Hautarzt verweigert Weiterhandlung: wegen Kosten des Medikaments

Schon 2x hat meine Hausärztin mir eine Weiterbehandlung wegen zu hoher Kosten des zu verschreibenden Medikaments verweigert. Kennt ihr das auch? Kann ich mich dagegen wehren, und wenn ja WIE? Es muss doch Institutionen zur Unterstützung der Patienten geben.

Zitat (renate82, 08.05.2022)

Schon 2x hat meine Hausärztin mir eine Weiterbehandlung wegen zu hoher Kosten des zu verschreibenden Medikaments verweigert. Kennt ihr das auch? Kann ich mich dagegen wehren, und wenn ja WIE? Es muss doch Institutionen zur Unterstützung der Patienten geben.

Da wendest du dich am besten an einen Anwalt für Patientenrecht oder Arztrecht.

Kann es sein, dass das Medikament von einem bestimmten Facharzt verordnet wurde?

Sollte das der Fall sein, kann das auch nur der entsprechende Facharzt verordnen.

Unser Hausarzt würde auch niemals die ganzen Verbandstoffe für meinen Mann verordnen. Das macht auch nur der Chirurg.

Du hast ja jetzt den Titel geändert und da gibt es wohl nur die Möglichkeit einen weniger geizigen Hautarzt zu suchen, bzw. das ganze auf Privatrezept verordnen zu lassen und selbst zu bezahlen.

Manche Krankenkassen erstatten es dann, manche "dürfen" nicht.

Da würde ich mich vorher erkundigen.

Ich verstehe die Frage nicht bzw. habe das noch nie selbst erlebt.
Egal, ob das jetzt der Hausarzt oder Hautarzt war, gibt es zwei Möglichkeiten.
Entweder zahlt die Kasse das Medikament oder sie zahlt es eben nicht.
Dann muss man auf Privatrezept das Medikament selbst zahlen.
Ich habe selbst erlebt, dass die Kasse mein Medikament nicht mehr übernimmt, da die Kosten geringfügig über dem Eigenanteil liegen. Trotzdem bekomme ich dafür ein Kassenrezept.

Erkundige Dich doch tel. bei Deiner Krankenkasse.
Diese hilft auch weiter, wenn die Weigerung des Arztes ungerechtfertigt war.

Ich hörte schon einige Male, dass ein Arzt ein (teures) Medikament nicht mehr verschreibt, wenn er innerhalb eines Quartals an die Grenze des von den Krankenkassen vorgegebenen Budgets kommt. Meist wird das dann erst wieder zu Beginn des neuen Quartals verschrieben. Das ist aber nun schon eine Weile her, vielleicht ist das heute anders geregelt.
Was ist aber mit Sicherheit sagen kann, weil das auch heute noch so ist, dass ich einen Arzt kenne, der dann einfach für den Rest des Quartals seine Praxis schließt.

Zitat (Drachima, 10.05.2022)

Was ist aber mit Sicherheit sagen kann, weil das auch heute noch so ist, dass ich einen Arzt kenne, der dann einfach für den Rest des Quartals seine Praxis schließt.

Da gibts bei uns mehrere, unser Hausarzt auch. Kann ich verstehen. Warum sollte er umsonst arbeiten? Bescheuertes Abrechnungssystem. Es ist meiner Meinung nach auch grundlegend falsch, dass Krankenhäuser Gewinn erwirtschaften müssen. Nicht umsonst gibt es die "blutige Entlassung". Ein komplett falsch aufgebautes System.

Zitat (jsigi, 10.05.2022)

Entweder zahlt die Kasse das Medikament oder sie zahlt es eben nicht.

Wir hatten das Spielchen neulich auch.

Der Arzt meinte, die Kasse würde das Medikament nicht mehr übernehmen und gab mir ein Privatrezept mit.

Am Auto

Über Allem steht die hoch heilige Verordnungsfreiheit des Arztes.

Ich bin dann zurück in die Praxis, diesmal zur Ärztin. Kopfschütteln und ich bekam das Kassenrezept.
allerdings bekam ich auch eine Erklärung, die ich auch nachvollziehen kann und die unsere Neugierde so auch stillte.

Zitat (Drachima, 10.05.2022)

Ich hörte schon einige Male, dass ein Arzt ein (teures) Medikament nicht mehr verschreibt, wenn er innerhalb eines Quartals an die Grenze des von den Krankenkassen vorgegebenen Budgets kommt. Meist wird das dann erst wieder zu Beginn des neuen Quartals verschrieben. Das ist aber nun schon eine Weile her, vielleicht ist das heute anders geregelt.
Was ist aber mit Sicherheit sagen kann, weil das auch heute noch so ist, dass ich einen Arzt kenne, der dann einfach für den Rest des Quartals seine Praxis schließt.

Wenn der Arzt seine Praxis schließt, muss er aber einen Vertretungsarzt angeben.

Aber es gibt doch auch Medikamente, die man ohne Unterbrechung nehmen muss:

Immunsuppresiva bei Transplantierten

Antihypertonika bei Hypertonikern

Insulin bei insulinpflichtigen Diabetikern

und und und.

Natürlich sollen die Ärzte Geld verdienen und das Abrechnungsprinzip ist bescheuert. Aber am häufigsten jammern diejenigen, die so über ihr Budget jammern, weil dann auch die Patienten wegbleiben.

Zitat (ju die tante, 10.05.2022)

Aber es gibt doch auch Medikamente, die man ohne Unterbrechung nehmen muss:

wenn ich mein Azatioprin nicht regelmäßig nehme, kann ich mir gleich den Sarg neben mein Bett stellen.
Bis jetzt hab ich es auch immer bekommen, egal ob Quartal Anfang oder Ende

Mein Arzt versucht mir immer ein anderes , billigeren Medikament zu verschreiben wogegen ich mich immer sträuben und meins verlange . Es sind meine L-Tyroxin und Macumar . Mittlerweile bekomme ich sie .

Zitat (idun, 10.05.2022)

wenn ich mein Azatioprin nicht regelmäßig nehme, kann ich mir gleich den Sarg neben mein Bett stellen.
Bis jetzt hab ich es auch immer bekommen, egal ob Quartal Anfang oder Ende

Dein Arzt sollte vor der Krankenkasse auf die Knie fallen, weil sie die Festbeträge eingeführt haben.

Ich weiß nur noch was das Originalpräparat gekostet hat.

und habe gegen Männe die Wette gewonnen in Höhe des Originalbetrages


Auch wenn ich keine Approbation habe, ist es nicht verboten so etwas zu wissen.

Bearbeitet von ju die tante am 15.05.2022 11:07:07

Zitat (ju die tante, 15.05.2022)

Dein Arzt sollte vor der Krankenkasse auf die Knie fallen, weil sie die Festbeträge eingeführt haben.

da bin ich auch sehr froh