Hauende Kinder: wie verhält sich ein Erwachsener?

In: Kinder
Hallo!

In meinem Verwandtenkreis gibt es ein Kind (gerade 2 geworden), das manchmal haut. Wenn ihm was nicht passt oder es einfach wütend ist - patsch - schlägt es zu.

Ich habe das Kind sehr gern und versteh mich auch gut damit. Mich hat es auch noch nie gehauen, aber z. B. neulich, hat es seiner Oma total doll zweimal auf den Rücken gehauen. Also so stark wie es konnte. Ich konnte richtig sehen, wie ihr das weh tat (also eher seelisch). Denn sie liebt ihr Enkelkind natürlich total und ist auch oft mit ihm zusammen!

Ich hab das bei dem Kind schon häufig erlebt. Man nimmt es z. B. auf den Arm, obwohl es das nicht will und wieder - zeng - kriegt man einen Schlag, manchmal auch in´s Gesicht.

Nun hat eine Ärztin (?) der Mutter des Kindes wohl geraten, das einfach zu "ignorieren", d. h. weder zurückzuhauen (auch nicht auf die Finger oder so) noch laut zu werden o. ä., da das Kind angeblich sonst denkt es sei ein "Spiel". :unsure:

Hm, mag sein, dass das pädagogisch nicht gut wäre zurück zu schlagen, aber Spiel? :blink: Ich denke ein Kind merkt dann schon an der "Atmosphäre", dass das KEIN Spiel ist und außerdem "ignorieren" alle die Schläge schon seit über 1 Jahr, ohne dass es was geändert hat, aber nun gut.

Jedenfalls macht die Mutter des Kindes das in solchen Situationen immer so, dass sie streng sagt "Hey, das macht man nicht. Du entschuldigst Dich sofort". Das Kind geht dann (in dem Fall z. B.) Richtung Oma sagt "Schulligung", grinst und dann ist alles wieder klar. IST ES DAS?

Hm, ich weiss nicht... :hmm: Ich finde man muss da härter durchgreifen. Klar, sie ist erst 2, aber bei ihr finde ich das schon massiv. Ich kenne auch viele andere Kinder, aber so stark habe ich das sonst noch nie irgendwo beobachtet.

Kennt Ihr sowas (von den eigenen Kindern z. B.)? Wie geht Ihr damit um? Wie können die Eltern und die "Geschlagenen" reagieren?

Gruss
Kröti
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Das ist eine Phase, die viele Kinder durchmachen. Kräftemessen nennt sich das. Ignorieren ist da manchmal gar nicht das schlechteste, denn was das Kind erwartet, ist eine Reaktion. Bleibt diese aus, wird das Spiel (nichts anderes ist es für einen Zweijährigen) langweilig. Was bei meinem Junior immer für eine Weile geholfen hat, war, beide Patschhändchen fest mit den eigenen umschließen, ihm in Augenhöhe in dieselben schauen und laut und deutlich NEIN sagen. Großartige Erklärungen kapieren sie in dem Alter eher selten. Nach 4-6 Wochen war der Spuk vorbei.
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Zitat (Rausg'schmeckte @ 11.10.2007 20:13:40)
Das ist eine Phase, die viele Kinder durchmachen. Kräftemessen nennt sich das. Ignorieren ist da manchmal gar nicht das schlechteste, denn was das Kind erwartet, ist eine Reaktion. Bleibt diese aus, wird das Spiel (nichts anderes ist es für einen Zweijährigen) langweilig. Was bei meinem Junior immer für eine Weile geholfen hat, war, beide Patschhändchen fest mit den eigenen umschließen, ihm in Augenhöhe in dieselben schauen und laut und deutlich NEIN sagen. Großartige Erklärungen kapieren sie in dem Alter eher selten. Nach 4-6 Wochen war der Spuk vorbei.

Hm, ja, aber das ist bei dem Kind, das ich meine ja eben das, was ANDERS ist.

1. macht die das schon, seit die ca. ein 3/4 Jahr ist (jetzt, wie gesagt, 2).
2. macht sie das definitiv nicht als Spiel, sondern ganz konkret (mit bösem Blick), wenn ihr was nicht passt, sie etwas nicht WILL.

3. Sie wirkt nicht so, als wolle sie eine Reaktion. Sie will nur hauen, weil sie etwas nicht MÖCHTE und dem mit dem Hauen Nachdruck verleiht.
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Zitat (Krötilla @ 11.10.2007 20:00:00)
und außerdem "ignorieren" alle die Schläge schon seit über 1 Jahr, ohne dass es was geändert hat, aber nun gut.

Jedenfalls macht die Mutter des Kindes das in solchen Situationen immer so, dass sie streng sagt "Hey, das macht man nicht. Du entschuldigst Dich sofort". Das Kind geht dann (in dem Fall z. B.) Richtung Oma sagt "Schulligung", grinst und dann ist alles wieder klar. IST ES DAS?


Ja, was nun, wird das Hauen ignnoriert oder eine Entschuldigung verlangt? Für das Kind IST das ein Spiel, jedenfalls in diesem Alter und konsequentes Ignorieren dürfte das Problem bald lösen. Solange das Kind für sein Hauen mit Aufmerksamkeit belohnt wird, wird es dieses auch nicht lassen.

So am Rande noch: mit zwei Jahren weiß ein Kind sicherlich noch nicht, was eine Entschuldigung überhaupt bedeutet.
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Mein sohn hatte die Phase auch!Wir haben ihn genommen und ins Zimmer gebracht, wenn wir nicht daheim waren haben wir ihn einfach von dem "Geschehe" weggebracht!Natürlich hat er viel gebrüllt dann aber wenn er sich dann beruhigt hat haben wir ihm erklärt warum, und gut war!!!Die Phase ging ca 6-8Wochen!!!zur zeit ist die spukphase aber schon fast vorbei und die ging "nur" 2wochen! rofl :pfeifen:
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Gruß,
MEike

Bearbeitet von MEike am 01.12.2007 22:24:38
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hallo,

es sieht wohl danach aus, als sei das Ignorieren noch nicht stark genug ausgeprägt. Dieses Kind hat gelernt, dass man sich um es kümmert wenn es schlägt. Und was uns vielleicht peinlich ist, also die Entschuldigung, scheint für dieses Kind Ausdruck von Zuwendung zu sein. Bzw. die Entschuldigung eher eine Art bühnenreifer Auftritt.

