Zitat (hell @ 06.09.2006 13:10:57) |
carlos: Ein Aldi steht genausowenig im globalen Wettbewerb wie Tante Emma um die Ecke. Er steht im lokalen Wettbewerb, sicher, aber darüber zu jammern, daß niemand zu Dumpinglöhnen arbeiten will ist genauso wettbewerbsfremd wie die von mir vorgeschlagene Lösung.
Sorry, aber persönlich kommts mir bei der Attetüde hoch, wenn sich Dumpinglöhner über mangelnde Akzeptanz des Entgeltangebots beschweren und dann mit Marktmechanismen argumentieren. Auch der Arbeitsmarkt ist ein Markt, aber das hört man nicht so gern wenns Kostet statt mehr Geld in die eigene Tasche zu spielen.
Irgendwie erinnert mich das immer an die Ölkonzerne, die ständig den Weltmarktpreis vorschieben wenn sie erhöhen, aber nie fallende Weltmarktpreise erwähnen... |
Schade, hell. *kopfschüttel*
Aldi steht - wie Tante Emma (sic!) -
nicht im globalen Wettbewerb
?Aldi ist ein Multi, der über drei Kontinente vernetzt ist.
Aldi ist weltweit engagiert in Australien, Belgien, Dänemarl, Deutschland, Frankreich, Holland, Irland, Luxemburg, Polen, Portugal, Slowenien, Spanien, Schweiz, UK, USA.
Wenn du meine Beiträge öfter lesen würdest, würdest du wissen, dass ich nicht zu den Lohndrückern gehöre. Nur: So einfach und populistisch, wie du das hier rüber gebracht hast, so einfach ist es nun mal nicht. Wirklichkeit ist sehr viel komplexer.
Und am Ende muß jeder von uns die Machtfrage stellen. Und wie die Macht in diesem unserem Lande verteilt ist, muß ich dir sicher nicht erzählen ... .
Auch der Arbeitsmarkt ist ein Markt, schreibst du.
Er war in den ersten Jahrzehnten dieser unserer Republik gewiß ein Markt der besonderen Art. Nur: Davon verliert er immer mehr. Er droht, ein Markt wie jeder andere Markt zu werden, wo es nur noch um Angebot und nur noch um Nachfrage geht - ohne soziale Abfederung. Der rasante Abbau der Recht seit Kohl über Schröder und jetzt Merkel ist doch unverkennbar ... . Aber jedes Volk wählt sich ja bekanntlich die Regierung, die sie verdient.
Abschließend lenkst du auf die Ölkonzerne. Ja sicher ist das so.
Da wären wir sehr schnell wieder Machtfrage ... .
Und wie rigoros die - auch individuell - genutzt wird, sei an einem beeindruckenden Beispiel angedeutet:
Der frühere EXXON-Chef und Öl-Tycoon Lee R. Raymond hat in 13 Jahren von Esso
die unvorstellbare Summe von 686 Millionen US-$ kassiert. Das sind auf jeden einzelnen Tag umgerechnet 144.573 US-$.
Leuchtet das da nicht ein, dass dann für die Arbeitswilligen, die sich gegen Lohndumping wenden, keine Knete mehr da ist, um "einfach kräftig die Löhne" zu erhöhen!
Bearbeitet von carlos am 06.09.2006 14:00:13