Hallo Obelix, das hier habe ich unter hamburg.de gefunden:
Bräuche zum Wohnungswechsel
Einige alte Umzugsbräuche haben sich bis heute gehalten.
(dpa) - Im Zuge wachsender Mobilität sind Umzüge alltäglich geworden. Als ein Wohnungswechsel oder der Einzug in ein neues Haus noch etwas Besonderes waren, trafen die Menschen allerlei Vorkehrungen, um den Umzug unter einen guten Stern zu stellen. Gemeinhin galten alle Tage bei zunehmendem Mond als «umzugsgeeignet», weil an ihnen auch das Glück zunehmen sollte.
Während man es im alten Böhmen vermied, bei Neumond umzuziehen, wurde dies in anderen Gegenden durchaus empfohlen: Neumondtage hätten einen guten Einfluss auf die künftige Ernährungslage der Familie. Unabhängig von der jeweiligen Mondphase hielt man allerdings weder den Mittwoch noch den Freitag für geeignet. Altem Volksglauben folgend hieß es, wer an einem Mittwoch oder Freitag umziehe, habe viele kranke Leute im Haus. Obwohl schlechtes Wetter den Umzug natürlich erschwerte, war Regenwetter dennoch erwünscht, da der Regen künftigen Reichtum verhieß. Sicherheitshalber sollte am Tag des Auszugs in der alten Wohnung etwas zurückgelassen werden und sei es nur ein Nagel in der Wand. Der absichtlich vergessene Gegenstand sollte als persönlicher Verzicht zu Gunsten eines Wohnungsnachfolgers seinem ursprünglichen Besitzer Glück bringen.
Große Bedeutung hatten der erste Gegenstand, der in die Wohnung getragen wurde, und der erste Besucher, der sich als Gast einfand. Archaischen Traditionen folgend sollte zunächst «etwas Lebendes» in die Wohnung getragen werden, gewissermaßen als Lockvogel für dort hausende böse Dämonen. Meist mussten
Hund,
Katze oder Huhn für derartige «Einsätze» herhalten.Auch der erste Traum in einer neuen Wohnung sollte - im Guten wie im Bösen - in Erfüllung gehen.
Je nach ortsüblichem Brauch brachte man dann zuerst einen
Tisch oder die Backmulde, ein Kruzifix oder einen neuen
Besen, Brot und Salz, Zucker oder Geld in die neue Bleibe. Jeder dieser Gegenstände hatte dabei seine eigene symbolische Bedeutung. Während christliche Attribute den Segen Gottes vergegenwärtigen sollten, standen beispielsweise Lebensmittel und Geld für Wohlstand. Bei jungverheirateten Paaren wurden meist der Wäscheschrank oder die Aussteuertruhe in die Wohnung getragen.
Grundsätzlich galt es als gutes Omen, wenn man sein neues Domizil mit vollen Händen betrat. Lediglich durften dies weder Kohlen noch der
HerdUm den Umzug jedoch zu einem wirklich guten Schluss zu bringen, lud man seine Helfer ebenso wie die neuen Nachbarn an einem folgenden Tage zum so genannten «Tischrücken» ein. Gemeinsames Essen und Trinken sollte die Freundschaft fördern und der neu entstandenen Nachbarschaft dienlich sein. Das gilt bis heute.