Von 1950 - 1959, bevor ich zur See ging, versucht ich mich, unter sehr schweren Bedingungen in jeder Hinsicht, als Landwirt im Jordantal . Darueber spaeter in meinen Erzaehlungen anderswo.
Wir bekamen damals von der "Juedischen Agentur" unter anderem schoene grosse Maulpferde aus Texas, ein Tier fuer je zwei Siedler.
Ein Maulpferd, welches zwei andere Siedler bekommen hatten, war aeusserst stoerrisch: Man konnte nur mit Muehe an es herankommen, es tritt nach allen Seiten, liess sich schwer lenken u.a.
Die Besitzer versuchten es zu baendigen, indem man seine Zunge mit Draht band um es zu lenken und es misshandelte. Als alles nichts half, wandten sie sich schliesslich an die Agentur und baten das Tier einzutauschen. Da es "vollkommen nutzlos" war, sollte es wahrscheinlich getoetet werden.
Ich sah 'Daliah' ein paar Tage, bevor sie abtransportiert werden sollte, und hatte ploetzlich ein Gefuehl, dass sie das Tier fuer mich war. Maulpferde haben auch maennliches und weibliches Geschlecht, koennen sich aber nicht reproduzieren. Kann sein, dass sie deshalb alle etwas stoerrisch sind.
Ich erklaerte mich bereit, sie zu uebernehmen, jedoch ohne Partner und man war froh auf diese Weise das Problem loszuwerden.
Am Tag, da ich sie abholte, brachte ich ein paaar Leckerbissen mit, streichelte sie und redete sanft auf sie ein. Zum Erstaunen der bisherigen Besitzer, die vorher haemische Bemerkungen ueber meine Naivitaet gemacht hatte, liess sie sich widerstandslos anschirren, und folgte mir willig.
Einer der Herren sagte noch, dass er nicht begriff, was heute mit ihr los waere, aber ich wuerde noch mein Wunder erleben!
Innerhalb einer Woche folgte sie mir wie ein Hund, ohne dass ich sie an der Leine nahm, wenn ich ohne Wagen aufs einen Kilometer entfernte Feld ging. Im Wagen liess sie sich mit Leichtigkeit lenken. Als ich sie das erste Mal bestieg, (sattellos, wer konnte sich Sattel leisten), sprang sie nur einmal auf, gewoehnte sich aber schnell an meine Last und war von da an das beste Reitpferd.
Wenn ich keine Arbeit fuer sie hatte, sagte ich nur "Dalia, geh zum Jordan!" und sie trabte alleine dort hin um dort zu grasen. Alle anderen Maulpferde mussten angebunden werden. Wenn ich wollte, dass sie zurueckkam, rief ich nur "Daliah, nach Hause!" und sie kam angaloppiert.
Mitunter nahm sie sanft meinen Arm ins Maul und knabberte daran herum, ein klares Zeichen fuer ihre Anhaenglichkeit.
Diese Geschichte ist nicht eine meiner Satiren, sonder aus dem Leben geschrieben.
Bearbeitet von ruven am 05.07.2006 12:12:09
Wir bekamen damals von der "Juedischen Agentur" unter anderem schoene grosse Maulpferde aus Texas, ein Tier fuer je zwei Siedler.
Ein Maulpferd, welches zwei andere Siedler bekommen hatten, war aeusserst stoerrisch: Man konnte nur mit Muehe an es herankommen, es tritt nach allen Seiten, liess sich schwer lenken u.a.
Die Besitzer versuchten es zu baendigen, indem man seine Zunge mit Draht band um es zu lenken und es misshandelte. Als alles nichts half, wandten sie sich schliesslich an die Agentur und baten das Tier einzutauschen. Da es "vollkommen nutzlos" war, sollte es wahrscheinlich getoetet werden.
Ich sah 'Daliah' ein paar Tage, bevor sie abtransportiert werden sollte, und hatte ploetzlich ein Gefuehl, dass sie das Tier fuer mich war. Maulpferde haben auch maennliches und weibliches Geschlecht, koennen sich aber nicht reproduzieren. Kann sein, dass sie deshalb alle etwas stoerrisch sind.
Ich erklaerte mich bereit, sie zu uebernehmen, jedoch ohne Partner und man war froh auf diese Weise das Problem loszuwerden.
Am Tag, da ich sie abholte, brachte ich ein paaar Leckerbissen mit, streichelte sie und redete sanft auf sie ein. Zum Erstaunen der bisherigen Besitzer, die vorher haemische Bemerkungen ueber meine Naivitaet gemacht hatte, liess sie sich widerstandslos anschirren, und folgte mir willig.
Einer der Herren sagte noch, dass er nicht begriff, was heute mit ihr los waere, aber ich wuerde noch mein Wunder erleben!
Innerhalb einer Woche folgte sie mir wie ein Hund, ohne dass ich sie an der Leine nahm, wenn ich ohne Wagen aufs einen Kilometer entfernte Feld ging. Im Wagen liess sie sich mit Leichtigkeit lenken. Als ich sie das erste Mal bestieg, (sattellos, wer konnte sich Sattel leisten), sprang sie nur einmal auf, gewoehnte sich aber schnell an meine Last und war von da an das beste Reitpferd.
Wenn ich keine Arbeit fuer sie hatte, sagte ich nur "Dalia, geh zum Jordan!" und sie trabte alleine dort hin um dort zu grasen. Alle anderen Maulpferde mussten angebunden werden. Wenn ich wollte, dass sie zurueckkam, rief ich nur "Daliah, nach Hause!" und sie kam angaloppiert.
Mitunter nahm sie sanft meinen Arm ins Maul und knabberte daran herum, ein klares Zeichen fuer ihre Anhaenglichkeit.
Diese Geschichte ist nicht eine meiner Satiren, sonder aus dem Leben geschrieben.
Bearbeitet von ruven am 05.07.2006 12:12:09