Zitat (Egeria @ 24.10.2014 16:09:36) |
Frauen, die sich in dieser Zeit keine Nylons leisten konnten und auch keine Kontakte zur Besatzung hatten, malten sich mit einem Augenbrauenstift die vermeintlichen Nähte der imaginären Strümpfe auf die Beine. Damit die Beine nicht unbekleidet aus dem Haus gingen. Das galt als unschicklich.
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dazu gab es ein produkt, das eine art "flüssiger strumpf" war. mit dieser später (im trockenen zustand) leicht bräunlich aussehenden flüssigkeit rieb man die beine ein, so dass es aussah, als habe man strümpfe dieser farbe an. ich bin froh, dass ich damals nicht gelebt habe.
es ist eigentlich nicht verwunderlich, wenn sehr modische bekleidung arg billig, also kostengünstig und auch qualitativ, produziert wird. manche konsumenten wollen mit der mode gehen, aber nicht so viel dafür ausgeben. wozu, wenn es im nächsten jahr wieder unmodern ist und man es wieder aussortiert? dafür ist das geld zu schade. aber wenn es schön billig ist, kann man es kaufen, eine saison tragen und dann getrost weggeben, weil es billig war und seine schuldigkeit getan hat. außerdem wird es fadenscheinig, die nähte platzen, und der stoff wird hässlich, zeigt pilling und zieht fäden. so kann man das nicht mehr tragen, außer zur hausarbeit. produzent und käufer sind glücklich, es wird platz gemacht für die nächsten einkäufe.
bisher habe ich noch nichts bei primark gekauft. von kik gibt es bei uns einige bekleidungsstücke. aber während es mir bei kik nicht schwerfällt, dort nicht einzukaufen, weil ich dort nur selten etwas sehe, was mir gefällt, muss ich sagen, dass es bei primark gerade für kinder wirklich zauberhafte oberteile, kleider, schlafwäsche und unterwäsche gibt, ich werde gewiss nicht immer standhaft bleiben können, und meine kinder werden ja auch größer, entwickeln ihren eigenen geschmack und gehen gern einkaufen. und manche bekleidungsstücke fand ich selbst so schön, dass ich sie eigentlich gern für mich gekauft hätte, was bei mir nicht so oft vorkommt.
zudem fand ich bei den filialen, die ich bisher von innen gesehen habe, die strategie bei der auswahl des verkaufspersonals wirklich clever. in vielen anderen geschäften, die bekleidung verkaufen, sehe ich beinahe nur sehr attraktive, junge und vor allem schlanke menschen, modisch gekleidet, wie einem modelshooting entsprungen. bei primark ist mir aufgefallen, dass beinahe durchgängig schwarz getragen wird (vielleicht nicht im sommer oder in allen filialen), und dort gab es personal, mit dem sich jeder "identifizieren" kann. ältere verkäuferinnen, manche der frauen waren recht füllig, und dazu menschen mit heller und mit dunkler hautfarbe und asiatischer herkunft. die meisten blickten freundlich in richtung der kunden, viele fragten, ob sie behilflich sein dürften, ohne dabei aufdringlich zu wirken. ich kann sehr gut verstehen, wenn kunden dieses umfeld angenehm finden und dort öfter vorbeischauen. außerdem war es dort sehr sauber, ständig war reinigungspersonal unterwegs. das ist sehr gut durchdacht.
wenn primark weiter verbreitet ist, werden gewiss sehr viele menschen die qualität dort prüfen und irgendwann zum schluss kommen, dass sie es nicht einsehen, für die gleiche qualität das zigfache auszugeben, wenn sie es auch viel billiger haben können.