Das bekommst Du aus einem Kind nur dann raus, wenn das Fehlverhalten
a) nicht zum gewünschten Ziel fürht
und ggf.
B) eher unerwünschte Folgen hat

Zu a) bedeutet das, das Schlagen in keinster Weise eine Reaktion zur Folge haben darf. Zumindest nicht die, dass jemand sich um das Kind kümmert. Auch eine solche Ansprache ist schon zu viel. Wenn das nicht reicht kann man über B) gehen und auf Schlagattacken beispielsweise damit reagieren, dass man den Raum verlässt und das Kind für sich allein lässt - jedenfalls solange das nicht das ist, was das Kind erreichen will -.

Das Kind sollte lernen, dass es
a) Durch Schlagen keine für sich selbst positive Situation herstellen kann
und
B) durch gleiches Schlagen eine für sich positive Situation verschlechtert, und das möglichst unittelbar.

Bearbeitet von hell am 12.10.2007 10:29:58
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Die Phase haben wir gerade hinter uns *puh*

Ignorieren war bei uns die beste Methode, da hat Daniel sehr schnell gemerkt, dass es nix bringt, wenn man haut, egal ob er Aufmerksamkeit wollte oder seinen Dickkopf durchsetzen wollte.

Momentan ist er ein richtiges Engelchen :wub:
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Zitat (Krötilla @ 11.10.2007 20:21:25)
3. Sie wirkt nicht so, als wolle sie eine Reaktion. Sie will nur hauen, weil sie etwas nicht MÖCHTE und dem mit dem Hauen Nachdruck verleiht.

nochmal ich:

gutes Beispiel. Wichtig in so einer Situation ist, dass das hauen nicht dazu führt, dass sie das bekommt was sie will, sondern im Zweifel zu Gegenteil.

schlägt sie also, weil sie hochgenommen wird, so ist Arme festhalten und einfach ganz normal weiter Reden wohl die beste Alternative. Will man es steigernmacht man mit dem Kind auf dem Arm einen Spaziergang bis es sich beruhigt hat.
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Zitat (Krötilla @ 11.10.2007 20:00:00)


Ich hab das bei dem Kind schon häufig erlebt. Man nimmt es z. B. auf den Arm, obwohl es das nicht will und wieder - zeng - kriegt man einen Schlag, manchmal auch in´s Gesicht.

Ich würde mich allerdings auch wehren, wenn mich jemand gegen meinen Willen auf den Arm nehmen will, und eine Zweijährige tut das eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten.

Wenn sie grundlos haut, würde ich auch einfach auf Augenhöhe gehen, ein klares "Nein" aussprechen; s. Rausg´schmeckte

Ignorieren ist schwierig, da der Schuß bei einigen Kindern voll nach hinten losgehen kann, d.h. sie werden dann eher noch agressiver.
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Ich hab keine Kinder, das vorweg, aber jetzt im Ernst mal - ein Kind, was haut, und das mit voller Absicht, soll mit ignorieren erzogen werden?!? Hm, um das zu vertehen, bin ich wahrscheinlich zu altmodisch. Ein Kind kann auch schon mit 2 lernen, was Recht und was Unrecht ist. Wird es mit 10 auch noch ignoriert, wenn es haut (dürfte dann schon sattsam mehr weh tun?), oder klaut, oder flucht, oder sonstwas?? Ich würde da eher zu Rausgeschmecktes Tipp tendieren. Dem Kind MUSS klargemacht werden, dass das unrecht ist - undzwar nicht auf seiner Ebene (zurückhauen) sondern auf einer "überlegenen" Ebene. Die Sache mit dem Entschuldigen streichelt zwar das Ego des Gehauenen, ich glaub aber kaum, dass das Kind es mit 2 Jahren schon umsetzen kann, was Entschuldigen (und es auch so meinen, sprich = Lerneffekt) bedeutet. Am erfolgversprechendsten erscheint mir da eher statt Problembewältigung Vorsorge, d. h. Kind beobachten (soweit das geht, klar) und in dem Moment, in dem es hauen WILL, Hände festhalten und rügen.

O.k., ich geb's zu, so macht man's bei der Pferdeerziehung - einfach weil man sich nicht leisten kann, 500-800 kg Pferd mal eben zu ignorieren, wenn es gerade hauen will ;) - aber das Prinzip funktioniert auch bei Kindern. Sag nicht ich, sondern Leute, die Pferde UND Kinder haben :P . Beide brauchen vor allem eins: Konsequenz.

Schnegge

P.S. Kleine Story aus meiner unrühmlichen Vergangenheit: Der Neffe meines Ex wurde in etwa so wie oben geraten erzogen. Sobald er was anstellte, wurde das ignoriert bzw. höchstens halbherzig verbal gerügt - aber auf seltsame Weise, denn die Mutter erläuterte dann ihrem Sohnemann schon im Alter von einem Jahr haarklein, warum dies und das nicht geht. Kann doch so ein Zwerg noch kein Stück umsetzen - für später ein guter Tipp. Jenes Kind jedenfalls war ausgesprochen gewalttätig und es wurde immer schlimmer: haute seine Eltern, haute seinen kleineren Bruder, haute die Oma und sonstige Verwandet, schlich sich von hinten an und zog einem mit aller Kraft an den Haaren, bewarf einen mit Spielzeug, Aschenbechern, Geschirr, Steinen, misshandelte jedes Tier, was er in die Finger kriegte (einmal meine Katze, und dafür hass ich das Gör heute noch aus tiefstem Herzen).... und das ganze wurde immer schlimmer, aber die Mutter verbot allen, ihm Einhalt zu gebieten. Der Junge ist jetzt ca. 15 und gilt als schwer erziehbar.
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So, ich bin auch Pferdetante und erziehe meine Kinder so wie es Schnegge geschildert hat. ^_^
Meine jüngste ist zwei und hat hin und wieder auch mal einen Anfall umsich zu schlagen. (meist wenn ich nicht daneben bin)
Dann packe ich sie, und setzte sie vom Geschehen weg. (Super-Nanny würde das stille Ecke bezeichnen) Erkläre ihr das ihr hauen nicht in Ordnung ist, meist nickt sie, rennt zur Schwester entschuldigt sich und der Käs ist gegessen.
Bei Wiederholung darf sie nicht dabei bleiben (bei der Schwester, wo auch immer).
Ignoriern und das Gebrüll muß man dann in Kauf nehmen. :huh:

