Neue Armatur: Wasserdruck

Hallo, liebe Sanitäter ;)

Seit wir im Gäste-WC eine neue Armatur (nur Kaltwasser) installiert haben, tritt ein ärgerliches "Phänomen" auf:
Ich drehe den Hahn bis zu gewünschten Stärke auf und nach wenigen Sekunden lässt der Wasserdruck ohne mein Zutun nach. Auch, wenn dies so beabsichtigt sein sollte betr. Wasserersparnis o. ä., ist es doch nervig insofern, als man dann z. B. mit schmutzigen Händen den Wasserhahn wieder anfassen und ein Stück weiter aufdrehen muß, um mit der Säuberung überhaupt mal fertig zu werden :wacko:
Das Eckventil unterm Becken, das die Stärke des Zulaufs regelt, hat damit aber nichts zu tun...denn auch bei "voller Pulle" tritt Obiges auf.

Vielleicht nicht relevant, aber der Wasserhahn ist bei der Neumontage von rechts in die Mitte des Beckens "gewandert. Das Gesamtpaket ist ein Markending mit sämtlichem Zubehör der neuesten Generation, vom Fach-Installateur aufs Vortrefflichste montiert, incl. neuem Waschbecken. Bemerkt hab ich alles erst so richtig, als ich alles geputzt hatte. Bevor ich den Mann nun wieder her bemühe, frage ich natürlich erst mal Euch Mit-Muttis hier -
und freue mich über jeden Beitrag. Am liebsten wäre mir, wenn mir jemand raten würde, einfach einen andern Perlator einzusetzen... :rolleyes: :D

Lieben Dank ! :blumen:
Hilfreichste Antwort
Das Phänomen wird durch die Hahndichtung verursacht: diese ändert sich in der Dicke zeitabhängig und verringert so den Durchflußquerschsnitt. Bei konstant gehaltenem Wasserdruck fließt daher pro Zeiteinheit weniger Wasser aus dem Hahn.

Die Dichtung wird beim Wasserabstellen zwischen Metallteile gequetscht, ändert dadurch auch etwas ihre Form. Beim Aufdrehen vom Hahn entfällt die aufgezwungene Verformung für die Dichtung, die darf nun wieder ihre ureigene Gestalt annehmen Das erfolgt nicht abrupt sondern in einem Fließprozeß, d.h. die Rückverformung zieht sich über eine Zeitspanne. Wie stark das Phänomen in Erscheinung tritt hängt vom Material der Dichtung (Härte, chemische Zusammensetzung) und auch davon ab, wie stark die Dichtung beim Schließen gequetscht wurde (Extremfalle: Hahn mit Brachialgewalt zugedreht und Hahn gerade soweit zugedreht, daß der Durchfluß gerade auf Null reduziert ist, wird sich auch im Durchflußverhalten beim danach geöffneten Wasserhahn bemerkbar machen. Wasseraufnahme (geschlossen kein Wasser auf der Materialoberfläche) und dadurch verursachtes Aufquellen der Dichtung spielt auch nicht eine gewisse Rolle. Bei warmem Wasser kommt zudem noch die thermische Expansion dazu (geschlossen ist die Temperatur an der Dichtung niedriger als wenn stetig warmes Wasser an ihr vorbeifließt).

Beabsichtigt ist das Verhalten wohl kaum: das genau umgekehrte Verhalten wäre n.m.A. sinnvoller: wenig Wasser zum Einseifen, denn ein ordentlicher Schwall um alles abzuspülen ;) so ließe sich der Gesamtwasserverbrauch etwas reduzieren).

Abhilfen: evtl. den Hahn etwas weniger hart schließen, Dichtung tauschen (härteres Material, geringere Quellfähigkeit, ...) Warten (das Phänomen ist bei neuen Dichtungen am ausgeprägtesten) oder Einsätze mit keramischen Schließflächen einbauen (lassen).
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Ich würde den Fach-Installateur einfach mal anrufen... ;)
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Genau, das würde ich auch empfehlen!

Denn wenn der Installateur eine teure Neuinstallation incl. Waschbecken getätigt hat, dann kann er Dir sicher auch sagen, ob dieses "Phänomen" der Wasserdurchlauf-Reduzierung gewollt ist - aus Wasserersparnisgründen - oder ob ein Fehler vorliegt, den er dann doch schnellstens beseitigen sollte.

Ich bin sicher, er konnte Dir auch ebenso schnellstens die Rechnung für seine Arbeit präsentieren, oder? :pfeifen:
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Das Phänomen wird durch die Hahndichtung verursacht: diese ändert sich in der Dicke zeitabhängig und verringert so den Durchflußquerschsnitt. Bei konstant gehaltenem Wasserdruck fließt daher pro Zeiteinheit weniger Wasser aus dem Hahn.

Die Dichtung wird beim Wasserabstellen zwischen Metallteile gequetscht, ändert dadurch auch etwas ihre Form. Beim Aufdrehen vom Hahn entfällt die aufgezwungene Verformung für die Dichtung, die darf nun wieder ihre ureigene Gestalt annehmen Das erfolgt nicht abrupt sondern in einem Fließprozeß, d.h. die Rückverformung zieht sich über eine Zeitspanne. Wie stark das Phänomen in Erscheinung tritt hängt vom Material der Dichtung (Härte, chemische Zusammensetzung) und auch davon ab, wie stark die Dichtung beim Schließen gequetscht wurde (Extremfalle: Hahn mit Brachialgewalt zugedreht und Hahn gerade soweit zugedreht, daß der Durchfluß gerade auf Null reduziert ist, wird sich auch im Durchflußverhalten beim danach geöffneten Wasserhahn bemerkbar machen. Wasseraufnahme (geschlossen kein Wasser auf der Materialoberfläche) und dadurch verursachtes Aufquellen der Dichtung spielt auch nicht eine gewisse Rolle. Bei warmem Wasser kommt zudem noch die thermische Expansion dazu (geschlossen ist die Temperatur an der Dichtung niedriger als wenn stetig warmes Wasser an ihr vorbeifließt).

Beabsichtigt ist das Verhalten wohl kaum: das genau umgekehrte Verhalten wäre n.m.A. sinnvoller: wenig Wasser zum Einseifen, denn ein ordentlicher Schwall um alles abzuspülen ;) so ließe sich der Gesamtwasserverbrauch etwas reduzieren).

Abhilfen: evtl. den Hahn etwas weniger hart schließen, Dichtung tauschen (härteres Material, geringere Quellfähigkeit, ...) Warten (das Phänomen ist bei neuen Dichtungen am ausgeprägtesten) oder Einsätze mit keramischen Schließflächen einbauen (lassen).
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Danke Euch allen ! :blumen:

Dann hoffe ich mal, daß sich alles mit der Zeit auf "normal" einpendelt...
Dudelsack...haben die Marken-Armaturen nicht alle diese keramischen Dichteinsätze ?

Aber ich werde den Installateur auf jeden Fall noch dazu interviewen, noch kann er ja nachbessern.
Danke nochmal ! :winkewinke:
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Zitat (horizon, 22.02.2014)
haben die Marken-Armaturen nicht alle diese keramischen Dichteinsätze ?

Einhandmischbatterien ja.

Da du ja von einer Kaltwwaaerarmatur sprichst, kannst du das wie folgt sehen:

http://www.sueddeutsche.de/geld/versteckte...bergen-1.242458
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