Zitat (Sparfuchs @ 18.10.2006 08:17:32) |
Mir kommen gleich die Trähnen, bei diesem Bericht heute Morgen in der Bildzeitung http://www.bild.t-online.de/BTO/news/aktue...ht-familie.html 600€ zahlt die AA für Miete NUR 1200 € zum Leben? Da haben aber sehr viele Familien weniger und arbeiten. Sind sie nicht selbst Schuld, wenn sie 500 € jeden Monat ans Versandhaus zahlen müssen? Aber 2 Handy brauchen sie wohl. :labern: |
Eigentlich wollte ich gar nicht darauf etwas schreiben.
Aber da wir selber seit vier, bzw. fünf Jahren arbeitslos sind und somit auf H.IV, nur mal eine Anmerkung auf dieser Zeitungsartikel.
"• Wir sind beide arbeitslos
• Wir und unsere vier Kinder müssen von 1200 Euro leben
• Wir glauben nicht mehr, dass es besser wird
• Wir haben auch für unsere Kinder kaum Hoffnung
• Ab 12 Uhr läuft bei uns der Fernseher"
Wenn man erst einmal in dieser Situation ist und auf staatliche Hilfe angewiesen ist, ist es unglaublich schwer, da wieder raus zu kommen. Ich hatte mir das anfangs auch einfacher vorgestellt.
Dass ich einmal (mein Mann und ich sind Akademiker) so am Abgrund stehe, das hätte ich wirklich nie gedacht.
Auch ich habe jegliche Hoffnung aufgegeben aus dieser Misere jemals wieder herauszukommen (wir sind Anfang 50).
Die Bewerbungen kann ich nicht mehr aufzählen, die - falls überhaupt - zurückkamen.
Unser Jüngster hat seit Juni sein Abi und fällt somit in unsere Bedarfsgemeinschaft.
Seit 1.7.06 warten wir auf den Bescheid, ob und was wir für ihn kriegen.
Essen und Duschen etc musster aber seitdem auch.
Heute habe ich (war grad auf dem Amt) endlich einen Vorschuss bekommen.
Sein Geld wird mal eben um 1/5el gekürzt.
Kommentar der Sachbearbeiterin:" Jaja, überall kürzen sie. Wir kriegen auch weniger Weihnachts- und Urlaubsgeld und müssen so viel arbeiten!"
Tuuuuuut die mir Leid!
Mein Sohn wird nun - sobald er seinen Studienplatz hat - ausziehen und Bafög beantragen. Solange zieht er zur Tante ins Ausland.
Zum Fernsehen möchte ich noch sagen, dass diese "Un"gewohnheit, den Kasten schon mittags anzumachen, leider auch Familien mit Job sehr, sehr oft praktizieren.
Das ist leider so wie im alten Rom:
Brot und Spiele, um das dumme Volk von den politischen Problemen abzulenken.
Aber davon abgesehen.
Manchmal bin ich so am Boden, dass ich zu nix mehr Lust habe.
Weder zum Lesen, Laufen, Freunde treffen etc.
Ich muss mich dann zwingen, nicht einfach die Glotze anzumachen, um mich berieseln zu lassen.
Ich denke, dass das TV auch eine Art Realitätsflucht ist.
Jetzt ist es doch lang geworden....
:blumen::blumen::blumen:
Achja, noch eins...
Wenn ich mir manchmal Kleinigkeiten kaufe, die eigentlich nicht nötig sind in dieser wirtschaftlichen Situation, dann hilft es mir ein bisschen mich wie die anderen da oben zu fühlen.
Habt Ihr schon mal jahrelang auf alles verzichtet?
Gruß, Dobby :blumen:
Bearbeitet von Dobby am 19.10.2006 13:44:16