Hab Dank, liebe Wollemaus. Du solltest dich umbenennen in Fischliebhaberin, wenn es denn schon so ist. Den "Wurst" hat wohl jeder hier ganz lieb, das muss man ja net betonen..... hihihihi.
Aberaberaber........ ein habbich noch..........
Wer schon mal Urlaub an irgendeiner Mittelmeerküste oder am Atlantik gemacht hat, egal, ob Portugal, Spanien, Frankreich oder Italien, der weiß mit Sicherheit, dass dort Fisch eher eine Lebensphilosophie als ein profanes Lebensmittel ist. Wenn man allein schon vergleicht, wie vielfältig Fisch sich gegenüber Fleisch zubereiten lässt, wie viele verschiedene Geschmackserlebnisse Fisch bietet, wie gut die mediterrane Küche MIT Fisch schmeckt, wie gesund Fisch ist, der pfeift auf ein paar Gräten. Und Fisch, der wirklich nach Fisch schmeckt, wird (fast) niemanden ekeln.
Fisch ist allerdings ein sehr empfindliches Lebensmittel. Fisch verliert mit längerer Lagerdauer zuerst sein feines Aroma. Fischeiweiß zersetzt sich leicht. Folgerichtig ist Fisch nicht für lange Lagerdauer geeignet - also auch nicht für langes
Einfrieren. Zwar zerstetzt sich Fischeiweiß nicht unbedingt in der Tiefkühltruhe. Aber der Geschmack leidet sehr schnell. Eingefrorener Fisch schmeckt fast immer etwas fade. Das können auch die tollsten Versprechen von Iglo & Co. ändern. Ein wahrer Fischgourmet wird immer versuchen, Fisch kurz nach dem Fang zu kaufen. Oder sich eine Angelrute zulegen und seine Delikatessen selbst erlegen.
Mein erstes Gourmet-Erlebnis der anderen Art hatte ich Anfang der 80er Jahre. Bis dahin hatte ich wenig Erfahrung mit wirklich frischem Fisch.
Ich fuhr Sommers morgens um vier an den nordhessischen Twistesee. Da es um diese Zeit kalt war, steckte ich den mitgebrachten Grill gleich als Erstes an. Ein wenig Alufolie, Salz, Pfeffer, Butter und Zitrone hatte ich für den Fall der Fälle dabei. Am Einlauf des Sees fing ich bereits nach kurzer Zeit meine erste Forelle, einen Regenbogner von vielleicht einem Pfund. Schnell ausgenommen, geschuppt, im Seewasser gewaschen (der Twistesee ist das sauberste Gewässer Hessens), Salz, Pfeffer, Zitronensaft drauf, etwas Butter in den Fisch, Alufolie drum und ab auf den heißen Grill. Noch keine halbe Stunde tot, wurde dieser Fisch mit seinem herrlich frischen Geschmack mein allererstes Erlebnis mit dem frischesten Fisch, den ich je erlebt habe. Wer so etwas mal selbst erlebt hat, wird mir nur zustimmen können. Dafür lasse ich jedes Schnitzel, jeden Rehbraten, jedes Steak locker liegen.
PS: Als Kind habe ich Fisch verabscheut.
Gruß
Abraxas