Zitat (whirlwind @ 19.08.2022 19:44:21) Was sind 2,8 Milliarden Euro für humanitäre Hilfe angesichts 4,2 Billionen US Dollar Bruttoinlandsprodukt Deutschlands (2021)?
Auf jeden der 46 Millionen einkommens- und lohnsteuerpflichtigen Bürger dieses Landes entfällt gerade mal eine jährliche Summe von 61 Euro für humanitäre Hilfe, würde diese nur aus Lohn- und Einkommensteuern abgeschöpft. Das sind 5 Euro/Person/Monat und damit weniger, als ein Raucher mit dem Inhalt einer Zigarettenschachtel -manchmal pro Tag- verquarzt.
Als wirtschaftsstärkstes Land in Europa und weltweit viertstärkste Wirtschaftsnation (Quelle: www.tatsachen-ueber-deutschland.de) muss sehr wohl überlegt werden, ob humanitäre Hilfen an andere Länder weiter gewährt, erhöht oder reduziert werden. Deutschland ist stark exportorientiert, d.h. der Erfolg unserer Volkswirtschaft ist davon abhängig, dass wir möglichst viel in andere Länder exportieren.
Humanitäre Hilfe ist eine Investition in die Zukunft unseres Landes: Was wir nicht leisten, dafür springen andere Nationen ein und fordern dafür politische Unterstützung ein. Putins Masche, sich mit Gewalt und Bomben ein Land einzuverleiben, ist alt und plump, dauerhaft erfolglos. China macht das viel subtiler und erfolgreicher: humanitäre und wirtschaftliche Hilfe als Preis für politischen Einfluss und spätere wirtschaftliche Absatzmärkte (z.B. in afrikanischen Ländern) - direkte Konkurrenz für unsere Wirtschaftsunternehmen! Gehen die mangels Absatzmärkten den Bach ´runter, dann wirkt das sich nicht nur für die Unternehmen negativ aus, sondern letztendlich auf Arbeitsplätze und Löhne. Staatliche Arbeitslosenunterstützung im Inland dürfte teurer sein als humanitäre Hilfe für andere Länder!
Auch wir in Deutschland wurden einmal massiv humanitär unterstützt - zu einer Zeit, als Europa nach dem 2. Weltkrieg in Grund und Boden zerbombt war, nachdem ein Größenwahnsinniger ein tausendjähriges europäisches Reich errichten wollte und dafür über Leichen anderer Nationen gegangen ist. Ich verweise nur auf private Hilfsorganisationen wie Care und NCR, denen sich die USA anschlossen durch Einrichten der Berliner Luftbrücke.
Der erste Platz im Ranking der höchsten Zahlungen für humanitäre Hilfe wäre doch einerseits ein Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung für die damalige Hilfe, andererseits ein Signal, dass nach innen gerichtetes Denken in Deutschland sich doch nicht so breit macht, wie das im Ausland ankommt.
1. Dem wirtschaftsstärksten Land in Europa helfen auch die humanitärsten Absatzmärkte in Afrika nichts, wenn die Unternehmen mangels bezahlbarer Energie an die Wand gefahren werden. (Was verkauft D eigentlich an Afrika? - 80% des Exports - geschätzt - geht haupsächlich in die EU, danach Schweiz, England und Amerika.)
2. Bruttoinlandsprodukt: sollte in Realtion zur Bevölkerung betrachtet werden. D ist ein sehr bevölkerungsstarkes Land. Es gibt EU-Länder, die ein höheres BIP pro Kopf haben: Liechtenstein, Lux, IRL, Dk, SE, NL, AU, BE...
3. Das schönste BIP nützt nichts, wenn die Staatsquote zu hoch ist und permanent mehr ausgegeben als eingenommen wird.
4.1 Humanitäre Wiederaufbauhilfe (Marshall-Plan für Europa) wurde in erster Linie aus Eigennutz gewährt, nachdem der nächste Feind im Osten ausgemacht und D als Bollwerk zwischen den Fronten des kalten Krieges auserkoren war.
Es ist naiv anzunehmen, dass Oncle Sam irgendetwas springen lässt, ohne in erster Linie selbst zu profitieren. Das ist beim russischen Bären nicht anders.
4.2 Wenn Bomber Harris & Co. nicht ohne militärische Notwenigkeit in D alles und darüber hinaus viele Zivilisten und Flüchtlinge in Schutt und Asche und Grund und Boden gebombt hätten (z.B. Dresden), wären Wiederaufbauhilfen (verzinste Kredite = Schulden) in solchem Umfang nicht nötig gewesen.
Übrigens: von den amerikanischen Hilfen wurden 25% an die Briten, 20% an die Franzosen und lediglich 10% an D ausbezahlt. Quelle Wikipedia - Marshallplan.
Ursprünglich hatte man für D ganz andere Pläne ausgeheckt (Morgenthau-Plan) - angesichts der Neuen Gefahr im Osten ließ man aber in eigenem Interesse davon ab.
5. Zweiter Platz in humanistischen Hilfe: Welches Land ist denn auf dem ersten Platz?
Auf jeden Fall ist D Erster in Sachen Gutmenschentum und im Weltrettungsbusiness.
Bearbeitet von zumselchen am 19.08.2022 21:09:48