Epilepsie, oder nicht ?! Kommt das jemandem bekannt vor?

Ich bin seit einiger Zeit in neurologischer Behandlung, da ich hin und wieder unter geistigen Aussetzern leide. Mein Neurologe hat mich auf Epilepsie behandelt, ist sich aber nicht sicher, ob es das wirklich ist. Vielleicht hat jemand unter euch dieselben Probleme.
Bei mir fängt es damit an, dass mir die Situation, in der ich mich gerade befinde, bekannt vorkommt (deja - vu). Ich bin dann der Meinung, dass ich das schon einmal geträumt habe (hört sich ziemlich durchgeknallt an aber ich kann es nicht anders beschreiben), in meinem Kopf geht dann der Traum weiter und manchmal wird genau das gesagt, was gerade in meinem Kopf geredet wird und ich könnte es quasi mitsprechen. Nur leider bin ich bei so einem Anfall kaum in der Lage auf meine Umwelt zu reagieren. Ich starre geradeaus, atme heftiger und kann kaum reden, bekomme aber alles mit, was um mich herum passiert. Darüber hinaus habe ich eigentümliche Geschmacks- oder Gerüchseindrücke. Wenn der Anfall vorbei ist bin ich total zerschlagen und habe Kopfschmerzen (aber keine Migräne).

Es hört sich ziemlich komisch an aber vielleicht kommt diese Geschichte jemandem bekannt vor.
Profilbild
Tipp von Bernhard aus der Redaktion:

Ein Epilepsie-Ratgeber kann dir helfen, die Krankheit besser zu verstehen und mögliche Symptome zu erkennen. Es bietet wertvolle Informationen und Tipps zum Umgang mit Anfällen und kann dir bei deinen nächsten Arztbesuchen nützlich sein.

Diagnose Epilepsie: Die Krankheit verstehen jetzt bei Amazon kaufen für 20,00 €! [Anzeige]

Welche Untersuchungen hat dein Neurologe durchgeführt?
Gefällt dir dieser Beitrag?
autschi, hört sich sehr schwierig an...

Gut, Deja Vu allein ist ja nicht bedenklich, das passiert jedem mal...ist nen Phänomen was schon häufig untersucht wurde, mit verschiedenen ERgebnissen, aber ich glaube, das ist nur ne Fehlschaltung im Gehirn...

Bei dir klingt das alles viel komplizierter...

Neurologe ist schon mal nen guter Ansatz, vielleicht weiß der ja noch andere Ursachen...

Aber vielleicht kannst du auch mal einen Psychologen oder Psychiater aufsuchen, keine Angst will dich nciht für verrückt erklären... :blumen: Aber vielleicht ist es auch eine Psychose oder wat weiß ich, was es da an Diagnosen gibt...

Neurologe untersucht ja eher das Organische...also alles was mit Nerven zu tun hat, nen Psychologe findet vielleicht auf der psychischen Seite die Ursache.
Gefällt dir dieser Beitrag?
Also, ich habe schon einige EEG hinter mir, Schlafentzug - EEG und Kernspin. Dabei wurde immerhin festgestellt, dass es kein Tumor ist.
Gefällt dir dieser Beitrag?
Also,

erstmal eins, damit ich nicht falsch verstanden werden. Ich will hier nicht sagen, oh, du hast vielleicht die gleiche Krankheit wie ich.
Das wäre absoluter Quatsch und unnötiges Angst machen.
Es kann etwas ganz Harmloses sein, es muss nur rausgefunden werden.
Und ich will nur aufzeigen, wie schwierig bei solch diffusen Symptomen die Diagnose ist.

Vorletztes Jahr hatte ich Beschwerden beim Gehen und zwar im rechten Knie. Ich dachte, hab ich mir irgendwie verstaucht oder so. Mitte des Jahres konnte ich kaum noch auftreten (ich gehöre zu den Leuten, die erst zum Arzt gehen, wenn nix mehr geht). Gegen Jahresende hatte ich mehrmals täglich merkwürdige Anfälle in der ganzen rechten Körperhälfte. Es war ein komisches Kribbeln, ich konnte nicht mehr auftreten, und wenn ich in der Mensa stand und ein Tablett in der Hand hatte, musste es mir jemand abnehmen. Nach ein paar Sekunden war es vorbei. Außerdem habe ich andauernd doppelt gesehen und mich manchmal kaum noch auf die Straße getraut.