Gegebenheit aus letzter Woche.
Bin mit meinen Lütten beim Einkaufen gewesen, jedes der Kinder ein Kindereinkaufswagen. Wenn ich mit der kleinen Lütte einkaufen gehe, kein Problem mit ihr. Aber wenn große Schwester dabei ist, naja muß man etwas angeben und quatsch machen.
Ich kläre vorher ab, bei Schieben des Wagens, wird nicht gegen Wände, Regale oder Beine gefahren, sonst gehts wieder ins
Die KLene meinte nach einer Weile mir in die Beine fahren zu können. Es hat keine Minute gedauer, da war sie im Auto. Punkt ohne Diskusion!
Sie wird so vom Einkauf "Ignoriert".
Bin wieder in den Laden, habe mit der Großen bezahlt und zum Auto zurück.
Das hat sie sich ziemlich gemerkt!
Geht ohne Gewalt, aber mit spürbarer "Strafe".

By the way, Pferdeerziehung ist leichter! Die geben verbal nicht so viel Widerspruch! :P

Bearbeitet von AnCathara am 12.10.2007 11:08:12
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Gruß,
MEike

Bearbeitet von MEike am 01.12.2007 22:23:42
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Angeschnall im Kindersitz und wahrscheinlich auf der Rückbank befindlich, kann diesbezüglich nichts passieren. Aber trotzdem sehr bedenklich. Wenn mein Kind sich in der Öffentlichkeit nicht adäquat verhält, schließe ich es doch nicht weg. Wie verlassen muss sich so ein kleines Menschlein da fühlen.
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Und wie gedemütigt muss sich die Mutter/ Oma/ Freundin sonstwas fühlen, wenn sie von einem Kind geschlagen wird??? Jetzt mal ehrlich: warum muss man sich alles gefallen lassen, wenns von einem Kind kommt?

Das "Verlassenheitsgefühl" (falls es sich denn eingestellt hat) hat das Kind erstens selber verschuldet und hoffentlich einen Lerneffekt dadurch, und zweitens ist ja genau dies die Bestrafung gewesen. Welche Erziehung funktioniert immer gänzlich ohne Strafe?? (ich meine damit nicht hauen, aber auch z. B. ignorieren kann Bestrafung sein!). Solange das Kind die freie Wahl hat, und das hat AnCathara's Mädchen gehabt (sie hätte sich durchaus gut benehmen können und weiter mit Mama und Schwester einkaufen), seh ich da nichts schlimmes dran. Viel, viel schlimmer finde ich die Inkonsequenz vieler Mütter, die Strafe androhen, sie dann aber nicht wahr machen, und das Kind ohne Grenzen, ohne Anlehnung, letztlich ohne Vertrauensverhältnis aufwachsen lassen.
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Schnegge, Du sprichst mir aus der Seele.
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Glaube mich gerade zu erinnern, daß Ignoranz dem Kinde gegenüber die härteste Strafe überhaupt darstellt, weil da Kind auf diese Art und Weise keinerlei Grenze und Orientierung erhält. Für ein Kleinkind eine schier unerträgliche Situation.

Wenn meine Mädels ausrasten und Tobsuchtanfälle bekommen, versuche ich immer folgendermaßen vorzugehen: Kurz in mich gehen und mich in das Kind reindenken...ich meine, jeder von uns hat doch als Kind auch Streß mit seinen Eltern gehabt und oft haben wir uns ungerecht beandelt gefühlt. Wenn man sich daran erinnert und Zugang zu seinem Gefühl von damals bekommt, ist es einfacher, mit solchem Verhalten umzugehen.

Beispiel: Meine Tochter hat früher immer Wutanfälle bekommen, wenn sie dies und das im Laden nicht bekommen hatte. Ich habe zuerst immer dagegen gehalten, und die Wutanfälle zogen sich immer weiter dahin.
Irgendwann waren wir unterwegs, und sie wollte wieder was haben, was ich ablehnte. Ich hielt diesmal allerdings nicht dagegen, sondern tröstete sie, so nach dem Motto, ich verstehe, daß Du traurig bist, ich bin auch immer traurig, wenn ich gerne eine tolle Sache hätte, sie aber nicht bekommen kann. Und -siehe da- es half!

Edit sagt, es gelingt mir aber auch nicht immer, wenn ich nicht die nötige Ruhe habe, dann können solche Situationen auch mal aus dem Ruder laufen... :D

Bearbeitet von Heiabutzi am 12.10.2007 12:48:25
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Zitat (MEike @ 12.10.2007 11:56:09)
Tut mir leid dir zu widersprechen AnCathara, aber ein 2-jähriges Kind allein im Auto zu lassen empfinde ich als verantwortungslos! Was passieret, wenn sie aus Wut mal an den Hebeln zieht und drückt?


Maike ich gebe dir ein Stück recht.
Es war das erstemal das ich sowas gemacht habe.
In diesem Fall war meine Tochter ,wenn es hoch kommt, 2 Minuten alleine im Auto, sicherlich kürzer.
Das war genau der Zeitraum als ich zurück ging, meine Ware bezahlte und wieder den Weg zurück.
Sie war angeschnallt hatte ihren Kuschelesel, Schnuller und etwas zu trinken.
Als ich zurück kam, hatte sie nicht geweint.
Meine Tochter ist ein Feger, selbst im Kindergarten wurde mir schon gesagt, das sie megapower hat, ohne bösartig zu sein.
Sie ist einfach übermutig und fröhlich, aber manchmal muß man auch etwas den Übermut in die Bahn lenken.

Bearbeitet von AnCathara am 12.10.2007 13:02:39
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Ich ignorier keine Kids, die mich schlagen wollen und das nicht als Spiel sehen. Wenn die schnallen dass man durch Schlagen ne Reaktion kriegt schnallen die auch, dass man vielleicht anders reagiert als man will und dass sich das beschissen anfühlt wenn man verletzt wird.
Was lernt n Kind dadurch, dass das weiter schlagen darf? Ist in Ordnung, darf ich, ist zwar langweilig wenn keiner schreit aber keiner macht was dagegen also mach ich weiter. N Kind von 3 tut mir kaum weh, aber n Kind von 4 oder 5 kann ner alten Oma schon derbe weh tun und das braucht sich keiner gefallen zu lassen. Wer Grenzen von anderen kennenlernt braucht später nicht zu testen, wo die liegen und dabei immer gewalttätiger zu werden.
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Stellt sich die Frage, wie lange dauert das Ignorieren?

