Für mich allerdings auch nicht. Ein Auto ist für mich ein Gebrauchsgegenstand und kein Familienmitglied.
Mich stört an einer solchen Diskussion eher, dass Katzenhalter prinzipiell ihr Haustier so darstellen, dass es ja eigentlich wie ein Wildtier zu betrachten ist und man daher tolerant ihm gegenüber sein muss.
Sie sind schon ein besonderes Völkchen wenn es darum geht, Verantwortung für ihr Haustier zu übernehmen. Dann tun sie sehr gerne so, als wären sie tatsächlich nur die Dosenöffner ihrer Katzen und hätten ansonsten aber auch überhaupt gar nichts mit ihrem lieben Vieh zu tun. Sie haben den Nutzen aus der Katze - Kuscheleinheiten und beruhigendes Geschnurre wenn man jemanden braucht und nicht alleine sein möchte - aber den Ärger überlassen sie nur allzu gerne der gesamten Nachbarschaft.
Und egal, ob es um die Katzentoilette in Nachbars Vorgarten oder um zertrampelte und verdreckte Sesselauflagen in deren Garten geht oder um zerkratzte Autos, nachdem Katzen sich darauf breit gemacht hatten.... Es war nie die eigene Katze und überhaupt kann man ja schließlich nicht die ganze Zeit hinter der Katze her rennen. Man möge sich doch nicht wegen ein paar Kratzern anstellen. Jedenfalls nicht die an deren Autos.
Man kann auch nicht den ganzen Tag hinter seinen Kindern her sein und muss trotzdem die Verantwortung tragen und notfalls auch zahlen, wenn der Filius Nachbars Auto beim Steinchenwerfen zerkratzt hat. Und wenn es das Auto eines Katzenhalters sein sollte, dann sinkt die Toleranzgrenze bei den meisten gen 0, was ich persönlich höchst erstaunlich finde.
Genau wie das Selbstverständnis, dass der Hundehalter sowieso dazu verpflichtet ist, deren Hinterlassenschaften zu entfernen und man da erwartet, dass sie dem folge leisten. Katzenköttel - die in meiner Nase jedenfalls noch wesentlich unangenehmer miefen, von dem Herumgestrulle unkastrierter Kater ganz zu schweigen - hingegen stören doch schließlich seit Jahrzehnten niemanden, da diese ja auch des öfteren ein wenig zugeworfen werden. Als Katzenhalter kann ich mich da ja wohl auch schlecht drüber ärgern (Bsp. Schwiegereltern), denn immerhin ist doch wahrscheinlich, dass etlich von den eigenen Vierbeinern stammen.
Ich bin überzeugt, dass auch Katzenhalter für Schäden, die ihre Tierchen verursachen, haften müssten. Das Problem ist hier schlicht der Nachweis. Dazu: siehe oben. Das war bestimmt nicht meine Katze - die tut sowas nicht - hier laufen ja soooo viele Katzen frei rum, warum soll das ausgerechnet meine gewesen sein? Verursacht eine Katze einen Verkehrsunfall und bleibt dabei selbst auf der Strecke und der Chip verrät den Halter, dann wird der ganz sicher zur Verantwortung gezogen werden.
Dieses Problem lässt sich natürlich leider nicht aus der Welt räumen. Aber solange Katzenhalter sich weigern, Verantwortung für das Treiben Ihrer Haustiere zu übernehmen, solange dürfen sie sich auch nicht beschweren, wenn jemand Pfeffer oder Chili ins Beet streut oder zum Gartenschlauch greift, wenn Miezi mal wieder durch fremde Gärten lustwandelt oder sie bis ins Mark erschreckt, wenn sie selig auf fremder Terrasse schläft. Und wenn sie überfahren werden auch nicht. Und wenn Nachbars Lumpi beherzt zufasst, dann auch nicht. Man kann ja schließlich nicht den ganzen Tag.... :pfeifen:
Ich finde es schon traurig, dass Kampfente sich fast schämt, weil sie zu Pfeffer gegriffen hat als Abschreckung gegen herumstinkende Katzentiere anderer Leute. Denn ich finde, dass das ihr gutes Recht war. Kann doch jeder Katzenhalter entscheiden, ob er sein Tier diesem Risiko aussetzt oder nicht. Das tut ein Hundehalter doch auch ;)
Was mich immer schon gestört hat - und ich hatte sowohl insgesamt 4 Katzen als auch 2
Hunde - ist die Dreistigkeit, von allen anderen Tierhaltern Selbstverständlichkeiten zu erwarten und bei eigenen Katzen die Verantwortung an der Katzenklappe abzugeben. Ab da ist das Tier ein freies Wesen und kann tun und lassen was es will. Und bei einem Hündchen - sei es noch so klein - würde ein Theater veranstaltet, wenn der sich täglich allein auf die Socken machen würde, dass man meinen könnte, man hätte einen Werwolf auf die Jagd geschickt.
Was unterscheidet einen kleinen Hund von einer Katze, außer dass die noch richtig scharfe Krallen hat? Ich kann es dir sagen: Die Katze darf alles und keiner steht dafür gerade, der Hund nichts und wenn was ist, dann kann sich Herrchen warm anziehen!