Ist doch nicht selbstverständlich... Oder doch?

So, jetzt mal was in eigener Sache. Ich höre immer wieder: "Na, das ist aber nicht selbstverständlich."

Und ich mache mir da wirklich Gedanken drüber.
Ich meine, selbstverständlich habe ich mein Kind nicht hinausgeschmissen, als sie mir letztes Jahr die Nachricht überbrachte. Selbstverständlich war ich bei der Geburt dabei und habe unterstützt. Selbstverständlich nehme ich ihr Lütti oft ab.
Selbstverständlich wasche ich die Arbeitskleidung vom Fast-Schwiegersohn (und unsere private). Selbstverständlich koche ich für mich und Lütti mittags (die beiden anderen versorgen sich selbst). Selbstverständlich sorge ich dafür, dass Lütti saubere Flaschen hat. Selbstverständlich sorge ich dafür, dass sich hier jeder wohlfühlt.Selbstverständlich bin ich immer für andere da. und selbstverständlich habe ich nach meiner Depression gelernt, mir selbst auch Auszeiten zu gönnen. Das alles mache ich selbstverständlich neben dem 8-Stundenjob.
Und dies ist auch nicht ironisch oder so gemeint, denn für mich ist das tatsächlich selbstverständlich. Wie seht ihr das? Was ist für euch selbstverständlich?
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Selbstverständlich ist das, was Dir Deine innere Stimme eingibt. Wie reagiert Deine Familie auf Deinen Einsatz, wird Dein Einsatz kommentarlos hingenommen oder auch wertgeschätzt?

Es gibt natürlich Grenzen und es stellt sich die Frage, bei welchen Tätigkeiten du entlastet werden müsstest, um Deine Hilfe auch über einen Zeitraum leisten zu können.
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Zitat (Letrina @ 11.08.2025 23:28:23)
So, jetzt mal was in eigener Sache. Ich höre immer wieder: "Na, das ist aber nicht selbstverständlich."

Und ich mache mir da wirklich Gedanken drüber.
Ich meine, selbstverständlich habe ich mein Kind nicht hinausgeschmissen, als sie mir letztes Jahr die Nachricht überbrachte. Selbstverständlich war ich bei der Geburt dabei und habe unterstützt. Selbstverständlich nehme ich ihr Lütti oft ab.
Selbstverständlich wasche ich die Arbeitskleidung vom Fast-Schwiegersohn (und unsere private). Selbstverständlich koche ich für mich und Lütti mittags (die beiden anderen versorgen sich selbst). Selbstverständlich sorge ich dafür, dass Lütti saubere Flaschen hat. Selbstverständlich sorge ich dafür, dass sich hier jeder wohlfühlt.Selbstverständlich bin ich immer für andere da. und selbstverständlich habe ich nach meiner Depression gelernt, mir selbst auch Auszeiten zu gönnen. Das alles mache ich selbstverständlich neben dem 8-Stundenjob.
Und dies ist auch nicht ironisch oder so gemeint, denn für mich ist das tatsächlich selbstverständlich. Wie seht ihr das? Was ist für euch selbstverständlich?

Ich bin da genauso. (Soweit meine Mädels mich machen lassen.) Wir wohnen nicht zusammen, es wäre bei uns wahrscheinlich eher so, dass ich in ihren Augen zu viel machen würde oder es als Einmischung verstanden würde.

So, wie es ist, ist es perfekt für alle - ich helfe lieber finanziell, als dass ich Dinge kaufe, die dann doch nicht ihrem Geschmack entsprechen. Obwohl es mir oft in den Fingern juckt. Ich schicke dann immer ein Foto und meistens heißt es, neeriin, Mama, brauchen wir nicht oder ähnlich. Ich halte mich also eher bewusst zurück. Bin aber sofort zur Stelle, wenn sie mich in irgendeiner Form brauchen.

Nächste Woche besuchen sie alle uns für mehrere Tage im Urlaub und wohnen auch bei uns, da kann ich meinen Baby-Akku wieder aufladen.

Aber in deiner Situation würde ich genauso handeln.
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Liebe Letti,

für dich ist das selbstverständlich, für viele andere (inkl. mir) auch, aber das ist heutzutage leider nicht mehr für alle selbstverständlich.

Anderen helfen? Warum eigentlich, was habe ich davon?
Mal kurz zurückstecken (sei es im Autoverkehr oder im Alltag), nö warum eigentlich?
Jemanden in der Schlange an der Kasse vorlassen, weil er/sie nur 2 Teile hat? Nö, ich stehe auch schon so lange an.

So sieht es heute leider relativ oft aus, wenn ich mich so umsehe. Autofahrer kacheln von der linken Spur quer über 2 weitere rein in die Ausfahrt - ups, da war noch ein LKW? Macht nix, der kann doch bremsen.
Oh, da ist eine Lücke auf der Autobahn - kann ich mich ja noch reinquetschen, ist doch nicht schlimm, wenn der Hintermann jetzt bremsen muss für mich.
Der dämliche Radfahrer kann doch gefälligst im Rinnstein fahren, damit ich zeitig bei meinem Termin bin und nicht hinter ihm hängenbleibe (dass man hätte etwas eher losfahren können, ist egal).

