Ich hab nun den ganzen Fred gelesen und kann mal wieder nicht ohne meine Meinung schlafen gehen.
Ich bin auch im Gymnasium sitzen geblieben. Weil Mathe, Physik und Latein einfach nicht in meinen Schädel wollten, habe ich Installateur gelernt. Da war ich dann auf ner Großbaustelle der Einzige, der sich in vier Sprachen mit seinen Rohren unterhalten konnte.
Was ich hier gelesen habe, sprengt schon fast den Rahmen. Da ist ein 17-jähriger, offensichtlich noch pubertierender Junge, der nicht weiß, was er überhaupt will. Sicher sind Brücken interessante Bauwerke. Aber um Brücken konstruieren zu können, reicht es weder, ein auch nur mittelmäßiges Abitur hinzulegen, noch ein "einfaches"
Studium der Architektur. Bei DER Verantwortung MUSS man schon ALLE Studiengänge gelernt haben, sicher auch zehn, fünfzehn Jahre als Architekt gearbeitet haben, um überhaupt an solche Projekte zu kommen.
Dann lese ich, dass der arme Junge zusammengebrochen ist. Höchst selten bei einem Teenager. Wenn er dann in diesem Alter auch schon Psychopharmaka bekommt, wird er wohl weder das Nervenkostüm für das Abitur, geschweige denn für eine so verantwortungsvolle Arbeit wie Brückenbauingenieur haben.
Und dann die Mama....... bei DEN Sprachbarrieren, die ich aus den Beiträgen herauslese, wird sie wohl kaum den Worten des Herrn Direktor folgen können. Sie versteht ja kaum den Sinn der gutgemeinten Ratschläge unserer Muttis.
Wenn ich als Elternteil will, dass MEIN Kind im Ausland einen höheren Bildungsweg geht, dann MUSS ich zuerst einmal die Sprache des Gastlandes SO verstehen können, dass ich auch für mein Kind schwierige Gespräche führen kann. Und ich muss mich mit meinem Kind auseinander setzen, WAS es überhaupt WILL und WAS es zu leisten imstande ist. Ich kann nicht aus einer Laune heraus, nur weil mein Sohn aus Lego schöne Brücken gebaut hat, ihn unbedingt zum Architekten schubsen. Als verantwortungsbewusster Elternteil versuche ich ihm den Weg zu ebnen in einen Beruf, der seinen Neigungen und Talenten entspricht.
Und schließlich: Was im Iran zählt, muss nicht unbedingt in Deutschland relevant sein. WIR haben eine etwas andere Kultur. Und die sollte man zu würdigen wissen.
Gruß
Abraxas