10 Minuten können brutal lange werden.
Ein kurze Auszeit um die Gemüter runterfahren zu lassen, lagt lässig aus und wenn es nicht mal eine Minute dauern sollte.
Hauptsache die "Aktion" wird unterbrochen um zu signalisieren, das war nicht ok.

Aber wichtig ist zu reden, eine nonverbale "Bestrafung" hat beim Kind nicht viel Sinn. Es will seine "Auszeit" verstehen!

Bearbeitet von AnCathara am 12.10.2007 13:02:01
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In meine Kinderstunde kam mal ein Zweijähriger der geschlagen und gebissen hat. Irgendwie war das nach der dritten- vierten Sunde weg. Kann garnicht mehr genau sagen wie das ging. Jedenfalls nicht mit entweder oder Gehabe. Habe dem kleinen Mann aufgezeigt, daß er dem geschlagenen Kind weh getan hat und das war ja nicht seine Absicht. Er wußte sich nicht anders zu helfen. Meiner Meinung nach ist objektives Verhalten, bei so kleinen Kindern wichtig und daß auf keinen Fall ein Vorwurf mitschwingt.
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Kinder brauchen ihre Grenzen!
Ich bin zwar keine Mutter,aber da ich in einer Schule taetig bin , muss ich mich auch manchmal mit dem Thema befassen.
Heutzutage neigen immer mehr Kinder dazu einfach mal so zu schlagen.Und ein Kind mit 2 Jahren kann auch bis zu einer gewissen Grenze verstehen,dass dies nicht richtig war.
Ich denke ein energisches :"Aua ,das tut weh" und danach die Patschefinger halten und sagen,dass dies nicht richtig war ist fuer ein Kind in dem Alter auch verstaendlich.
Ab nem Gewissen Alter denke ich jedoch,dass es gut ist den Kindern eine Auszeit um nachzudenken zu goennen.Ich denke 2-3 Minuten sind da schon ok.
Aber wenn ich manchmal gequaelte Muetter mit total frechen kids,dann frag ich mich manchmal echt,was da zu Hause ab geht.
Die Kinder nehmen ja teilweise Woerter in den Mund :o ......
Das erste Kind von meiner Schwester war auch total lebending (manchmal schon fast ein bisschen zu viel) und sie hat ,wenn er etwas falsch gemacht hat, immer total auf ihn eingeredet in so einem lieben Ton.Dem Kleenen wars so ziemlich egal.... :pfeifen:
"Sowas machen liebe Kinder nicht,das war aber nicht lieb von dir,du machst die Mama traurig" bla bla bla
-So jedenfalls nicht :pfeifen:
Naja es kommt halt auch immer auf das Kind an,ich persoenlich hab bis zu nem gewissen Alter schon angefangen zu heulen,wenn mich meine Mutter nur boes angeguckt hat.... :lol:
Man sollte seine "Strafen" halt immer auf die Situation und das Kind zuschrauben,denn es gibt halt leider kein Schema X ,das auf jedes einzelne Kind zutrifft.
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Zitat (DarajaGR @ 12.10.2007 23:31:21)
Kinder brauchen ihre Grenzen!

Naja es kommt halt auch immer auf das Kind an,ich persoenlich hab bis zu nem gewissen Alter schon angefangen zu heulen,wenn mich meine Mutter nur boes angeguckt hat.... :lol:

Man sollte seine "Strafen" halt immer auf die Situation und das Kind zuschrauben,denn es gibt halt leider kein Schema X ,das auf jedes einzelne Kind zutrifft.

:daumenhoch: Genau! Es gibt vermutlich keine allgemein gültigen Regeln! Aber ich finde auch, dass nur IGNORIEREN auf Dauer keinesfalls ausreicht.

An alle, die "kurz-ins-Auto-Schließen" "unmenschlich" fanden: Ignorieren ist wohl mit die größte Verletzung, die es geben kann!!! Ich finde es in Ordnung, wenn ein Kind in´s Auto (Kindersitz, Schnuller....) gesetzt wird.

Jedenfalls finde ich, dass man dem Kind ganz DEUTLICH machen muss, dass Schlagen falsch ist! Nicht mal eben so "Na, na, na, das WAR aber böse", sondern richtig wütend gucken. Notfalls laut werden oder zumindest einen "fiesen Ton" kriegen. Irgendsowas. So dass es merkt "Oh scheisse, das mach ich lieber nicht mehr wieder".

Als ich ein Kind war, reichte ein BLICK meiner Mutter und ich wusste, dass es 13 geschlagen hat. Das war früher auch normal, jedenfalls höre ich es von "Leuten meines Alters" ^_^ häufig, dass es bei denen auch so war. Sicher kann gerade ich nicht davon sprechen zu einem psychisch gesunden Menschen erzogen worden sein, aber das hing sicher nicht DAMIT zusammen, sondern anderen Dingen.

Ich weiss nicht, was ich machen würde, wenn MEIN Kind hauen würde, aber ich weiss, ich würde "mehr" machen, als die Mutter diesen Kindes, das ich beschrieben habe.
Und nochmal: Ich finde nicht, dass man von PHASE sprechen kann, wenn die Kleine, das schon im Prinzip macht, seit sie körperlich überhaupt fähig zum Hauen ist. -_-

Durch ignorieren (zumindest bei diesem Kind ist das so), erreicht man bei ihr (ganz offensichtlich) gar nichts. Nicht in dem Fall des Hauens jedenfalls! Man signalisiert höchstens "Na ja, ist schon ok, dass Du geschlagen hast. Du hast Deinen Willen bekommen und wenn Du 'schulligung' sagtst, lachen alle und alles ist wieder ok". Find ich - sorry - total daneben! <_<

Ich hatte mal ein Kind im Flieger hinter mir, das mir dauernd in den Rücken trat. Es war ein 8-Std.-Nachtflug von Florida nach Düsseldorf. Die Lütte war ca. 2. Ich habe mir das 1 Std. gefallen lassen, danach ein paar Mal nach hinten gesehen und dann zur Mutter gesagt "Äh, entschuldigung, können Sie mal etwas aufpassen, dass Ihre Kleine mir nicht immer in den Rücken tritt?" und da ist sie voll ausgerastet.... :huh: Was sie denn wohl mit dem Kind machen sollte, ob sie es festbinden sollte etc.! Ich war voll erschrocken. Ich so "Äh, nee, aber vielleicht auf den (extra frei gehaltenen!) Sitz neben sich setzen". Da wurden sie und ihr Mann richtig BELEIDIGEND. Wir hätten wohl keine Kinder, könnten wohl keine bekommen etc.! :o

