Wie reinige ich ein weißes Baumwollsegel? Stock-, Rost-, Schmutzflecken

Hallo liebe FreundInnen der blütenweißen Wäsche,

ich habe folgendes Problem: Ich habe mir als armer Student ein gebrauchtes Segel für mein kleines Paddelboot kaufen müssen. Das ehemals weiße (vielleicht auch leicht beige) Baumwollsegel ist zwar noch sehr gut in der Substanz, nach nunmehr über 30 Jahren Gebrauch durch diverse Vorbesitzer aber recht unansehnlich, es wurde wahrscheinlich nie gereinigt. Vor allem Stockflecken, Rost, aber auch Schlamm und Gras haben sich an den Fasern verewigt.
Daher habe ich mich entschlossen, das Tuch zu reinigen. Doch jetzt fangen die Probleme erst an:

- Das Segel ist gelattet, d.h. in das Segel sind dünne, lange (1,8m) Holzbrettchen zur Verstärkung eingenäht. Diese zu entfernen würde bedeuten, die sehr gut gemachten Nähte aufzutrennen, was nach Möglichkeit vermieden werden sollte (denn ich bin schon stolz wenn ich einen Knopf annähen kann). Eine Maschinenwäsche scheidet daher aus, schon das Einweichen könnte schwierig werden.

- Baumwollsegeltuch ist zwar vergleichsweise fester Stoff, aber doch recht empfindlich. Einbußen bei der Festigkeit beeinträchtigen die Funktion enorm, das Segel fängt dann leichter an zu flattern und steht nicht mehr so gut im Wind. Daher traue ich mich allenfalls mit einer weichen Bürste daran, besondere Angst habe ich aber davor, mit agressiven chemischen Reinigungsmitteln oder Bleichen das Material zu schädigen. Daß Zitronensaft und Sonnenlicht ausreicht glaube ich andererseits auch nicht (Ich habe es aber auch noch nicht probiert).

Wie gehe ich die Sache am Besten an? Welche schonenden Mittel kann man da empfehlen? Spülmittel oder Geschirrspültabs?
Und gibt es einen Tip wie ich den Stoff nach der Wäsche wieder wasserfest stärken und versteifen kann?

Vielen Dank im Voraus flowers_2.gif

sagt

naseweis.
Ich habe keine Ahnung von Segeln,aber schau mal:Klick!!! wink.gif

Und zum wasserfest machen gbt es Imprägnierspray biggrin.gifbiggrin.gifbiggrin.gif
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Hallo wurst!

Danke, den Link kenne ich schon, und genau darin besteht mein Problem. Dieser, und alle anderen verwandter Art, gehen leider in keinster Weise auf mein Problem ein.
Zitat
Abgesehen von einigen nennenswerten Ausnahmen, ist modernes Segeltuch für normale, alltägliche Chemikalien nicht empfänglich, d.h. es wird keinen Verlust der Belastungsfähigkeit geben...

Modernes Segeltuch besteht i.d.R. aus irgendwelchen hochgezüchteten, federleichten, besonders festen, dichten und reißfesten Funktions-Kunstfasern (Nylon, Kevlar, Aramid, Hastenichgesehn), die im Extremfall auch noch laminiert und beschichtet sind (dann treten Flecken gar nicht erst auf), und die natürlich unempfindlich gegen die schärfsten Reinigungsmittel sind, denn das ist ein klares Kaufargument für ein Segeltuch.

Traditionelle Baumwollsegel sind mehr oder weniger vom Markt verschwunden, da sie schwer, teuer, anfällig für Defekte und pflegeintensiv sind. Allerdings bin ich in dieser Hinsicht konsequenter Nostalgiker, zu einem alten Boot gehört einfach ein altes Baumwollsegel.
Wovon wir hier reden ähnelt also mehr einem dicken Bettlaken oder einer dicht gewebten Tischdecke, denn einem modernen Segel.
Ich habe einen Rat (schon aus reiner Logik) auch in einem Segler-Forum gesucht. Diese verwöhnten Schönwetter-Fertigyacht-Segler können mir aber keinen Deut weiterhelfen als o.g. Link, alte Hasen scheint's da nicht mehr zu geben. Die weitere Logik treibt mich nun hierher.

