Moin,
ich weiß, das Thema ist schon etwas älter. Aber ich habe mit Kokos-Erde keine guten Erfahrungen gemacht.
Ok, leicht, einfach herzustellen und mal ehrlich: Aus einem Block die 3-5 fache Menge von dem Zeug zu bekommen, ist schon genial.
Aber zuerstmal: Die Kokos-"Erde" ist gar keine Erde. Da ist nicht ein Zipfel Erde dabei. Der Name ist marketingtechnische Verdummung. Und im Grunde genommen blanke Lüge. Aber "nährstofffreie Kokos-Fasern" würde sich wahrscheinlich nicht verkaufen.
Das Problem ist wohl, dass - anders als bei richtiger Erde - in diesen Fasern kein bisschen für Pflanzen verwertbare Nährstoffe enthalten sind. Und bei Erde erwartet man das ja eigentlich, oder?
Ich habe in diesem Jahr meinen ganzen Balkon begrünt: Vier Blumenkästen, einen Paletten-Kräutergarten, zwei große Pflanzkübel und mehrere Blumentöpfe. Und was soll ich sagen: Blanke Katastrophe. Mir ist soviel eingegangen. Anzucht in normaler Erde: ok. Umpflanzen in ein Gemisch aus Blumenerde und Kokosfasern: Alles tot.
Ich konnte gar nicht so viel düngen und gießen, wie das Zeug das gebraucht hätte.
Ganz sicher ist das gut gemeint. Aber gut gemeint ist halt das Gegenteil von gut gemacht. Und ich denke, da ist viel gesunder Kapitalismus dabei: "Lass uns mal den Abfall marketingtechnisch pushen und an die Deppen verkaufen! Die Öko-Gutmenschen merken doch gar nicht, dass sie beschissen werden!".
Hätte man diese Fasern biologisch verwertet, eventuell einfach Kompost draus gemacht, dann hätte das was werden können. Aber das wäre wohl zu teuer geworden. Und da hilft auch nicht, dass inzwischen Kokosfasern vorgedüngt verkauft werden. Es fehlt einfach das Eingeständnis, dass diese "Kokoserde" mit Erde nix zu tun hat und nährstofftechnisch erstmal dahin gebracht werden muss, dass Pflanzen drin wachsen können.
Dünger zugeben, Erde druntermischen, eventuell auch einfach Herbstlaub, was dann alleine vermodert.
Also: Bei mir kommt dieses Zeug höchstens noch zu einem Drittel in den Topf. Selbst die billigste Gartenerde ist da nähsrtofftechnisch besser. Und nächstes Jahr gibt es auch wieder Gemüse. Ganz sicher.