Ich finde - abgesehen davon, dass das Verhalten unmöglich war - das hat dem Kind doch signalisiert "Hey, wenn Du meinst dem Vordermann in den Rücken zu treten - kein Problem! Du darfst das!!". Find ich total ätzend sowas! Und solche Kids sollen mal nette, verständnis- und rücksichtsvolle Menschen werden? Man hätte dem Kind ruhig erklären können "Du, guck mal, die Tante vor Dir möchte schlafen. Die ist ganz müde. Kannst Du Dich bitte neben mich setzen und aufpassen, dass Du nicht so oft gegen den Sitz kommst?" Irgendwie so.

Ich finde, man muss sich immer eins merken: ERZOGEN wird ein Mensch früher oder später (meistens <_< ) sowieso. Entweder als kleines Kind liebevoll von den Eltern oder etwas später - deutlich weniger liebevoll! - von der Gesellschaft. Oder meint Ihr - etwas überspitzt natürlich - dass das Kind später auch seinen Chef hauen darf und ein "oh, schulligung" löst wieder alles?

Wie auch DariaG sagte.... Es kommt auf´s Kind an. Das eine braucht eine "strenge Hand", das andere rebelliert dann. Ganz klar. Aber ich finde etwas "Erziehung" und "Grenzen setzen" ist unbedingt notwendig!

Bearbeitet von Krötilla am 13.10.2007 10:03:04
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Zitat (Krötilla @ 13.10.2007 09:59:32)
[An alle, die "kurz-ins-Auto-Schließen" "unmenschlich" fanden: Ignorieren ist wohl mit die größte Verletzung, die es geben kann!!! Ich finde es in Ordnung, wenn ein Kind in´s Auto (Kindersitz, Schnuller....) gesetzt wird.


Davor kann ich nur energisch warnen. Erstens kann dadurch Angst vor dem Auto an sich entstehen und zweitens - und das finde ich als fast noch schlimmer - erleidet ein Kind, das weggesperrt wir, ganz egal, wohin, extreme Verlassenheitsangst.

Irgendwie komm ich nicht mehr mit. Da sollen Zweijährige weggesperrt werden und wenn Teenager was anstellen, wird alles verharmlost und auf eine schwierige Kindheit geschoben.
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Ich habe auch 2 Kinder,(19und fast 12),ich schaffte es am besten,wenn es zu einer Situation kam,die mir nicht gefiel(mit Worten oder Handgreiflich),mir mein Kind zu schnappen,und mich mit ihm unter 4 Augen über die Situation,die gerade passierte,zu sprechen,"daß es mir unheimlich weh tut,im Herzen,weil ich dich so Liebe und du mein größter Schatz bist"
Das wirkte bei meinen sehr gut,Gottseidank,ich habe auch mit beiden sonst keine größeren Probleme :freunde:
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Zitat (silent @ 13.10.2007 10:48:32)
Irgendwie komm ich nicht mehr mit. Da sollen Zweijährige weggesperrt werden und wenn Teenager was anstellen, wird alles verharmlost und auf eine schwierige Kindheit geschoben.

Ich hatte die Hoffnung, wenn man 2jährige richtig erzieht, gibt es vielleicht später weniger Teenager, die man wegsperren MUSS.

Angst vor´m Auto? Findest Du das nicht etwas überzogen? Das Kind wird ja keine 14 Tage dort eingeschlossen! :P Meine Güte, Kinder will man heutzutage komplett in Watte packen und als Erwachsener hat man gefälligst reibungslos zu "funktioneren"? Wie soll das denn zusammen gehen?

Ich finde nicht, dass es eine Mißhandlung darstellt, wenn man einem Kind ne Auszeit gibt. Dann ist alles seelische Mißhandlung! Wenn ein Kind z. B. mit 6 Jahren um 8 in´s Bett muss, weil am nächsten Tag Schule ist.... ist das auch ne Mißhandlung? Kriegt es dann Angst vor´m Bett? Oder darf es aufbleiben bis 10 - scheissegal, ob es morgens dann nicht fähig ist dem Unterricht zu folgen?

Oder ein Kind will nur Schokolade essen und man "zwingt" es auch mal Brot zu sich zu nehmen ... kriegt es dann später Angst vor Brot? Oder darf es weiterhin nur das essen, was es möchte?

Sorry, ich weiss, diese Beispiele sind natürlich überspitzt und provokant. Das ist mir klar. Ich will niemanden damit ärgern. Aber wo hört es auf und wo fängt es an?

Meint Ihr nicht, dass es gerade so viele (und immer mehr) Gewalttäter etc. gibt, weil diese Jugendlichen als (Klein)Kinder auch schon alles "durften"? -_-
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Zitat (Krötilla @ 13.10.2007 10:54:50)


Angst vor´m Auto? Findest Du das nicht etwas überzogen? Das Kind wird ja keine 14 Tage dort eingeschlossen!  :P Meine Güte, Kinder will man heutzutage komplett in Watte packen und als Erwachsener hat man gefälligst reibungslos zu "funktioneren"? Wie soll das denn zusammen gehen?


Ich bin die Letzte, die Kinder "in Watte packt", aber ich bin auch die Letzte, die sie wegsperrt, bzw. weggesperrt hat, denn meine sind längst erwachsen.

Ich bin selber so ein weggesperrtes Kind und weiß, was das heisst. Veilleicht ist es für manche unverständlich, aber ich wusste schon mit 3 Jahren, was TODESANGST bedeutet und ich würde das niemals und unter keinen Umständen einem Kind antun! Ein so kleines Kind hat überhaupt noch keinen Zeitbegriff, es weiß nicht, dass die Mama wiederkommt. Es fühlt sich mutterseelenalleine und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Bearbeitet von silent am 13.10.2007 11:03:14
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Zitat (silent @ 13.10.2007 11:02:20)
Zitat (Krötilla @ 13.10.2007 10:54:50)


Angst vor´m Auto? Findest Du das nicht etwas überzogen? Das Kind wird ja keine 14 Tage dort eingeschlossen!  :P Meine Güte, Kinder will man heutzutage komplett in Watte packen und als Erwachsener hat man gefälligst reibungslos zu "funktioneren"? Wie soll das denn zusammen gehen?


