Ärzte...
Da fällt mir spontan ein Erlebnis aus meiner Grundschulzeit ein (also weit über 20 Jahre her)... damals kam die Amtsärztin und hat irgendeine Routine-Reihenuntersuchung bei uns Grundschülern durchgeführt.
Meine Cousine und ich wurden gleichzeitig in den Raum gerufen.
Man sollte irgendwohin gucken und dann beschreiben, was man sieht. So genau weiß ich es nicht mehr, aber irgendwie gab es da Probleme.
Meine Cousine (Bauernkind) wurde erst mal angemotzt, dass ihre Eltern doch mal dafür sorgen sollen, dass ihr Pony kürzer geschnitten wird, so
kann sie doch gar nix sehen.
Ich (habe irgendeine Frage gestellt,
wo ich mich denn jetzt genau hinstellen soll, und
was ich denn jetzt anschauen soll) erinnere mich noch daran als sei es erst gestern gewesen: Die Amtsärztin meinte ganz anerkennend zu ihrer Kollegin: "Sehen Sie: Man merkt doch gleich, dass das ein
Akademikerkind ist."
Ich weiß das noch ganz genau, weil ich hinterher beim Mittagessen meine Mutti gefragt habe, was denn ein "Akademikerkind" ist.
(ich hatte irgendwie Schiss, dass das was Schlimmes sein könnte). Und meine Mutti (aus sehr einfachen Verhältnissen stammend und durchaus
keine Akademikerin, obwohl mit einem Akademiker verheiratet) die ganze Geschichte damals ziemlich doof fand.
Bezeichnend fand ich auch mein Erlebnis, als ich den Wechsel vom Privatpatienten (damals noch über meine Eltern versichert) zum Kassenpatienten erlebte.
Zufällig war ich zu dieser Zeit gerade in ärztlicher Behandlung. Das fand ich dann doch sehr interessant, da hat man dann ja doch den direkten Vergleich, was sich in der Behandlung von einem Tag zum anderen ändert, sowohl zum Schlechten als auch zum Guten (ich lernte nämlich ein paar Monate später zufällig jemand kennen, der das Gleiche hatte wie ich, und der war von Anfang an Kassenpatient gewesen. Und der wurde z.B. ohne mit der Wimper zu zucken mit der gleichen Verletzung ambulant mit Teilnarkose operiert (während man mir - damals noch privat versichert - partout eine Vollnarkose mit stationärer Aufnahme aufschwätzen wollte... weil ein gebrochenes Handgelenk ja ein derart großes Risiko für einen jungen, ansonsten körperlich gesunden Menschen darstellt...
)
Und heute...
... da ist mein Spruch immer: 2 Ärzte, 3 Meinungen... Sind eben auch nur Menschen. Hatte im Sommer eine völlig unnötige OP, weil ich mich (entgegen meinem Bauchgefühl) auf die Aussage eines mir ubekannten KKH-Arztes verlassen habe.
Ansonsten, habe ich einen tollen Hausarzt, dem ich fast zu 100% vertraue, und mit dem ich auch kontrovers diskutieren kann. Also meine doofen Erlebnisse hatte ich fast immer mit Ärzten, die ich nicht so gut kenne (und dann zu Gelegenheiten, wo es mir sowieso schon mies ging und ich nicht die Zeit hatte, mich vorher selbst gut zu informieren...)
Bearbeitet von madreselva am 30.10.2007 23:05:34