-Erzählungen sind zuweilen eher eine "Gothic-Novel". Also nix für Kindergemüter.
Und im Geschlechterverhältnis genauer gelesen sind die männlichen Protagonisten oftmals schwächliche Charaktere. Die Frauen könnt' man meistens mehr bewundern - zumindest nach modernen Maßstäben. B) ;) :D

Grüßle Ghwenn.
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Also die klassischen Grimms Märchen kennen meine Kinder schon.

Aber ich achte schon darauf, dass ich eher gemäßigte Fassungen vorlesen.

Wobei z.B. meine Tochter nie verstanden hat, warum bei Aschenputtel der Vater nix dazu sagt, dass die Schwiegermutter so böse ist. Sie ist dann zu ihrem Papa gelaufen und hat gefragt: Falls Mama (also mir) etwas passieren sollte, muss du (also Herr Sammy) unbedingt besser auf mich aufpassen. :wub:
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Ach wie süß, Sammy. :wub:

Gerade deswegen finde ich Märchen für Kinder gut, denn es sind Geschichten, die Kinder faszinieren, in die sie sich gut hineinversetzen und über solche ernste Situationen nachdenken und mit den Eltern sprechen können. Wir haben hier die Original-Grimm-Ausgabe stehen und natürlich werde ich mich erstmal an die gemäßigten Versionen ohne abgehackte Gliedmaßen und Treppen, auf denen Blut fließt, halten. Aber vorlesen werde ich Märchen auf jeden Fall.
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Ich könnte mir vorstellen, dass das Frauenbild in Märchen daher kommt, dass die Autoren meist Männer waren. Auch die bekannten Geschichtenerzähler/Barden, die die alten Sagen weitertrugen, waren zumeist Männer. Dass sich Frauen da als "Bösewichte" aufdrängten, mag also vor allem daran liegen, dass sie den Männern schwerer einschätzbar schienen als ihre eigenen Geschlechtsgenossen. Böse Männer in Märchen und alten Geschichten sind außerdem meist keine Männer, sondern Monster (Dämonen, Kobolde, Riesen etc.) oder eher offensichtlich unangenehme Zeitgenossen wie unegrechte Könige oder stumpfe Haudraufs. Frauen, denen man ihre Bösartigkeit nicht gleich ansah, waren da doch viel gruseliger :-) Und auf der anderen Seite standen vor allem die liiiieben und immer bildschönen Aschenputtels und betrogenen Prinzessinnen, die sich dankbar verheiraten ließen, wenn der Prinz kam, der auch mal ein hübscher Bauernsohn sein dufte. Klingt für mich nach männlichen Ängsten und Wunschträumen :-)

Ich lese gerade die Game of Thrones Reihe, und auch da ist auffällig, dass unter den Hauptprotagonisten viele Frauen die eigentlichen Lenker und / oder total skrupellosen Miststücke sind. Wichtige fiese Kerle haben immer einen Grund, warum sie gar nicht anders konnten, als die Macht zu ergreifen. Und auch Gründe, warum sie fies geworden sind. Oder sie werden als manipuliert dargestellt. Ein bisschen schimmert das alte Märchenschema da schon durch :P

Bearbeitet von donnawetta am 09.08.2013 10:30:38
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Gerade bei Game of Thrones finde ich, dass es da kaum überhaupt sympathische Leute gibt, egal ob Männlein oder Weiblein. Zumindest die fiestesten Fieslinge sind meiner Meinung ganz gut verteilt auf beide Geschlechter, aber das ist natürlich Ansichtssache. :D
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Die Grimms hatten Erzählungen von Leuten in ihre Märchen umgewandelt. Ich finde sie nach wie vor faszinierend.
Ich glaube, Eva war das erste Miststück der Menschheit, was einen armen Mann in das Verderbnis geführt hat, und seitdem als Archetyp sich züngelnd durch Mythen und Legenden zieht.
Nette Frauen in Märchen sind entweder fürsorgliche Matronen oder jungfräuliche schöne Mädchen, bei denen das Märchen gnädigerweise vor der Hochzeitsnacht mit einem schönen Fest aufhört... meistens (eine nette Ausnahme "Shrek").

;)
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Seit meine Tochter verstorben ist und ich meinen Enkelkindern (jetzt 3 und 5 Jahre) Märchen vorlese oder erzähle, überlege ich schon, ob ich da die "böse Stiefmutter" auch miterzähle.

Und tu es dann nicht! Manche Märchen werden dann schon recht seltsam, weil eine böse Stiefmutter soll es nicht sein, aber auch eine böse Mutter darf schon gar nicht sein als Ersatz dafür. Und die Oma soll ja auch nicht die Böse sein, soviel Egoismus ist ja auch noch da :D . Oma braucht dann viel Fantasie zum Umdichten :D , böse Tanten tun es denn auch!

Weil ich mir halt denke, wenn der Papa mal eine neue Frau kennenlernt, sollen die Kinder nicht schon aus den Märchenerzählungen heraus Vorbehalte haben gegen eine neue Mama (Stiefmutter).

Aber keine Ahnung, ob das denn auch so wäre und ich nur die Flöhe husten höre, jedenfalls aber sagt mein Bauchgefühl jetzt noch, ich soll da lieber aufpassen und mal lieber vorsichtig sein.
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Zitat (Tilla @ 10.08.2013 16:15:04)
Weil ich mir halt denke, wenn der Papa mal eine neue Frau kennenlernt, sollen die Kinder nicht schon aus den Märchenerzählungen heraus Vorbehalte haben gegen eine neue Mama (Stiefmutter).

