Gärtnern mit Strohballen

Hallo zusammen ,
Ich habe das Gärtnern mit Strohballen angefangen - versucht.
Die Ballen habe ich wie überall beschrieben gedüngt und täglich gewässert.
Leider fangen die Ballen an weiß zu schimmeln.
Woran könnte das liegen ? An Feuchtigkeit sollte es doch nicht liegen ..... schließlich soll man ja zur Vorbereitung täglich viel gießen.
Muss ich die Ballen jetzt entsorgen , oder ist da noch was zu machen ??
Für Hilfe wäre ich dankbar
Gruß Dieter
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Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ein Anti-Schimmel-Spray wäre hilfreich, da es speziell zur Bekämpfung von Schimmel entwickelt wurde und damit das Problem des weißen Schimmels auf den Strohballen gezielt angehen kann. Wenn du es anwendest, könntest du die Schimmelbildung stoppen und die Strohballen weiter zum Gärtnern nutzen.

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Moin Meerlo,

erstmal willkommen bei den Muttis.

Soweit ich weiß, besteht zwischen Schimmel und Feuchtigkeit ein kausaler Zusammenhang. Allerdings tippe ich mal darauf, dass die Schimmelsporen bereits im Strohballen drin waren, also dass Du diese als kostenlose Dreingabe beim Kauf dazu bekommen hast.

Ja, ich würde die Ballen entsorgen. Begründung: Wenn der Nährboden schon schimmel-verseucht ist, würde ich das, was darauf wächst, nicht mehr essen wollen.

Grüßle,

Egeria
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Sorry, Egeria, ich muss Dir leider widersprechen (ich tu´s nicht gerne :blumen: ).

Schimmelpilze sind ganz natürliche Destruenten (Zersetzer), die totes, organisches Material (also abgestorbene Tiere und Pflanzen) in anorganisches Material abbauen. Sie gewinnen daraus die von ihnen benötigte Energie, das freiwerdende anorganische Material -Kohlendioxid, Wasser und verschiedene Mineralien- dient den Pflanzen zum Aufbau neuer, körpereigener Substanz, was man als Wachstum verzeichnet. Die dafür benötigte Energie ziehen die Pflanzen aus dem Sonnenlicht, den Vorgang nennt man Photosynthese.
In der Bodenschicht laufen ständig solche Destruktionsprozesse ab, an denen Bakterien, diverse Tiere (z.B. der Regenwurm) aber auch Pilze beteiligt sind.
Ohne diese Destruenten würde tote organische Substanz nicht abgebaut, irgendwann stünden Pflanzen dann auch keine Nährstoffe mehr zur Verfügung, was sie eingehen ließe. Und wir würden innerhalb von wenigen Jahren in einer meterhohen Schicht von Laubblättern untergehen.
Was in den Strohballen in Form von Schimmel zu beobachten ist, ist ein völlig natürlicher Vorgang und Teil eines lebenswichtigen Geschehens auf dieser Erde, das man "Stoffkreislauf in Ökosystemen" nennt.
Ohne, dass die Schimmelpilze (neben Bakterien und Kleinstlebewesen) das Stroh zersetzen, wird das Gärtnern auf Strohballen nicht von Erfolg gekrönt sein, es sei denn im Stroh ist als Starthilfe vorgedüngte, damit mineralienhaltige Erde enthalten.
Die Schimmelsporen schwirren überall in der Luft herum, auf feuchtem, totem organischem Material finden sie idealen Nährboden, eine gewisse Umgebungstemperatur tut noch das ihre, damit die Sporen auskeimen und ihr Zersetzungswerk beginnen.
Sie unterscheiden dabei nicht nach feuchten Tapeten (Papier, Tapetenkleister) oder Wänden (organische Wandfarben) in einer Wohnung oder in freier Natur vorkommenden organischen Substanzen - was enegieliefernd abgebaut werden kann, wird genutzt. Wie alle Lebewesen streben sie nach Fortpflanzung bzw. Vermehrung. Pilze bewerkstelligen das z.T. über Sporen, die je nach Pilz-Art und an die Luft abgegebene Sporenmenge in geschlossenen Räumen gesundheitsschädlich sind - daher ihr schlechtes Image.
Auch kommt noch hinzu, dass nicht alle Schimmelpilze gesundheitsschädlich sind, man denke nur an die Schimmel, die auf und in Käse ihre geschmacksgebende Leistung bringen, oder z.B. auf Salami konservierend wirken.
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Alles ist gut @Whirlwind. Danke für die umfassende Info. Wieder was dazugelernt. :wub:

Um also die Frage des TEs zu beantworten: Mit den Strohballen ist alles in bester Ordnung und er soll einfach ein bisschen Geduld haben, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Oder?

Grüßle,

Egeria
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Zitat (Egeria @ 15.09.2018 09:33:47)
,
Um also die Frage des TEs zu beantworten: Mit den Strohballen ist alles in bester Ordnung und er soll einfach ein bisschen Geduld haben, bis sich die ersten Keimlinge zeigen. Oder?

Grüßle,

Egeria

Würde ich so bejahen!
Frage ist allerdings, was er um diese Jahreszeit noch zum Keimen und Wachsen bringen will. Viele Pflanzensamen haben so etwas wie einen inneren Kalender, bei manchen geht der sehr genau, bei anderen weniger.

Schönes Wochenende und LG!
whirlwind
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Hallo Whirlwind und Egeria ,
Vielen Dank für eure Unterstützung und Antwort.
Besonders Whirlwind ein dickes Dankeschön für die lange und ausführliche Erklärung.
Es macht Sinn mit dem Schimmel und der Verrottung.
Ohne die Verrottung wäre ein pflanzen auf Strohballen nicht möglich oder sinnvoll.
Um eure Frage zu beantworten :
Ich habe vor nächstes Jahr viele Ballen zu bepflanzen .....
Zum testen habe ich jetzt 14 Ballen übereinander doppelt im Gewächshaus gestapelt . Ich habe so eine Anbaufläche von 7 Ballen.
Ich pflanze winterharten Salat.
Kopfsalat für die letzten warmen Tage , Endiviensalat und winterharten Feldsalat.
Die Innentemperatur der Ballen wenn es kälter wird werde ich messen und mal sehen wie was wächst ....
Nochmal ein dickes Danke ....
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Kleiner Nachtrag:
Kopfsalat und Indiviensalat sind natürlich schon größere Jungplanzen.
Der Feldsalat sind Samen für den Herbstanbau ... :blumen:
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Dann bin ich mal gespannt auf das Egebnis! Berichte doch gelegentlich über Deine Erfolge!
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https://images2.medimops.eu/product/517cd0/...7797-source.jpg
Das Thema wird auch in Büchern behandelt.
Ich kannte bisher nur Pilzzucht auf Strohballen. Dafür kauft man Starterkulturen.
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