Dann hat mich meine Hausärztin zum Neurologen geschickt. Den fand ich oberdoof und er hat mich für eine durchgeknallte Psychopathin gehalten. Ich konnte ihm die Beschwerden aber auch gar nicht richtig beschreiben. Dann hat er mich aber zum CT geschickt. Dort wurde ich gescannt auf Wirbelsäule, dann der Schädel und da auf Schlaganfall, Epilepsie, MS und Gehirntumor.
Anschließend war ich im Krankenhaus und dort wurde durch eine Lumbalpunktion bestätigt, ich habe Multiple Sklerose.

Als ich das nächste Mal beim Neurologen war, sagte er mir, er wüsste nicht, was ihn geritten hätte, mich in die Röhre zu schicken. Er hätte nicht auf MS getippt.

Was ich damit sagen will ist, man muss das Glück haben, an Ärzte zu geraten, die ein gutes Bauchgefühl haben und das Richtige tun.

Wenn du schon in der Röhre warst, hätte man doch eigentlich feststellen müssen, ob es Epilepsie ist oder nicht. Hast du denn eine definitive Diagnose oder wirst du weiterhin nur auf Verdacht behandelt?

Übrigens halte ich es auch nicht für völlig ausgeschlossen, dass es eine Art von Migräne ist. Die ist so vielfältig. Und so wie du das beschreibst ist der Verdacht nicht so unwahrscheinlich. Ich kenne mich leider aus, ich hab das jahrzehntelang gehabt. Mit fortschreitendem Alter wurde es zum Glück besser.

Sollte sich bei der Behandlung nichts bessern, kann ich dir nur raten, den Neurologen zu wechseln.

Auf jeden Fall drücke ich dir die Daumen, dass du eine klare Diagnose bekommst und dass es nichts Schlimmes ist.

LG
Gefällt dir dieser Beitrag?
@ die Außerirdische
Danke für deine Anteilnahme.
Ich war schon bei zwei verschiedenen Neurologen in Behandlung. Beide waren sich nicht 100-prozentig sicher ob es Epilepsie ist.
Den Ersten habe ich verlassen, weil er meinte, dass ich mir die Nebenwirkungen von den verschriebenen Tabletten nur einbilden würde, ausserdem wurde mir bei den Terminen immer nur ein neues Rezept in die Hand gedrückt und das war`s. Der zweite Neurologe hat mir dann ein neues Medikament verschrieben und das allmählich bis zur höchsten Dosis gesteigert-ohne Erfolg. Er meinte auch, das meine Anfälle eventuell psychosiomatisch sein könnten. Ich habe beobachtet, wann die Anfälle auftreten, konnte aber keine Auslöser erkennen. Sie kamen mal bei Stress, mal wenn ich keinen Stress hatte, mal während meiner Periode, mal nicht. Also völlig unvorhergesehen.
Langsam hab ich mich damit abgefunden aber ich würde mich schon wohler fühlen, wenn ich wüßte, was in meinem Kopf schiefläuft.
Gefällt dir dieser Beitrag?
@Silke, ich würde trotzdem mal einen Psychologen oder Psychiater aufsuchen...

Mh, hört sich irgendwie doof an...ich hoffe, du verstehst den Satz nicht falsch... :blumen:

Einfach mal aus nem anderen Blickwinkel ne Meinung einholen...mit vorsicht natürlich... :pfeifen: die haben einen schnell in den Fängen... :pfeifen:
Gefällt dir dieser Beitrag?
Ich denke nicht, dass es sich nach Epilepsie anhört. Aber ich habe da nur familiäre Erfahrungen. Eine zweite Meinung vom Psychologen einzuholen sehe ich auch als hilfreich an. Dann kannst Du ja entscheiden wie die Therapie aussehen soll.

Liebe Grüsse vom Fusselchen :trösten:
Gefällt dir dieser Beitrag?
Habe Dir eine PM geschickt.

:blumen:
Gefällt dir dieser Beitrag?
bin ja kein neurologe.... aber meine freundin beschreibt ihre anfälle sehr ähnlich, und bei ihr wurde epilepsie diagnostiziert.
was du hast sind sogenannte absencen, eine form von krampfanfällen. also was sich im gehirn abspielt ist dasselbe, aber es äußert sich halt nicht in diesem typischen zucken....
Gefällt dir dieser Beitrag?
Zitat (Mellly @ 05.04.2006 - 16:36:51)
.mit vorsicht natürlich... :pfeifen: die haben einen schnell in den Fängen... :pfeifen:

Das verstehe ich jetzt nicht . Es sind keine Sektenfänger sondern Ärzte. Anerkannter Beruf .
Gefällt dir dieser Beitrag?
Hallo silke!