Ich habe meinen Urlaub mal komplett ehrenamtlich verbracht, weil dringend Hilfe gebraucht wurde. Habe Feierabende "sausen" lassen, weil Hilfe benötigt wurde. Habe Wochenenden am Grillstand verbracht, weil nicht genug Helfer für 2 komplette Schichten vorhanden waren. Wenn meine Freundin anruft und Hilfe benötigt, bin ich für sie da (sofern es passt). Für meine Familie würde ich auch alles stehen und liegen lassen, um zu helfen. Genauso habe ich Freunde, die dasselbe für mich machen würden (und ich bin sehr dankbar dafür).

Heute an der Kasse im Supermarkt habe ich 3 Leute mit Klein-Einkauf vorgelassen, da mein Wagen rappelvoll war. Die waren weg, bevor ich alles auf dem Band hatte (und haben sich sehr gefreut, dass man sie vorgelassen hat). Ich lasse auch schon mal Autofahrer aus einer Parkplatzausfahrt rein, wenn ich im Ampelstau stehe. Weil es für mich eben selbstverständlich ist.

@Letti: bitte sieh es wirklich auch als selbstverständlich an, auch mal Zeit für dich zu haben, auf dich aufzupassen und nicht nur alles für andere zu tun :blumen:
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Leider geht es auf dieser Welt immer aggressiver zu, vor allem im Straßenverkehr.
Junge Leute im Bus stehen für eine ältere gehbehinderte Dame nicht mehr auf.
Wieso auch, sie haben ja auch bezahlt.

Viel Hilfe habe ich mit meiner Mutter erlebt, als sie am Rollator ging und später im Rollstuhl saß.
Da haben sie wildfremde Leute beim Überqueren der Strasse angesprochen, ob sie helfen können.
Auch einmal im Rollstuhl, als ich mit dabei war!
Sie wollten sie sogar bis zum Eingang des Pflegeheimes bringen und haben es sich nicht nehmen lassen, das auch zu tun.
Gsd. gibt es heute noch solche Menschen.

@Letti und Binefant: bitte bleibt so, wie ihr seid.
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Für mich und meine Familie ist gegenseitige Hilfe auch selbstverständlich. Da wird nicht diskutiert, es wird gemacht.
Beim Einkauf lasse ich auch gerne Kunden vor, wenn diese nur ein paar Teile haben. Es ist dann für mich ebenfalls viel entspannter, wenn ich nicht alles im Swiensgalopp auf das Band werfen muss, so bleibt gleich Zeit, alles richtig zu sortieren, wie es wieder in meinen Einkaufskorb wandern soll.
Hier in unserer Gegend achten die Leute sehr aufeinander. Lege ich unterwegs mit dem Rollator mal eine kleine Verschnaufpause ein, wurde ich schon oft gefragt, ob alles in Ordnung wäre oder ich Hilfe bräuchte. Es haben auch schon Autofahrer angehalten und gefragt und mir wurde neulich sogar eine Flasche Wasser angeboten. :wub:
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Was für den einen selbstverständlich ist, ist es für den anderen noch lange nicht. Habe früher anderen oft bei Umzügen geholfen. Als ich dann einige Jahre später selbst umzog, war keiner mehr da. Mein damaliger Freund meinte, als er sich die neue unrenovierte Wohnung ansah: "Da hast du ja noch sehr viel Arbeit vor dir". Es kam nicht das Angebot: "Kann ich dir helfen?" Für mich wäre das selbstverständlich gewesen...

Bearbeitet von Golden-Girl am 12.08.2025 21:16:02
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Zitat (Golden-Girl @ 12.08.2025 21:14:36)
Was für den einen selbstverständlich ist, ist es für den anderen noch lange nicht. Habe früher anderen oft bei Umzügen geholfen. Als ich dann einige Jahre später selbst umzog, war keiner mehr da. Mein damaliger Freund meinte, als er sich die neue unrenovierte Wohnung ansah: "Da hast du ja noch sehr viel Arbeit vor dir". Es kam nicht das Angebot: "Kann ich dir helfen?" Für mich wäre das selbstverständlich gewesen...

Vielleicht hat er drauf gewartet, dass du fragst: kannst du mir bitte helfen?

Solche Menschen gibt es immer öfter, die sich nicht von alleine anbieten!
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Zitat (laluna* @ 12.08.2025 21:31:31)
Vielleicht hat er drauf gewartet, dass du fragst: kannst du mir bitte helfen?

Weiß ich nicht. Ich habe jedenfalls nicht gefragt. Mein Bruder hat mir dann geholfen zu renovieren.
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