Ich bin die Letzte, die Kinder "in Watte packt", aber ich bin auch die Letzte, die sie wegsperrt, bzw. weggesperrt hat, denn meine sind längst erwachsen.

Ich bin selber so ein weggesperrtes Kind und weiß, was das heisst. Veilleicht ist es für manche unverständlich, aber ich wusste schon mit 3 Jahren, was TODESANGST bedeutet

:huh: Das tut mir leid. Ich wollte das nicht in´s Lächerliche ziehen. Aber ich muss trotzdem klarstellen, dass das, was Du erlebt hast, ja (ganz offenbar) eine Ausnahmesituation war und nicht auf alle Menschen (Kinder) gemünzt werden kann und sollte.

Darum sagte ich ja, dass es auch immer auf das Kind ankommt und man das nicht verallgemeinern kann. Ich glaub ein paar Minuten im Auto würden dem Kind, um das es ursprünglich in meinem Thread ging, keinen seelischen Schaden zufügen. Die ist ungemein zäh! ;) Aber bei einem sehr sensiblen Kind kann das vielleicht schon eher "einschneidend" sein.
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Zitat (pflegerin @ 13.10.2007 10:51:48)
die mir nicht gefiel "daß es mir unheimlich weh tut,im Herzen,weil ich dich so Liebe und du mein größter Schatz bist"
Das wirkte bei meinen sehr gut,Gottseidank,ich habe auch mit beiden sonst keine größeren Probleme :freunde:

:zumhaareraufen: :schockiert:
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@ Krötilla:
Ich gebe Dir in fast allen Dingen recht, mich nervt es auch total, das viele Eltern ihren Kindern keine Grenzen setzen können, weil einige scheinbar glauben, die Kinder könnten daran zerbrechen.
Wichtig finde ich beim Setzen der Grenzen (ich will mal von dem Wort "Strafe" weg, das hört sich so nach Knast an ;) ) daß das eine für das Kind logische Konsequenz nach sich zieht.
Beispiel: Kind sitzt in der Wanne und spritzt alles im Bad naß. Ich sage EINMAL: Laß das, oder Du kommst raus. Und wenn es nochmal vorkommt, hol´ich das Kind raus, ohne wenn und aber,
Oder: Kind haut andere Kinder auf dem Spielplatz. EINE Verwarnung: Wenn Du damit nicht aufhörst, kannst Du hier nicht spielen, und wir müssen nach Hause gehen. Punkt.
"Bestrafungen", die nichts mit der Handlung des Kinder zu tun haben, finde ich nicht sinnvoll, da es für das Kind nicht nachvollziehbar ist. (Z.B. Wenn Du andere Kinder haust, bekommst Du keinen Nachtisch)
Schreib´uns doch mal, in welchen Situationen das Kind haut, vielleicht liegt da der Grund.
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Ich kann mich an viele Situationen erinnern, die ich als Kind als bedrohlich empfand, meine Zwillingsschwester aber nicht. Auch ungekehrt war es oft so.
Wie sollen wir als Mütter das denn immer richtig machen, und die Kinder richtig einschätzen können?
Können wir nicht immer nur von uns selber ausgehen, ob wir eine Situation als bedrohlich empfinden würden? Woher soll ich wissen, wie mein Kind das empfindet?
Lebhafte Menschen verstecken ihre empfindlichen Stellen hinter Frechheiten, ruhige Menschen sagen gar nichts. Verletzt können sie beide sein.

Ein Kind das im Dunkeln Angst hat, würde ich nicht eine Minute für eine "Auszeit" in ein anderes Zimmer sperren. Ein Kind das gern allein ist, findet das vielleicht sogar schön.

Bei meinen Kindern konnte ich die Panik in den Augen erkennen, wenn sie mit sich selbst verzweifelt auch noch allein gelassen werden sollten. Ich habe sie niemals zu "Auszeiten" (was für ein blödes Wort) weggesperrt! Einer meiner Söhne hat sich allerdings gern einmal wütend selber zurückgezogen. Das war dann ja auch in Ordnung.

Gruß,
MEike

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Einer meiner Söhne hat als Zweijähriger auch mal gerne in der Spielgruppe geschlagen.

Genau solange, bis ich - nach Androhung - mit ihm einmal nach ca. 5 Minuten nach Hause gefahren bin. Er hat eine Verwarnung bekommen und dann saß er schneller im Auto als er gucken konnte.

"Witzig" fand ich die Reaktion der Kursleiterin (Lehrerin von Beruf), die ziemlich fassungslos war, dass ich das wirklich durchgezogen habe. :hmm:

Das Thema war danach durch. Keine Probleme mehr in der Spielgruppe.
Oder: Klare Grenzen gesetzt.
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Zitat (Heiabutzi @ 13.10.2007 14:01:47)
@ Krötilla:
Schreib´uns doch mal, in welchen Situationen das Kind haut, vielleicht liegt da der Grund.

Hm, also wenn sie was nicht will (und die Kleine hat nen starken Willen ;) ). Vor allem, wenn sie z. B. hochgehoben wird, ohne dass sie es will.

Oder z. B. wenn jemand das Kind drängt. "Komm mit, ich will Dir die Windel wechseln" und das Kind zu diesem Zwecke hochhebt. Dann gibt´s Terror, sie schreit, windet sich und haut halt zu.

Ich weiss gar nicht, wieso sie die Oma in dem Fall gehauen hatte. Ist mir unklar. Ich habe nur gesehen, dass die Oma vor ihr hockte und lieb (!) auf sie eingeredet hat. Aber sie war wohl "genervt" davon, ist hinter die Oma und hat 2 x mit voller Wucht gehauen. Die Oma ist aufgestanden (sah ich traurig aus) hat sich hingesetzt und die Kleine hat weitergespielt bzw. wollte weiterspielen. Aber die Mutter des Kindes hat gesagt "Komm mal her. Fandest DU das jetzt gut, dass Du die Oma gehauen hast? Die hat Dich doch lieb. Entschuldige Dich mal ganz lieb bei der".

Die Kleine ist dann 2 Schritte Richtung Oma und hat gerufen "Schulliguuung, schulliguuung", sich umgedreht und sorglos weitergespielt.