Das finde ich richtig! :daumenhoch:

Gerade in dem Alter kann das schon vorkommen.
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@Tilla: das finde ich auch richtig! Allerdings stelle ich mir das ganz schön schwierig vor, wimmelt es doch nur so von bösen Stiefmüttern in den Märchen. Von einer "guten" hab ich noch nie gelesen (also in Märchen, meine ich)... Aber ich bin sicher, du bekommst das hin! :blumen:
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Es gibt aber auch gute normale (Bilder-)bücher, die solche Themen auf spielerische Weise gut "verkaufen".
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Mir ist aufgefallen, dass in den meisten Märchen die Stiefmütter böse sind. Also nicht die "echten" Mütter. Bei Aschenputtel behandelt die böse Stiefmutter ihre Kinder ja gut. Nur Aschenputtel muss leiden. :(

Vielleicht fühlt sich die Stiefmutter der Stieftochter nicht sehr verbunden oder sieht sie gar als Konkurrenz um die Aufmerksamkeit ihres neuen Mannes? Da in den Märchen die Väter so gut wie gar nicht präsent sind (die mussten den ganzen Tag arbeiten), konnten die Stiefmütter in den Märchen auch unbemerkt die "ungebetene" Tochter einfach schikanieren und haben so gehofft, dass sie ihren Papa aufgibt.

Kann aber auch sein, dass ich mich vertue. :D
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Das mit der Stiefmutter sollte eigentlich klar sein: Das eigene Kind zuerst, das fremde für Arbeiten im Haushalt, Garten etc.

Aber das gilt doch auch für echte Mütter: Kindern nach dem Erstgeborenen werden früher von der Brust entzogen, da Sie ja die Brüste entstellen. Das hat dann weitreichende Folgen.

Ein Märchen ist eben nicht nur ein Märchen, Sie wiederspiegeln die psychologische Realität von Familie, Einkommen .......und Staat........

Letztlich ist die heilsame Wirkung der Liebe wissenschaftlich bereits nachgewiesen.

Eben das Erwachen durch die Liebe.
Aus dem Tiefschlaf des ungeliebt seins.

Märchen, Legenden erzählen spannend die Realität in der wir leben.

Sindbad: Ein Handlungsreisender Messebesucher mit Schwierigkeiten bei der Einreise in Russland und hanebüchener Verfolgungsjagd durch Honduras.

Lord Krishna auf dem Kit Kat Wagen zur Loveparade 1993 z.b.

Der böse Zauberer von Oz: Ein manipulierender, koksender Theaterindentand.

Das gibt es alles Real. Die Psychologie der Egos hat sich in den letzten - jetzt behaute ich mal, ahnend: in den letzten 5000 Jahren kaum verändert.

Spannend wird es da, wo durch die Bewusstheit der Liebe allen Albträumen ein Ende bereitet wird.

Darum ist Meditation so wich
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Zu dem Thema "Böse Stiefmütter" gab es wissenschaftliche Untersuchungen, die das Phänomen bestätigten. Der Soziobiologie-Wissenschaftler Eckard Voland hat mit seinen Studenten norddeutsche Kirchenbücher, in denen über mehrere (vergangene) Jahrhunderte Geburten, Hochzeiten, Todesfälle und ihre Ursachen aufgezeichnet worden waren, durchforstet und herausgefunden, dass Stiefkinder von den Stiefmüttern z.B. bei Krankheiten eher vernachlässigt wurden, dadurch früher starben als die leiblichen Kinder dieser Frauen.
Evolutionsbiologisch wurde das damit erklärt, dass mit diesem (angeborenen) Verhalten die Gene der Stiefmütter eine größere Chance haben, in folgende Generationen weitergegeben zu werden.
Neueren Untersuchungen der Max-Planck-Gesellschaft für demografische Forschung, Rostock, zufolge treffen diese früheren Untersuchungen nur zum Teil die Wirklichkeit. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Montreal verglichen Wissenschaftler der MPG Daten vergleichbarer Zeiträume (17. bis 19.Jahrhundert) die Sterblichkeit von Kindern und Jugendlichen aus Patchworkfamilien in einer Gegend Norddeutschlands (konkret: Krummhörn) und Siedlungen in der Provinz Quebec/Canada. Wesentlicher Unterschied beider Regionen war die Bevölkerungsdichte und wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeit - in Norddeutschland hohe Bevölkerungsdichte bei geringer wirtschaftlicher Entwicklungs- Möglichkeit, in Canada geringe Bevölkerungsdichte und hohes Potential für wirtschaftliche Entwicklung. Kurzgefasstes Fazit dieser Untersuchung: Sobald es Familien wirtschaftlich gut ging, spielt der sogenannte "Aschenputteleffekt" keine Rolle mehr, auch Stiefkindern ging es gut. (www.mpg.de, "Stiefeltern sind nicht immer böse", Nov. 2013)

Ich finde es tröstlich, wie die Wissenschaft immer weiter herausfindet, dass wir Menschen nicht ausschließlich von in unseren Genen festgelegten Verhaltensmustern gesteuert werden, sondern diese Gene situationsabhängig den Einsatz von Verstand und Empathie zulassen.
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