Kennst Du die Homepage des Epilepsie-Netzes? Falls nicht, hier ist ein Link dazu:
Epilepsie-Netz.de
Die haben umfassende Infos und auch ein Forum wo sich Betroffene austauschen können. Vielleicht hilft Dir das ja weiter.

Gruß,
Alf :blumen:
Gefällt dir dieser Beitrag?
Hallo Silke !

Ich heiße Peggy und bin 28 jahre und habe seit ca. 10 Jahren Epilepsie ( davon ca. 5 Jahre Anfallsfrei ). das was du da erzählt hast kommt mir in der Tat bekannt vor.
den als die Epilepsie festgestellt wurde bei mir hatte ich erst sehr schwache anfälle die sogenannten Absencen und die äußerten sich so bei mir :

Habe starr vor mich her geguckt , die Umwelt kaum mit bekommen und es dauerte zwischen 5 - 10 min so ein Anfall und danach war ich total müde und zerschlagen und das mit dem Deja- vu war manchmal auch dabei.

Spreche Deinen Neurologen mal auf diese Absencen ( wird Absangsen gesprochen ) an vieleicht ist es sowas. Hoffe ich konnte Dir damit helfen .

Liebe Grüße Peggy ( Lemy )
Gefällt dir dieser Beitrag?
Ich hab mich entschieden, mal etwas neues zu meinem Thema zu schreiben, weil sich bei mir in den letzten Monaten viel getan hat, was mein Leben grundlegend verändert hat:

Ich hatte nach ca. einem Jahr Ruhe im Oktober 09 wieder Anfälle und war wild entschlossen, der Sache endgültig auf den Grund zu gehen, egal wie viele Arztbesuche / Ärzte es kosten wird. Ich suchte mir einen neuen Neurologen und der hatte auch schnell erkannt, was bei mir nicht stimmt und somit habe ich jetzt eine 100%ige Diagnose: es ist Epilepsie, genauer gesagt Temporallappenepilepsie, denn mein neuer Neuro sah auf meinem Kernspin eine Narbe im Hippocampus. Das war schon irgendwie seltsam - geahnt haben es ja auch schon die anderen Ärzte aber keiner hatte es mir genau sagen können, ich wurde mit Antiepileptika behandelt, quasi nach dem Motto:Wenn es hilft, wird es wohl epi sein!
Diese Diagnose hatte für mich schwerwiegende Konsequenzen, ich darf nicht mehr auto fahren und bin schwerbehindert - so schnell kann das gehen...
Ich bekam Topiramat verschrieben, dass auch gegen meine Migräne helfen sollte. Leider vertrug ich das medi gar nicht, ich war grundlos aggressiv, nur müde und war nach einen Mal Treppe rauf und runter total ausser Atem..Zusätzlich hatte ich immer noch anfälle, die fast noch schlimmer waren als vorher, weil sie viel unverhoffter auftraten und meine Migräne war auch noch da. Seitdem nehme ich Keppra, das weniger Nebenwirkungen hat und auch besser wirkt aber die Aussicht, die nächsten (ich rechne mal positiv) 40 jahre täglich starke Medis zu nehmen, ist nicht gerade berauschend. Ende Mai habe ich einen Termin in einem Epilepsiezentrum, wo ich nochmal genau durgecheckt werde und mich auch über die Möglichkeit einer OP aufklären lassen werde. Ich habe diese möglichkeit zuerst sehr weit von mir geschoben - am Hirn rumschnibbeln - ihhhhh, auf keinen Fall. Aber mein leben wäre dadurch um einiges einfacher...denn 100% belastbar bin ich jetzt immer noch nicht.

Was mich am meisten ankotzt ist die Tatsache, dass ich diese Anfälle wahrscheinlich schon fast 20 Jahre habe und es nie erkannt wurde. Wenn man als Kind innehält und geradeaus starrt und nicht auf seine Umwelt reagiert ist man eben ein Tagträumer und wird in der Schule noch gerügt....ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder (oder auch erwachsene) diese Form der Epilepsie haben ohne dass sie es wissen? Ich kann nur jedem raten: wenn euer Kind mal ähnliche Symptome aufweisst, wie ich sie beschrieben habe, nehmt es ernst und hinterfragt es...

Bearbeitet von silke am 08.02.2010 13:36:00
Gefällt dir dieser Beitrag?
Neues ThemaUmfrage