Ich weiß nicht, wieso sie mich noch nie gehauen hat. Ich meine sooo oft bin ich mit ihr nicht zusammen, aber sie hätte quasi schon "Gelegenheiten" gehabt. Ich glaube, weil ich es echt (!) immer ignoriere, wenn sie bockig wird. Eine Situation in einer Drogerie in einem Kaufhaus. Ich sag ihr 2 x "XY komm her!", aber sie reagiert nicht und geht einfach weiter. Pff, hab ich gedacht, dann eben nicht. Ich tu also so, als würd ich sie gar nicht mehr beachten (lass sie natürlich auch nicht zu lang aus den Augen). Und womit kam sie wieder? Mit einen Kinder-Einkaufswagen, aber war happy.

Wir hatten keinen Streit, sie hat nur - ganz harmlos ;) - diesen Einkaufswagen geholt und schon verlief das Einkaufen friedlich. :pfeifen: Wenn ich ihr jetzt hinterhergerannt wäre, sie geschnappt hätte und versucht auf den Arm zu nehmen, wär sie "abgedreht" und hätte gehauen. Und die Oma des Kindes ist halt vom Typ her viel ängstlicher als ich und hätte sie - z. B. in dieser Drogerie - nicht alleine laufen lassen und sie auf den Arm genommen. Und PENG hätte es garantiert wieder eine Ohrfeige von dem Kind gesetzt. :unsure:

Ich finde auch Konsequenz ist das Wichtigste. Hab ich neulich auch noch gelesen (mit praktischem Wissen kann ich ja leider nicht aufwarten), dass man Kinder nur Dinge "androhen" soll, die man auch bereit ist durchzuziehen.
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Zitat (Krötilla @ 14.10.2007 18:29:17)

Hm, also wenn sie was nicht will (und die Kleine hat nen starken Willen  ;) ). Vor allem, wenn sie z. B. hochgehoben wird, ohne dass sie es will.

Oder z. B. wenn jemand das Kind drängt. "Komm mit, ich will Dir die Windel wechseln" und das Kind zu diesem Zwecke hochhebt. Dann gibt´s Terror, sie schreit, windet sich und haut halt zu.

....


Sie haut also zu, wenn sie gegen ihren Willen hochgehoben wird?
Hat sie vielleicht einfach Angst in dieser Situation?
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Zitat (Undomiel @ 14.10.2007 19:07:27)
Zitat (Krötilla @ 14.10.2007 18:29:17)

Hm, also wenn sie was nicht will (und die Kleine hat nen starken Willen  ;) ). Vor allem, wenn sie z. B. hochgehoben wird, ohne dass sie es will.

Oder z. B. wenn jemand das Kind drängt. "Komm mit, ich will Dir die Windel wechseln" und das Kind zu diesem Zwecke hochhebt. Dann gibt´s Terror, sie schreit, windet sich und haut halt zu.

....


Sie haut also zu, wenn sie gegen ihren Willen hochgehoben wird?
Hat sie vielleicht einfach Angst in dieser Situation?

:lol: Sorry, da muss ich lachen (wenn ich an sie denke) . Nee, überhaupt nicht!! Die ist überhaupt kein ängstliches Kind! Die ist sehr selbstbewusst.

Bearbeitet von Krötilla am 14.10.2007 19:26:13
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Bis gerade habe ich mich zurück gehalten,weil ich merkte,dass dieser Fred auf Konfrontation herrauslief-was Kindererziehung theoretisch und praktisch bedeutet.Mir ist der "Watschenbaum-Fred" noch sehr lebhaft in Erinnerung und ich möchte jetzt keine 2. Auflage.Dafür finde ich das Thema viel zu schlimm.
Nur soviel zu der Sicht des Kindes:
Es wird gegen seinen Willen hochgehoben!
Jeder Mensch,jedes Tier das gepackt wird strampelt,schlägt um sich.
Warum?Weil eine größere Macht seinen Willen (ungefragt und ungewollt)ausübt.
Wenn mich jemand,weil es ihm gerade passt,unter die Arme packt,hochhebt-sodass ich keinen Bodenkontakt mehr habe....-dem Gnade Gott!!!
Wenn ich meine Katzen unvermittelt hochreiße auf 1,50m,dann bekomme ich ein paar geschossen-spüre ich ihre Krallen.
Und ein zweijähriges Kind,das sehr wohl weiß,was es nicht will-denkt genau so und antwortet auf Gewalt mit Gewalt.Logisch!!!!!

Natürlich wollen Kinder auch auf den Arm.Dann aber stellen sie sich mit ausgebreiteten Armen vor einen und artikulieren das auch.

Typisch finde ich auch,dass das Kind die Oma auf den Rücken haut.
Einmal Macht haben(Hauen)ohne Gegenwehr.

Und es ist eine Phase bei sehr vielen Zweijährigen,die sich auch mit zunehmendem Spracherwerb legt.Dann kann man nämlich sagen,was einem nicht passt und muss sich nicht körperlich wehren oder Aufmerksamkeit holen.
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Zitat (Freesie @ 14.10.2007 20:35:17)
Bis gerade habe ich mich zurück gehalten,weil ich merkte,dass dieser Fred auf Konfrontation herrauslief-was Kindererziehung theoretisch und praktisch bedeutet.

:unsure: Findest Du, dass dieser Thread auf Konfrontation hinausläuft? :blink: War nicht so gedacht. War echt nur Interesse, was andere dazu sagen und wie die damit umgehen. Klar gibt es da verschiedene Meinungen.
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Freesie, Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich habe mich auch gewaltig hier zurückhalten müssen und werde es auch weiterhin tun.
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Zitat (Renate54 @ 14.10.2007 23:40:57)
Freesie, Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich habe mich auch gewaltig hier zurückhalten müssen und werde es auch weiterhin tun.

Oh ,ja , genau so gings mir auch ,die ganze Zeit ....
Darum werde ichs auch lassen !
:blumen:

Aber ,Tante Edit hat mich gerade noch rechtzeitig daran erinnert , dass man zu dem stehen sollte was man denkt :

Freesie ,du hast einfach NUR recht ! :blumenstrauss:

Bearbeitet von Vogulisli am 14.10.2007 23:54:12
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Kalle hat das gesagt, was ich auch sagen wollte. Ein Kind, dem nicht gezeigt wird, daß eine Aktion falsch war, sondern diese Aktion nur ignoriert wird lernt das falsche. Nämlich, daß schlagen zwar hier nicht gewirkt hat, aber im Grunde genommen ok ist, und sogar akzeptiert wird. Mal ausprobieren, ob es dann bei anderen die gewünschte Reaktion hervorruft...

