Um Gottes Willen, was habt ihr für eine fabelhafte Phantasie!
Die Wahrheit ist – wie immer – viel ernüchternder. Noch mal, zusammengefasst:
1. es handelt sich um die Maden der Schmeißfliege, Calliphora vomitoria
2. sie kommen durch das Abflussrohr gekrochen
3. sie werden in Zoogeschäften als Futter für Kleintiere angeboten (Vögel, Eidechsen, Zierfische)
4. jemand muss in einem nahen Haus Vogelstreu mit Madenresten in die Toilette befördert haben, oder gar einen ganzen Becher Angelköder dort entleert
5. wenn sie plötzlich verschwunden sind, so haben sie sich lediglich versteckt und eingepuppt
6. die Puppen werden in 2 – 5 Tagen schlüpfen
7. wenn plötzlich Fliegenscharen die Wohnung bevölkern:
-- Heute noch alle, aber auch alle Lebensmittel luftdicht verpacken, peinlich auf Sauberkeit achten
-- Abflüsse verstopfen, übers WC-Becken nach der Benutzung Frischhaltefolie anbringen
-- Alle Fenster öffnen, alle Lichtquellen (TV!) löschen
-- mit einem Tuch die Fliegen jagen (nicht ruhen lassen).
Es sind freiheitsliebende Tiere, sie werden glücklich durchs Fenster fliehen, zumal sie bei euch keine Nahrung vorfinden. (Funktioniert nur, wenn draußen hell, trocken und warm ist). Wenn du Angst (Ekel) vor ihnen hast: Du kannst sie zusätzlich mit einem Insektizid bekämpfen. Lass dich in einem Bioladen beraten, welche pflanzliche Mittel es gibt.
Vorbeugung: Die Leute in der Gegend ehrlich ansprechen, den Vorfall schildern, bitten, dass man keine Maden mehr ins Klo herunterspült. Höchstwahrscheinlich hat in deiner Nähe noch jemand das selbe Problem. Vielleicht machst du einen Aushang?
Wenn du in der unmittelbaren Nähe keine Nachbarn hast, so deutet die Sache auf einen Grosszüchter hin. (Leidenschaftliche Angler, Vogel- oder Kleintierhalter züchten ihre Maden in grossen Mengen selber, auch fürn Verkauf) In dem Fall wird euere ganze Kanalisation befallen sein; ich würde das Gesundheitsamt anrufen. Sie haben in Feiertagen Notdienst.
Gutes Gelingen!
Buck
WARNUNG: Nur googeln, wenn du extrastarke Nerven hast! Die selbe Maden werden auch in der Medizin eingesetzt, zur Heilung eiternder Wunden, resp. es gibt Feinschmecker, die sie gegart und gesotten für eine Köstlichkeit halten.