Wie geht es euch Diabetiker mit der Krankheit?

Ich komme mit der Krankheit Diabetes 2 nicht klar.
Tabletten helfen wenig oder gar nicht, da ich immer die gleichen hohe Zuckerwerte habe, dann habe ich so was von Heißhunger auf Süsses was schon nicht mehr normal ist.
Habe schon einige Ärzte durch, aber bis jetzt war keiner dabei dem ich vertraue, ja vielleicht liegt es auch an mir.
Zum Beispiel, der eine sagt, ach Diabetes ist nicht so schlimm, da nimmt man Tabletten und alles ist gut.
Der andere meinte, ach am einfachsten ist es gleich mit spritzen zu beginnen, bitte wie ............. ich war geschockt, der letzte der machte mir vor der Krankheit so Angst, dass ich in Panik geraten bin..............

Bin so was von verunsichert.

Ja ich habe richtig Angst.
Von meiner Mutter, hörte ich schon als Kind und das steckt noch so in mir, "wenn ich mal Zucker bekomme, das wäre das Allerschlimmste"
Nun gehöre ich ja zu der älteren Generation, aber ich glaube das verfolgt mich heute noch.

PS. ich lebe auf dem Land, da ist es nicht so einfach an Spezialärzte zu kommen.
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

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Guten Morgen Heine!

Mach Dich nicht verrückt! Denke mal es wäre sinnvoll, wenn Du mal nach einem Diabetiker-Forum schaust....

LG
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Liebe heine,

mach Dich nicht verrückt. Diabetes ist kein Todesurteil, solange man sich richtig verhält.

Ich bin auch Diabetikerin, allerdings Typ I, und daher insulinpflichtig, was für mich überhaupt kein Problem ist. Ich muss mich je nach Blutzuckerwert bis zu sechsmal täglich spritzen, aber das finde ich immer noch besser als Tabletten zu schlucken und mit möglichen Nebenwirkungen zu kämpfen.

Den Heißhunger auf Süßes kenne ich gut, besonders schlimm war es am Anfang, als die Diabetes festgestellt wurde - damals war ich soweit, dass ich für eine Tafel Schokolade ohne Gewissensbisse einen Mord verübt hätte. Ich war damals ziemlich fertig, für mich bedeutete Diabetes das Ende der Welt und die Abkehr von allem, was ich gerne gegessen hatte. Das Leben war damals für mich nicht mehr lebenswert und ich war einer tiefen Depression ziemlich nahe.

Aber im Laufe der Zeit habe ich erkannt, dass Diabetes keineswegs den Verzicht auf alles leckere bedeutet. Ich esse jetzt alles: Schokolade, Chips, Kartoffelklöße, alles was halt als besonders "schlimm" gebrandmarkt ist, aber halt in Maßen. Und wenn ich mal eine ganze Tüte Chips auf einmal aufessen möchte, dann mach ich das auch. Dann muss ich halt den hohen Blutzuckerwert in Kauf nehmen, aber ich habe kein schlechtes Gewissen deswegen - schließlich habe ich nicht jeden Tag solche Entgleisungen.

Man muss nur ein kleines bisschen auf die Ernährung aufpassen, aber man muss sich als Diabetiker nicht selbst kasteien. Denn wie überall macht hier das richtige Maß alles.

Im Großen und Ganzen und nach dem Kontakt mit vielen Diabetikern beider Typen meine ich, dass insulinpflichtige Diabetiker leichter mit ihrer Krankheit zurecht kommen als tablettenpflichtige.

Ich kann Dir nur raten, Dich gründlichst zu informieren, sowohl im Internet (am besten in einem Diabetiker-Forum) als auch bei Deinen Ärzten (geh ihnen einfach so lange auf die Nerven, bis sie Dich ernst nehmen ;) ). Ich lebe auch auf dem Land und bin auch "nur" bei meinem Hausarzt in Behandlung, weil ich mich bei ihm besser aufgehoben fühle als bei sämtlichen Spezialisten der Welt. Einmal jährlich mach ich meine Pflichtbesuch beim Diabetologen, aber damit hat sichs dann auch schon.

Edit meint, dass Deine Verunsicherung vielleicht daher kommt, dass du nicht so richtig informiert bist über Verlauf und Spätfolgen von Diabetes. Daher rate ich Dir dringendst, Dich zu informieren via Internet, Bücherei, Krankenkasse und einer Diabetiker-Schulung, die von Krankenkassen und Diabetologen kostenlos angeboten werden.