Nein danke! In einer Welt mit solchen Kindern will ich nicht leben. Also werd ich meine - wenn ich denn mal welche hab - anders erziehen. Mit Strenge und Liebe. Leute, die ihr Kind auf Teufel komm raus beschützen und behüten wollen, tun dem Kleinen keinen gefallen. Das Flugzeugbeispiel von Seite 2 ist auch wieder sowas. Wenn ich das lese geht mir das Messer in der Hosentasche auf.... :labern:
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Es ist richtig, daß Kinder ihre Grenzen brauchen, um Orientierung im Leben zu bekommen. Aber genau, wie Freesie schrieb und auch ich zu Beginn geschrieben habe, wie Kinder unsere Grenzen respektieren müssen, müssen auch wir die der Kinder respektieren! Wie sollen Kinder das denn sonst lernen?
Als meine Große damals fast zwei war, kam mal eine wildfremde Frau auf uns zu und grabbelte ihr im Gesicht herum. Ich war so baff, daß ich erstmal überlegen mußte, wie ich reagieren sollte. Meine Tochter erledigte das dann für mich, indem sie der Frau eins ins Gesicht klatschte; sie hat eben im Rahmen ihrer Möglichkeiten gehandelt, da sie noch nicht in der Lage war, das irgendwie zu formulieren.
Und sie tat das Richtige, kein Erwachsener hat das Recht, ein Kind einfach so zu betatschen. (Die Frau sah das natürlich anders)
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Auch die Erwachsenen sollten die Grenzen der Kleinen akzeptieren lernen und sie nicht stets herausfordern. Meine Kleine hat mir mit zwei Jahren mittels einem kleinen Trotzanfall zu verstehen gegeben, dass sie die Spaghetti nicht durchgebrochen mag. Na und? Beim nächsten Mal habe ich das berücksichtigt und gut war.
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Zu Hause geht das ja, aber wie sieht es aus, wenn man beim Italiener is(s)t?
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Zitat (Tamora @ 15.10.2007 11:34:11)
Zu Hause geht das ja, aber wie sieht es aus, wenn man beim Italiener is(s)t?

Da funktionierts meistens ganz gut!

Zuhause darf ich Daniel bloß keine Sauce über sein Nudeln, etc. geben, schön extra oder gar keine. Bei Oma/Tagesmutter/Restaurant muß das nicht sein!
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Zitat (Gassine @ 15.10.2007 11:48:36)
Zitat (Tamora @ 15.10.2007 11:34:11)
Zu Hause geht das ja, aber wie sieht es aus, wenn man beim Italiener is(s)t?

Da funktionierts meistens ganz gut!

Zuhause darf ich Daniel bloß keine Sauce über sein Nudeln, etc. geben, schön extra oder gar keine. Bei Oma/Tagesmutter/Restaurant muß das nicht sein!

Hm, das sieht mir aber schon danach aus, als wenn der Kleine ganz genau weiß, das man ihm zuhause die "Extrawurst" brät.
Denn wenn er es sonst überall isst, kann es ja nicht daran liegen, das er es grundsätzlich nicht mag.
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Zitat (Tamora @ 15.10.2007 12:10:13)
Hm, das sieht mir aber schon danach aus, als wenn der Kleine ganz genau weiß, das man ihm zuhause die "Extrawurst" brät.
Denn wenn er es sonst überall isst, kann es ja nicht daran liegen, das er es grundsätzlich nicht mag.

Bekannte haben manchmal zu uns gesagt: Verwöhnt sie nicht zu sehr. Wir sagten daraufhin: Dafür haben wir sie uns ja angeschafft ;)
Und heute ist sie eine wohlerzogene Achtjährige mit guten Manieren. Sie macht uns keine Sorgen und ist selbstbewusst und trotzdem sozial :wub:
Als sie drei Jahre alt war, gabs mal die Papi-ist-ein-Dummkopf-Phase. Wir haben es anfangs auch ignoriert. Später haben wir gesagt, dass sie damit aufhören soll. Und sie hats dann auch bald gelassen.
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Zitat (Tamora @ 15.10.2007 12:10:13)
Zitat (Gassine @ 15.10.2007 11:48:36)
Zitat (Tamora @ 15.10.2007 11:34:11)
Zu Hause geht das ja, aber wie sieht es aus, wenn man beim Italiener is(s)t?

Da funktionierts meistens ganz gut!

Zuhause darf ich Daniel bloß keine Sauce über sein Nudeln, etc. geben, schön extra oder gar keine. Bei Oma/Tagesmutter/Restaurant muß das nicht sein!

Hm, das sieht mir aber schon danach aus, als wenn der Kleine ganz genau weiß, das man ihm zuhause die "Extrawurst" brät.
Denn wenn er es sonst überall isst, kann es ja nicht daran liegen, das er es grundsätzlich nicht mag.

Ich mach ihm ja nichts extra zu Essen und diese Marotte kann er meinetwegen haben.
Er ist ein recht schmaler Wicht und da ist es mir einfach wichtiger, dass er isst und nicht wie ;)

Bearbeitet von Gassine am 15.10.2007 15:33:24
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@ Gassine :daumenhoch:
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Ich sehe das auch so wie Gassine. Kinder haben oft einige Zeit ihre Eigenarten und wenn es nichts weltbewegendes ist, sollte man das tolerieren. Unser Max isst beispielsweise alles was auf dem Teller ist nacheinander. Das heisst beispielsweise, zuerst die Kartoffeln, dann das Gemüse und dann die Frikadelle. Vielleicht wird er das beibehalten aber ich glaube, daß es nur eine Marotte ist, die vorbei geht.

Kleine Kinder, die sich noch nicht richtig verbalisieren können schlagen übrigens öfter. Mit wachsendem Sprachschatz verbessert sich das normalerweise.
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Zitat (moni* @ 15.10.2007 16:14:59)


Kleine Kinder, die sich noch nicht richtig verbalisieren können schlagen übrigens öfter. Mit wachsendem Sprachschatz verbessert sich das normalerweise.

Stimm! :daumenhoch:
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