Zum Thema Imprägnierspray: Als erfahrener Paddler und Camper kenne ich natürlich auch das, nur leider will ich auf etwas anderes hinaus (vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt). Ich will das Tuch in seiner Festigkeit erhöhen, sprich steifer machen (das was man beim Handtuch vermeiden will). Diese Behandlung soll wasserfest sein, also sich nicht beim nächsten Regen rauswaschen. Um mich vor Regen zu schützen ist das Segel eher ungeeignet, dafür gibt's gute Jacken oder einen Schirm.

Trotzdem Danke,

naseweis.

Bearbeitet von Naseweis am 19.06.2007 17:43:14
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Oh je, da solltest Du Dir doch professionelle Hilfe suchen und das Segel über den Herbst/Winter in Fachhände geben, wo es gereinigt und gewachst- bzw. imprägniert wird.
Möglicherweise weiß der Hersteller Deines Segels Rat?
Teures Hobby heißt meist auch aufwändige Pflege, und alles kann man nicht immer mit Hausmitteln so hinbekommen, daß es auf Jahre wie eben aus dem Laden ist. wink.gif

Z.B. würde ich meinen teuren Wagen auch lieber zur Werkstatt bringen, als zuviel selbst daran zu wursteln. Sonst bräuchte ich ja keinen teuren Wagen. happy.gif smile.gif
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Guten Morgen Bi(e)ne,

danke für Deine Antwort.
Eine fachmännische Reinigung kommt für mich nicht in Frage. Zum einen können Reinigungen mit dem sperrigen Ding auch nix anfangen, und ein Segelmacher geht mir zu rabiat mit dem Stoff um, denn da wird mit Hochdruckreinigern und Chemie gearbeitet, was wie gesagt für moderne Segel kein Problem ist.
Das Segel (auch das Boot) stammt noch aus der DDR. Den Hersteller als Namen gibt es zwar noch, aber eigentlich hat das damit nichts mehr zu tun.
Daß es nicht mehr rückstandslos weiß wird, damit habe ich mich schon abgefunden. Ich will nur ein bestmögliches Eregebnis erzielen.
Außerdem will ich es schon gern selbst angehen, einmal aus finanziellen Gründen, aber auch aus Prinzip. Zum besseren Verständnis mal ein Bild von meinem Boot, im Vordergrund ist meines, im Hintergrund ein ähnliches unter Segeln (allerdings ohne Segellatten, und schon ziemlich ausgeleiert):

An dem Ding mache ich alles selbst, hier sieht man auch daß das Hobby nicht so teuer sein muß, es macht aber ebensoviel Spaß, wenn nicht sogar mehr.

Ich werden jetzt folgendermaßen vorgehen: Erstmal einweichen, in der Badewanne. Da passen etwa 2/3 rein. Schlimme Flecken werde ich schonend vorbehandeln. Gegen Rost hilft wohl Oxalsäure (Wo bekomm ich die, Apotheke?), außerdem Zitronensaft und stark verdünnte Chlorbleiche gegen Stockflecken und Schmutz. Anschließend mit einer Waschmittellösung und einer weichen Kleiderbürste vorsichtig ausbürsten und mit klarem Wasser spülen. In der prallen Sonne trocknen bringt vielleicht auch ein bisschen. Dann mit untergelegtem Tuch bügeln und mit Sprühstärke behandeln. Das ganze dann mit Imprägnierspray einsprühen in der Hoffnung, daß die Behandlung eine Saison durchhält.
Verbesserungsvorschläge sind natürlich immernoch willkommen.

Danke & Gruß,

Naseweis.
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Guten morgen!

Ich würde das Teil dann aber lieber doch in die Reinigung geben!
Im vorletzten Jahr hatte ich das Dach unseres Pavillons in die Reinigung gegeben.
Waschen und imprägnieren. Das ganze hat 12 Euro gekostet und war eine super Idee!!!
Du solltest eine Reinigung wählen, die selber wäscht, nicht so ein Supermarkt-Ding.
Die haben eigentlich auch Ahnung von den Materialien. Auch die Größe spielt da kaum eine Rolle - wozu sind den Fachbetriebe sonst da?!

Mit irgendwelchen Chlorreinigern wäre ich sehr vorsichtig - gerade bei dem Gewerbe!!
Hast Du dich mal schlau gemacht, wieviel Geld Du für Imprägnierspray ausgeben musst, bis das Segel so ist, wie Du es haben willst? Das wird keine billige Aktion!!!