Bearbeitet von mops am 22.10.2013 14:04:05
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Vielen Dank für diese ausführliche Information, ich habe von euch so gespürt verstanden zu sein.
Ich kenne halt auch noch die Zeit, wo es BE ging, wo alles abgewogen werden mußte.

Mops so wie du alles beschrieben hast, genau so ist es bei mir..............

Danke vielen Dank. :blumen:
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:) Ich denke auch eine Schulung ist sehr wichtig.

:blumen: Wünsche dir viel Glück!!!
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Danke vielen Dank :blumen:
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Bei mir wurde vor ca 4 Jahren auch Diabetes 2 festgestellt und ich nehme Tabletten.

Man kann gut damit leben, wenn man folgendes beachtet:

Zur Schulung gehen (das wichtigste überhaupt) und dem Berater Löcher in den Bauch fragen. Notizen machen, du bekommst dort auch viel Material und Tabellen an die Hand.

Wenig Süßes, wenig Fettes, wenig Kohlehydrate. Wenig Frittiertes, wenig Paniertes.

Viel Gemüse, bei Obst auf den Fruchtzuckergehalt achten
Gedünsteter Fisch ist übrigens super.

Es gibt auch Diabetes-Kochbücher mit wirklich leckeren Rezepten.

Keine "Diät"-Süßigkeiten, lieber normale, aber natürlich nicht übermäßig.

Wenn möglich, Gewicht reduzieren.

Viel regelmäßige Bewegung! Schließe dich einer Sportgruppe an.

Die vierteljährliche ärztliche Kontrolle wahrnehmen. Ich gehe zum Hausarzt.

Strebe einen Langzeitwert von weniger als 7 an.

Natürlich solltest du die Diabetes nicht auf die leichte Schulter nehmen, sie ist und bleibt eine ernste, chronische Stoffwechselkrankheit, aber mit zunehmender "Routine" wird sie zum Teil deines Lebens, zu einer Tatsache, über die man nicht ständig "simmelieren" (grübeln) muss.

Das Leben bleibt auch als Diabetiker lebenswert! Alles Gute für dich! :blumen:

Bearbeitet von Fleur am 22.10.2013 18:29:21
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Zitat (heine @ 22.10.2013 10:17:37)
.....

PS. ich lebe auf dem Land, da ist es nicht so einfach an Spezialärzte zu kommen.

Hallo heine,

Du brauchst nicht unbedingt einen Spezialarzt.

Versuche mal einen Arzt zu finden, der eine internistische Ausbildung hat, aber die sogenannte "Hausärztliche Versorgung" anbietet.

Das sind Fachärzte für innere Krankheiten, die aber keine internistische Praxis eröffnen durften, sondern "nur" eine hausärztliche Praxis. Die machen dann auch nur hausärztliche Versorgung. ABER: sie haben eine Ausbildung (eben den Facharzt für innere Medizin), deren Inhalt über die eines Hausarztes hinausgeht.

Wenn Du Gück hast, gibt es einen solchen bei Euch in der Nähe.

Gruß

Highlander
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@heine, guck doch mal ob es bei dir im Ort oder in der Nähe ne Diabetes Selbsthilfegruppe gibt. Keine Angst ist normal "nur" nen Treff von Gleichgesinnten die ihre Erfahrungen austauschen. Dort finden sicher, Themenbetreffend, auch vorträge/Veranstaltungen statt. Sicher bekommst du da auch Tips wie du dich Ärzten gegenüber verhalten kannst, die dich wie blöd behandeln, schließlich musst du ja nicht mit allem einverstanden sein und sie müssen dir trotzdem helfen.

Ich hab auch demnächst einen Termin beim Diabetologen, den hab ich mir vorher bei nem Vortrag angeguckt :rolleyes: , weil mein Blutzucker nachm Essen gen Keller saust (am Sonnabend Rekordtief von 2,8 mmol). Gut das meine Mutti Diabetes hat, als erste aus der Familie, und mir ihr altes Meßgerät mit Restteststreifen geben konnte...
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Danke euch allen, es hilft mir unheimlich meine Angst abzubauen.
Gestern habe ich mein Ergebnis bekommen, er ist auf 7,4 vorher auf 7.2.
trotz hoher Medikamenten Dosis.
Aber ich bleibe jetzt dran, es muß was passieren. :blink:
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