In der Reinigung wurde unser Dach mit einer Imprägnier-Lösung gewaschen. Das Zeugs sitzt also in der Faser und nicht nur oben drauf. Es hält so auch wesentlich länger - frühestens nächstes Jahr könnte unser Dach mal wieder. Dann waren es aber auch 3 Jahre - bei Wind und Wetter draussen!
Dein Segel wird wohl nicht soviel Frische Luft bekommen und darum wohl noch länger halten.
Wenn Du Spray nimmst, wirst Du wahrscheinlich nächstes Jahr wieder Nachsprühen dürfen...

Ich würd mir das Ding schnappen und mal im Fachbetrieb deines vertrauens nachfragen!!

Viel Glück!!

bime
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Moin - ich nochmal!

Wer lesen kann ist klar Vorteil!
Ich habe den Teil mit den eingenähten Streben doch glatt "vergessen"!
Die Arbeit, die Dinger rauszutrennen würde sich wohl lohnen. Anschließend wieder rein damit und kurz beim Sattler oder Polsterer vorbei und zunähen lassen.

Ich würds machen - es lohnt sich doch...

einen schönen Tag noch!!

bime
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Moin bime,

das Problem ist nicht die eigentliche Größe des Tuchs, sondern die eingenähten, 1,80 Meter langen Holzleisten. Man kann es also nicht "knüllen" und nur in Längsrichtung falten. Selbst wenn es eine Reinigung mit einer Maschine gäbe, wo das Ding reinpasst, so würden die Latten beim Waschgang zerbrechen. Die Nähte sind so gut und stabil gemacht, daß es eine Schande wäre sie aufzutrennen. Das war noch echte Profi Handarbeit, wie man es heute kaum noch findet. Ich denke um die Handwäsche kommt man hier nicht drumrum.

Mit Chlorreinigern bin ich auch vorsichtig, wie gesagt stark verdünnt. Daher ja auch meine Frage nach möglichst gewebeschonenden Hausmittelchen.

Für die Imprägnierung sollte eine Dose zu 6,-€ für beide Seiten reichen, es sind nur etwas mehr als 2m², die Erfahrung habe ich bei Zelten und beim Baumwollverdeck des Bootes gesammelt.
Die Imprägnierlösung zum Waschen ist allerdings auch eine tolle Idee, wußte nicht daß es sowas gibt. Ich schau mal ob ich sowas zu kaufen bekomme, dann werde ich das bei der Wäsche benutzen. Danke für den Tip!

Gruß Naseweis.

Nachtrag: OK, bist noch selbst drauf gekommen. Auftrennen bedeutet immer den durchgehenden Faden zu kappen, und dann wieder mit neuem Faden nachzunähen. Das ist immer eine Schwachstelle.
Eine jährliche Neuimprägnierung würde mich nicht stören, aber ich probiere es mal mit der Imprägnierlösung.

Bearbeitet von Naseweis am 21.06.2007 10:33:49
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Hallo!
Wie wäre es, wenn du das Segel in der Badewanne mit der hand wäschst? Wäre das möglich??? Andern falls könntest du ja mit einem lappen flecken ausreiben oder das Segel ins wasser tauchen und dann am Strand in der Sonne bleichen lassen?
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Hallo,

ja das wäre möglich, aber recht umständlich. Wie gesagt hat es 1,80m nicht faltbare Breite.
Einfacher ist es, das Segel auf einer Plane im Freien auszubreiten und mit einer Bürste zu waschen. Ich bin mir nur noch nicht ganz im Klaren über die richtigen Mittelchen.
Oxalsäure gegen Rostflecken wird auch von Imkern oder Färbereien benutzt, in der Apotheke habe ich noch nicht gefragt. Ansonsten will ich chlorfreie Bleiche zur Fleckenbehandlung nutzen, und das ganze Segel mit normalen Maschinenwaschmittel bürsten. Mal sehen was rauskommt.
Danke!

Naseweis.
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Tach!
Mir ist da noch etwas eingefallen:
Wenn Du das Material nicht schädigen wilst, solltest Du evtl auf "harte Chemie" verzichten. Also bliebe nur noch die sanfte Methode.
Wie wäre es denn mit Backpulver? Macht doch auch die Wäsche in der Maschine wieder so richtig weiß!
Die Flecken würde ich nach etwas Einweichzeit erstmal mit ner Spüli-Lösung vorbehandeln.
Könnte klappen...


Viel Spas noch!
Und berichte doch mal über das Ergebnis...

bime
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